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Es ist eine bemerkenswerte Tatsache, daß obwohl die Apostelgeschichte viele winzige Einzelheiten liefert bezüglich der Arbeit eines Apostels, das eine Thema, das aus menschlichem Standpunkt von höchster Wichtigkeit ist in der Fortführung jeder Arbeit, wird überhaupt nicht behandelt. Keine Information, egal welche, wird gegeben, hinsichtlich wie die Bedürfnisse der Arbeit, oder die persönlichen Bedürfnisse der Arbeiter, zur Verfügung gestellt wurden. Dies ist sicherlich erstaunlich! Was Menschen als höchst wichtig betrachten, halten die Apostel von kleinster Bedeutung. In den frühen Tagen der Kirche gingen die Boten Gottes aus unter dem Zwang der göttlichen Liebe. Ihre Arbeit war nicht nur ihr Beruf, und ihr Glaube an Gott war nicht intellektuell, sonder geistig, nicht nur theoretisch, sondern äußerst praktisch. Die Liebe und die Treue Gottes waren Realitäten für sie, und da das so war, entstand keine Frage in ihrem Denken bezüglich der Versorgung ihrer irdischen Bedürfnisse.
Diese Frage der Finanzen hat wichtigste Folgen. In der Gunst ist Gott die größte Macht, doch in der Welt ist Mammon das Größte. Wenn Gottes Diener die Frage der Finanzen nicht eindeutig klären, dann lassen sie auch eine riesige Anzahl anderer Fragen ungeklärt. Ist einmal das finanzielle Problem gelöst, ist es erstaunlich, wie viele andere Probleme automatisch mit ihr gelöst sind. Die Einstellung von christlichen Arbeitern zu finanziellen Angelegenheiten wird ein ziemlich gutes Zeichen dafür sein, hinsichtlich ob oder ob sie nicht von Gott in Dienst gestellt worden sind. Wenn die Arbeit Gottes ist, wird sie geistig sein, und wenn die Arbeit geistig ist, wird die Art der Versorgung geistig sein. Wenn die Versorgung nicht auf einer geistigen Ebene ist, dann wird die Arbeit selbst schnell auf die Ebene des weltlichen Geschäftes abtreiben. Da gibt es kein Merkmal der Arbeit, das praktische Fragen wahrlich so berührt, wie ihre Finanzen.
Jeder Arbeiter, ganz gleich was sein geistliches Amt ist, muß sich im Glauben für die Deckung aller persönlichen Bedürfnisse und aller Bedürfnisse seiner Arbeit üben. In Gottes Wort lesen wir von keinem Arbeiter der ein Gehalt für seine Dienste erbittet, oder bekommt. Daß Gottes Diener die Versorgung ihre Bedürfnisse von menschlicher Quelle erwarten sollten, dafür gibt es keinen Präzedenzfall in der Schrift. Wir lesen dort von einem Bileam, der aus seiner Gabe der Prophezeiung Handelsware zu machen suchte, doch er wird klar und deutlich verurteilt. Wir lesen auch von einem Gehasi, der einen Vorteil aus der Gunst Gottes zu gewinnen suchte, doch für seine Sünde wurde er mit Lepra heimgesucht. Kein Diener Gottes sollte von irgendwelcher menschlichen Vermittlung etwas erwarten, ob eine individuelle oder einer Gesellschaft, für das Erfüllen seiner irdischen Bedürfnisse. Wenn sie durch die Arbeit seiner eigenen Hände erfüllt werden können oder durch ein privates Einkommen, gut und schön. Sonst sollte er direkt von Gott allein auf ihre Versorgung angewiesen sein, wie es die frühen Apostel waren. Die vom Herrn ausgesandten zwölf Apostel hatten kein festgesetztes Gehalt, noch hatten irgendwelche vom Geist ausgesandten Apostel; sie erwarteten einfach vom Herrn die Erfüllung aller ihrer Bedürfnisse.
Wenn ein Mensch Gott vertrauen kann, laß ihn gehen und für ihn arbeiten. Wenn nicht, laß ihn zuhause bleiben; denn ihm fehlt die erste Voraussetzung für die Arbeit. Es gibt eine vorherrschende Idee, daß wenn ein Arbeiter ein festgesetztes Einkommen hat, kann er mehr in Ruhe die Arbeit tun und wird sie infolgedessen besser tun, aber tatsächlich gibt es in geistiger Arbeit die Notwendigkeit eines unsicheren Einkommens, weil dies persönliche Zusammengehörigkeit mit Gott erforderlich macht, ständige klare Offenbarung seines Willens, und direkte göttliche Unterstützung. Im weltlichen Geschäft ist alles was ein Arbeiter an Ausrüstung benötigt, Wille und Talent, doch menschlicher Eifer und natürliche Gabe sind keine Ausrüstung für geistigen Dienst. Ungeheure Abhängigkeit von Gott ist notwendig, wenn die Arbeit entsprechend seinem Willen sein soll; deshalb wünscht Gott seine Arbeiter auf ihn allein angewiesen zu sein für finanzielle Unterstützung, so daß sie nur in enger Gemeinschaft mit ihm gehen können und lernen, ihm ständig zu vertrauen. Je mehr eine Einstellung der vertrauensvollen Abhängigkeit von Gott gepflegt wird, je geistiger wird die Arbeit sein. Es ist somit klar, daß die Art der Arbeit und die Quelle ihrer Versorgung in engem Zusammenhang stehen.
Glaube ist der wichtigste Faktor in Gottes Dienst, denn ohne ihn kann es keine wahre geistige Arbeit geben. Unser Glaube erfordert Ausbildung und Stärkung, und materielle Bedürfnisse sind Mittel, die von Gottes Hand für diesen Zweck benutzt werden. Wir mögen bekennen, Glauben an Gott zu haben für eine riesige Vielfältigkeit von nicht greifbaren Dingen, und wir mögen uns selbst betrügen zu glauben, wir vertrauen ihm wirklich, wenn überhaupt kein Vertrauen da ist, einfach weil nichts konkretes da ist, unser Mißtrauen zu demonstrieren. Wenn es aber zu finanziellen Bedürfnissen kommt, ist die Sache so praktisch, daß die Realität unseres Glaubens sofort erprobt wird.
Weiter, er, der den Geldbeutel hält, hat Autorität. Wenn wir von Menschen unterstützt werden, wird unsere Arbeit von Menschen beherrscht werden. Es ist nur zu erwartet, daß wenn wir ein Einkommen aus einer bestimmten Quelle erhalten, sollten wir Rechenschaft ablegen für unsere Tun gegenüber einer solchen Quelle. Wann immer unser Vertrauen in Menschen ist, kann unsere Arbeit nur von Menschen beeinflußt sein.
