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Dieses ist das 68. Kapitel von "Die Imitationskirche."
Frank L. Preuss
Wie sollte man mit Leuten umgehen, die zu religiösen Organisationen gehören?
Wir wollen uns dies an Beispielen ansehen, von denen Berichte vorliegen.
Wir werden die Beispiele aus Jakob Lorbers Werk "Das große Evangelium Johannes" nehmen und uns dort auf Jesus Begegnungen mit solchen Leuten konzentrieren und das besonders bei seinem Besuch in Genezareth und dort finden wir auch geistige Erläuterungen und Grundsätze, und mehr Lehren zu diesem Thema kommen dann von den Kundgaben von Bertha Dudde.
Wir beginnen mit einem Zitat aus Band 2 von "Das große Evangelium Johannes" und dort mit dem Kapitel 102 und mit den drei letzten Versen, 10 bis 12, jl.ev02.102,10-12, und dann folgen die ersten acht Verse vom nächsten Kapitel, Kapitel 103, Verse 1 bis 8, jl.ev02.103,01-08:
jl.ev02.102,10-12
11] Ich aber habe ihnen das wenige, was sie sich kauften, gesegnet, daß sie alle mehrere Tage lang zu essen und zu trinken hatten.
12] Ich habe Mich in Genezareth mehrere Tage lang aufgehalten; denn das war eine Freistadt, und man konnte dort weder von Jerusalem noch vom Tempel und ebensowenig von Herodes angegriffen werden, weil diese Stadt unter strengem Schutze der Römer stand, die dort ein beständiges Lager hielten, das von Kapernaum aus befehligt ward. Es steht solches zwar in keiner Schrift gezeichnet, weil es zu geringfügig war, aber dessenungeachtet verhielt sich alles genau also.
jl.ev02.103,01-08
01] Als wir in der Stadt ankamen, kehrten wir in die Herberge eines biederen Mannes ein, der Ebahl hieß.
02] Ebahl nahm uns sehr gastfreundlich auf und sagte: »Allem Anscheine und der Kleidung nach seid ihr Galiläer aus der Gegend von Nazareth!?« Wir bejahten es ihm, und er ließ uns sogleich Brot, Wein und Fische bringen und sagte: »Drei Tage und Nächte hindurch seid ihr völlig zahlungsfrei! Könnet ihr als Nazaräer mir aber einen Aufschluß über den berühmten Heiland namens Jesus geben, der auf die wunderbarste Weise alle möglichen Krankheiten heilen soll, so halte ich euch euer Leben lang zechfrei, und ihr könnet essen und trinken, was ihr wollet und möget!
03] Wenn sich die Sache mit dem berühmten Jesus so verhält, so biete ich alles auf, um ihn zu finden und dann, neben ihm auf Knien gehend, ihn hierherzubringen! Denn unser sonst gutes und freies Ländchen hat aber doch gleichfort das Üble, daß es in einem fort von allerlei argen Krankheiten heimgesucht ist. Es sind die Krankheiten zwar nicht eben so sehr tödlicher Art; aber dafür desto lästiger, und man wird sie nicht los!
04] Wenn es nun denn möglich wäre, diesen Heiland zu uns zu bringen, - beim Jehova, ich wüßte nicht, was ich darum gäbe! Ich selbst habe eine ganz große Herberge voll Kranker, die vor Schmerzen gar keinen Schritt weiterreisen können, und es sind manche weither; sogar Ägypter, Perser und Indier sind darunter und können nicht fort. So liegen bei mir auch Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem und zwei Essäerbrüder schwer krank, und kein Arzt und Heiland, soviel auch ihrer von allen Orten hier waren, kann ihrer Krankheit Meister werden!
05] Wenn ihr mir also diesen Jesus aus Nazareth verschaffen oder mir nur wenigstens sagen könnt, wo ich ihn halbwegs sicher treffe, so seid ihr alle, wie gesagt, meine Gäste euer Leben lang!«
06] Sage Ich: »Warum hast du denn nicht schon lange nach Ihm Boten gesandt, da du wußtest, daß Er Sich in Nazareth aufhält?«
07] Sagt Ebahl: »Das habe ich nicht einmal, sondern schon oftmals getan, habe aber noch nie das Glück gehabt, von den zurückgekehrten Boten zu hören: >Wir haben ihn gefunden!< Wohl erzählten sie mir tausend Wunderdinge von ihm, die ihnen von andern erzählt worden sind; aber sie selbst haben noch nie das Glück gehabt, mit ihm persönliche Bekanntschaft zu machen.«
08] Sage Ich: »Nun denn, weil Ich sehe, daß dich in bezug auf den Heiland Jesus kein Eigennutz beseelt, sondern daß du vollwahr nur einzig und allein den Wunsch hast, den Leidenden, welchen Nationen sie auch angehören mögen, Hilfe zu bringen - was Mich denn auch hierher geführt hat -, so wisse zu deiner Freude und zu deinem Troste, daß Ich eben derselbe Jesus bin, den du so oft vergeblich gesucht hast, und den Kranken in deiner Herberge soll in diesem Augenblick geholfen sein! Sende nun deine Knechte nach der Herberge und frage sie, ob noch ein Kranker darin zu finden ist!«
Wir haben also eine Situation in Genezareth, wo die Römer eine geordnete Verwaltung unterhalten und wo die Machthaber von Jerusalem und vom dortigen Tempel, sowie der machtsüchtige Herodes, Einflüsse ausüben oder ausüben möchten, aber die Menschen wurden eben von den Römern davor geschützt, von diesen negativen Mächten angegriffen zu werden.
Die religiösen Organisationen, die hier vertreten sind, sind also die Leute von Jerusalem, vom Tempel und die Essäer.
Und die Leute von Jerusalem und vom Tempel werden dann auch so beschrieben: Pharisäer und Schriftgelehrte.
Nun diese beiden Worte, Pharisäer und Schriftgelehrte, kommen in der Bibel oft vor, und die Pharisäer und Schriftgelehrten sind die Leute, die es heute genau so gibt, nur haben sie sich heute einen anderen Namen gegeben, denn sie wollen als solche nicht bekannt sein.
