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Das normale christliche Kirchenleben

Watchman Nee

 

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1. Die Apostel

 

Gott ist ein Gott der Arbeiten. Unser Herr sagt, "Mein Vater arbeitet sogar bis jetzt." Er ist der Gott "der alle Dinge arbeitet nach dem Rat seines Willens." Doch Gott tut nicht alles direkt selbst. Er arbeitet durch seine Diener. Unter den Dienern Gottes sind die Apostel die wichtigsten.


Der erste Apostel

In der Fülle der Zeit sandte Gott seinen Sohn in die Welt, um seine Arbeit zu tun. Er ist als der Christus Gottes bekannt, das ist, "der Gesalbte." Der Ausdruck "Sohn" bezieht sich auf seine Person; der Name "Christus" bezieht sich auf sein Amt. Er war der Sohn Gottes, er wurde aber gesandt, um der Christus von Gott zu sein. "Christus" ist der ministerielle Name des Sohns von Gott. Unser Herr kam nicht zur Erde oder zum Kreuz auf seine eigene Initiative hin; Er war gesalbt und bereitgestellt für die Arbeit Gottes. Er war nicht selbst-ernannt, sondern gesendet. Häufig im ganzen Evangelium des Johannes verbreitet finden wir ihn auf Gott verweisend als "der, der mich gesandt hat." Er nahm den Platz eines gesendeten ein. Wenn das wahr ist im Fall des Sohnes Gottes, wie viel mehr sollte es zutreffen auf seine Diener? Wenn sogar vom Sohn nicht erwartet wurde, irgendeine Initiative zu ergreifen in Gottes Arbeit, ist es wahrscheinlich, daß von uns erwartet wird es zu tun? Das erste Prinzip in der Arbeit Gottes ist zu beachten, daß alle seine Arbeiter ausgesendete sind. Wenn es da keinen göttliche Auftrag gibt, kann es da keine göttliche Arbeit geben.

Die Schrift hat einen besonderen Namen für einen Ausgesendeten, nämlich, ein Apostel. Die Bedeutung des griechischen Wortes ist "ein gesendeter." Der Herr selbst ist der erste Apostel, weil er der erste ist, besonders von Gott gesendet; daher bezieht sich das Wort auf ihn als "der Apostel" (Hebr 3,1).

 

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Die Zwölf

Während er auf der Erde war, war sich der Herr jederzeit bewußt, daß sein Leben im Fleisch begrenzt war, damit, als er die Arbeit erledigte, die ihm vom Vater anvertraut war, er eine Gruppe Menschen darauf vorbereitete, sie nach seiner Abreise fortzusetzen. Diese Menschen waren auch Apostel genannt. Sie waren keine Freiwilligen; sie waren Gesendete. Wir können diese Tatsache nicht überbetonen, daß alle göttliche Arbeit im Auftrag geschieht, nicht durch Wahl.

Diese Apostel nehmen einen besonderen Platz ein im Zweck Gottes, weil sie mit dem Sohn Gottes waren, während er im Fleisch lebte. Sie waren nicht nur Apostel genannt, sie wurden "die zwölf Apostel" genannt. Sie nahmen einen besonderen Platz ein im Wort und Plan Gottes. Unser Herr sagte Petrus, daß eines Tages sollen sie "auf dem Thron sitzen und die zwölf Geschlechter Israels richten" (Lk 22,30). Als Judas sein Amt verlor und Gott die restlichen elf dazu führte, einen zu wählen, um die Zahl auszugleichen, warfen sie Lose und das Los fiel auf Matthias, "und er ward zugeordnet zu den elf Aposteln" (Apg 1,26). Im nächsten Kapitel finden wir, daß der heilige Geist den Schreiber der Apostelgeschichte inspiriert, zu sagen, "Da trat Petrus auf mit den Elfen" (Apg 2,14), was zeigt, daß der heilige Geist Matthias anerkannte, einer der Zwölf zu sein. Die Zahl dieser Apostel war festgelegt. Gott wollte nicht mehr als zwölf, noch wollte er weniger. Im Buch der Offenbarung finden wir, daß die letztendliche Position, die sie besetzen, wieder eine besondere ist - "Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen Namen der zwölf Apostel des Lammes" (Offb 21,14). Sogar in dem neuen Himmel und der neuen Erde genießen die Zwölf einen Platz eines seltsamen Privilegs, der keinen anderen Arbeitern Gottes zugewiesen ist.


