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Das normale christliche Kirchenleben

Watchman Nee

 

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9. Die Organisation der örtlichen Kirchen

Gemäß dem heutzutagigen Konzept, werden drei Dinge für die Existenz einer Kirche als wesentlich betrachtet, außer der Gruppe von Christen, die ihre Mitglieder sind. Diese drei sind ein "Geistlicher," ein Kirchengebäude und "Kirchen"-Dienste. Die christliche Welt würde die Existenz einer Kirche in Frage stellen, wenn auch nur eins dieser drei Dinge fehlt.

Was würde man heutzutage von einer Kirche ohne "Geistlichen" halten? Man nenne ihn "Pastor" oder irgendeinen anderen Titel den man wünscht, doch solch einen Mann muß man gewiß haben. In der Regel ist er besonders für Kirchenarbeit ausgebildet, mag aber entweder ein lokaler Mann sein oder ein Arbeiter, der von irgendeinem anderen Ort versetzt wurde. Was immer sein Hintergrund und Voraussetzungen, er widmet sich ausschließlich den Angelegenheiten der Kirche. Somit sind die Kirchen in zwei Klassen zerteilt – der "Klerus," der es zu seinem Geschäft macht, sich geistlichen Angelegenheiten zu widmen, und die "Laien," die sich den weltlichen Dingen hingeben. Dann muß es da natürlich Kirchendienste geben, für die der Geistliche verantwortlich ist, und von diesen ist der wesentlichste die Sonntag-Morgen-Versammlung. Man mag es einen "Dienst" oder eine "Versammlung" nennen oder was immer man auch wählt, doch solch ein Zusammenkommen muß mindestens jeden Sonntag sein, wenn die Kirchenmitglieder in ihren Kirchenbankreihen sitzen und der Predigt zuhören, die ihr Geistlicher vorbereitet hat. Man mag es "Halle," "Versammlungsort," "Kapelle," oder "Kirche" nennen, doch was immer man es gerne nennen möchte, solch einen Ort muß es geben. Sonst, wie könnte man jemals an Sonntagen "zur Kirche gehen"? Doch was heutzutage als wesentlich für eine Kirche betrachtet wird, wurde in den frühen Tagen der Kirchengeschichte als völlig unnötig betrachtet. Laßt uns sehen, was das Wort Gottes in dieser Angelegenheit zu sagen hat.


Der "Geistliche," oder Arbeiter, in Kirchenregierung

"Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, allen Heiligen in Christo Jesu zu Philippi samt den Bischöfen und Dienern"

 

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(Phil 1,1). In nicht einer einzigen schriftmäßigen Kirche finden wir irgendeine Erwähnung eines ihre Angelegenheiten kontrollierenden "Geistlichen;" solche eine Position ist immer von einer Gruppe von lokalen Ältesten bekleidet. Und nirgendwo erhalten wir eine klarere oder umfassendere Darstellung des Personals einer Kirche, als in dem gerade zitierten Vers des Philipperbriefes. Die Kirche besteht aus "allen Heiligen," "den Bischöfen" und "den Dienern." Die "Diener" sind die Männer, die ernannt sind, zu "Tische zu dienen" (Apg 6,2-6), nämlich diejenigen, die sich ausschließlich um die geschäftliche Seite der Dinge kümmern. Die "Bischöfe" sind die Ältesten, die die Aufsicht über alle Kirchenangelegenheiten haben. (Apg 20,17, 28, und Tit 1,5, 7 machen das recht klar). Und außer "den Bischöfen" und "den Dienern" gibt es da "all die Heiligen." Diese drei Klassen umfassen die gesamte Kirche, und keine andere Klasse von Personen kann in irgendeine Kirche eingeführt werden, ohne sie eine unbiblische Organisation zu machen.

Laßt uns für einen Augenblick einen Blick auf die Diener werfen. Sie haben nicht eine so wichtige Position wie die Ältesten, die die Kirche regieren; sie sind von der Kirche gewählt, ihr zu dienen. Sie sind die Ausführenden, die die Entscheidungen des heiligen Geistes durch die Ältesten und die Kirche ausführen. Weil die Diener eigentlich mehr mit dem Leben der Versammlung zu tun haben, als mit der Arbeit des Dienstes, meinen wir es genüge, nur diese kurze Erwähnung zu tun.

Da gibt es zwei Punkte im Zusammenhang mit den Ältesten, die besondere Beachtung erfordern. Erstens, sie sind von unter den Brüdern gewählt. Sie sind nicht Arbeiter, die einen besonderen Ruf von Gott haben sich ausschließlich der geistigen Arbeit zu widmen. Als eine Regel haben sie ihre Familien- und Geschäfts-Pflichten und sind nur normale Gläubige von gutem Ruf. Zweitens, Älteste sind von unter den lokalen Brüdern gewählt. Sie sind nicht von anderen Orten versetzt, sondern nur an dem Ort abgesondert, wo sie wohnen, und sie sind nicht aufgerufen, ihren normalen Beruf zu verlassen, sondern sich einfach den Verantwortungen der Kirche in ihrer Freizeit zu widmen (Apg 14,23; Tit 1,5).

Und da alle biblischen Ältesten örtliche Brüder sind, wenn wir einen Mann von irgendeinem anderen Ort versetzen, um eine Kirche zu kontrollieren, weichen wir vom biblischen Grund ab. Hier sehen wir wieder den Unterschied zwischen den Kirchen und der Arbeit. Ein Bruder mag zu einem anderen Ort versetzt werden, um sich um die Arbeit dort zu kümmern, doch kein Bruder kann von seiner eigenen Örtlichkeit rausgeschickt werden, um die Last der Kirche an einem anderen Ort zu tragen. Die Kirchen Gottes sind alle von Ältesten regiert, und Älteste sind alle von unter den lokalen Brüdern gewählt.

Es ist zuvor darauf hingewiesen worden, daß es in Gottes Wort örtliche Älteste gibt, aber keine örtlichen Apostel. Als Paulus Titus auf Kreta ließ, war sein Ziel nicht, daß Titus die Kirchenangelegenheiten dort managen sollte, sondern daß er Älteste an jedem Ort ernennen sollte, damit sie Verantwortung über die Angelegenheiten

 

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übernehmen konnten. Das Geschäft des Arbeiters ist es, Kirchen zu gründen und Älteste zu ernennen, niemals irgendwelche direkte Verantwortung in den Kirchen zu übernehmen. Wenn an irgendeinem Ort ein Apostel Verantwortung für die Angelegenheiten der lokalen Kirche übernimmt, ändert er entweder das Wesen seines Amtes oder das Wesen der Kirche. Kein Apostel, der von einem anderen Ort kommt ist für das Amt eines lokalen Ältesten qualifiziert; der Posten kann nur von einem lokalen Menschen besetzt sein.