Pharisäer sind Leute, die gern als Christen angesehen sein wollen, aber es nicht wirklich sind. Es sind die Leute, die religiösen Organisationen angehören, Sekten und Konfessionen, und deshalb meinen, Christen zu sein, aber in Wirklichkeit nur den Geboten ihrer Organisation nachkommen und nur in den seltesten Fällen, den Geboten Gottes. Das Gebot, das sie alle übertreten, ist die Ganzheit des Leibes Christi zu bewahren. Sie alle machen sich der Sünde schuldig, diesen Leib Christi wieder zu zerteilen, Gott wieder ans Kreuz zu nageln.
Und die Schriftgelehrten sind die Leute, die in den religiösen Organisationen das Sagen haben und die sich nun ermächtigen, ihren Laien das Wort Gottes lehren und die Führer ihrer selbst-gemachten Organisationen zu sein.
Pharisäer sind also einfach die Mitglieder der Imitationskirchen und Schriftgelehrte sind die Kleriker, die Geistlichen, die Pastoren, und die ganze Hierarchie darüber, also Pastoren und deren Vorgesetzte, und das sind alle Theologen und die Absolventen von Bibelschulen.
Und diese gerade erfolgte Erläuterung der Worte Pharisäer und Schriftgelehrte wird von diesen Pharisäern und Schriftgelehrten natürlich nicht gelehrt und das ist eine der gravierendsten Eingenschaften dieser Leute, die oft sehr wichtigen Lehren der Bibel zu unterschlagen.
Und da gibt es jede Menge solcher Lehren, die die Pharisäer und Schriftgelehrte unterdrücken und totschweigen. Eine Lehre ist die von Jesus, keine Titel unter Christen zu haben und sie lassen sich natürlich gerne Herr Pastor nennen und eine andere ist, daß sie daran zu erkennen sind, daß sie, wie Jesus es nennt, bezahlt werden wollen.
Und nun folgt ein Teil der Rede des Ebahl, der Einzelheiten seiner Familie beschreibt, und der solche Christen beschreibt, die wirklich Nachfolger von Jesus sind, Kapitel 103, Vers 17:
17] Alle diese Kinder sind nach der Schrift erzogen, und mein ältester Sohn ist ein Schriftgelehrter, aber nicht im Solde des Tempels stehend, sondern bloß für sich und dereinst für seine Nachkommen! Aber auch meine andern Kinder sind in der Schrift tüchtig bewandert, kennen den reinen Willen Gottes und sind allzeit streng gehalten, danach zu handeln. Sie lieben Gott, aber sie fürchten Ihn auch, denn Gottesfurcht ist der Anfang der Weisheit. In meinem Hause werden die wahren Weisheitssprüche des Jesus von Sirach strenge gehandhabt. - Bist du, großer Meister, wohl zufrieden mit meiner Hausordnung?«
Die wahren Weisheitssprüche des Jesus von Sirach sind ein weiteres Beispiel, wie die Schriftgelehrten, also die Theologen, das Wort Gottes unterdrücken, denn dieses Buch haben sie aus der Bibel herausgenommen.
Man kann diese Theologen am Besten als Prophetenmörder bezeichnen, denn das ist die Theologie, die sie eigentlich grundsätzlich vertreten: die Propheten Gottes zu bekämpfen, zu verfolgen und sie und ihre Prophetie zu vernichten. Denn es waren immer die Propheten, die vor den Pharisäer und Schriftgelehrte warnten, und der größte unter ihnen war Jesus Christus.
Im nächsten Auszug, jl.ev02.104,03, werden römische Soldaten genannt, und einer von ihnen, Julius, werden wir dann noch näher kennenlernen:
03] Aber es ist das dennoch ein Jammer für dieses Land! Denn wir bekommen nur schwer Arbeiter, und die fremden Reisenden, wenn sie nicht absonderliche Geschäfte haben, meiden diese Gegend wie ein Aas, und die, welche in dringlichen Geschäften kommen, bleiben sicher über die Hälfte krank bei uns. So liegen auch gut zwei Drittel der römischen Soldaten krank, und kein Arzt kann ihrem Übel ein Meister werden! Nach einem, oft auch erst zwei Jahren werden sie von selbst wieder gesund und bleiben gesund.
Und nun folgt ein Auszug, jl.en02.104,09-25, in dem Jesus erklärt, worum es bei Menschen in religiösen Organisationen wirklich geht: sie sind Materialisten, und damit Atheisten in Praxis:
09] Bald darauf kommen mehrere Geheilte, darunter Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem und zwei Essäerbrüder, um Mir den Dank für die Heilung zu überbringen und womöglich von Mir die Wissenschaft zu erlernen, wie Ich die Kranken also bloß durchs Wort augenblicklich zu heilen vermöge.10] Ich aber machte nicht viel Wesens mit ihnen, sondern sagte bloß: »Was forschet ihr? Eure Sache ist diese Welt und ihre für euch allein kostbare Materie; hier aber handelt es sich um rein Geistiges! Ihr aber habt noch nie begriffen, was Materie ist, wie wollt ihr begreifen, was da rein geistig ist? Und ihr Essäer schon ganz besonders, die ihr euren Bekennern einen Gott und eine Auferstehung predigt und mit vielen Kosten Wunderdinge bewerkstelligt, um dadurch für eure Blindlehre Anhänger zu gewinnen! Euer Grundsatz ist: >Man muß mit gutem Willen die Menschen betrügen und anlügen, wenn man sie glücklich machen will; denn die Wahrheit tötet die Wohlfahrt der Menschen dieser Erde!<
11] So aber euer Menschenbeglückungsgrund die Lüge ist, wie sollet ihr von Mir nun die Wahrheit hören wollen? Euch geht für die Erkenntnis des Reiches Gottes auf Erden alles ab, und ihr seid die Allerletzten, obschon ihr die Allerersten sein wollet! Wahrlich, wenn ihr bleibet, wie ihr seid, werdet ihr ewig keinen Teil am Reiche Gottes haben!