Die Apostel in den Tagen der Schrift

Der Herr Jesus ist nun gegangen, doch der Geist ist gekommen. Der heilige Geist ist gekommen, um alle Verantwortung zu tragen, für die Arbeit von Gott auf der Erde. Der Sohn hat für den Vater gearbeitet; der Geist arbeitet für den Sohn. Der Sohn kam, um den Willen des Vaters zu erfüllen; der Geist ist gekommen, um den Willen des Sohnes zu erfüllen. Der Sohn kam, um den Vater zu ehren; der Geist ist gekommen, um den Sohn zu ehren. Der Vater ernannte dann Christus, um "der Apostel" zu sein; der Sohn, als er auf der Erde war, ernannte "die Zwölf" Apostel zu sein. Der Sohn ist zum Vater zurückgekehrt, und nun ist der Geist auf der Erde, um andere Menschen zu Aposteln zu ernennen. Die Apostel, die vom heiligen Geist ernannt werden, können nicht die Stellung der einnehmen, die vom Sohn ernannt wurden, sie sind aber nichtsdestoweniger Apostel. Die Apostel, von denen wir im vierten Kapitel von Epheser lesen, sind eindeutig nicht die ursprünglichen Zwölf, denn jene waren

 

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ernannt, als der Herr noch auf der Erde war, während diese ihre Ernennung zum Apostelamt nach der Himmelfahrt des Herrn datieren – sie waren das Geschenk des Herrn Jesus an seine Kirche nach seiner Verherrlichung. Die zwölf Apostel damals waren die persönlichen Anhänger des Herrn Jesus, doch die Apostel nun sind Diener für den Aufbau des Leibes des Herrn. Wir müssen klar unterscheiden zwischen den Aposteln, die Zeugen der Auferstehung von Christus waren (Apg 1,22, 26), und den Aposteln, die Diener sind, zum erbauen des Leibes von Christus. Es ist deshalb offensichtlich, daß Gott andere Apostel hat neben den ursprünglichen Zwölf.

Sofort nach dem Ausgießen des Geistes setzten die zwölf Apostel die Arbeit fort. Bis zum zwölften Kapitel der Apostelgeschichte werden sie als die Hauptarbeiter gesehen, aber mit der Eröffnung des dreizehnten Kapitels sehen wir den heiligen Geist beginnen, sich als den Agenten von Christus und den Herrn der Kirche zu manifestieren. In dem Kapitel wird uns gesagt, daß in Antiochien, als gewisse Propheten und Lehrer dem Herrn dienten und fasteten, der heilige Geist sprach, "Sondert mir nun Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe!" (Apg 13,2, Elberfelder). Nun ist die Zeit, daß der Geist beginnt, Menschen auszusenden. Zu diesem Zeitpunkt werden zwei neue Arbeiter vom heiligen Geist ernannt.

Nachdem diese beiden vom Geist ausgesandt wurden, wie wurden sie bezeichnet? Als Barnabas und Paulus in Ikonion arbeiteten, "Die Menge aber der Stadt spaltete sich; etliche hielten's mit den Juden und etliche mit den Aposteln" (Apg 14,4). Die beiden, die im vorangegangenen Kapitel ausgesandt wurden, werden in diesem Kapitel als "Apostel" erwähnt, und in dem gleichen Kapitel (Vers 14) ist die Bezeichnung "die Apostel" benutzt bezüglich Paulus und Barnabas, die schlüssig beweist, daß die zwei Männer, vom heiligen Geist ernannt, auch Apostel waren. Sie waren nicht unter den Zwölf, aber sie waren Apostel.

Wer sind denn Apostel? Apostel sind Gottes Arbeitsleute, ausgesandt beim heiligen Geist, um die Arbeit zu tun, zu der er sie berufen hat. Die Verantwortung für die Arbeit ist in ihren Händen. Allgemein gesprochen sind alle Gläubigen verantwortlich für die Arbeit Gottes, doch Apostel sind eine Gruppe von Leuten besonders bereitgestellt und tragen eine eigenartige Verantwortung für ihr Verhalten.

Wir wollen nun die Lehre der Schrift untersuchen, wie sie Apostel berührt. Gott ernannte seinen Sohn, "der Apostel" zu sein; Christus ernannte seine Jünger "die zwölf Apostel" zu sein; und der heilige Geist ernannte eine Gruppe von Menschen (außer den Zwölf) die den Leib bildenden Apostel zu sein. Da gibt es viele, die zu dieser letzteren Ordnung gehören und erwählt und ausgesandt wurden vom Geist Gottes. In 1.Kor 4,9, lesen wir: "Gott habe uns Apostel für die Allergeringsten dargestellt." Auf

 

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wen beziehen sich die Worte "uns Apostel"? Das Pronomen "uns" deutet darauf hin, daß es da mindestens einen anderen Apostel gab neben dem Schreiber. Wenn wir den Kontext studieren, bemerken wir, daß Apollos mit Paulus war als er schrieb (Vers 6), und Sosthenes war ein Mitautor der Epistel mit Paulus. Es scheint klar, daß das "uns" sich hier auf entweder Apollos bezieht oder auf Sosthenes oder auf beide. Es geht dann hieraus hervor, daß einer, oder beide von diesen zwei, Apostel gewesen sein müssen.