Laßt uns, die wir von Gott zu der Arbeit gerufen sind, absolut klar über diesen Punkt sein, daß wir niemals gerufen wurden, als Pastor an irgendeinem Ort uns niederzulassen. Wir mögen die Kirchen wieder besuchen, die wir gegründet haben, und den Gläubigen, die wir vorher zum Herrn geführt haben, helfen, doch wir können niemals ihre "Geistlichen" werden und für sie die Verantwortung für geistige Angelegenheiten tragen. Sie müssen zufrieden sein mit den von den Aposteln ernannten Ältesten und lernen, sie zu ehren und ihnen zu gehorchen. Offensichtlich benötigt es mehr Gnade von Seiten der Gläubigen sich anderen aus ihren eigenen Reihen und ihrem eigenen Rank zu fügen, als sich der Kontrolle eines Menschen zu unterwerfen, der von einem anderen Ort kommt und besondere Befähigungen für geistige Arbeit hat. Doch Gott hat es so bestimmt, und wir beugen uns seiner Weisheit.

Das Verhältnis zwischen der Arbeit und der Kirche ist wirklich sehr einfach. Ein Arbeiter predigt das Evangelium, Seelen werden gerettet, und nach einer kurzen Zeitspannen werden einige der vergleichsweise fortgeschrittenen von unter ihnen gewählt, für örtliche Angelegenheiten verantwortlich zu sein. So ist die Kirche errichtet! Der Apostel folgt dann der Führung des Geistes zu einem anderen Ort, und dort wird die Geschichte wiederholt. Das geistige Leben und die Aktivität der örtlichen Kirche entwickelt sich so, weil die Apostel frei sind, von Ort zu Ort zu ziehen und das Evangelium zu predigen und neue Kirchen zu gründen.

Die erste Frage die normalerweise im Zusammenhang mit einer Kirche gefragt wird, ist, "wer ist der Geistliche?" Der Gedanke in dem Denken des Fragenden ist, "Wer ist der Mann verantwortlich für geistige Dinge in der Kirche anzudienen und zu verwalten?" Das klerikale System des Kirchenmanagements ist äußerst populär, doch der ganze Gedanke ist der Schrift fremd, wo wir die Verantwortung der Kirche an Ältesten übergeben finden, nicht an "Geistliche" als solche. Die Ältesten übernehmen nur die Aufsicht der Kirchenarbeit, sie führen sie nicht für die Brüder aus. Wenn in einer Gesellschaft von Gläubigen der Geistliche aktiv ist und die Kirchenmitglieder sind alle passiv, dann ist die Gesellschaft eine Mission, nicht eine Kirche. Der Unterschied zwischen den Ältesten und den anderen Mitgliedern ist, daß letztere arbeiten, während die ersteren beides tun, selber arbeiten und auch die anderen beaufsichtigen, wie sie arbeiten.


Der Versammlungsort

Eine andere Sache, die als von lebenswichtiger Bedeutung betrachtet wird für die Existenz einer Kirche, ist ein Kirchengebäude. Der Gedanke einer Kirche

 

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wird so häufig mit einem Kirchengebäude in Verbindung gebracht, daß das Gebäude selbst oft als "die Kirche" erwähnt wird. Doch in Gottes Wort sind es die lebenden Gläubigen, die "die Kirche" genannt werden, nicht die Ziegelsteine und der Mörtel (siehe Apg 5,11; Mt 18,17). Die Juden hatten immer ihre besonderen Versammlungsorte, und wo immer sie hingingen, legten sie Wert, eine Synagoge zu bauen, in der sie Gott anbeteten. Die ersten Apostel waren Juden, und die jüdische Tendenz einen besonderen Ort des Gottesdienstes zu bauen war natürlich für sie. Hätte das Christentum benötigt, daß Orte bereit gestellt werden für den besonderen Zweck der Anbetung des Herrn, würden die frühen Apostel, mit ihrem jüdischen Hintergrund und ihrer natürlichen Tendenz, genug bereit gewesen, sie zu bauen. Die erstaunliche Sache ist, daß sie nicht nur keine besonderen Gebäude errichteten, sondern sie scheinen das ganze Thema absichtlich ignoriert zu haben. Es ist Judaismus, nicht Christentum, das lehrt, daß es da heiligen Orte für göttliche Anbetung geben muß. Der Tempel des Neuen Testaments ist kein materielles Gebäude; er besteht aus lebenden Personen, alle Gläubige im Herrn. Weil der Neue Testament-Tempel geistig ist, deshalb ist die Frage von Versammlungsorten für Gläubige, oder Orte der Anbetung, von geringer Bedeutung.

Als unser Herr auf der Erde war, traf er sich mit seinen Jüngern gelegentlich auf dem Bergrücken und gelegentlich am See. Er versammelte sie um sich einmal in einem Haus, wieder in einem Boot, und da gab es Zeiten, wenn er sich mit ihnen zurückzog in ein Obergemach. Doch da gab es keinen "geweihten" Ort, wo er regelmäßig mit seinen eigenen zusammentraf. An Pfingsten waren die Jünger in einem Obergemach versammelt, und nach Pfingsten kamen sie alle zusammen entweder im Tempel (Apg 2,46) oder getrennt in verschiedenen Häusern (Apg 2,46), oder gelegentlich in der Halle Salomos (Apg 5,12). Sie trafen sich für Gebet in verschiedenen Häusern, Marias war eins davon (Apg 12,12), und wir lesen, daß bei einer Gelegenheit sie in einem Raum auf dem dritten Stockwerk (Apg 20,8) versammelt waren. Von diesen Passagen beurteilt, versammelten sich die Gläubigen in einer großen Vielfältigkeit von Orten und hatten keinen offiziellen Versammlungsort; sie benutzten einfach jedes Gebäude, das ihren Bedürfnissen entsprach.

"Am ersten Tage der Woche aber, da die Jünger zusammenkamen, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus . . . Und es waren viel Lampen auf dem Söller, da sie versammelt waren. Es saß aber ein Jüngling mit namen Eutychus in einem Fenster" (Apg 20,7-9). In Troas finden wir die Gläubigen in dem dritten Stockwerk eines Gebäudes versammelt. Da ist ein wunderbarer unoffizieller Anschein über diese Zusammenkunft, doch diese Troas-Versammlung war eine wahrlich biblische. Da gab es keinen offiziellen Stempel auf ihr, doch sie trug die Merkmale von richtigem Leben in ihrer perfekten Natürlichkeit und reinen Einfachheit. Es war ganz in Ordnung für einige der Heiligen auf dem Fenstervorsprung zu sitzen, oder für andere auf den Fußboden zu sitzen, wie es Maria in früheren Zeiten tat. In unseren Versammlungen müssen

 

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wir zurückkehren zu dem Prinzip des "Obergemaches." Das Erdgeschoß ist ein Ort fürs Geschäft, doch da gibt es mehr von einer häuslichen Atmosphäre um das Obergemach, und die Versammlungen von Gottes Kindern sind Familienangelegenheiten.