12] Was nützt euch euer guter Wille, die Menschen durch Betrug und Lüge irdisch glücklich zu machen, so ihr aber dadurch tötet die Seelen der Blinden?
13] Mein Grund aber ist: um alle Kosten des Leibes und alles dessen Glückes die Seele zu retten und ihr zu bereiten ein wahres, ewiges Leben!
14] Wie aber wird und muß es euch zumute werden jenseits, wo euch die von euch Betrogenen zu Richtern werden!? Ihr glaubet es wohl freilich nicht, daß es also sein wird; aber es wird dennoch also sein, wie Ich es euch nun gesagt habe.
15] Glaubet ihr aber schon Meinen Worten nicht, so glaubet es doch Meinen Werken, die Ich verrichte, und die vor Mir nie ein Mensch verrichtet hat!
16] Wenn aber Meine Werke echt und wahr sind und Meinen Worten Zeugnis geben, so werden doch Meine Worte auch wahr sein!?
17] Niemand kann es euch sagen, wie es in Indien aussieht, als der nur, der dort war und von dort zu euch herübergekommen ist; also kann euch auch niemand einen Bescheid übers Jenseits geben als der nur, der von dort zu euch herübergekommen ist, - und der bin Ich!
18] Wer Meinen Worten glaubt, der wird das ewige Leben haben; wer aber nicht glaubt, der wird übergehen in den ewigen Tod! Denn Meine Worte sind nicht wie die eines Menschen dieser Welt; sie sind Leben und geben Leben dem, der sie aufnimmt in sein Herz und hernach handelt nach dem Laute der Worte und nach ihrem alles belebenden Geiste!
19] Eure Worte aber, die ihr Essäer dem Volke predigt, sind pur Lug und Trug, weil ihr selbst nicht glaubet, was ihr lehret! Denn ihr habt eine Doppellehre: eine fürs Volk und eine ganz andere für euch, von der ihr unter euch saget, daß sie wahr sei, daß aber das Volk von solcher nichts vernehmen dürfe, um in der vermeinten Lüge ruhig und glücklich zu sein.
20] Aber Ich sage es euch, daß ihr dem Volke in eurer vermeintlichen Lüge dennoch mehr Wahrheit gegeben habt denn euch selbst! Denn was ihr für Wahrheit haltet, ist ganz Lüge, was ihr aber das Volk lehret, ist nur zur Hälfte Lüge; darum man euch von Gott aus auch geduldet hat.
21] Lehret aber in der Zukunft die Wahrheit und glaubet selbst an sie, dann werdet ihr der Belohnung werte Knechte im Weinberge Gottes sein; aber mit der Lüge und mit dem Truge müsset ihr für alle Zeiten weichen und nie mehr einen Gebrauch davon machen, sonst wird in jüngster Zeit ein übles Gericht über euch ergehen!«
22] Sagen die beiden Essäer: »Meister, wir erkennen es wohl, daß du recht geredet hast, - und was da uns beide betrifft, so werden wir alles Erdenkliche aufbieten, um deinen Worten in unserer großen Gesellschaft Eingang zu verschaffen; aber gutstehen können wir dennoch für nichts! Grausam sind unsere Brüder durchaus nicht, man kann bei verschlossenen Türen schon auch ganz frei reden und wird gerne angehört, - aber ob das also Besprochene von irgendeiner Wirkung sei, das ist eine andere Frage! Aber reden werden wir beide und sind zum voraus versichert, daß wir ohne weiteres mit der größten Aufmerksamkeit angehört werden!«
23] Sage Ich: »Tuet ihr das eurige, so wird Gott das Seinige zu tun nicht unterlassen! Nehmet an die volle Wahrheit, und diese wird euch frei machen für ewig!«
24] Sagen die beiden Essäer: »Herr und Meister, gestatte uns, so lange hier zu verweilen, als wie lange du dich hier aufhalten wirst!«
25] Sage Ich: »Ihr seid frei und könnet hier verweilen, solange ihr wollt!«
In diesem letzten Zitat steht aber etwas noch Wichtigeres, und das ist die Aussage von Jesus, daß sie die Allerersten sein wollen.
Dies ist deshalb so wichtig, weil dieses Erste sein wollen, die herausstechendste Eigenschaft des Antichristen ist, wie sie in dem Teil der Bibel, in dem als einzigsten das Wort Antichrist vorkommt, in den Briefen des Johannes, aufgezeigt ist.
3 Johannes 9: Ich habe der Gemeinde geschrieben. Aber Diotrephes, der unter ihnen der Erste sein will, erkennt uns nicht an.
Und das ist es, um was es in den drei Briefen des Johannes geht, daß Diotrephes der Typ des Antichristen ist.
Und das ist wieder so eine wichtige Sache, die die Schriftgelehrten, die Theologen, nicht lehren: dieses Erster sein zu wollen, daß es das Merkmal des Antichristen ist.
Es wird in den sogenannten christlichen Kirchen nicht gelehrt, und somit auch nicht in dem sogenannten christlichen Abendland.
Von Klein auf wird den Menschen beigebracht, Erste zu werden und zu sein. Es zieht sich durchs ganze Leben, in der Schule, im Berufsleben, im Sport; es ist überall.
Der Pastor ist das beste Beispiel: Er will Erster in der Gemeinde sein – Antichrist.
Der Sinn dieser Antichristen ist es immer, die Ersten zu sein, jl.en02.105,01-05:
01] Mit diesem Bescheide waren die beiden zufrieden, und Ebahl kam und lud Mich und Meine Jünger zum Mittagsmahle, das er in reichlichem Maße für uns hatte bereiten lassen; außer seiner Familie durfte kein fremder Gast an selbem teilnehmen. Solches aber rauchte den etlichen Pharisäern sehr in die Nase; denn ihr Sinn war, allenthalben die Ersten zu sein und sich grüßen und ehren zu lassen von jedermann. Sie wurden wohl in einem andern Speisezimmer sehr gut bewirtet, waren aber dennoch nicht zufrieden, weil sie wahrnahmen, daß Ebahl Mir viel mehr Aufmerksamkeit schenkte denn ihnen. Sie fragten nach der Mahlzeit auch einen Wärter, ob der Hausherr ihre Gesellschaft denn für zu gering gehalten habe, daß er sie nicht an seinem Tische habe speisen lassen.