Röm 16,7: "Grüßt Andronicus und Junias, meine Verwandten und meine Mitgefangenen, welche angesehen sind unter den Aposteln und auch vor mir in Christo waren!" (Übersetzung von Abraham Meister). Der Teilsatz "welche angesehen sind unter den Aposteln" bedeutet nicht, daß sie von den Aposteln angesehen waren, sondern eher, daß sie unter den Aposteln angesehen waren. Hier hat man nicht nur noch zwei weitere Apostel, sondern zwei angesehene Apostel.

1.Thess 2,5-7: "Denn wir sind nie mit Schmeichelworten umgegangen, wie ihr wisset, noch mit verstecktem Geiz, Gott ist des Zeuge; haben auch nicht Ehre gesucht von den Leuten, weder von euch noch von andern; hätten euch auch mögen schwer sein als Christi Apostel." Das "wir" hier bezieht sich eindeutig auf die Schreiber des Thessalonicherbriefes, nämlich Paulus, Silvanus, und Timotheus (1,1), was anzeigt, daß die zwei jungen Kollegen des Paulus auch Apostel waren.

1.Kor 15,5-7: "und daß er gesehen worden ist von Kephas, darnach von den Zwölfen. Darnach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, . . . Darnach ist er gesehen worden von Jakobus, darnach von allen Aposteln." Außer den Zwölf Aposteln gab es eine Gruppe, die als "alle Apostel" bekannt war. Es ist dann klar, daß es außer den zwölf andere Apostel gab.

Paul behauptete niemals, daß er der letzte Apostel war und daß es nach ihm keine anderen gab. Lesen Sie bitte sorgfältig, was er sagte: "Am letzten ist er auch von mir, einer unzeitigen Geburt gesehen worden. Denn ich bin der geringste unter den Aposteln, der ich nicht wert bin, daß ich ein Apostel heiße." (1.Kor. 15,8, 9). Beachten Sie, wie Paulus die Worte "letzten" und "geringste" benutzte. Er sagte nicht, daß er der letzte Apostel war, er sagte nur, er war der geringste Apostel. Wenn er der letzte war, könnte es keinen mehr nach ihm geben, er war aber nur der geringste.

Im Buch der Offenbarung wird von der Epheserkirche gesagt: "und hast versucht die, so da sagen, sie seien Apostel, und sind's nicht, und hast sie als Lügner erfunden" (2,2). Es scheint von diesem Vers klar zu sein, daß die frühen Kirchen erwarteten, andere Apostel zu haben, außer den ursprünglichen Zwölf, weil als das Buch der Offenbarung geschrieben wurde, Johannes der einzige Überlebende der Zwölf war und zu der Zeit sogar Paulus schon den Märtyrertod gestorben war. Wenn es nur zwölf Apostel gegeben haben soll, und Johannes der einzige übrig gebliebene war, dann würde niemand so töricht genug gewesen sein, einen Apostel zu spielen und niemand so töricht genug, getäuscht zu sein, und wo würde die Notwendigkeit bestehen, sie zu versuchen?

 

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Die Bedeutung des Apostelamts

Da die Bedeutung der Wortes "Apostel" "der ausgesendete" ist, ist die Bedeutung des Apostelamtes recht einfach, nämlich, das Amt des ausgesendeten. Apostel sind nicht in erster Linie Menschen mit besonderen Gaben, sie sind Menschen mit besonderem Auftrag. Viele, die von Gott berufen sind, sind nicht so begabt wie Paulus, wenn sie aber einen Auftrag von Gott erhalten haben, sind sie genau so wahrlich Apostel wie er. Die Apostel waren begabte Menschen, doch ihr Apostelamt basierte nicht auf ihren Begabungen; es basierte auf ihrem Auftrag. Natürlich wird Gott nicht irgendjemand aussenden, der unausgerüstet ist, doch Ausrüstung bildet nicht das Apostelamt. Es ist vergeblich für irgendjemand das Amt eines Apostels zu übernehmen, einfach weil er meint, er habe die nötigen Gaben oder Fähigkeiten. Es benötigt mehr, als bloße Gabe oder Fähigkeit, für Menschen Apostel zu sein; es benötigt Gott selbst, seinen Willen und seinen Ruf. Kein Mensch kann zum Apostelamt durch natürliche oder andere Qualifikationen gelangen; Gott muß ihn einen Apostel machen, wenn er es jemals sein soll. "Ein Mensch, von Gott gesandt" sollte das charakteristische Hauptmerkmal für uns sein, seinen Dienst zu beginnen und aller unserer folgenden Bewegungen.