Das ist warum wir im Wort Gottes finden, daß seine Kinder sich in der Familienatmosphäre eines privaten Heims treffen. Wir lesen von der Kirche im Haus von Priscilla und Aquila (Röm 16,5; 1.Kor 16,19), der Kirche im Haus von Nymphas (Kol 4,15), und der Kirche im Haus des Philemon (Phlm 2). Das Neue Testament erwähnt mindestens diese drei verschiedenen Kirchen, die in den Heimen von Gläubigen waren. Wie kamen Kirchen in solchen Heimen zu sein? Wenn es an einem gewissen Ort ein paar Gläubige gab und einer von ihnen hatte ein Haus groß genug sie alle unterzubringen, versammelten sie sich ganz natürlich dort, und die Christen an dem Ort wurden "die Kirche in den Haus von So-und-So" genannt.

Alles muß am Anfang anfangen. Wenn ein Kirche gegründet ist, müssen die Gläubigen von Anfang an lernen, sich von selbst zu treffen, entweder in ihren eigenen Heimen oder in einem anderen Gebäude, das sie sich sichern können. Natürlich ist nicht jede Kirche eine Kirche in einem "Haus," aber eine Kirche in einem "Haus" sollte ermutigt werden, eher als sie als einen Nachteil zu betrachten. Wenn die Anzahl der Gläubigen groß ist und die Sphäre der Örtlichkeit weit, mögen sie nötigerweise in verschiedenen "Häusern" anstatt in einem Haus zusammenkommen, wie es die Heiligen in Jerusalem taten. Da gab es nur eine Kirche in Jerusalem, doch ihre Mitglieder versammelten sich in verschieden "Häusern." Das Prinzip von "Häusern" trifft heute noch zu. Dies bedeutet nicht, daß die ganze Kirche immer getrennt zusammenkommt; tatsächlich ist es wichtig, und von großem Gewinn,für alle Gläubigen recht regelmäßig an einem Ort zusammenzukommen (1.Kor 14,23). Um solche Treffen möglich zu machen, könnten sie entweder einen öffentlichen Stelle für diese Gelegenheit borgen oder mieten, oder, wenn sie genug Mittel haben, könnten sie eine Halle dauernd anschaffen für diesen Zweck. Doch sollten wir Treffen in den Heimen von Christen ermutigen.

Die grandiosen Gebäude von heute mit ihren hohen Turmspitzen sprechen von der Welt und dem Fleisch eher als vom Geist, und auf viele Arten sind sie bei weitem nicht so gut geeignet für den Zweck einer christlichen Versammlung als die privaten Heime von Gottes Menschen. Zuerst fühlen Menschen sich viel freier von geistigen Dingen zu sprechen in der unkonventionellen Atmosphäre eines Heims, als in einem geräumigen Kirchengebäude, wo alles auf eine formelle Art durchgeführt wird: außerdem ist dort nicht die gleiche Möglichkeit für gemeinsamen Umgang da. Irgendwie, so bald wie Menschen solche besonderen Gebäude betreten, lassen sie sich unfreiwilliger nieder zu Passivität, und warten darauf, daß zu ihnen gepredigt wird. Eine Familienatmosphäre sollte jede Versammlung der Kinder Gottes durchdringen, damit die Brüder sich sogar frei fühlen, Fragen zu stellen (1.Kor 14,35). Alles sollte

 

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unter der Kontrolle des Geistes sein, doch da sollte auch die Freiheit des Geistes sein. Weiter, wenn die Kirchen in den privaten Heimen der Brüder sind, fühlen sie natürlich, daß alle Interessen der Kirche ihre Interessen sind.

Noch weiter, die Zusammenkünfte in den Heimen der Gläubigen können ein fruchtbares Zeugnis für die Nachbarn herum sein, und sie stellen eine Gelegenheit für Zeugnis und Evangeliumspredigen bereit. Viele, die nicht bereit sind, zu einer "Kirche" zu gehen, werden gerne zu einem privaten Haus gehen. Und der Einfluß ist äußerst hilfreich für die Familien der Christen. Von jungen Tagen an werden die Kinder umgeben von einer geistigen Atmosphäre und werden dauernd Gelegenheit haben, die Realität von ewigen Dingen zu sehen.

So ist die schriftmäßige Methode der Kirchenorganisation äußerst einfach. So bald da ein paar Gläubige an einem Ort sind, beginnen sie sich in einem ihrer Heime zu treffen. Wenn die Zahlen ansteigen, so daß es unpraktisch wird in einem Haus zusammenzukommen, dann können sie sich in mehreren verschiedenen Häusern treffen, doch die gesamte Gesellschaft von Gläubigen kann sich von Zeit zu Zeit an einem öffentlichen Ort zusammenfinden. Eine Halle für solche Zwecke könnte entweder geborgt, gemietet, oder gebaut werden, gemäß den finanziellen Umständen der Kirche; doch müssen wir daran denken, daß der ideale Versammlungsort der Heiligen ihr eigenes privates Heim ist.

Versammlungen in Verbindung mit der Arbeit werden in völlig anderer Art geplant, und sind ganz unter der Leitung der Arbeiter. Sie sind im Prinzip von Paulus gemietetem Haus in Rom. Wie wir gesehen haben, als Paulus Rom erreichte, war schon eine Kirche in Existenz dort und die Gläubigen hatten schon ihre regelmäßigen Treffen. Paulus benutzte nicht den Versammlungsort der Kirche für seine Arbeit, sondern mietete einen getrennten Platz. In Troas blieb er nur eine Woche, so mietete er keinen Platz dort, sondern akzeptierte einfach die Gastfreundschaft der Kirche. Wenn er weg ging, hörten die besonderen Treffen, die er dort gehalten hatte, auf, doch die Brüder in Troas fuhren mit ihren eigenen Treffen fort. Wenn ein Arbeiter beabsichtigt, für eine beachtliche Zeit an einem Ort zu bleiben, dann muß er ein getrenntes Zentrum für seine Arbeit beschaffen und nicht den Versammlungsort der Kirche benutzen. Häufig wird ein solches Zentrum ausgedehntere Unterbringung erfordern, als der Versammlungsort der Kirche.


Die Versammlung

Bevor wir die Frage der Versammlung betrachten, laßt uns zuerst ein paar Worte sagen bezüglich des Wesens der Kirche. Christus ist das Haupt der Kirche und "also sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied" (Röm 12,5). Außer Christus hat die Kirche kein Haupt: alle Gläubigen sind nur Glieder, und "untereinander ist einer des andern Glied." "Gegenseitigkeit" drückt das Wesen

 

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der Kirche aus, denn all die Beziehungen unter den Gläubigen sind von einem Glied zu einem anderen, niemals von einem Haupt zu den Gliedern.