02] Aber der Wärter war klug und sprach: »Der Herr hat wegen der vielen Kranken mit dem Wunderarzte so manches zu besprechen und wollte darum mit ihm allein sein!«
03] Sagen die Pharisäer und Schriftgelehrten: »Weißt du und dein Herr denn nicht, daß in einem Hause, da wir eingekehrt sind, uns alle Geheimnisse aufgedeckt werden müssen? Denn wir sind es, die euch reinigen, so ihr euch verunreinigt habt, und euch auch heilen, so ihr von argen Krankheiten geplagt werdet!«
04] Sagt der Wärter: »Wenn ihr aber solche Heilbringer seid, warum konntet denn ihr euch nicht helfen? Wenn der Wunderheiland von Nazareth nicht vielleicht durch einen Wind zufälligerweise hierhergetrieben worden wäre, so hätte euch euer heftiges Gliederreißen durchaus nicht verlassen; nur seiner Wunderkraft habt ihr es zu verdanken, daß ihr nun vollkommen gesund hier in diesem Speisesaale sitzet! Wer aber so etwas vermag, dem gebührt doch vor euch alle und jede Auszeichnung!«
05] Auf diese ganz triftige Antwort des Wärters sagen die Pharisäer und Schriftgelehrten kein Wort mehr und geben sich zufrieden, aber nicht von Herzen, sondern aus einer Art gezwungener Notwendigkeit.
Hier haben wir also eine recht schöne Beschreibung der Pharisäer damals und heute. Sie sind Materialisten und weltlich und das Reich Gottes ist ihnen fremd und sie können es deshalb auch nicht zu den Menschen bringen. Alles was mit dem Jenseits zu tun hat, wird von ihren Predigten vermieden, es könnte bewirken, daß ihre Nachfolger ihnen nicht in den Abgrund folgen.
Das nun an das vorige Zitat sich gleich anschließende folgende Zitat beschreibt recht schön die Entwicklung des Wortes Gottes zu religiösen, weltlichen Lehren der Völker, jl.ev02.105,06-jl.ev02.106,10:
06] Gegen den Abend hin aber kommen aus den Häusern der Stadt und aus deren nächster Umgebung schon über hundert, mit allerlei Krankheiten behaftete Menschen und bitten Mich, daß Ich sie gesund mache; und Ich gehe hinaus unter sie und mache sie allein durchs Wort alle gesund.
07] Die Gesundgemachten aber loben und preisen alle Gott, der dem Menschen eine solche Macht gegeben hat, und gehen froh und gesund nach Hause.
08] Am Abende kommt aber auch ein Hauptmann, der in diesem Orte die Soldaten befehligte, und bat Mich, ob Ich nicht auch den vielen kranken Soldaten helfen möchte.
09] Und Ich sagte zu ihm: »Gehe hin, es geschehe dir nach deinem Glauben!«
10] Und der obbenannte Hauptmann ging ins Lager und fand, daß keiner der Soldaten irgend mehr krank war. Da kehrte er froh wieder zu Mir zurück und wollte Mich belohnen mit Gold und Silber.
11] Aber Ich wies solches alles zurück und sagte zum Hauptmann: »Freund, um Schätze dieser Welt heile Ich niemanden, sondern nur um die Schätze aus den Himmeln; und diese sind fürs erste ein lebendiger Glaube und fürs zweite eine wahre uneigennützige Liebe zu Gott und dem Nächsten, welches Standes er auch sei!
12] Habe lieb deine Untergeordneten, als wären sie deine leiblichen Brüder, und halte sie nicht zu hart, so wirst du Mich damit am wertvollsten belohnen! Das Gold und das Silber aber, das du Mir geben wolltest, gib dem Ebahl; denn seine Herberge kostet ihn viel, und es ist gut, daß sie unterhalten wird.
13] Es wäre aber überhaupt gut, so ihr Römer in der Folge statt der vielen Götzentempel Herbergen für Arme errichten möchtet; denn eure Götter aus Holz, Erz und Stein sind tote Gebilde, von Menschenhänden gemacht; und ihr könnet jahrelang vor ihnen auf den Knien liegen, so werden sie euch dennoch nicht helfen können, weil sie tot sind. Aber so ihr die vielen Armen, Kranken, Bresthaften, Krüppel, Lahmen, Blinden und Tauben in gut eingerichteten Herbergen versorget und suchet den Kranken Heilung zu verschaffen, so wird der eine, wahre, lebendige Gott eure guten Werke ansehen und wird euch darum segnen vielfach; aber eure toten Götter werden euch fürs Gute, das ihr tut, nicht segnen und fürs Böse nicht strafen.
14] Und so ihr in eurem Reiche Recht und Ordnung aufrechtzuerhalten euch bestrebet, müsset ihr zu Schwert und Lanze greifen! Da machet ihr dann nur mit den Waffen in der Hand, was Gott für euch tun würde, so ihr Ihn erkenntet und Seine Gebote hieltet!«
01] Sagt der Hauptmann: »Lieber Freund, ich erkenne es wohl, daß du die Wahrheit redest und es also sein sollte, wie du nun gar weise und menschenfreundlich zu mir geredet hast; aber die Welt der Menschen ist ein gar mächtiger Strom, gegen den sich sehr schwer schwimmen läßt. Wer es noch irgendwo versucht hatte, ist von den mächtigen Stromwirbeln verschlungen worden. So etwas kann nur an kleinen, ruhigen Orten geschehen, dahin der Strom nicht reicht mit seiner verheerenden Macht; wer sich würfe in des Stromes Mitte, der ist verloren!