Unser Herr sagte, "Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr, noch der Apostel [Griechisch] größer denn der ihn gesandt hat" (Joh 13,16). Hier haben wir eine Definition des Ausdrucks "Apostel." Es deutet darauf hin, ausgesandt zu sein – das ist schon alles, und das ist aber auch alles. Wie gut auch die menschliche Absicht sein mag, sie kann niemals den Platz des göttlichen Auftrags einnehmen. Heute nennen sich die, die vom Herrn hinausgesandt wurden, das Evangelium zu predigen und Kirchen zu gründen, Missionare, nicht Apostel, doch das Wort "Missionar" bedeutet genau die gleiche Sache wie "Apostel," d.h. "der ausgesandte." Es ist die lateinische Form des griechischen Gegenstücks "apostolos." Da die Bedeutung der beiden Worte genau die gleiche ist, kann ich nicht den Grund sehen, warum die wahrlich herausgesandten von heute es vorziehen, sich "Missionare" zu nennen, lieber als "Apostel."

Apostel und der Dienst

"Einem jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi. Darum heißt es: "Er ist aufgefahren in die Höhe und hat das Gefängnis gefangengeführt und hat den Menschen Gaben gegeben." Daß er aber aufgefahren ist, was ist's, denn daß er zuvor ist hinuntergefahren in die untersten Örter der Erde? Der hinuntergefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, auf daß er alles erfüllte. Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Dienstes, dadurch der Leib Christi

 

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erbaut werde, bis daß wir alle hinkommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi." (Eph 4,7-13).

Da gibt es viele Dienste in Verbindung mit dem Dienst Gottes, doch er erwählte eine Anzahl Menschen für eine besonderen Dienst – den Dienst des Wortes für den Aufbau des Leibes von Christus. Da dieser Dienst anders ist als andere, sprechen wir von ihm als "dem Dienst." Dieser Dienst ist einer Gruppe von Leuten anvertraut, von denen die Apostel die Leiter sind. Es ist weder ein Ein-Mann-Dienst, noch ein "alle Männer-Dienst," sondern ein Dienst basierend auf den Gaben des heiligen Geistes und ein experimentelles Wissen des Herrn.

Apostel, Propheten, Evangelisten, Pastoren und Lehrer sind Gaben unseres Herrn an die Kirche, um im Dienst zu dienen. Genau gesprochen sind Pastoren und Lehrer eine Gabe, nicht zwei, weil lehren und führen im engen Zusammenhang stehen. Beim Aufzählen der Gaben, sind Apostel, Propheten, und Evangelisten alle getrennt genannt, während Pastoren und Lehrer zusammengefügt sind. Weiter, die ersten drei sind jede als Präfix gesetzt mit dem Wort "etliche," während das Wort "etliche" Pastoren und Lehrern gemeinsam zugeschrieben ist, deshalb - "etliche Apostel," "etliche Propheten," "etliche Evangelisten," und "etliche Pastoren und Lehrer," nicht "etliche Pastoren" und "etliche Lehrer." Die Tatsache, daß das Wort "etliche" nur vier mal in dieser Liste benutzt wird, zeigt an, daß es da nur vier in Frage kommende Klassen von Personen gibt. Pastoren und Lehrer sind zwei in einem.

Führen und lehren mag als ein Dienst betrachtet werden, weil die die lehren auch führen müssen, und die die führen müssen auch lehren. Die beiden Arten der Arbeit sind zusammenhängend. Weiter, das Wort "Pastor," wie es für eine Person zutreffend ist, wird nirgendwo anders im Neuen Testament gefunden, aber das Wort "Lehrer" wird bei vier anderen Gelegenheiten benutzt. Nirgendwo in Gottes Wort finden wir jemand, der mit Namen als ein Pastor genannt wird. Dies bestätigt die Tatsache, das Pastoren und Lehrer eine Klasse Menschen sind.

Lehrer sind Menschen, die die Gabe des Lehrens erhalten haben. Dies ist keine wunderkräftige Gabe, sondern eine Gabe der Gnade, die die Tatsache erklärt, daß sie in der Liste der wunderkräftige Gaben in 1.Kor 12,8-10 weggelassen ist, und in der Liste der Gaben der Gnade in Röm 12 enthalten ist. Es ist eine Gabe der Gnade, die es ihren Besitzern ermöglicht die Lehren von Gottes Wort zu verstehen und seine Zwecke zu erkennen, und sie dadurch ausrüstet, seine Menschen in lehrmäßigen Angelegenheiten zu belehren. In der Kirche in Antiochien gab es mehrere solcher so ausgerüsteten Personen, einschließlich Paulus. Lehrer sind Individuen, die von Christus die Gabe des Lehrens erhalten haben und von dem Herrn seiner Kirche gegeben wurden zu ihrem Aufbau. Die Arbeit eines Lehrers ist, den

 

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anderen die Wahrheiten zu interpretieren, die ihm offenbart wurden und Gläubige zu einem Verständnis des Wortes Gottes zu führen. Ihre Sphäre der Arbeit ist hauptsächlich unter den Kindern Gottes, obwohl sie zeitweise auch Ungeretteten belehren (1.Tim 4,11; 6,2; 2.Tim 2,2; Apg 4,2-18; 5,21, 25, 28, 42). Ihre Arbeit ist mehr eine der Interpretation als der Offenbarung, wohingegen die Arbeit der Propheten eine von Offenbarung ist, mehr als von Interpretation.