Wenn wir den grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Wesen der Arbeit und der lokalen Kirche erkennen, dann werden wir leicht die biblische Lehre bezüglich der Versammlungen verstehen, die wir gerade dabei sind, zu betrachten. Da gibt es zwei verschiedene Treffen in der Schrift – die Kirchenversammlung und die apostolische Versammlung. Wenn wir zwischen den beiden klar unterscheiden, müssen wir zuerst das verschiedenen Wesen der Kirche und der Arbeit verstehen. Wenn wir den Unterschied nicht erkennen, werden wir ständig die Kirche mit der Arbeit verwechseln. In der frühen Kirche gab es Versammlungen, die bestimmt mit den Kirchen zusammenhingen, und andere, die genau so bestimmt mit der Arbeit zusammenhingen. In der letzteren sprach nur ein Mann, und alle die anderen waren seine Zuhörerschaft. Einer stand vor den anderen, und durch sein predigen lenkte er die Gedanken und Herzen derjenigen, die still dasaßen und zuhörten. Diese Art der Versammlung kann sofort erkannt werden, als eine Versammlung, die mit der apostolischen Arbeit zusammenhängt, weil sie den Charakter der Arbeit trägt. Da gibt es keinen Stempel der "Gegenseitigkeit" über sie. In der Kirchenversammlung, hat "ein jeglicher Psalmen, er hat eine Lehre, er hat Zungen, er hat Offenbarung, er hat Auslegung" (1.Kor 14,26). Hier ist es nicht der Fall, daß einer führt und all die anderen folgen, sondern jeder einzelne steuert sein Teil der geistigen Hilfsbereitschaft bei. Richtig, nur wenige der Anwesenden nehmen teil, aber alle mögen. Nur wenige tragen eigentlich zum Treffen bei, doch alle sind potentielle Beitragende. Die Schrift zeigt diese beiden unterschiedlichen Arten von Versammlungen – apostolische Versammlungen, die von einem Menschen geführt werden, und Kirchenversammlungen, in denen alle lokalen Brüder frei sind, teilzunehmen.

Die apostolischen Versammlungen mögen in zwei Klasse geteilt sein – für Gläubige und für Ungläubige. Die Versammlung, das abgehalten wurde unmittelbar nachdem die Kirche zustande kam, war eine apostolische Versammlung für Ungläubige (Apg 2,14). Die Versammlungen in der Halle, die da heißt Salomos, und in dem Haus von Kornelius (Apr 10) waren von der gleichen Art, und da gibt es noch andere Aufzeichnungen von ähnlichen Versammlungen in dem Buch der Apostelgeschichte. Sie waren klar apostolische Versammlungen, keine Kirchenversammlungen, weil ein Mensch sprach und all die anderen zuhörten.

Die zweite Art von Versammlungen wird in der ersten Epistel an die Korinther erwähnt:

"Wenn nun die ganze Gemeinde zusammenkäme an einen Ort und redeten alle mit Zungen, es kämen aber hinein Laien oder Ungläubige, würden sie nicht sagen, ihr wäret unsinnig? . . . Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeglicher Psalmen, er hat eine Lehre, er hat Zungen, er hat Offenbarung, er hat Auslegung. Laßt alles geschehen zur Besserung! So jemand mit Zungen redet, so seien es

 

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ihrer zwei oder aufs meiste drei, und einer um den andern; und einer lege es aus. Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde, rede aber sich selber und Gott. Weissager aber lasset reden zwei oder drei, und die andern lasset richten. So aber eine Offenbarung geschieht einem andern, der da sitzt, so schweige der erste. Ihr könnt wohl alle weissagen, einer nach dem andern, auf daß sie alle lernen und alle ermahnt werden. Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens." (1.Kor 14,23, 26-33).

Dies ist offensichtlich eine Kirchenversammlung, weil es nicht ein Mensch ist, der führt, sondern jeder Begabte trägt bei zur Versammlung, wie der Geist leitet. In dieser Art der Versammlung mag jedes begabte Mitglied der Kirche ein Prediger sein und jeder mag Zuhörerschaft sein. Nichts wird vom Menschen bestimmt, und jeder nimmt Teil, wie der Geist führt. Es ist nicht ein Dienst aller Menschen, sondern ein heiliger Geist Dienst. Die Propheten und Lehrer dienen das Wort wie der Herr es gibt, während andere der Versammlung auf andere Art dienen. Nicht alle können prophezeien und lehren, aber alle können es anstreben, zu prophezeien und zu lehren (1.Kor 14,1). Ein Bruder mag in einem Stadium der Versammlung sprechen und ein anderer später. Du magst vom Geist dieses mal gewählt sein den Brüdern zu helfen, und ich das nächste mal. Alles wird durchweg in der Versammlung durch das Prinzip von "zwei oder drei" (1.Kor 14,27, 29) regiert. Sogar die gleichen "zwei oder drei" Propheten sind nicht ständig ernannt der Versammlung zu dienen, sondern bei jeder Versammlung wählt der Geist irgend zwei oder drei von unter allen der anwesenden Propheten. Der Stempel der Gegenseitigkeit ist klar auf allen Vorgehensweisen.

Da gibt es nur einen Vers im Neuen Testament, der von der Bedeutung von zusammentreffenden Christen spricht; es ist Hebr 10,25: "Und nicht verlassen unsere Versammlung, wie etliche pflegen, sondern einander ermahnen; und das so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht." Hier ist es wieder nicht der Fall, daß ein Mensch die ganze Versammlung ermahnt, sondern alle Mitglieder tragen gleiche Verantwortung einander zu ermahnen. Die Kirchenversammlung hat den Stempel "einander" auf ihr.

Da gibt es mehrere Zwecke für die sich die Kirche versammelt, wie in der Schrift aufgezeichnet. Zuerst für Gebet (Apg 2,42; 4,24, 31; 12,5); zweitens zum Lesen (Kol 4,16. 1.Thess 5,27, Apg 2,42, 15,21, 30,31); drittens zum Brot brechen (1.Kor 10,16, 17, Apg 2,42; 20,7); und viertens zum üben geistiger Gaben (1.Kor 14).

Die letzte Art von Versammlung ist eine Kirchenversammlung, denn der Ausdruck "in der Kirche" wird wiederholt in der Passage benutzt, die sie beschreibt (1.Kor 14,28, 34 35). Von dieser Versammlung wird gesagt, daß alle prophezeien

 

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mögen. Wie verschieden, vom Predigen eines Menschen und all die anderen sitzen still in der Kirchenbank und hören seiner Predigt zu! Versammlungen wo Aktivität einseitig ist, kommen nicht in das Betätigungsfeld der Kirche, denn ihnen fehlt das unverwechselbare Merkmal aller Kirchenversammlungen.