02] Also hast du, lieber Freund, gut die Wahrheit zu reden in einem ruhigen Orte, dessen Menschen weich und fügsam sind und noch nicht den luxuriösen Pesthauch der großen Welt eingeatmet haben; aber gehe hin nach Rom, nach Athen, nach Jerusalem, und so du nicht völlig ein Gott bist, so wirst du nur zu bald alle Schärfe des Schwertes der Mächtigen der Erde zum Verkosten bekommen gleich dem Johannes von Bethabara, den der mächtige Herodes im Gefängnisse hat enthaupten lassen.
03] Siehe, dieser Johannes war doch sicher ein Mann, der, himmelweit abgesehen von jedem weltlichen Erwerbe, in der tiefst möglichen Selbstverleugnung den Menschen mit hinreißender Redekraft die allernackteste Wahrheit ins Gesicht sagte, und Tausende nahmen seine wirklich von einem göttlichen Geiste durchglühte Lehre an, taten Buße aus freiem Willen und bekehrten sich zum Guten. Aber als er vor etwa ein paar Monaten Bethabara verließ, wie man es mir erzählte, und am großen Jordan in der Nähe von Jerusalem zu predigen und zu taufen begann, da dauerte es nur wenige und die Häscher des Herodes bemächtigten sich schon seiner und warfen ihn ins Gefängnis, in das nur seine etlichen wohlhabenden Jünger gegen Entrichtung einer gewissen Taxe einige Male vor seiner Enthauptung kommen durften, von der ich vor ein paar Tagen Kunde erhielt. Nun können freilich wohl seine Jünger die von ihm empfangene Lehre ganz geheim ihren Bekannten und Verwandten mitteilen, und diese ihren Kindern; aber es ist eine große Frage, ob nach ein paar hundert Jahren sich seine Lehre so erhalten wird, wie sie aus seinem Munde kam!
04] Unsere römische Gotteslehre hat sicher den haargleichen Ursprung wie die der Juden; sie basiert ja auch auf nur einem Urgrundwesen, dem sogar alle Götter ohne Unterschied untertan sind! Die Mythe hat diesem Wesen verschiedene Namen beigelegt; die Griechen nennen es noch den unbekannten Gott der Götter, die Römer heißen es das Fatum, dem jede andere Macht untertan ist.
05] Schau die gegenwärtige Gottheitslehre der Griechen und der Römer an, und du findest nichts als für einen denkenden Menschen höchst läppische, nichtssagende Fabeln und Märchen, aus allen Winkeln der menschlichen Tugenden mitunter, aber zumeist dennoch aus den menschlichen Leidenschaften, Schwächen und Lastern zusammengetragen; und das wird als Gotteslehre den Menschen mit Feuer und Schwert aufgedrungen! Mach es aber anders, wenn es dir möglich ist! Von meiner Seite wenigstens wird dir nichts in den Weg gelegt werden!
06] Das schönste Beispiel aber gibt dir deine Mosaische Gotteslehre selbst! Lies den Moses und schaue dir hernach den Tempel an, und sage es mir, ob wohl noch ein Häkchen der alten Weisheitslehre vorhanden ist! Gott Selbst habe in der Wüste am Roten Meer vom Sinai herab unter Blitz und Donner dem bebenden Volke die wahrlich heilsamen Gesetze auf steinernen Tafeln gegeben und befestigte den alten Bund zwischen Sich und Seinem Volke; die es wagten, abtrünnig zu werden, wurden augenblicklich gezüchtigt durch allerlei Übel, ja selbst durch den Tod! Aber wozu war alles das gut? Frage die nun ins Scheußliche gehenden Mysterien des Tempels, und sie werden dir die handgreiflichsten Nichtigkeitsbeweise liefern!
07] Wo ist die wunderbare Bundeslade, über der Gott in der Gestalt einer Flammensäule ruhte? Ja, eine Naphthaflamme kannst du zu sehen bekommen, wenn du ein Römer bist und dafür etwas Gold und Silber dem Tempel opferst; aber von der wunderbaren Bundeslade ist keine Spur mehr anzutreffen!
08] Daher ist es nach meiner unmaßgeblichen Ansicht mit jeder Gotteslehre und mit jeder Offenbarung nichts; sie mag in ihrem Entstehen noch so rein sein, so wird sie in den Händen der Menschen nur zu bald also umgestaltet werden, daß sie der ursprünglichen ebensowenig ähnlich sieht, als ein hundertjähriger Greis mit dem eine Ähnlichkeit hat, wie er als ein neugeborenes Kind ausgesehen hat! Die Zeit und die mannigfachen Leidenschaften und Bedürfnisse der Menschen verwandeln das Reinste in das Unreinste; und als großer, nie besiegbarer Zeuge zur Steuer dieser Wahrheit steht die Geschichte aller Zeiten und aller Völker vor uns, die von niemandem geleugnet werden kann!
09] Siehe weiter, Freund: obschon ich mich nie so weit überschätzen möchte, daß ich mir einbildete, dir einen Lehrer abzugeben imstande zu sein, so glaube ich aber hie und da - abgesehen von deiner sicher allertiefsten Kenntnis der geheimen Kräfte der Natur - in der besseren menschlichen Hinsicht denn doch auch etwas weniges zu verstehen und rate es dir, als sicher ein dir ähnlicher Menschenfreund, die großen Orte, in denen die Menschheit schon zu sehr bis in den tiefsten Lebensgrund verdorben ist, ja mehr noch als die ärgste Pestilenz zu fliehen, sonst wird der Erdboden nicht lange mehr von deinen heilbringenden Füßen betreten werden!
10] Traue den Pharisäern, Schriftgelehrten, deiner eigenen Gotteslehre nicht und betritt jene Gegenden selten, über die Herodes seine Lehensherrschaft ausübt, so wirst du der armen Menschheit noch lange Gutes tun können; setzest du dich aber über alles das hinaus, so wirst du leider nur zu bald das herbe Los mit dem Johannes teilen! Denn ich bin in der Lage, zu wissen aus dem Fundamente, wie unbeschreiblich schlecht nun die Menschen der eigentlichen Welt sind! Nimm der Regierung Roms heute das Schwert aus der Hand und hebe die drückenden Gesetze auf, und du wirst am nächsten Tage die Menschen untereinander noch ärger wirtschaften sehen als eine große Herde von Tigern, Bären, Wölfen und Hyänen! Die Männer werden zu Teufeln und die Weiber zu Furien!«
Diese Rede des Hauptmanns Julius zeigt, daß Außenstehen das Teuflische von religiösen Organisationen oft klar sehen können, was den Innenstehenden völlig abgeht.