Evangelisten sind auch des Herrn Gabe an seine Kirche, was aber genau ihre persönlichen Gaben sind, wissen wir nicht. Das Wort Gottes spricht nicht von irgend einer evangelischen Gabe, doch es bezieht sich auf Philippus ein Evangelist zu sein (Apg 21,8), und Paulus ermutigt Timotheus bei einer Gelegenheit, die Arbeit eines Evangelisten zu tun und das Maß seines Dienstes (2.Tim 4,5) aufzufüllen. Außer den drei Gelegenheiten in der Schrift, wird das Substantive "Evangelist" in der Schrift nicht gefunden, obwohl wir häufig auf das Verb treffen, das von der gleichen Wurzel stammt.

In dem Wort Gottes ist der Platz von Propheten klarer definiert, als der von Lehrern und Evangelisten. Prophezeiung wird unter den Gaben der Gnade (Röm 12,6) erwähnt und auch unter den wunderkräftigen Gaben (1.Kor 12,10). Gott hat Propheten in die universelle Kirche gesetzt (1.Kor 12,28), doch er hat auch Propheten für den Dienst gegeben (Eph 4,11). Da gibt es beide, die Gabe der Prophezeiung und das Amt eines Propheten. Prophezeiung ist beides, eine Gabe der Wunder und eine Gabe der Gnade. Der Prophet ist beides, ein Mensch, den Gott in seine Kirche gesetzt hat, um das prophetische Amt einzunehmen und ein Mensch, den der Herr seiner Kirche zum Dienst gibt.

Von den Klassen von begabten Menschen, die der Herr seiner Kirche zu ihrem Aufbau verliehen hat, waren die Apostel recht anders als die anderen drei. Sie waren von Gott besonders beauftragt, die Kirchen zu gründen, durch das Predigen des Evangeliums, Offenbarungen von Gott seinen Menschen zu bringen, Entscheidungen zu geben in Angelegenheiten, die mit Lehre und Regierung zu tun haben, und die die Heiligen zu erbauen und die Gaben zu verteilen. Beide, geistig und geographisch, ist ihre Sphäre riesig. Daß ihre Position höher ist als die der Propheten und Lehrer ist klar vom Wort: "Und Gott hat gesetzt in der Gemeinde aufs erste die Apostel" (1.Kor 12,28.)

Es ist wichtig zu bemerken, daß das Apostelamt ein Amt ist, nicht eine Gabe. Ein Amt ist das, was man erhält als das Ergebnis eines Auftrags; eine Gabe das, das man erhält auf der Basis von Gnade. "Dazu ich gesetzt bin als . . . Apostel" (1.Tim 2,7). "Für welches ich gesetzt bin als . . . Apostel" (2.Tim 1,11). Wir sehen hier, daß ein Apostel beauftragt ist. Es ist hierin, daß er sich von den anderen drei Dienern unterscheidet, obwohl er die prophetische Gabe erhalten haben mag und so ein Prophet als auch ein Apostel ist.

 

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Ein Apostel mag ein Prophet oder ein Lehrer sein. Sollte er seine Gabe der Prophezeiung oder des Lehrens in der örtlichen Kirche ausüben, tut er so in der Eigenschaft eines Propheten oder eines Lehrers, doch wenn er seine Gaben an verschiedenen Orten ausübt, tut er es so in der Eigenschaft als ein Apostel. Die Implikation des Apostelamtes ist, von Gott gesendet zu sein, Gaben des Dienens in verschiedenen Orten auszuüben. Es ist unerheblich für sein Amt, welche persönliche Gabe ein Apostel hat, doch ist es wesentlich für sein Amt, daß er von Gott gesandt ist.

Nichtsdestoweniger, Apostel haben persönliche Gaben für ihren Dienst. "Es waren aber zu Antiochien in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manahen, der mit Herodes dem Vierfürsten erzogen war, und Saulus. Da sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe." (Apg 13,1-2). Diese fünf Menschen hatten die Gaben der Prophezeiung und des Lehrens, eine übernatürliche Gabe und eine Gabe der Gnade. Von dieser Gesellschaft von fünf, wurden zwei vom Geist in andere Teile gesandt, und drei wurden in Antiochien gelassen. Wie wir schon gesehen haben, wurden die zwei, die ausgesendet wurden, nachher Apostel genannt. Sie erhielten einen apostolischen Auftrag. Es waren ihre Gaben, die sie berechtigten, Propheten und Lehrer zu sein, doch war es ihr Auftrag, der sie berechtigte, Apostel zu sein. Die drei, die in Antiochien blieben, waren immer noch Propheten und Lehrer, nicht Apostel, einfach weil sie nicht vom Geist ausgesendet worden waren. Die Gaben von allen fünf waren genau die gleichen, doch zwei erhielten einen göttlichen Auftrag zusätzlich zu ihren Gaben, und das berechtigte sie zum apostolischen Dienst.