Heute, ach! ist dieser Stil der Versammlung das Hauptmerkmal der Kirchen. Keine Versammlung wird mit solcher Regelmäßigkeit besucht wie diese. Wer wird als ein wirkliche guter Christ betrachtet? Ist es nicht einer, der zweiundfünfzig Sonntagmorgende im Jahr kommt, um den Geistlichen predigen zu hören? Doch dieses ist Passivität, und es kündigt Tod an. Sogar der, der zweiundfünfzig Sonntage im Jahr die "Kirche" besucht hat, ist nicht wirklich einmal bei einer Kirchenversammlung gewesen. Er ist nur zu einer Versammlung im Zusammenhang mit der Arbeit gegangen. Ich unterstelle nicht, daß wir niemals diese Art von Versammlung haben sollten, doch der springende Punkt ist, daß solch eine Versammlung Teil der Arbeit ist und kein Teil der Kirche ist. Wenn apostolische Versammlungen den Platz von Kirchenversammlung einnehmen, dann werden die Kirchenmitglieder passiv und träge und erwarten immer geholfen zu werden, anstatt zu suchen, in der Abhängigkeit vom Geist, hilfsbereit zu sein gegenüber den anderen Mitgliedern. Es steht im Gegensatz zu den Neue Testament-Prinzipien der gegenseitigen Hilfe und des gegenseitigen Aufbaus. Individuelle Verantwortung ist aus der Sicht verloren gegangen, und Passivität hat die Entwicklung des geistigen Lebens überall in den Kirchen behindert.

Weiter, um das Sonntagmorgenpredigen zu erhalten, muß man einen guten Prediger haben. Deshalb wird ein Arbeiter gebraucht, nicht nur um die Kirchenangelegenheiten zu managen, sondern auch die Versammlungen zur geistigen Erbauung zu erhalten. Es ist nur natürlich, wenn eine gute Ansprache jeden Sonntag gehalten werden soll, daß die Kirchen auf jemand hoffen, der besser qualifiziert ist, zu predigen, als kürzlich bekehrte lokale Brüder. Wie könnte man nur von ihnen erwarten, eine gute Predigt einmal in der Woche zu produzieren? Und von wem könnte man es besser erwarten zu predigen, als ein besonders von Gott berufener Diener? So läßt sich ein Apostel nieder, um Pastor der Kirche zu sein, und folglich verlieren die Kirchen und die Arbeit ihre unverwechselbaren Merkmale. Das Ergebnis ist ernsthafter Verlust in beiden Richtungen. Einerseits werden die Brüder faul und selbstsüchtig, weil ihre Gedanken sich nur um sich selbst und die Hilfe, die sie erhalten können, drehen, und andererseits verbleiben unevangelisierte Gebiete ohne Arbeiter, weil Apostel sich niedergelassen haben, um Älteste zu sein.

Da so viel Verwüstungen angerichtet wurden durch die Einführung eines Merkmals der Arbeit in die Kirchen und deshalb beide ihrer wahren Wesens beraubt sind, müssen wir klar zwischen Versammlungen unterscheiden, die besonders zu der Arbeit gehören und solchen, die besonders zur Kirche gehören. Wenn Gott unsere Anstrengungen an irgendeinem Ort zur Errettung von Seelen segnet, müssen wir dafür sorgen, daß die Geretteten es verstehen, von Anfang an, daß die Versammlungen, die ihre Errettung zur Folge hatten, zu der Arbeit gehören und nicht zur Kirche, und daß sie die Kirche sind

 

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und deshalb ihre eigenen Kirchenversammlungen haben müssen. Sie müssen sich in ihren Wohnungen treffen oder an anderen Orten, um zu beten, das Wort zu studieren, Brot zu brechen und ihre geistigen Gaben zu praktizieren; und in solchen Versammlungen muß ihr Ziel die gegenseitige Hilfsbereitschaft und der gegenseitige Aufbau sein.

Jeder Einzelne muß seinen Anteil von Verantwortung tragen und weitergeben an die anderen, was er selbst vom Herrn erhalten hat. Solche Versammlungen der lokalen Gläubigen sind wahre Kirchenversammlungen.

Versammlungen im Zusammenhang mit der Arbeit sind nur eine vorübergehende Einrichtung. Doch das Versammeln der Gläubigen zur Gemeinschaft und zur gegenseitigen Ermutigung ist etwas ständiges. Sogar wenn die Gläubigen sehr unreif sein sollten, müssen sie lernen zufrieden zu sein mit der Hilfe die sie von einander erhalten und müssen nicht immer hoffen in der Lage zu sein, sich hinzusetzen und einer guten Predigt zuzuhören. Sie sollten Offenbarung suchen, geistige Gaben, und Äußerung von Gott. Wenn ihr Bedürfnis sie auf ihn wirft, wird das Ergebnis die Bereicherung der ganzen Kirche sein. Versammlungen von kürzlich geretteten Gläubigen werden natürlicherweise am Anfang den Stempel der Unreife tragen, doch für den Arbeiter solche Verantwortung für solche Versammlungen zu übernehmen, wird ihr Wachstum beeinträchtigen, es nicht fördern. Es ist der Zustand der Kirchenversammlungen, nicht der Versammlung im Zusammenhang mit der Arbeit, der den geistigen Zustand einer Kirche in irgendeiner Örtlichkeit andeutet. Wenn ein Apostel eine großartige Predigt predigt, und alle Gläubigen Zustimmung nicken und ihre häufigen und inbrünstigen "Amen" hinzufügen, wie tief geistig die Versammlung scheint! Doch es ist wenn sie selbst sich versammeln, daß ihr wahrer geistiger Zustand ans Licht kommt.

Doch wie können die lokalen Gläubigen ausgerüstet sein, um sich gegenseitig zu dienen? In den apostolischen Tagen wurde es für selbstverständlich gehalten, daß der Geist auf alle Gläubige kam so bald sie sich dem Herrn zuwandten, und mit dem Aufkommen des Geistes wurden geistige Gaben vermittelt durch die Übung, deren die Kirchen belehrt waren. Die übliche Methode, die Gott bestimmt hat für den Aufbau der Kirchen, ist normale Kirchenversammlungen, nicht die von den Arbeitern gehaltenen Versammlungen. Der Grund, warum die Kirchen heutzutage so schwach sind, ist weil Arbeiter versuchen, sie aufzubauen, durch die Versammlungen unter ihrer Fürsorge, anstatt es ihrer eigenen Verantwortung zu überlassen, sich gegenseitig zu belehren durch richtige Kirchenversammlungen. Warum ist es passiert, daß die Kirchenversammlungen von 1.Kor 14 nicht mehr Teil des Kirchenlebens sind? Weil so vielen von Gottes Menschen die Erfahrung des Aufkommens des Geistes fehlt, ohne die eine Versammlung gehalten entlang der Art von 1.Kor 14 eine bloße leere Form ist. Es sei denn all diejenigen, die wir zum Herrn führen, haben ein eindeutiges Erlebnis, wie der heilige Geist auf sie kommt, wird es von wenig Nutzen sein, sie zu belehren, wie ihre Kirchenversammlungen zu halten sind, denn solche Versammlungen werden kraftlos und ineffektive sein. Wenn der heilige Geist auf den Gläubigen ist,

 

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wie in den Tagen der frühen Kirche, wird er den Menschen Gaben geben, und solche Menschen werden in der Lage sein, die Heiligen zu stärken und den Leib von Christus aufzubauen. Wir sehen von Paulus erster Korinther Epistel, daß Gott die Gläubigen so mit geistigen Gaben ausrüstete, daß sie fähig waren, die Arbeit des Aufbauens der Kirchen fortzuführen, recht unabhängig von den Aposteln. (Dies unterstellt nicht, daß sie keine weitere apostolische Hilfe benötigten. Sie brauchten es bestimmt.) Ach, daß heutzutage viele der Menschen Gottes mehr Wert auf Gottes Diener legen, als auf seinen heiligen Geist! Sie geben sich damit zufrieden, bedient zu werden durch die Gabe eines Arbeiters, anstatt selbst die Gaben des Geistes zu suchen.