In seiner eigenen Arbeit muß Gott die einzige Führung haben. Das ist warum er wünscht, daß wir auf keine menschliche Quelle angewiesen sind für finanzielle Versorgung. Viele von uns haben erfahren, wie Gott uns immer wieder durch Geldangelegenheiten gelenkt hat. Wenn wir im Zentrum seines Willen gewesen waren, war die Versorgung gesichert, doch so bald wir aus lebenswichtigem Kontakt mit ihm heraus waren, sind sie ungewiß gewesen. Gelegentlich haben wir uns eingebildet, Gott würde uns eine gewisse Sache machen lassen, doch er hat uns gezeigt, es war nicht sein Wille, indem er finanzielle Unterstützung verweigert hat. So sind wir unter ständiger Führung des Herrn gewesen, und solche Führung ist höchst wertvoll.
Die erste Frage der jeder ins Auge sehen sollten, der selbst glaubt, wahrlich von Gott berufen zu sein, ist die finanzielle Frage. Wenn er nicht zum Herrn allein sehen kann, für die Versorgung seiner täglichen Bedürfnisse, dann ist er nicht berechtigt, mit seiner Arbeit beschäftigt zu sein. Wenn er Gott nicht vertrauen kann, für die Versorgung von nötigen Geldern, kann er ihm vertrauen mit all den Problemen und Schwierigkeiten der Arbeit? Wenn wir völlig auf Gott angewiesen sind für unsere Versorgung, dann sind wir ihm allein gegenüber verantwortlich für unsere Arbeit, und in diesem Fall braucht es nicht unter menschliche Leitung zu kommen.
Wenn wir wirklichen Glauben an Gott haben, dann müssen wir alle Verantwortung für unsere eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse der Arbeit tragen. Wir müssen nicht im Geheimen auf Hilfe von irgendeiner menschlichen Quelle hoffen. Wir müssen Glauben an Gott allein haben, nicht an Gott plus dem Menschen. Wenn die Brüder ihre Liebe zeigen, laßt uns Gott danken, aber wenn sie es nicht tun, laßt uns ihm trotzdem danken. Es ist eine beschämende Sache für einen Diener Gottes ein Auge auf ihm zu haben und ein Auge auf dem Menschen oder Umständen. Unser Leben basierend auf Glauben muß völlig real sein, und sich nicht verschlechtern in ein "Leben basierend auf Wohltätigkeit." Wir wagen es, völlig unabhängig von Menschen zu sein in finanziellen Dingen, weil wir es wagen, völlig an Gott zu glauben. Wir wagen es, alle Hoffnung auf sie wegzuwerfen, weil wir volles Vertrauen auf ihn haben.
Wenn unsere Hoffnung auf Menschen ist, dann wenn ihre Mittel versiegen, werden unsere auch versiegen. Wir haben kein "Amt" hinter uns, wir haben aber einen "Fels" unter uns und keiner, der auf diesem Fels steht, wird jemals beschämt sein. Menschen und Umstände mögen sich ändern, doch wir werden auf beständigem Kurs weiter machen, wenn unsere Vertrauen auf Gott ist. Alles Silber und Gold sind sein, und keine die in seinem Willen wandeln können jemals in Not kommen.
Die zwei anfänglichen Schritte in der Arbeit Gottes sind zuerst das Gebet im Glauben für die benötigten Gelder, dann der eigentliche Beginn der
Arbeit. Heute, ach! haben viele von Gottes Dienern keinen Glauben, doch versuchen sie, ihm zu dienen. Sie beginnen die Arbeit, ohne die unabdingbare Voraussetzung dafür zu haben; deshalb hat was sie tun keinen geistigen Wert. Glaube ist das erste Notwendigste in jeder Arbeit für Gott, und es sollte ausgeübt werden in Bezug zu materiellen wie auch anderen Bedürfnissen.
Unser Herr sagte, "Der Arbeiter ist seines Lohnes wert" (Lukas 10,7); und Paulus schrieb an die Korinther, "Also hat auch der Herr befohlen, daß, die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom Evangelium nähren" (I Kor. 9,14). Was ist die Bedeutung von vom Evangelium zu leben? Es bedeutet nicht, daß Gottes Diener eine bestimmte Zuteilung von der Kirche erhalten sollten, denn das moderne System eines bezahlten Dienstes in der Arbeit Gottes war zu Paulus Tagen unbekannt. Was es wirklich bedeutet ist, daß die Prediger des Evangeliums Geschenke bekommen mögen von den Brüdern, doch in Verbindung mit solchen Geschenken werden keine Bedingungen gemacht. Keine bestimmte Zeitperiode wird genannt; keine bestimmte Summe Geldes, keine bestimmte Verantwortung; alles ist eine Sache des freien Willens. Wie die Herzen der Gläubigen von Gott berührt werden, geben sie seinen Dienern Geschenke, so daß während diese Diener Geschenke erhalten durch Menschen, ist ihr Vertrauen immer noch völlig in Gott. Ihre Augen sind auf ihn gerichtet; ihm erzählen sie ihre Bedürfnisse, und es ist er der die Herzen seiner Kinder berührt, zu geben. Das ist es was Paulus meinte, als er davon sprach, vom Evangelium zu leben. Paulus selbst erhielt das Geschenk von der Kirche in Philippi (Phil. 4,16), und als er in Korinth war, erhielt er Hilfe von den Brüdern in Mazedonien (II Kor. 11,9). Dies sind Beispiele von vom Evangelium zu leben.
Wir tun jedoch gut daran, uns zu fragen, Wessen Arbeiter sind wir? Wenn wir die Arbeiter von Menschen sind, dann laßt uns auf Menschen blicken für unsere Unterstützung, wenn wir aber die Arbeiter Gottes sind, dann müssen wir auf niemand anderes als auf ihn blicken, obwohl er unsere Bedürfnisse durch unsere Mitmenschen decken mag. Die gesamte Frage hängt hiervon ab, hat Gott uns gerufen und sendet er uns aus? Wenn die Berufung und der Auftrag von ihm gekommen sind, dann muß und sicherlich will er verantwortlich sein für all das unser Gehorsam ihm gegenüber beinhaltet.