Warum sagt denn das Wort Gottes, "Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt"? Es ist hier nicht eine Frage vom Apostelamt eine Gabe an einen Apostel zu sein, sondern eine der Kirche gegebenen Gabe; es ist nicht eine einem Menschen gegebene geistige Gabe, sondern ein begabter Man ist der Kirche gegeben. Epheser 4,11 sagt nicht, daß der Herr eine apostolische Gabe irgend einer Person gab, sondern daß er Menschen als Apostel an seine Kirche gab. Die Gaben, auf die sich diese Passage bezieht, sind nicht die Gaben, die Menschen persönlich gegeben werden, sondern die Gaben, die vom Herrn seiner Kirche gegeben werden, und die hier erwähnten Gaben sind begabte Arbeiter, die der Herr der Kirche seiner Kirche verleiht, zu ihrem Aufbau. Der Kopf gibt der Kirche, die sein Leib ist, gewisse Menschen, um dem Leib zu dienen und ihn aufzubauen. Wir müssen unterscheiden zwischen solchen Gaben, die der Geist an Einzelne gibt und solchen, die der Herr seiner Kirche gibt. Die ersteren werden Gläubigen persönlich gegeben, die letzteren werden Gläubigen körperschaftlich gegeben. Die ersteren sind Dinge und die letzteren sind Personen.

"Einem wird gegeben durch den Geist, zu reden von der Weisheit; dem andern wird gegeben, zu reden von der Erkenntnis nach demselben

 

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Geist; einem andern der Glaube in demselben Geist; einem andern die Gabe, gesund zu machen in demselben Geist; einem andern, Wunder zu tun; einem andern Weissagung; einem andern, Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Sprachen; einem andern, die Sprachen auszulegen" (1.Kor 12,8-10). Diese Passage liefert uns eine Liste aller Gaben, die der heilige Geist den Menschen gab, sie schließt aber keine apostolische Gabe ein. "Und Gott hat gesetzt in der Gemeinde aufs erste die Apostel, aufs andre die Propheten, aufs dritte die Lehrer, darnach die Wundertäter, darnach die Gaben, gesund zu machen, Helfer, Regierer, mancherlei Sprachen" (1.Kor 12,28). Die erste Passage zählt die Gaben auf, die Einzelnen gegeben sind, die zweite zählt die Gaben auf, die der Kirche gegeben sind. In der ersteren werden keine irgendwelche apostolischen Gaben erwähnt; in letzterer finden wir, daß "Apostel" die Liste von Gottes Gaben an die Kirche anführt. Es ist nicht, daß Gott seiner Kirche die Gabe des Apostelamts gegeben hat, sondern daß er ihr Menschen gegeben hat, die Apostel sind; und er hat die Gaben der Prophezeiung und der Lehre nicht seiner Kirche gegeben, sondern er hat es etlichen Menschen als Propheten und etlichen als Lehrer gegeben.

Der Unterschied zwischen den Aposteln und den Propheten und Lehrern ist, daß die Letzteren zwei beide Gaben darstellen, vom Geist an Einzelne gegeben und zur gleichen Zeit Gaben, die der Herr seiner Kirche gibt, doch sie stellen nicht irgendwelche besondere persönliche Gabe des Geistes dar.

"Und Gott hat gesetzt in der Gemeinde aufs erste die Apostel, aufs andre die Propheten, aufs dritte die Lehrer" (1.Kor 12,28). Was für eine Kirche ist dies? Es umfaßt alle Kinder Gottes, deshalb ist es die Kirche universell. In dieser Kirche hat Gott gesetzt "aufs erste die Apostel, aufs andre die Propheten, aufs dritte die Lehrer." In 1.Kor 14,23 lesen wir von "die ganze Gemeinde zusammenkäme." Was für eine Kirche ist dies? Offenkundig die örtliche Kirche, denn die universelle Kirche kann nicht an einem Ort zusammenkommen. Es ist in dieser lokalen Kirche, daß die Brüder ihre geistigen Gaben ausüben. Einer würde "einen Psalm" ein andere "eine Lehre" ein anderer "eine Offenbarung" ein andere "eine Zunge" und ein anderer "eine Auslegung" haben (14,26), aber wichtiger als all diese, war die Gabe der Prophezeiung (14,1). In Kapitel 12 nahmen Apostel Vorrang vor den anderen Dienern ein, in Kapitel 14 aber haben die Propheten Vorrang. In der universellen Kirche kommen Apostel zuerst, in der lokalen Kirche aber sind die Propheten erste. Wie kommt es, daß Propheten den ersten Platz einnehmen in der lokalen Kirche, da sie in der universellen nur den zweiten Platz einnehmen? Weil in der universellen Kirche die Frage nicht die der persönlichen Gabe des Geistes ist, sondern die von Gottes Gabe der Diener für der Kirche, und von diesen zählen Apostel zuerst; in der lokalen Kirche aber ist die Frage eine der persönlichen Gaben des Geistes und von diesen ist Prophezeiung das Oberhaupt, weil sie am wichtigsten ist. Laßt uns nicht vergessen, daß das Apostelamt keine persönliche Gabe ist.