Julius spricht von Johannes dem Täufer als einem Manne, der, himmelweit abgesehen von jedem weltlichen Erwerbe, die allernackteste Wahrheit den Menschen ins Gesicht sagte.
Und unsere Religionisten gehen jeden Sonntag in die Pfaffenburgen, und lassen sich dort von den kleinen Antichristen hypnotisieren, und erkennen so einfache Dinge nicht, die klar in der Bibel beschrieben werden, daß die Pfaffen Menschen sind, die meinen, die Frömmigkeit sei ein Mittel, um irdischen Gewinn zu erzielen, 1Ti 6,5, und die mit dem Wort Gottes ein Geschäft machen, 2Ko 2,17.
Julius sagt, daß die es wagten, von Gott abtrünnig zu werden, wurden augenblicklich gezüchtigt durch allerlei Übel, ja selbst durch den Tod.
Eine Gesellschaft, die nicht bewußt die Wahrheit befolgt und aufrechterhalten will, und die nicht gegen Verstöße gegen die Wahrheit vorgeht, wird schnell verfallen.
In einer echten christlichen Gemeinschaft kann die Wahrheit nur dann bestehen bleiben, wenn jeder Unwahrheit sofort begegnet wird und das rücksichtslos.
Diese Rücksichtslosigkeit, die wir anwenden müssen, kommt in der folgenden Kundgabe von Bertha Dudde zum Ausdruck:
Kampf mit dem Schwert des Mundes.
26. Juni 1951. B.D. NR. 5160.
In einer Welt des ärgsten Unglaubens, der krassesten Lieblosigkeit und der vollsten Unkenntnis wird das reine Wort Gottes, das ihr empfanget als besondere Gnade, nicht erkannt werden als göttliche Gabe, weil die Fähigkeit des Erkennens abhängig ist vom Glauben und der Liebe eines Menschen und die Verstandesschärfe allein nicht die Erkenntnisfähigkeit ersetzt. Und doch muß eingewirkt werden auf die in geistiger Blindheit dahingehenden Menschen, es muß versucht werden, den Glauben und die Liebe in ihnen zu erwecken, auf daß dann auch als Folge derer die Erkenntnis kommt. Es muß eingewirkt werden insofern, als daß den Menschen die Auswirkung ihres falschen Lebens, ohne Glauben und Liebe, vorgehalten wird und sie auf das entsetzliche Los hingewiesen werden, das ihrer wartet, so sie sich nicht wandeln. Ohne Glauben und Liebe ist kein Verständnis zu erwarten für geistige Lehren, doch so den Menschen vorgestellt wird, daß sie selbst sich ein unerträgliches oder ein beseligendes Los schaffen, werden sie sich mit der Möglichkeit eines solchen vertraut machen und entsprechend aufnahmefähig sein für weitere Belehrungen oder aber gänzlich ablehnen und ein Fortleben leugnen, so sie schon völlig dem verfallen sind, der ihnen diese Gedankenrichtung eingab, der so auf sie einwirkt, daß sie weder glauben noch liebend sich betätigen und daher verfinstert sind im Geist bis zum endgültigen leiblichen und geistigen Tode. In keiner Weise ist in der Zeit geistiger Finsternis auf den Willen der Menschen einzuwirken, daß dieser sich in einer bestimmten Richtung entscheide. Es kann nur durch Reden und Vorstellungen das eine erreicht werden, daß sie nachdenken, und dann ist das Verlangen nach der Wahrheit ausschlaggebend, welche Richtung die Gedanken nehmen. Und darum ist es ein Kampf mit dem Schwert des Mundes, den allein nur der führen kann, der alles zu widerlegen vermag, was ihm von gegnerischer Seite vorgehalten oder als Gegeneinwand angeführt wird. Hellen Geistes müssen die Menschen sein, die jenen gegenübertreten, sie müssen sich selbst unter göttlicher Führung befinden, sie müssen selbst nur das Werkzeug sein, durch das Gott Sich äußert, Der aber dennoch den freien Willen des Menschen nicht antastet, wenn dieser Sein Gegner bleiben will und sich auch durch göttliche Worte nicht überzeugen lässet. Dennoch ist die Arbeit eines Menschen, der Licht zu bringen sucht in das geistige Dunkel, eine überaus segensvolle, werden doch die Gedanken derer angeregt, die seinen Weg kreuzen, sowie er sich anschickt, zu kämpfen für das Reich Gottes, sowie er redet aus innerstem Antrieb, seine irrenden Mitmenschen zu belehren und ihnen zu helfen, an das Licht des Tages zu gelangen. Er wird wohl viel Unglauben finden, er wird Anfeindungen ausgesetzt sein, der Gegner Gottes wird ihm mit Weltweisheit entgegentreten, und immer neue Einwände wird er zu widerlegen haben, doch er wird auch eine übernatürliche Kraft haben, die aus seinen nicht zu widerlegenden Reden und seiner Überzeugung zu erkennen ist - man wird ihm nicht das Gegenteil dessen beweisen können, was er vertritt, dagegen bei ernstem Willen und Verlangen nach der Wahrheit sich selbst überzeugen können, daß seine Worte Glauben verdienen, daß die Verheißungen sich erfüllen, so die Bedingungen erfüllt werden, die daran geknüpft sind. Nur der Wille muß da sein, die Liebe in sich aufkommen zu lassen, dann wird auch der Glaube erweckt, und das Erkennen wird leicht sein. Doch der Gegner Gottes arbeitet auch unentwegt, um das Denken der Menschen zu verwirren, und deshalb treibt er sie an zur Lieblosigkeit und zerstört jeglichen Glauben, solange sich der Mensch selbst nicht wehrt. Es ist ein Kampf, der mit aller Rücksichtslosigkeit geführt werden muß, soll er den Sieg eintragen. Die Rücksichtslosigkeit der Diener Gottes auf Erden aber besteht darin, daß sie unbarmherzig das Ränkespiel aufdecken, das Gottes Gegner treibt, daß sie sich nicht scheuen, ihn