Als Fräulein M.E. Barber daran dachte nach China zu kommen, um dem Herrn zu dienen, sah sie die Schwierigkeiten einer Frau voraus, allein in ein fremdes Land aufzubrechen, so fragte sie Rat von Herrn Wilkinson von der Mildmay Mission zu den Juden, der sagte, "Ein fremdes Land, kein Versprechen von Unterstützung, kein Rückenverstärkung einer Gesellschaft – all diese bereiten kein Problem. Die Frage ist hier: Gehen Sie auf Ihre eigene Initiative, oder werden Sie von Gott gesandt?" "Gott schickt mich," antwortete sie. "Dann sind keine Fragen mehr nötig," sagte er, "denn wenn Gott Sie sendet, muß er verantwortlich sein."
In Korinth aber lebte Paulus nicht vom Evangelium. Er machte Zelte mit seinen eigenen Händen. Da gibt es also offensichtlich zwei Wege gemäß denen die Bedürfnisse von Gottes Dienern gedeckt werden können – entweder sehen sie zu Gott hin, die Herzen seiner Kinder zu berühren zu geben, was benötigt wird, oder sie können es verdienen durch Teilzeit "weltliche" Arbeit. Mit unseren Händen zu arbeiten mag gut sein, wir müssen aber beachten, daß Paulus das nicht als eine übliche Sache betrachtet. Es ist etwas außergewöhnliches; ein Kurs, der in besonderen Umständen zu ergreifen ist.
"So wir euch das Geistliche säen, ist's ein großes Ding, wenn wir euer Leibliches ernten? So andere dieser Macht an euch teilhaftig sind, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben solche Macht nicht gebraucht, sondern ertragen allerlei, daß wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis machen. Wisset ihr nicht, daß, die da opfern, essen vom Altar, und die am Altar dienen, vom Altar Genuß haben? Also hat auch der befohlen, daß, die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom Evangelium nähren. Ich aber habe der keines gebraucht. Ich schreibe auch nicht darum davon, daß es mit mir also sollte gehalten werden. Es wäre mir lieber, ich stürbe, denn daß mir jemand meinen Ruhm sollte zunichte machen. . . . Was ist denn nun mein Lohn? Daß ich predige das Evangelium Christi und tue das frei umsonst, auf daß ich nicht meine Freiheit mißbrauche am Evangelium." (1 Kor. 9,11-15, 18). Dies sind gewisse Rechte, die das Privileg aller Prediger des Evangeliums sind. Paulus hat nichts von Korinth erhalten, weil er zu der Zeit in speziellen Umständen war; doch obwohl er nicht Gebrauch machte bei dieser Gelegenheit, daß er es so an anderen Zeiten tat, ist ziemlich klar. "Oder habe ich gesündigt, daß ich mich erniedrigt habe, auf daß ihr erhöht würdet? Denn ich habe euch das Evangelium Gottes umsonst verkündigt und habe andere Gemeinden beraubt und Sold von ihnen genommen, daß ich euch predigte. Und da ich bei euch war gegenwärtig und Mangel hatte, war ich niemand beschwerlich. Denn mein Mangel erstatteten die Brüder, die aus Mazedonien kamen, so habe ich mich in allen Stücken euch unbeschwerlich gehalten und will auch noch mich also halten. So gewiß die Wahrheit Christi in mir ist, so soll mir dieser Ruhm in den Ländern Achajas nicht verstopft werden." (2 Kor. 11,7-10).
Im Alten Testament wurde der Zehnte der Israeliten an die Leviten übergeben. Die Israeliten gaben ihre Opfer an Gott, nicht an die Leviten, doch letztere standen im Platz von Gott die Opfer zu erhalten. Heute stehen wir in der Position der Leviten, und die Gaben, die uns dargeboten werden, werden wirklich Gott geopfert. Wir erhalten nicht Gaben von irgendeinem Menschen, deshalb sind wir verpflichtet
zu keinem. Wenn irgendjemand Dank haben will, muß er ihn bei Gott suchen, denn Gott ist derjenige, der die Opfer erhält. Deshalb wann immer eine Gabe uns gegeben wird, ist es für uns wesentlich, uns klar zu sein, ob Gott die Gabe erhalten könnte oder nicht. Wenn Gott sie nicht erhalten könnte, wagen wir es auch nicht.
Es mag gelegentlich passieren, daß die Gabe richtig ist und so ist die Einstellung des Gebers, doch aufgrund seiner Gabe mag der Geber der Meinung sein, Anspruch auf ein Mitspracherecht in der Arbeit zu haben. Es ist durchaus zulässig für den Opferer zu entscheiden, in welcher Richtung sein Opfer benutzt werden sollte, es ist aber nicht in Ordnung für ihn, zu entscheiden, wie die Arbeit getan werden sollte. Kein Diener Gottes muß seine Freiheit opfern, der göttlichen Führung zu folgen, indem er Geld akzeptiert, das ihn unter menschliche Kontrolle stellt. Ein Geber hat die perfekte Freiheit festzulegen für welchen Gebrauch seine Gabe benutzt werden sollte, doch sobald sie gegeben ist, sollte er es loslassen und nicht versuchen, es als ein Mittel zu nutzen, indirekt Kontrolle über die Arbeit auszuüben.
In weltlicher Arbeit übt der Mensch, der die Mittel zur Verfügung stellt, Autorität aus in dem Reich, für die seine Mittel bestimmt sind, nicht aber so in geistiger Arbeit. Alle Autorität in der Arbeit liegt bei demjenigen, der von Gott berufen wurde, sie zu tun. Im geistigen Reich ist es der Arbeiter, der das Geld kontrolliert, nicht das Geld den Arbeiter. Derjenige, zu dem der Ruf gekommen ist, und dem die Arbeit anvertraut wurde von Gott, ist derjenige, dem Gott die Art offenbaren wird, wie die Arbeit ausgeführt werden muß, und er soll es nicht wagen, Geld von irgendjemand zu erhalten, der seine Gabe dazu benutzen würde, sich in des Herrn Willen einzumischen, wie es ihm bezüglich der Arbeit offenbart ist. Wenn der Geber geistig ist, werden wir gern seinen Rat suchen, doch sein Rat kann einzig auf Grund seiner Geistigkeit, nicht auf Grund seiner Gabe gesucht werden.