 

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Die Sphäre ihrer Arbeit

Die Sphäre der Arbeit eines Apostels ist recht verschieden von der der anderen drei besonderen Diener. Daß Propheten und Lehrer ihre Gaben in der lokalen Kirche ausüben, wird von der Aussage gesehen, "Es waren aber zu Antiochien in der Gemeinde Propheten und Lehrer." Man kann Propheten und Lehrer in der lokalen Kirche finden, aber nicht Apostel, weil sie dazu berufen wurden, in vielen verschiedenen Orten zu dienen, während der Dienst von Propheten und Lehrern beschränkt ist auf einen Ort (1.Kor 14,26, 29).

Bezüglich Evangelisten ist ihre besondere Sphäre nicht bekannt, da sehr wenig von ihnen gesagt wird in Gottes Wort, doch die Geschichte des Philippus, dem Evangelist, wirft etwas Licht auf diese Klasse von Dienern. Philippus verließ seinen eigenen Ort und predigte in Samaria, doch obwohl er dort gute Arbeit leistete, fiel der Geist nicht auf irgendwelche seiner Bekehrten. Es war nicht bis die Apostel von Jerusalem kamen und Hände auf sie legten, daß der Geist ausgegossen wurde. Dies scheint anzudeuten, daß das lokale Predigen des Evangeliums die Arbeit eines Evangelisten ist, doch das universelle Predigen des Evangeliums die Arbeit eines Apostels. Dies deutet nicht darauf hin, daß die Arbeiten eines Evangelisten notwendigerweise auf einen Ort beschränkt sind, es bedeutet aber, daß das ihre übliche Sphäre ist.


Der Beweis des Apostelamts

Gibt es irgendwelches Beweismaterial, daß jemand wirklich von Gott beauftragt ist, ein Apostel zu sein? In 1.Kor 9,1-2 erklärt Paulus, daß das Apostelamt seine Zeugnisse hat. "Denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn," schreibt er, als ob er sagt, "Wenn Gott mich nicht nach Korinth geschickt hätte, dann würdet ihr heute nicht gerettet sein, und da gäbe es keine Kirche in eurer Stadt." Wenn Gott einen Menschen berufen hat, ein Apostel zu sein, wird es sich an den Früchten seiner Arbeit zeigen. wo immer man den Auftrag Gottes hat, dort hat man die Autorität Gottes; wo immer man die Autorität Gottes hat, dort hat man die Kraft Gottes; und wo immer man die Kraft Gottes hat, dort hat man geistige Früchte. Die Frucht unserer Arbeiten beweist die Gültigkeit unseres Auftrags. Und doch muß beachtet werden, daß der Gedanke von Paulus nicht ist, daß das Apostelamt auf zahlreiche Bekehrte hindeutet, daß es aber geistige Werte für den Herrn repräsentiert, denn er könnte niemals jemand für weniger bedeutende Zwecke rausschicken. Dem Herrn geht es um geistige Werte, und der Gegenstand des Apostelamts ist, sie zu sichern. In diesem Fall repräsentieren die Korinther diese Werte. Doch sagte Paulus hier nicht, "Habe ich nicht Jesus unseren Herrn gesehen?" Sind es nur die denn, die den Herrn Jesus in seiner Auferstehungserscheinung gesehen haben, die berechtigt sind Apostel zu werden? Man folge sorgfältig der Richtung der Begründung des Paulus. In Vers

 

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1 fragt er vier Fragen: (1) "Bin ich nicht frei?" (2) "Bin ich nicht ein Apostel?" (3) "Habe ich nicht unsern Herrn Jesus Christus gesehen?" (4) "Seid ihr nicht mein Werk in dem Herrn?"

Von den vier Fragen die Paulus fragt, beziehen sich drei auf seine Person und eine auf seine Arbeit. Diese drei sind auf der gleichen Ebene und sind ganz unabhängig von einander. Paulus hat nicht die Ansicht vertreten, daß weil er frei war und weil er ein Apostel war, er deshalb den Herrn gesehen hat; noch hat er schlußgefolgert, daß weil er ein Apostel war und weil er den Herrn gesehen hat, er deshalb frei war. Er hat auch nicht weiter versucht zu zeigen, daß weil er frei war und den Herrn gesehen hat, er deshalb ein Apostel war. Die Tatsachen sind, er war frei; er war ein Apostel, und er hat den Herrn gesehen. Diese Tatsachen hatten keine wesentliche Verbindung miteinander, und es ist absurd sie miteinander zu verbinden. Es wäre genau so vernünftig die Ansicht zu vertreten, daß das Apostelamt des Paulus darauf basierte, daß er frei war, wie daß es darauf basierte, daß er den Herrn gesehen hat. Wenn er nicht versucht hat sein Apostelamt zu beweisen von der Tatsache seiner Freiheit, nicht weiter versuchte er es zu beweisen davon, den Herrn gesehen zu haben. Das Apostelamt basiert nicht darauf, den Herrn in seiner Auferstehungerscheinung gesehen zu haben.