In 1.Kor 14, wo eine Kirchenversammlung zu sehen ist, wurden Apostel insgesamt nicht berücksichtigt! Da gibt es keinen Platz für sie in den Versammlungen einer lokalen Kirche! Wenn sich die Mitglieder einer Kirche versammeln und die geistigen Gaben in Gebrauch sind, werden Prophezeiung und andere Gaben geübt, aber Apostel werden nicht erwähnt, aus dem einfachen Grund, daß Aposteln kein Platz in den Versammlungen der lokalen Kirche bestimmt ist; sie sind zu der Arbeit von Outreach ernannt. Wenn die lokale Kirche zusammenkommt, sind es die Gaben, die zu Gebrauch gebracht werden; Amt hat dort keinen Platz, sogar nicht das eines Apostels.

Apostel, als Apostel, vertreten ein Amt in der Arbeit und nicht irgendeine besondere Gabe. In der Organisation der Kirche haben sie überhaupt keinen Platz, weil ihr Dienst als Apostel nicht für die Kirchen war, sondern für die Arbeit. Wie wir schon bemerkt haben, haben Apostel kein Sagen in der Leitung der Geschäftsangelegenheiten irgendeiner lokalen Kirche und es ist klar, daß Gott sogar nicht beabsichtigte, daß sie Verantwortung für den geistigen Dienst in den Kirchen tragen sollten. Gott gab Gaben an die lokalen Brüder, damit sie Propheten, Evangelisten, Pastoren und Lehrer sein konnten, und, so ausgerüstet, die Last des geistigen Dienstes in der Örtlichkeit tragen konnten. Apostel tragen nicht Verantwortung weder für die geistige oder materielle Seite der Angelegenheiten in irgendeiner Kirche. Die Ältesten sind verantwortlich für das lokale Management, und die Propheten und andere Diener für den lokalen Dienst.

Haben denn die Apostel nichts mit der lokalen Kirche zu tun? Sicherlich! Da gibt es noch reichlich Raum für sie, den Kirchen zu helfen, doch nicht in der Kapazität als Apostel. Auf der Geschäftsseite von Dingen können sie indirekt helfen, indem sie den Ältesten, die sich direkt mit den Kirchenangelegenheiten befassen, Rat geben. Auf der geistigen Seite in den Kirchenversammlungen, können sie mit jeden Gaben dienen, die sie besitzen mögen, solche wie Prophezeiung oder Lehren. Ihr apostolisches Amt zählt nicht in einer Kirchenversammlung für die Ausübung von geistigen Gaben, doch als Brüder können sie ihren Gläubigenkollegen dienen, durch den Gebrauch von jeder Gabe, mit der der Geist sie ausgestattet haben mag.

Nicht nur Apostel, sondern sogar Älteste als solche haben kein Anteil in den Versammlungen. In diesem Kapitel (1.Kor 14) haben Älteste überhaupt keinen Platz.

 

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Sie sind noch nicht einmal erwähnt. Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß Älteste fürs Amt sind, nicht für Dienst. Sie sind für Kirchenregierung ernannt und nicht für Dienst. Amt ist für Regierung und Gaben sind für Dienst. In den Versammlungen, die für Dienst sind, sind es die, die von Gott begabt wurden, das zählt, nicht solche, die Amt haben. So in den Kirchenversammlungen sind es die Propheten, Lehrer und Evangelisten, die die Führung übernehmen, nicht die Ältesten. Sie sind die begabten für die Kirche.

Wir müssen unterscheiden zwischen der Arbeit der Ältesten und der Arbeit der Propheten und Lehrer. Ihre Arbeit ist anders, doch sie sind nicht nötigerweise andere Personen. Es ist durchaus möglich für eine Person in beiden Kapazitäten zu handeln. Die Ältesten sind solche, die in der lokalen Kirche Amt haben; die Propheten und Lehrer sind die begabten Diener in einer lokalen Kirche. Die Ältesten sind jederzeit für Kirchenregierung; die Propheten und Lehrer sind für Dienst in Kirchenversammlungen. Doch obwohl die Ältesten nicht als Älteste dienen können, doch wenn sie auch Propheten oder Lehrer sind, können sie in der Kapazität dienen. In der Tat, ist es fast höchst erforderlich, daß Älteste Propheten und Lehrer sind, sonst können sie nicht die Kirche wirkungsvoll regieren.

Der Punkt an den man denken muß, ist, daß Kirchenversammlungen die Sphäre für den Dienst des Wortes sind, nicht die Sphäre für die Ausübung irgendeines Amtes. Es ist für das Ausüben von Gaben zum Aufbau. Da beide, Apostelamt und Ältestenamt, Ämter sind, eins in der Arbeit und eins in der Kirche, sind beide der Beamten als solche völlig raus aus den Versammlungen. Doch Gott wird gnädig sein zu seiner Kirche ihre Gaben für ihren Aufbau zu geben. Die Kirchenversammlungen sind der Platz für den Gebrauch dieser Gaben für gegenseitige Hilfe.

Alle Versammlungen auf dem "runden-Tisch"-Prinzip sind Kirchenversammlungen, und alle Versammlungen auf dem "Kanzel-und-Kirchenbank"-Prinzip sind Versammlungen, die zur Arbeit gehören. Die letzteren mögen von vergänglichem Wesen sein, und nicht nötigerweise eine beständige Institution, während die ersteren ein regelmäßiges Merkmal des Kirchenlebens sind. Ein runder Tisch ermöglicht Dir etwas mir weiterzureichen und mir etwas zu Dir weiterzureichen. Es bietet Gelegenheit für einen Ausdruck der "Gegenseitigkeit," das wesentliche Merkmal aller Beziehungen in der Kirche.

Das Buch der Apostelgeschichte zeigt klar das Beispiel, das Gott für seine Kirche am Anfang setzte. "Sie blieben aber beständig in der Apostel Lehre und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. . . . Und sie waren täglich und stets beieinander einmütig im Tempel und brachen das Brot hin und her in Häusern, nahmen die Speise und lobten Gott mit Freuden und einfältigem Herzen" (Apg 2,42, 46). Solche waren Bedingungen in den frühen Tagen der Kirchengeschichte. Die Apostel errichteten nicht einen zentralen Versammlungsort für die Gläubigen, sondern diese "blieben aber beständig in der Apostel Lehre

 

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und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet." Sie gingen von Haus zu Haus und hatten Gemeinschaft einer mit dem anderen.