In all unserem Dienst für Gott müssen wir eine Einstellung der vollkommenen Abhängigkeit von ihm bewahren. Ob Gelder reich oder niedrig sind, laßt uns fest unsere Arbeit verfolgen und sie erkennen als ein Vertrauen, das uns von Gott anvertraut wurde und eine Sache, für die wir ihm allein Rechenschaft ablegen müssen. "Oder gedenke ich, Menschen gefällig zu sein? Wenn ich den Menschen noch gefällig wäre, so wäre ich Christi Knecht nicht" (Gal. 1,10). Wir müssen völlig unabhängig bleiben von Menschen was die finanzielle Seite der Arbeit angeht, doch sogar in unserer Unabhängigkeit müssen wir eine Einstellung der wahren Demut und Bereitschaft aufrechterhalten, von jedem Mitglied des Körpers, das in enger Verbindung mit dem Haupt ist, Rat anzunehmen und wir sollten durch sie Bestätigung erwarten der Führung, die wir direkt von Gott erhalten haben. Doch all der Rat, den wir suchen und von anderen erhalten ist auf Rechnung ihrer Geistigkeit, nicht auf Rechnung ihrer finanziellen Position. Wir sind willig vom reichsten Mitglied des Körpers Rat zu suchen, weder wegen noch trotz seines Geldes, und wir sind genauso bereit den Rat des ärmsten Mitglieds zu suchen, weder wegen noch trotz seiner Armut.
Das Prinzip ist: "nehmen von den Heiden nichts" (III Johannes 7). Wir wagen es nicht, irgendwelche Unterstützung für die Arbeit Gottes von solchen zu empfangen, die ihn nicht kennen. Wenn Gott einen Menschen nicht angenommen hat, kann er niemals sein Geld annehmen. Wenn irgendjemand, der an Gottes Dienst beteiligt ist, Geld annimmt für die Förderung der Arbeit, von einem Mann, der nicht gerettet ist, dann verpflichtet er praktisch Gott zu Sündern. Laßt uns niemals Geld erhalten im Namen von Gott, das es einem Sünder ermöglichen würde vor dem großen, weißen Thron Gott anzuklagen, ihn ausgenutzt zu haben. Dies bedeutet jedoch nicht, daß wir sogar die Gastfreundschaft der Heiden zurückweisen brauchen. Wenn wir in der Vorsehung Gottes ein Milet besuchen, dann sollten wir gut daran tun, die Gastfreundschaft eines freundlichen Publius anzunehmen. Doch dies muß bestimmt unter der Anordnung Gottes sein, nicht als eine Sache regelmäßigen Vorkommens. Unser Prinzip sollte immer sein, nichts von den Heiden zu nehmen.
Sollten die Kirchen Vorsorge treffen für die Bedürfnisse der Arbeiter? Gottes Wort liefert eine klare Antwort auf unsere Frage. Wir sehen dort, daß das von den Kirchen gesammelte Geld auf drei verschiedene Arten genutzt wird:
(1) Für die armen Heiligen. Die Schrift richtet viel Aufmerksamkeit auf die bedürftigen Kinder Gottes, und ein großer Teil der örtlichen Opfer geht, um ihre Not zu lindern.
(2) Für die Ältesten der örtlichen Kirche. Umstände mögen es für Älteste nötig machen, ihr normales Geschäft aufzugeben, um sich völlig den Interessen der Kirche zu widmen, in welchem Fall die örtlichen Brüder ihre finanzielle Verantwortung ihnen gegenüber erkennen sollten und zumindest in einem gewissen Maße anstreben, sie dafür zu entschädigen, was sie um der Kirche’s willen geopfert haben. (I Tim. 5,7-18).
(3) Für die arbeitenden Brüder und die Arbeit. Dies muß als ein Opfer für Gott betrachtet werden, nicht als ein an sie gezahltes Gehalt.
"und habe andere Gemeinden beraubt und Sold von ihnen genommen, daß ich euch predigte. Und da ich bei euch war gegenwärtig und Mangel hatte, war ich niemand beschwerlich. Denn mein Mangel erstatteten die Brüder, die aus Mazedonien kamen, so habe ich mich in allen Stücken euch unbeschwerlich gehalten und will auch noch mich also halten." (II Kor. 11,8-9). "Ihr aber von Philippi wisset, daß von Anfang des Evangeliums, da ich auszog aus Mazedonien, keine Gemeinde mit mir geteilt hat nach der Rechnung der Ausgabe und Einnahme als ihr allein. . . . Denn ich habe alles und habe überflüssig. Ich habe die Fülle, da ich empfing durch Epaphroditus, was von euch kam: ein süßer Geruch, ein angenehmes Opfer,
Gott gefällig." (Phil. 4,15, 18). Wo die Mitglieder einer Kirche geistig sind, können sie sich nur um die Interessen des Herrn in Orten über ihre eigene Örtlichkeit hinaus kümmern, und die Liebe des Herrn wird sie zwingen, beiden zu geben, den Arbeitern und der Arbeit. Sie werden es beides als Pflicht und als Freude zählen, die Interessen des Herrn durch ihre Gaben zu fördern.
Während in den Episteln die Kirchen zum Geben an die armen Heiligen ermutigt werden und auch an die örtlichen Ältesten und Lehrer, wird das Ermutigen zum Geben an die Apostel oder die Arbeit mit der sie sich beschäftigen, nicht erwähnt. Der Grund ist offenkundig. Die Schreiber der Epistel waren selbst Apostel, deshalb wäre es nicht angemessen für sie gewesen, sie zu Gaben für sich selbst oder ihre Arbeit aufzufordern, noch hatten sie irgendeine Freiheit vom Herrn es so zu tun. Es war ganz in Ordnung für sie, die Gläubigen zu ermutigen, anderen zu geben, aber für die Deckung ihrer eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse der Arbeit konnten sie nur auf den Herrn blicken.
Es war eine große und edle Aussage, die Paulus zu den Philippern machte. Er wagte zu sagen zu denen, die fast die einzigen seiner Unterstützer waren: "Denn ich habe alles und habe überflüssig." Paulus gab keinen Hinweis auf ein Bedürfnis, nahm aber die Position eines wohlhabenden Kindes eines wohlhabenden Vaters ein, und er hatte keine Furcht, daß durch dieses Tun weitere Versorgungen nicht kommen würden. Es war schön und gut für Apostel zu einem Ungläubigen zu sagen, der selbst in Not war "Gold und Silber habe ich nicht," ein bedürftiger Apostel muß das aber niemals zu Gläubigen sagen, die bereit wären, auf eine Bitte um Hilfe zu reagieren. Es ist eine Schande für den Herrn, wenn irgendein Vertreter von ihm Bedürfnisse enthüllt, die Mitleid provozieren seitens Anderer. Wenn wir einen lebendigen Glauben an Gott haben, werden wir uns immer seiner rühmen. und wir werden es wagen unter allen Umständen zu verkünden, "Denn ich habe alles und habe überflüssig."