bloßzustellen, daß sie den Menschen ihre Fehler und Laster vorstellen mit dem Hinweis, daß sie unter dem Einfluß dessen stehen, der sie herabzieht in die Tiefe. Denn dann reden sie die Wahrheit, während der Gegner seine Anhänger mit Lügen zu gewinnen sucht und alles beschönigt, was die Menschen tun in ihrer Lieblosigkeit. Es ist kein geistiger Hochmut, so der Mitmensch auf seine Fehler aufmerksam gemacht wird, denn wer die Ursachen der geistigen Blindheit erkennt, der hat auch das Recht, wie ein Arzt auf die Ursachen der Krankheit aufmerksam zu machen, und also muß er schonungslos die Fehler aufdecken, auf daß dagegen vorgegangen wird und eine Gesundung erreicht, die nicht den Körper, sondern die Seele betrifft und ihr ein Leben in der Ewigkeit sichert. Wer selbst im Glauben steht, der weiß um das Unheil der Glaubenslosigkeit und soll ihr steuern; wer selbst durch Liebe gereift ist in der Erkenntnis, der weiß auch um den Zustand der Seelen, die bar jeder Liebe sind, und will er ihnen ernstlich helfen, dann muß er die Kraft des göttlichen Wortes an ihnen erproben und alles versuchen, um sie zu retten aus größter geistiger Not - er muß kämpfen mit dem Schwert des Mundes, und sein Geist wird ihn recht leiten, er wird stets die rechten Worte finden, und sein Kampf für das Reich Gottes wird erfolgreich sein. Amen. B.D. NR. 5160.
Es ist ein Kampf, der mit aller Rücksichtslosigkeit geführt werden muß, soll er den Sieg eintragen. Die Rücksichtslosigkeit der Diener Gottes auf Erden aber besteht darin, daß sie unbarmherzig das Ränkespiel aufdecken, das Gottes Gegner treibt, daß sie sich nicht scheuen, ihn bloßzustellen, daß sie den Menschen ihre Fehler und Laster vorstellen mit dem Hinweis, daß sie unter dem Einfluß dessen stehen, der sie herabzieht in die Tiefe.
Es ist kein geistiger Hochmut, so der Mitmensch auf seine Fehler aufmerksam gemacht wird, denn wer die Ursachen der geistigen Blindheit erkennt, der hat auch das Recht, wie ein Arzt auf die Ursachen der Krankheit aufmerksam zu machen, und also muß er schonungslos die Fehler aufdecken, auf daß dagegen vorgegangen wird und eine Gesundung erreicht, die nicht den Körper, sondern die Seele betrifft und ihr ein Leben in der Ewigkeit sichert.
Es ist ein Kampf, der mit aller Rücksichtslosigkeit geführt werden muß.
Also muß er schonungslos die Fehler aufdecken.
Traue den Pharisäern und Schriftgelehrten nicht.
Und nun eine Aussage von Jesus aus der Antwort die Jesus dem Julius gibt, und die klarstellt, daß alle Religion, wahre Religion, ursprünglich von Gott kam, jl.ev02.107,03:
03] Es werden zwar die eigentlichen Weltmenschen mit der Zeit aus Meiner Lehre zum größten Teile dasselbe machen, was die Ägypter, Griechen und Römer aus der Urlehre gemacht haben, die Adam und seine ersten Nachkommen erhielten; aber neben solcher Abgötterei werden dennoch viele sein, die Meine Lehre und Meine Macht geradeso rein erhalten und besitzen werden, wie sie nun kommt aus Meinem Munde, und damit werden sie auch gleichfort haben und besitzen die Macht, die ihnen durch den lebendigen Glauben an Mein Wort verliehen wird für zeitlich und jenseits für ewig! Ich bin also auch ein Herr und fürchte darum keinen Herrn und keine Gesetze desselben!«
Und nun kommt ein Kommentar von Jesus, nachdem Ebahl den Hauptmann Julius ihn als einen Kommandanten lobt, der wenige seinesgleichen haben dürfte, und daß Genezareth sich es für ein großes Glück rechnen könne, solch einen guten, in allen Dingen erfahrenen, gerechten und in seiner Sphäre äußerst klugen Militärchef zu haben, jl.en02.107,10:
10] Sage Ich: »Das ist er allerdings zur großen Beschämung vieler Juden, die Gottes Wort und Gottes Gebote haben, und deren ganzes Herz dennoch voll Lüge und voll Betrug, voll Zank, Zorn, Ehebruch und aller Hurerei ist. Darum auch wird es geschehen, daß den Juden das dem David verheißene Reich nach der Aussage Daniels hinweggenommen und den Heiden gegeben werden wird, und die Nachkommen des Sohnes der Hagar werden herrschen über die Nachkommen Isaaks, obschon alles Heil zu dieser Zeit über die ganze Erde ausgeht vom Stamme Juda.«
Und das ist auch zur Beschämung vieler Christen, die auch Gottes Wort und Gottes Gebote haben.
Wir haben gesagt, daß die Theologen die Theologie vertreten, daß Gott tot ist, und daß sie Prophetenmörder sind, und nun kommt dazu eine Aussage von Jesus, jl.ev02.108,07-08:
07] Wehe aber denen, die einen Propheten verlassen der Welt wegen oder ihn gar verdächtigen hie und da und in einem und dem andern! Und noch mehr Wehe den Verfolgern eines Propheten; denn diese werden schwerlich ewig je zur Anschauung Gottes gelangen! Wer aber an einen Propheten die Hand legt, soll mit dem ewigen Feuer in der untersten Hölle bestraft werden! Denn eines Propheten Herz ist Gottes, und sein Mund ist Gottes, und so seine Hände, Füße, Augen und Ohren! Wo ein Prophet ist, da ist auch Gott; darum sollt ihr seine Wohnstätte mit tiefer Ehrfurcht betreten, denn der Ort, da er steht, ist heilig. Das soll beachtet sein im Herzen, zwar nicht des Propheten willen, der ein Mensch ist, sondern um Gottes willen, der im Herzen des Propheten redet und zeugt.