Wir können nun Schlüsse ziehen aus den drei Punkten, die wir betrachtet haben. (1) Wo immer es da eine Gruppe von Gläubigen an irgendeinem Ort gibt, werden ein paar der reiferen von ihrer Anzahl gewählt, für die anderen zu sorgen, woraufhin alle lokale Verantwortung auf ihnen ruht. Von Anfang an sollte es den Neubekehrten klar gemacht werden, daß es durch göttliche Ernennung ist, daß die Leitung der Kirche lokalen Ältesten anvertraut ist und nicht irgendeinem Arbeiter von einem anderen Ort. (2) Da ist kein offizieller Versammlungsort nötig für die Kirche. Die Mitglieder treffen sich in einem oder mehreren Häusern, je nachdem es ihre Anzahl benötigt, und sollten sie gezwungen sein, sich in mehreren Häusern zu treffen, ist es in Ordnung für die ganze Kirche sich von Zeit zu Zeit an einem Ort zu versammeln. Für solche Treffen könnte ein besonderer Ort beschaffen werden, entweder für die Gelegenheit oder ständig, gemäß existierender Kirchenumstände. (3) Die Kirchenversammlungen sind nicht die Verantwortung der Arbeiter. Lokale Gläubige sollten lernen, die geistigen Gaben zu nutzen, die Gott ihnen anvertraut hat, ihren Glaubenskameraden zu dienen. Das Prinzip, auf dem alle Kirchenversammlungen durchgeführt werden, ist das des "runden Tisches," nicht das der "Kanzel-und-Kirchenbank." Doch um solche Versammlungen von eindeutigem Wert zu machen, ist es wesentlich, daß die Gläubigen geistige Gaben, Offenbarung und Äußerung erhalten. Deshalb sollten die Arbeiter es eine Angelegenheit wirklichen Interesses machen, daß alle ihre Bekehrten die Kraft des ausgegossenen Geistes erfahren.

Wenn den Beispielen, die Gott uns in seinem Wort gezeigt hat, gefolgt wird, dann wird keine Frage in der Kirche bezügliche Selbst-Regierung, Selbst-Unterstützung und Selbst-Verbreitung aufkommen. Und den Kirchen in den verschiedenen Örtlichkeiten werden folglich viele unnötige Ausgaben erspart werden, die sie befähigen werden, frei zur Hilfe der armen Gläubigen zu kommen, wie es die Korinther taten, oder zur Hilfe der Arbeiter, wie es die Philipper taten.


Der Dienst, die Arbeit und die Kirchen

In den früheren Kapiteln dieses Buches haben wir schon gesehen, was der Dienst, die Arbeit und die lokalen Kirchen sind. In diesem Kapitel haben wir den Zusammenhang zwischen dem Dienst und der lokalen Kirche gesehen, und auch den Unterschied zwischen der Kirche und der Arbeit. Nun können wir mehr sorgfältigst die Beziehung zwischen dem Dienst, der Arbeit und den Kirchen betrachten, um klar zu sehen, wie sie stehen, wie sie fungieren, was ihre jeweiligen Sphären sind, und wie sie zusammenhängend sind.

In der Apostelgeschichte 13 sahen wir, daß Gott eine seiner Kirchen in einer gewissen Örtlichkeit errichtet hatte, dann gab er Gaben an ein paar Einzelne in der Kirche, um sie auszurüsten, dort als Propheten und Lehrer zu dienen,

 

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so daß die Kirche aufgebaut werden mag. Die Propheten und Lehrer machen also den Dienst in der Kirche aus. Wenn im Leben und im Geschenk diese Diener einen gewissen Zustand geistiger Reife erreicht hatten, sandte Gott zwei von ihrer Zahl zum arbeiten an anderen Orten, und Geschichte wiederholte sich in den Kirchen, die von diesen zwei Aposteln errichtet wurden.

Sieht man hier nicht die Beziehung zwischen den Kirchen, dem Dienst und der Arbeit? (1) Gott errichtet eine Kirche an einer Örtlichkeit. (2) Er erhebt begabte Menschen in der Kirche zum Dienst. (3) Er schickt einige dieser besonders ausgerüsteten Menschen raus an die Arbeit. (4) Diese Menschen errichten an verschiedenen Orten Kirchen. (5) Gott erhebt andere begabte Menschen unter diesen Kirchen zum Dienst, sie aufzubauen. (6) Einige von diesen wiederum werden voran gestoßen, in anderen Gebieten zu arbeiten. Damit produziert das Werk direkt die Kirchen, und die Kirchen produzieren indirekt das Werk. So schreiten die Kirchen und das Werk voran und bewegen sich in immer wiederholendem Turnus – das Werk hat immer direkt die Gründung von Kirchen zur Folge, und die Kirchen haben immer indirekt weiteres Werk zur Folge.

Was die von Gott zum Dienst erhobenen begabten Menschen betrifft, sie arbeiten in beiden, in den Kirchen und in dem Werk. Wenn sie an ihrer eigenen Örtlichkeit sind, suchen sie die Kirche aufzubauen. Wenn sie an anderen Orten sind, tragen sie die Last der Arbeit. Wenn sie in der lokalen Kirche sind, sind sie Propheten und Lehrer. Wenn sie an andere Orte geschickt sind, sind sie Apostel. Die Menschen sind die gleichen, zu hause oder auswärts, doch ihr Dienst unterscheidet sich gemäß der Sphäre ihres Dienstes. Die Propheten und Lehrer (und Pastoren und Evangelisten), deren Sphäre lokal ist, plus die Apostel, deren Sphäre extra-lokal ist, bilden den Dienst.

In dem vierten Kapitel von Epheser sehen wir, daß die Sphäre des Dienstes der Leib von Christus ist, der lokal als eine Kirche ausgedrückt sein mag, oder extra-lokal als das Werk. Es ist auch aus diesem Grunde, daß Apostel, Propheten, Evangelisten und Lehrer zusammengefügt sind, obwohl eigentlich die Sphäre der Arbeit eines Apostels recht unterschiedlich ist von der, der anderen drei. Doch alle gehören zu dem einen Dienst, dessen Sphäre des Dienstes der Leib von Christus ist. Solche die begabt sind, benutzen ihre Gaben der Kirche zu dienen, indem sie der Kirche in ihrer Örtlichkeit dienen. Diejenigen, die beides haben, Gaben und apostolische Ernennung, dienen der Kirche indem sie den Kirchen an verschiedenen Örtlichkeiten dienen.