Wir sind die Vertreter Gottes in dieser Welt und wir sind hier, um seine Treue zu beweisen; wir müssen deshalb in finanziellen Dingen total unabhängig von Menschen und völlig abhängig von Gott sein. Unsere Einstellung, unsere Worte und unsere Taten müssen alle verkünden, daß er allein unsere Quelle der Versorgung ist. Wenn es hier irgendeine Schwäche gibt, wird er des Ruhmes beraubt, der das ist, was ihm zusteht. Wir müssen uns nicht davor fürchten, reich vor Leuten zu erscheinen. Laßt uns unsere finanziellen Bedürfnisse geheim halten, sogar wenn unsere Geheimhaltung Menschen dazu führen sollte, zu folgern, daß wir gut gestellt sind, wenn wir überhaupt nichts haben. Er, der im Geheimen sieht, wird alle unsere Bedürfnisse zur Kenntnis nehmen, und er wird sie decken, nicht in eingeschränktem Maß, sondern "nach seinem Reichtum in der Herrlichkeit in Christo Jesu" (Phil. 4,19).
Vom Studium von Gottes Wort nehmen wir zwei Dinge bezüglich der Einstellung seiner Kinder zu finanziellen Dingen zur Kenntnis. Auf der einen Seite sollten Arbeiter darauf achten, ihre Bedürfnisse niemand als nur Gott bekannt zu geben;
auf der anderen Seite sollten die Kirchen treu sein, die Bedürfnisse von beiden der Arbeiter und ihrer Arbeit zu erinnern, und sie sollten nicht nur Gaben zu denen schicken, die in ihrer Umgebung arbeiten, oder zu denen, die aus ihrer Mitte heraus gerufen wurden, sondern, wie die Philipper und die Mazedonier, sollten sie sich häufig um einen weit entfernten Paulus kümmern. Der Horizont der Kirchen sollte viel weiter sein, als er ist. Die gegenwärtige Methode einer Kirche, ihren eigenen "Pfarrer" oder ihren eigenen Missionar zu unterstützen, war in apostolischen Tagen eine unbekannte Sache. Gott hat keine Verwendung für einen ungläubigen Arbeiter, noch hat er irgendeine Verwendung für eine lieblose Kirche.
Die Unterscheidung zwischen der Kirche und der Arbeit muß klar definiert sein im Denken des Arbeiters, besonders bezüglich finanzieller Dinge. Sollte ein Arbeiter irgendeinem Ort einen kurzen Besuch abstatten auf Einladung der Kirche, dann ist es durchaus richtig für ihn, ihre Gastfreundschaft entgegenzunehmen; sollte er aber eine unbegrenzte Zeit bleiben, dann muß er die Last allein tragen vor Gott, andererseits wird sein Glaube an Gott schwinden. Die Kirchen haben keine offizielle Verpflichtungen bezüglich der Arbeiter, und die Letzteren müssen dafür sorgen, daß die Ersteren solche Verpflichtungen nicht auf sich selbst nehmen. Gott erlaubt uns, Gaben anzunehmen, es ist aber nicht sein Wille, daß andere für uns verantwortlich werden. Die gesamte finanzielle Last der Arbeit ruht auf denen, denen sie Gott anvertraut hat.
"Wir haben niemand Leid getan, wir haben niemand verletzt, wir haben niemand übervorteilt." (II Kor. 7,2). "und will euch nicht beschweren" (II Kor. 12,14). "Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisset, noch mit verstecktem Geiz, Gott ist des Zeuge" (I Thess. 2,5). "haben auch nicht umsonst das Brot genommen von jemand; sondern mit Arbeit und Mühe Tag und Nacht haben wir gewirkt, daß wir nicht jemand unter euch beschwerlich wären." (II Thess. 3,8). Von diesen Passagen sehen wir klar die Einstellung des Apostels. Er war nicht willig, irgendwelche Last anderen aufzuerlegen oder sie in irgendeiner Weise auszunutzen. Und dies muß auch unsere Einstellung sein. Wir sollten nicht nur kein Gehalt erhalten, sondern wir sollten genau darauf achten, nicht irgendwelche unserer Brüder im geringsten auszunutzen. Apostel sollten willig sein, ausgenutzt zu werden, aber auf keinen Fall sollten sie jemals andere ausnutzen. Es ist eine beschämende Sache, Vertrauen in Gott zu bekennen und doch die Rolle eines Armen zu spielen und seine Bedürfnisse bekannt zu geben und andere zu Mitleid zu provozieren.
Alle Bewegungen der Arbeiter wirken sich entscheidend auf die Arbeit aus, und es sei denn wir haben ein lebendiges Vertrauen in Gott, neigen unsere Bewegungen dazu, von voraussichtlichen Einkommen bestimmt zu werden. Geld hat große Macht, Menschen zu beeinflussen, und es sei denn wir haben wahren Glauben an Gott und ein wahres Herz seinen Willen zu tun, werden wir wahrscheinlich von der Steigerung und dem Fall der Gelder beeinflußt. Wenn unsere Bewegungen von finanziellen Versorgungen bestimmt werden, dann sind wir
Mietlinge, die für Lohn arbeiten, oder Bettler, die sich um Almosen bemühen, und wir sind eine Schande für den Namen des Herrn. Wir sollten niemals zu einem Ort gehen, wegen der viel versprechenden finanziellen Aussicht dort zu arbeiten, noch sollten wir es unterlassen, zu gehen, weil die finanzielle Aussicht dunkel ist.
Laßt uns klar sein, daß wir nicht nur die Last unserer eigenen persönlichen Bedürfnisse tragen müssen, sondern auch die Bedürfnisse der Arbeit. Wenn Gott uns zu einer gewissen Arbeit gerufen hat, dann ist jede damit verbundene finanzielle Ausgabe unsere Angelegenheit. Wo immer wir hingehen, sind wir für alle im Zusammenhang stehenden Kosten verantwortlich, von ihrem Beginn an bis zu ihrem Schluss. Wenn wir von Gott gerufen sind, Pionierarbeit zu leisten, obwohl die Kosten für Miete, Möbel und Reisen, mögen sich auf eine gute Summe belaufen, sind wir alleine dafür verantwortlich. Er ist es nicht wert Gottes Diener genannt zu werden, der für seine eigenen Bedürfnisse nicht verantwortlich sein kann und die Bedürfnisse der Arbeit für welche Gott ihn gerufen hat.