Was ist dann die Bedeutung von 1.Kor 15,5-9? "und daß er gesehen worden ist von Kephas, darnach von den Zwölfen. Darnach ist er gesehen worden von mehr denn fünfhundert Brüdern auf einmal, . . . Darnach ist er gesehen worden von Jakobus, darnach von allen Aposteln. Am letzten ist er auch von mir gesehen worden." Der Gegenstand dieser Passage ist es nicht, Beweismaterial seines Apostelamts zu produzieren, sondern Beweismaterial der Auferstehung des Herrn. Paulus zeichnet die verschiedenen Personen auf, denen der Herr erschien; er lehrt nicht, was für eine Wirkung auf diese Personen produziert wurde auf sein Erscheinen. Kephas und Jakobus sahen den Herrn, sie aber waren Kephas und Jakobus nachdem sie den Herrn gesehen hatten, genau so wie sie Kephas und Jakobus zuvor waren; sie wurden nicht Kephas und Jakobus indem sie ihn sahen. Das gleiche trifft auf die Zwölf Apostel zu und die fünfhundert Brüder. Den Herrn sehen bildete sie nicht zu Aposteln. Sie waren Twölf Apostel bevor sie den Herrn sahen, und sie waren Zwölf Apostel nachdem sie den Herrn sahen. Die gleiche Begründung trifft auf den Fall von Paulus zu. Die Tatsachen waren, er hat den Herrn gesehen, und er war der geringste Apostel; es war aber nicht das Sehen des Herrn, das ihn zum geringsten Apostel bildete. Die fünfhundert Brüder waren keine Apostel bevor sie den Herrn sahen, noch waren sie es danach. Den Herrn in seiner Auferstehungerscheinung zu sehen bildete sie nicht zu Aposteln. Sie waren einfach "Brüder" bevor, und sie waren einfach "Brüder" danach. Das Wort Gottes lehrt nirgendwo, daß den Herrn zu sehen eine Voraussetzung zum Apostelamt ist.

Doch das Apostelamt hat seine Zeugnisse. In 2.Kor 12,11-12 schreibt Paulus, "Sintemal ich nichts weniger bin, als die "hohen" Apostel sind . . .

 

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Denn es sind ja eines Apostels Zeichen unter euch geschehen mit aller Geduld, mit Zeichen und mit Wundern und mit Taten." Da gab es reiches Beweismaterial von der Echtheit von dem apostolischen Auftrag des Paulus und die Zeichen eines Apostels werden niemals fehlen, wo es da wahrlich einen apostolischen Ruf gibt. Aus der obigen Passage schließen wir, daß das Beweismaterial des Apostelamtes in einer zweifältigen Kraft liegt – geistig und übernatürlich. Ausdauer ist der größte Beweis geistiger Kraft, und sie ist eins der Zeichen eines Apostels. Es ist die Fähigkeit unerschütterlich auszuhalten unter andauerndem Druck, die die Wirklichkeit eines apostolischen Rufs testet. Ein wahrer Apostel muß "wachsen in der Erkenntnis Gottes und gestärkt werdet mit aller Kraft nach seiner herrlichen Macht zu aller Geduld und Langmütigkeit mit Freuden" (Kol 1,11). Ja, nur das kann es sein, "alle Kraft nach seiner herrlichen Macht" um "alle Geduld und Langmütigkeit mit Freuden" zu produzieren. Doch die Wirklichkeit des Apostelamtes des Paulus wurde nicht nur bestätigt durch seine geduldige Ausdauer unter intensivem und in die Länge gezogenem Druck, es war auch bewiesen durch die übernatürliche Kraft, die er besaß. Übernatürliche Kraft, um Situationen in der physischen Welt zu ändern, ist eine notwendige Erscheinung unserer Kenntnis von Gott im geistigen Reich, und dies trifft nicht nur auf Länder der Heiden zu, sondern auf jedes Land. Zu bekennen, ausgesandte zu sein des allmächtigen Gottes, und doch hilflos vor Situationen zu stehen, die seine Macht herausfordern, ist ein trauriger Widerspruch. Nicht alle, die Wunder wirken können, sind Apostel, denn die Gaben der Heilung und des Wunderwirkens sind den Mitgliedern des Leibes gegeben (1.Kor 12,28), die keinen besonderen Auftrag haben, doch übernatürliche und auch geistige Kraft ist Teil der Ausrüstung aller, die einen wahren apostolischen Auftrag haben.

 

 

Dies ist das Ende von "1. Die Apostel".
Zur englischen Version dieses Kapitels: 1. The Apostles

 

 

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