Gott benutzt diese Menschen, um seine Gnade der Kirche zu vermitteln. Ihr verschiedenen Gaben befähigen sie, Gnade vom Haupt zum Leib zu übersenden. Geistiger Dienst ist nichts weniger als Christus seinen Menschen anzudienen. Gottes Gedanke, diese Menschen als Gabe seiner Kirche zu geben, war, daß der Herr Jesus Christus, persönlich von ihnen gekannt und erfahren, seinen Menschen durch die Gaben des Geistes

 

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angedient sein mag. Sie wurden der Kirche gegeben "daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Dienstes, dadurch der Leib Christi erbaut werde."

Dadurch haben wir im Dienst die Propheten und andere Diener, die ihre Gaben nutzen, der lokalen Kirche zu dienen, während die Apostel, durch ihr Amt und ihre Gaben, allen Kirchen dienen. Der Dienst dieser beiden Gruppen von Menschen ist von großer Wichtigkeit, weil all die Arbeit Gottes – lokal und extra-lokal – in ihren Händen ist. Das ist warum Gottes Wort erklärt, daß die Kirche Gottes auf dem Fundament der Apostel und Propheten gebaut ist.

In den von Gott gegründeten Ämtern haben wir die Ältesten, die den Hauptplatz in der lokalen Kirche besetzen, während Apostel dort überhaupt kein Amt haben. Apostel, andererseits, haben das Hauptamt in dem Werk, während die Ältesten dort keinen Platz haben. Apostel zählen führend in der universellen Kirche und Älteste zählen führend in der lokalen Kirche. Wenn wir die Unterscheidung zwischen den jeweiligen Ämtern von Aposteln und Ältesten sehen, dann werden wir verstehen, warum die beiden ständig zusammengefügt sind (Apg 15,2, 4, 6, 22, 23). Apostel und Älteste sind die höchsten Vertreter der Kirche und der Kirchen.

In der lokalen Kirche gibt es zwei Abteilungen des Dienstes, eine das Geschäftsmanagement betreffend, die andere den geistigen Dienst. Ämter sind mit dem Management der Kirche verbunden und werden von den Ältesten und Diakonen gehalten. Gaben sind verbunden mit dem Dienst der Kirche und sind ausgeübt von den Propheten und Lehrern (und Evangelisten). Die Ältesten und Diakone sind für das Management der Kirche verantwortlich, während die Propheten und Lehrer sich hauptsächlich mit den Versammlungen der Kirche befassen. Sollten die Diakone und Ältesten auch Propheten und Lehrer sein, dann könnten sie Kirchenangelegenheiten managen und gleichzeitig in den Versammlungen der Kirche dienen. Es sollte hier wiederholt werden, daß Älteste als solche für Kirchenmanagement ernannt sind und nicht für Versammlung, um die Kirche aufzubauen. In 1.Kor 14, wo Versammlungen in der Sicht sind, kommen Älteste überhaupt nicht rein. Älteste sollten, um wirkungsvoll zu sein, auch die Gabe eines Propheten, Lehrers, Pastors, oder Evangelisten haben, doch muß man daran denken, daß wenn sie in der Versammlung dienen, sie es nicht in der Eigenschaft von Ältesten tun, sondern als Propheten, oder Lehrer, oder anderer Diener.

Der Dienst, die Arbeit und die Kirchen sind also recht unterschiedlich in Funktion und Sphäre, doch in Wirklichkeit sind sie koordiniert und zusammenhängend. Das vierte Kapitel von Epheser spricht vom Leib von Christus, doch keine Diskriminierung wird dort zwischen den Kirchen, dem Werk, und dem Dienst gemacht. Die Heiligen der Kirchen, die Apostel des Werkes, und die verschiedenen Diener des Dienstes, werden alle im Licht von und in der Beziehung zu dem Leib von Christus betrachtet. Weil, ob

 

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es die locale Kirche, der Dienst, oder das Werk ist, alle in der Kirche sind. Sie sind wirklich eins; so während es nötig ist zu unterscheiden zwischen ihnen, um sie besser zu verstehen, können wir sie nicht wirklich trennen. Solche, die in den verschiedenen Sphären der Kirche sind, müssen die Realität des Leibes von Christus sehen und als ein im Zusammenhang stehender Leib handeln. Sie sollten nicht, wegen der Verschiedenheit von Verantwortungen, sich in wasserdichte Abteile niederlassen. Die Kirchen sind der lokal ausgedrückte Leib, der Dienst ist der Leib in Funktion, und das Werk ist der Leib, der Vermehrung sucht. All drei sind verschiedene Manifestationen des einen Leibes, so sind sie alle voneinander abhängig und zusammenhängend. Keiner kann sich für sich bewegen, oder sogar existieren. Tatsächlich ist ihre Beziehung so intim und lebenswichtig, daß keiner selbst recht sein kann, ohne zu den anderen richtig geordnet zu sein.

Dies ist höchst wichtig. In den vorangegangenen Kapiteln haben wir ihre jeweiligen Funktionen und Sphären zu zeigen versucht. Die Gefahr ist nun aus Furcht, daß geistige Wesen der Dinge Gottes nicht zu verstehen, wir nicht nur versuchen sollten zwischen ihnen zu unterscheiden, sondern sie in getrennte Einheiten abtrennen, dabei die Zusammenhängigkeit des Leibes verlieren. Egal wie klar der Unterschied zwischen ihnen, müssen wir daran denken, daß sie alle in der Kirche sind. Folglich müssen sie als eins sich bewegen und handeln, denn ganz egal was ihre besondere Funktion oder Sphäre, sind sie alle in einem Leib.

So einerseits unterscheiden wir zwischen ihnen, um sie zu verstehen, und andererseits denken wir daran, daß sie alle als ein Leib zusammenhängend sind. Alle müssen auf dem Boden des Leibes sein. Die Kirche ist das Leben des Leibes in Miniaturausgabe; der Dienst ist das Funktionieren des Leibes im Dienst; das Werk ist das Greifen aus dem Leib heraus nach Wachstum. Weder Kirche, Dienst, noch Werk können als eine Sache für sich selbst existieren. Jedes hat seine Existenz abzuleiten vom, seinen Platz zu finden im, und für das Gute des Leibes zu arbeiten. Alle drei sind vom Leib, im Leib und für den Leib. Wenn dieses Prinzip der Beziehung zum Leib und des Zusammenhangs unter seinen Mitgliedern nicht erkannt wird, kann es da keine Kirche geben, keinen Dienst und kein Werk. Die Wichtigkeit dieses Prinzips kann nicht überbetont werden, denn ohne es ist alles vom Menschen gemacht, nicht von Gott geschaffen. Das grundsätzliche Prinzip des Dienstes ist der Leib. Das grundsätzliche Prinzip des Werkes ist der Leib. Das grundsätzliche Prinzip der Kirchen ist der Leib. Der Leib ist das regierende Gesetz des Lebens und des Werkes der Kinder Gottes heute.

 

 

 

Dieses ist das Ende von "9. Die Organisation der örtlichen Kirchen".
Zur englischen Version dieses Kapitels: 9. The Organization of Local Churches

 

 

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