Ein anderer Punkt, dem wir Aufmerksamkeit geben müssen, ist eine klare Unterscheidung zwischen Gaben bestimmt für persönlichen Gebrauch und Gaben, die für die Arbeit gegeben sind. Es mag überflüssig zu sein scheinen es zu erwähnen, doch es benötigt Betonung, daß kein Geld, das für die Arbeit gegeben ist, vom Arbeiter dafür gebraucht werden sollte, seine persönlichen Bedürfnisse zu decken. Es muß entweder gebraucht werden, um Kosten zu bestreiten im Zusammenhang mit seiner eigenen Arbeit, oder zu einem anderen Arbeiter weitergeleitet werden.
Als ich gerade begonnen hatte, dem Herrn zu dienen, las ich eine Begebenheit in Hudson Taylors Leben, die mir eine große Hilfe war. Wenn ich es recht erinnere, dies ist das Wesentliche davon: Herr Taylor war in St. Louis, U.S.A., und sollte in Springfield sein für Versammlungen. Die Kutsche, die ihn zum Bahnhof bringen sollte, war aufgehalten, mit dem Ergebnis, daß als er dort ankam, der Zug bereits abgefahren war, und da schien kein möglicher Weg für ihn, seine Verabredung einzuhalten. Sich an Dr. J. H. Brookes wendend, sagte er, "Mein Vater fährt die Züge, ich werde dort rechtzeitig sein." Auf Erkundigung beim Agenten, fanden sie einen Zug der St. Louis in einer anderen Richtung verließ, der die Linie, die nach Springfield geht, kreuzte; doch der Zug auf der anderen Linie fuhr immer zehn Minuten früher ab bevor dieser Zug ankam, da sie gegensätzliche Straßen waren. Ohne einem Moment zu zögern, sagte Herr Taylor, er würde den Weg gehen, trotz der Tatsache, daß der Agent ihm sagte, sie hatten niemals Anschluss dort. Während sie warteten, kam ein Herr zum Bahnhof und gab Herrn Taylor einiges Geld. Er wandte sich an Dr. Brooks mit der Bemerkung, "Sehen Sie nicht, daß mein Vater mir gerade mein Zugfahrgeld geschickt hat!" meinend, daß wenn er sogar rechtzeitig angekommen wäre für den anderen Zug, er ihn nicht hätte nehmen können. Dr. Brooks war verblüfft. Er wußte, Herr Taylor hatte eine recht gute Summe Geld bei sich, die ihm gegeben worden war für seine Arbeit in China, so fragte er, "Was meinen Sie damit, zu sagen, Sie haben kein Geld
für Ihr Fahrgeld?" Herr Taylor antwortet, "Ich benutze niemals irgendetwas für persönliche Ausgaben, das für die Arbeit angegeben ist. Das für meinen eigenen Gebrauch vorgesehene Geld kam gerade rein!" Für fast das erste mal in der Geschichte dieser Straße, kam der Zug früher als der andere an, und Herr Taylor konnte seine Verabredung in Springfield einhalten!
Wie wir schon gesagt haben, ein Apostel mag Gottes Leute ermutigen, an die Bedürfnisse der Heiligen und der Ältesten zu denken, doch er kann nichts von seinen eigenen Bedürfnissen erwähnen oder von den Bedürfnissen der Arbeit. Laß ihn nur die Aufmerksamkeit der Kirchen auf den Mangel anderer lenken, und Gott wird ihre Aufmerksamkeit auf seinen Mangel lenken.
Wir müssen alle Propaganda im Zusammenhang mit der Arbeit vermeiden. Mit äußerster Ehrlichkeit des Herzens müssen wir Gott vertrauen und unseren Bedarf ihm allein bekannt machen. Sollte der Herr so führen, mögen wir zu seiner Ehre sagen, was er durch uns gearbeitet hat. (Siehe Apostelgeschichte 14,27; 15,3, 4). Nichts aber muß über Werbung getan werden in der Hoffnung, materielle Hilfe zu erhalten. Dies erregt Gottes Mißfallen und verletzt uns selbst. Wenn in irgendeiner finanziellen Sache unser Glaube schwach wird, werden wir ihn am scheitern finden, wenn Schwierigkeiten, die im Zusammenhang mit der Arbeit auftreten, ihn erproben.
Ich kenne Arbeiten, die zu ihrem Beginn auf einer reinen Glaubensbasis waren und der Segen des Herrn ruhte auf ihnen. Bald empfanden die Arbeiter die Notwendigkeit, die Arbeit zu erweitern, und erweiterten sie eigentlich weiter als ihr gewöhnliches Einkommen. Folglich mußten sie zu indirekter Werbung greifen, um ihre geldlichen Verpflichtungen zu decken. Laßt uns davor hüten, selbst die Arbeit zu erweitern, denn wenn der Ausbau von Menschen ist, werden wir von Menschen geschaffene Methoden benutzen müssen, um den neuen Bedarf zu decken. Wenn Gott sieht, daß die Arbeit Ausbau braucht, wird er selbst sie ausbauen, und wenn er sie ausbaut, wird er verantwortlich sein, die steigenden Bedürfnisse zu decken. Rundschreiben, Berichte, Magazine, Delegationsarbeit, besondere Agenten und spezielle Geschäftszentren, sind Mittel gewesen, die viel von christlichen Arbeitern benutzt wurden, um Gelder für die Arbeit zu erhöhen. Menschen sind nicht willig, Gott sie erweitern zu lassen in seiner eigenen Zeit, und weil sie nicht für ihre spontane Entwicklung geduldig warten können, sondern ein künstliches Wachstum erzwingen, müssen sie zu natürlicher Aktivität greifen, um den Bedarf dieses Wachstums zu decken. Sie haben Entwicklungen beschleunigt; so müssen sie Wege und Mittel ausarbeiten, um erhöhte Versorgungen zu beschaffen. Das spontane Wachstum der Arbeit Gottes macht irgendwelche Aktivitäten menschlicher Natur nicht notwendig, denn Gott deckt allen Bedarf, den er schafft.
Wir müssen den heiligen Geist uns behindern lassen, wo er will, und nicht versuchen, Dinge voran zu drängen, durch berühren von göttliche Arbeit mit menschlichen
Händen. Da gibt es keine Notwendigkeit für uns, Mittel auszuarbeiten, Aufmerksamkeit auf unsere Arbeit zu lenken. Gott, in seiner Souveränität und Vorsehung, kann gut alle Verantwortung tragen. Wenn er Menschen bewegt uns zu helfen, dann ist alles gut, wenn wir selbst aber versuchen, Menschen zu bewegen, werden beide wir und die Arbeit Verlust erleiden.
Im Alten Testament lesen wir, daß obwohl die Leviten im Platz Gottes standen, den Zehnten von allen seinen Leuten zu erhalten, opferten sie selbst den Zehnten ihm. Der Diener Gottes sollte lernen, zu geben und auch zu erhalten. Wir loben Gott für die großzügige Art in der die Arbeiter in vergangenen Tagen ihren Mitarbeitern gegeben haben, wir müssen aber noch aufmerksamer sein für die materiellen Bedürfnisse aller unserer Brüder in der Arbeit. Wir müssen uns an die Worte Paulus erinnern: "daß mir diese Hände zu meiner Notdurft und derer, die mit mir gewesen sind, gedient haben" (Apostelgeschichte 20,34). Wir müssen nicht bloß hoffen, genügend zu haben, um es für uns und unsere Arbeit aufzuwenden, sonder zu Gott blicken, uns mit genug zu versehen, um auch anderen zu geben. Wenn wir nur mit dem Gedanken an unsere persönlichen Bedürfnisse beschäftigt sind und die Bedürfnisse unserer Arbeit, und die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter vergessen, ist die Ebene unseres geistigen Lebens niedrig.
Der Bereich unseres Denkens entlang der Richtung materieller Bedürfnisse sollte immer auf der Grundlage sein "meine Bedürfnisse und die Bedürfnisse derer mit mir." Das Geld, das Gott mir schickt, ist nicht nur für mich, sondern auch für "diejenigen mit mir." Ein Bruder schlug einmal vor, daß Gott sicherlich die Bedürfnisse aller unserer Mitarbeiter erfüllen würde, wir brauchen uns somit nicht allzu viel mit ihnen zu befassen, besonders da wir keine Mission sind und keine finanzielle Verpflichtung gegenüber ihnen haben. Doch unser Bruder vergaß, daß wir nicht nur verantwortlich sind für unsere eigenen Bedürfnisse und die Bedürfnisse unserer Arbeit, sondern auf eine geistige Art sind wir, wie Paulus, auch verantwortlich für "diejenigen mit uns."
Da wir keine Mission sind und keine menschgemachte Organisation haben, keine Zentrale, keine Zentralisation von Geldern und somit kein Verteilungszentrum, wie können die Bedürfnisse aller unserer Mitarbeiter versorgt werden? Diese Frage ist mir von interessierten Brüdern wiederholt vorgelegt worden. Die Antwort ist diese: alle Bedürfnisse werden gedeckt, wenn jeder einzelne seine dreifältige finanzielle Verantwortung erkennt – erstens, bezüglich seiner persönlichen und familiären Bedürfnisse; zweitens, bezüglich der Bedürfnisse seiner Arbeit; und drittens, bezüglich der Bedürfnisse seiner Mitarbeiter. Wir müssen nicht nur auf Gott sehen, unseren eigenen Bedürfnisse zu liefern, und all diejenigen die in Zusammenhang stehen mit unserer Arbeit, sondern wir müssen zu ihm sehen genau so bestimmt uns extra Gelder zu schicken, um es uns zu ermöglichen, etwas zu haben, unseren Partnern in der Arbeit zu schicken. Wir haben natürlich keine offizielle Verpflichtung ihnen gegenüber, aber wir können unsere geistige Verantwortung nicht ignorieren.
Die Bedürfnisse der Arbeiter ändern sich und die Bedürfnisse der Arbeit ändern sich auch, außer welchen sich die Kraft des Gebets in verschiedenen Individuen unterscheidet, und das Maß von Glauben unterscheidet sich auch. Daraus geht deshalb hervor, daß unser Einkommen nicht das gleiche sein wird, doch jeder einzelne von uns sollte bestimmt Glauben für die Lieferung von genügend Geldern üben, um an die Notwendigkeiten anderer verteilen zu können. Die Beträge, die wir erhalten und geben mögen sich unterscheiden, doch das gleiche Prinzip gilt für uns alle. Auf solch einer Basis arbeitend ist keine Zentrale nötig; denn jeder von uns funktioniert als eine Art Zentrale und Verteilungszentrum. Wir vertrauen in die Souveränität und Vorsehung Gottes, und überlassen es ihm das weitergeben von Gaben zu regulieren, so daß keiner ein Über-plus haben und keiner in Not gelassen wird.
Das Prinzip von Gottes Regierung in Bezug auf finanzielle Dinge ist "Der viel sammelte, hatte nicht Überfluß, der wenig sammelte, hatte nicht Mangel" (II Kor. 8,15). Jeder, der viel gesammelt hat, muß willig sein, nichts über zu haben, denn nur dann kann der, der wenig gesammelt hat, keinen Mangel haben. Einige von uns haben durch Erfahrung bewiesen, daß wenn wir die Last derer tragen, die wenig sammeln, Gott sich darum kümmert, daß wir viel sammeln; doch wenn wir nur an unsere eigenen Bedürfnisse denken, das Äußerste, auf das wir hoffen können, ist wenig zu sammeln und keinen Mangel zu haben.
Wir müssen unser Geben nicht auf solche beschränken, mit denen wir unmittelbar verkehren, sondern müssen an Arbeiter in anderen Teilen denken und versuchen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Wir müssen ständig den Gedanken von anderen Arbeitern und deren Bedürfnisse vor den Brüdern halten, unter denen wir arbeiten, und sie ermutigen, ihnen zu helfen, niemals fürchtend, daß Gott andere Arbeiter mehr segnen wird als uns. Wir müssen keinen Raum lassen für Furcht oder Eifersucht. Glauben wir wirklich an die Souveränität Gottes? Wenn so, werden wir niemals fürchten, daß irgendetwas, das Gott für uns beabsichtigt hat, scheitern soll, uns zu erreichen.
Wenn Ihre Arbeit durchgeführt werden soll entlang Linien wohlgefällig für Gott, dann ist es absolut unabdingbar, daß die Souveränität Gottes ein Arbeitsfaktor in Ihrer Erfahrung sei, und nicht bloße Theorie. Wenn Sie seine Souveränität kennen, dann, wenn sogar Menschen sich wahllos um sie herum zu bewegen scheinen und Umstände scheinen herumzuwirbeln, der Chance auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, werden Sie doch zuversichtlich sein in der Zusicherung , daß Gott jede Einzelheit Ihres Weges ordnet zu seiner Ehre und zu Ihrem Guten. Die Bedürfnisse anderer mögen Menschen bekannt sein, während keiner Ihre Bedürfnisse kennen mag oder sich sogar dafür interessiert, doch Sie werden keine Angst haben, wenn die Souveränität Gottes eine Realität für Sie ist, denn dann werden Sie all solche willkürlichen Umstände sehen und all solch uninteressiertes Volk und sogar die gegensätzlichen Scharen des Bösen, werden lautlos genutzt werden nach seinem Willen, und all solche in keinem Zusammenhang stehenden Mächte werden eine Beziehung haben als eine, um seinem Zweck zu dienen und dem Zweck derer dienen, deren Will eins ist mit seinem. Ja, "Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen,
denen, die nach dem Vorsatz berufen sind." (Römer 8,28).
Die Frage ist deshalb nicht, Sind unsere Bedürfnisse klein oder groß? oder, Sind sie bekannt oder unbekannt? Sondern einfach diese, Sind wir im Willen Gottes? Unser Glaube mag erprobt werden, und unsere Geduld auch, aber wenn wir willig sind, Dinge in Gottes Hand zu lassen und ruhig auf ihn warten, dann werden wir nicht scheitern ein sorgfältiges Timing der Ereignisse zu sehen und ein exquisites aufeinander abgestimmt sein von Umständen, und auftauchend aus einem bedeutungslosem Labyrinth, werden wir eine perfekte Übereinstimmung zwischen unserem Bedürfnis und der Versorgung erblicken.
Einige haben gefragt, "Da Sie glauben, alle Diener Gottes sollten ihm vertrauen für ihre täglichen Bedürfnisse, und da Sie eine ziemliche Gesellschaft von Mitarbeitern haben, warum werden Sie nicht eine organisierte Glaubensmission?"
Aus zwei Gründen: erstens, in Gottes Wort ist alle Vereinigung von Arbeitern auf einer geistigen, nicht auf einer offiziellen Basis. Sobald Sie eine offizielle Organisation haben, dann verändern Sie die geistige Beziehung, die unter den Mitarbeitern existiert, zu einer offiziellen Beziehung. Zweitens, Abhängigkeit von Gott alleine für die Deckung aller materiellen Bedürfnisse verlangt nicht so aktiv einen Glauben von Seiten einer offiziellen Organisation, wie es von Seiten von Individuen es tut, die nur in einer geistigen Gesellschaft in Zusammenhang sind. Es ist viel leichter, Gott als eine Mission zu vertrauen, als ihm als einem Individuum zu vertrauen. In der Schrift sehen wir individuellen Glauben, wir sehen aber nicht solch ein Ding wie Organisations-Glauben. In einer Organisation gibt es die Verpflichtung zu einem Einkommen, und jedes Mitglied ist sicher, einen Anteil zu bekommen, ob er Glauben übt oder nicht. Dies öffnet den Weg für Leute der Mission beizutreten, die keinen aktiven Glauben an Gott haben, und in dem Fall derjenigen, die Glauben haben, wenn sie beitreten, da ist die Wahrscheinlichkeit eines persönlichen Vertrauens in den Herrn allmählich schwach zu werden durch Mangel an Übung, da Versorgung kommt mit einem gewissen Maß an Regelmäßigkeit, ob die individuellen Mitglieder der Mission Glauben üben oder nicht. Es ist sehr leicht, Glauben an Gott zu verlieren und einfach einer Organisation zu vertrauen. Solche, die die Schwäche des Fleisches kennen, erkennen wie geneigt wir sind, von irgendetwas und jedem abhängig zu sein, als von Gott. Es ist viel leichter unsere Erwartungen in Überweisungen von der Mission zu tun, als in Raben aus dem Himmel.
Wegen unserer Neigung zum Eimer hinzuschauen und den Brunnen zu vergessen, muß Gott häufig seine Mittel der Versorgung ändern, um unsere Augen auf die Quelle gerichtet zu halten. So die Himmel, die zuvor uns willkommene Schauer sandten, die eherne Stirn bieten, die Ströme, die uns erquickten, erlaubt sind auszutrocknen, und die Raben, die unser tägliches Essen brachten, besuchen
uns nicht mehr; doch dann überrascht uns Gott, indem er unsere Bedürfnisse durch eine arme Witwe deckt, und so beweisen wir die wunderbaren Ressourcen Gottes. Organisationsglaube regt nicht persönliches Vertrauen in Gott an, und das ist es, was er entwickeln will.
Ich weiß, daß in einem organisierten Körper viele Schwierigkeiten automatisch verschwinden. Menschlich gesprochen, gewährleistet es ein viel größeres Einkommen, denn viele der Kinder Gottes ziehen es vor, lieber Organisationen zu geben, als Individuen. Außerdem wird organisierte Arbeit sehr viel mehr bemerkt von den Kindern Gottes, als unorganisierte. Doch Fragen wie diese fordern uns ständig heraus: Glauben Sie wirklich an Gott? Müssen Prinzipien der Schrift der Bequemlichkeit geopfert werden? Wollen Sie wirklich Gottes Bestes mit allen begleitenden Schwierigkeiten? Wir wollen, und somit haben wir keine Alternative, als auf dem Grund des Leibes von Christus zu arbeiten in geistigem Verband mit allen anderen, die auf dem gleichen Grund stehen.
Wir wünschen aber darauf hinzuweisen, daß, obwohl wir selbst nicht eine Mission sind, sind wir gegen Missionen. Unser Zeugnis ist positiv, nicht negativ. Wir glauben, daß in Gottes Wort die verschiedenen Gruppen von Ausgesendeten, die in Verbindung stehen in der Arbeit, all auf dem Grund des Körpers standen, und daß keine solche Gruppe in eine Mission organisiert war. Trotzdem, wenn unsere Brüder sich von Gott geführt fühlen, eine solche Organisation zu bilden, haben wir nichts dagegen zu sagen. Wir sagen nur, Gott segne sie! Für uns eine Mission zu bilden, weil andere von Gottes Kindern es so tun, würde verkehrt sein, da wir keinen Grund der Schrift dafür sehen und keine Führung des Geistes in dieser Richtung haben. Doch ob wir in einer Gemeinschaft arbeiten, deren Beziehungen nur geistig sind, oder in einer Organisation, deren Beziehungen offiziell sind, mag Gott uns absolut eins machen darin, daß wir nicht die Zunahme oder Ausbreitung der Gesellschaften in denen wir arbeiten anstreben, sondern es unser ein Ziel machen, exklusiv für die Gründung und den Aufbau der örtlichen Kirche zu arbeiten.
Dieses ist das Ende von "8. Die Frage der Finanzen".
Zur englischen Version dieses Kapitels:
8. The Question of Finance
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