08] Daß aber ein rechter Prophet für die Welt nur ein Gericht ums andere verkündet, hat seinen Grund ganz einfach darin, weil Gott nur dann einen Propheten erweckt, wenn diese (d. i. die Welt) Gottes vergessen und sich in alle Laster eben der Welt hineingestürzt hat!
Und nun Worte von Jesus, die er aussprach, nachdem er viele geheilt hatte, jl.ev02.110,04
04] Ich aber gebot ihnen zu schweigen und sich nach Hause zu begeben und fortan zu meiden die Sünde! Und sie gehorchten alle und zogen heim.
Die ganze Sache ist so einfach, wenn wir sündigen, uns gegen das Wort Gottes verhalten, dann erscheinen all die Probleme, die wir haben. Rücksichtslos jeden Fehler gnadenlos zu bekämpfen ist einfach die Formel richtig zu leben.
Wir kommen nun zurück zu den Pharisäern und Schriftgelehrten. Sie wollen Erste sein, und dies wird auch so ausgedrückt, daß sie unter den Gemeindemitgliedern hochgehalten sein wollen, wie es in einer Luther-Übersetzung zu lesen ist. Jesus sagt, daß es diesen Theologen um ihr Ansehen geht, jl.ev02.110,07, und dann gleich danach spricht er von ihrem zweiten Hauptanliegen, daß es ihnen ums Geld geht, jl.ev02.110,08-12:
07] Die beiden Essäer machten von Stunde zu Stunde größere Augen, und die etlichen Pharisäer und Schriftgelehrten ärgerten sich auch von Stunde zu Stunde mehr, da ihr Ansehen eben auch von Stunde zu Stunde sich bis auf nichts verringerte; denn sie wurden gar nicht mehr angesehen und um nichts befragt, und des Ebahls Leute gaben ihnen hin und wieder sogar zu verstehen, daß sie im Hause nun vollends überflüssig seien und, da die Zeit schön sei, sie wohl nach Jerusalem ziehen könnten. - Aber sie nahmen solchen Rat nicht an, sondern blieben allhier.
08] Nach einer Weile trat einer der Pharisäer zu Mir und fragte Mich, ob diese Wiese fortan diesen Charakter behalten werde.
09] Sagte Ich: »Nur den heutigen Tag über, bis zum Untergange!«
10] Spricht der Pharisäer: »Warum denn nicht für immer?«
11] Sage Ich: »Weil es gewisse Menschen gibt, die eine solche Wiese nur zu bald und zu hoch einfrieden würden und dann von denen, die gesund werden möchten, viel Gold und Silber verlangen würden; und da Ich solches nicht will, so bleibt diese Wiese nur bis heute abend heilbringend, dieweil der Zudrang der Menschen zu groß ist. - Morgen, wo wenige der Heilung wegen hierherkommen werden, sollen sie durch ihren Glauben und durch ihr Vertrauen geheilt werden!«
12] Auf diese Erklärung kehrten Mir die Frager voll Ärger den Rücken und fragten Mich den ganzen Tag über um nichts mehr; dafür aber gaben sich die beiden Essäer desto emsiger mit Mir ab.
Den Pastoren und Theologen es vorzuhalten, daß sie bezahlt werden wollen, daß sie Mietlinge sind, ist immer eins der besten Methoden, sie loszuwerden.
Aber als erstes steht bei ihnen immer, vor den Augen der Welt groß und hochgeachtet zu sein, jl.ev02.113,06:
06] Denn wohin Ich komme, suche Ich das Niederste und das Gedrückteste! Alles aber, was vor den Augen der Welt groß und hochgeachtet ist, ist vor Gott ein Greuel!
Sie wollen als die Führer der Kinder Gottes bekannt sein, und sie stehen direkt vor Gott, und sie sind völlig gegen ihn.
Eine solche Gesinnung muß bei uns zu einer Rücksichtslosigkeit führen. Wir müssen gnadenlos gegen falsches Verhalten, gegen falsche Lehre ankämpfen.
Wennimmer wir das nicht tun, laufen wir Gefahr uns davon nicht zu distanzieren und hineingezogen zu werden. Es ist das große Problem der Endzeit, den Antichristen nicht zu erkennen, und von ihm hypnotisiert zu werden.
Ich kannte einen Mann, der lebte in Sowjet-Deutschland und entschied sich, diese Diktatur zu verlassen und nach West-Berlin, in die Freiheit umzuziehen.
Nachdem er mit seiner Frau, seinen zwei Kindern und seinen Eltern sich in West-Berlin niedergelassen hatte, wurde eines Nachts die Mauer gebaut und seine zurückgebliebenen Verwandten und Bekannten lebten nun nicht nur in einer Diktatur, sondern auch in einem Gefängnis.
Er wollte ihnen helfen, auch in die Freiheit zu gelangen. Er hatte beruflich von einem Tunnelsystem unter dem Gebiet des Reichstagsgebäudes Kenntnis und wollte dieses Wissen dazu benutzen, Menschen in die Freiheit zu verhelfen. Der Reichstag stand damals direkt an der Mauer, auf West-Berliner Seite, das Tunnelsystem verband also West- mit Ostberlin. Er begann Vorbereitung zu diskutieren und nach einiger Zeit wurde er sich bewußt, daß die Leute, denen er zur Freiheit verhelfen wollte, von ihm erwarteten, daß er nach Ost-Berlin kommen würde, sie auf den Arm nehmen würde, und sie nach West-Berlin tragen würde, und wenn irgend etwas schief gehen würde, dann würde es seine Schuld sein.
Als er sich dieser Situation bewußt wurde, sagte er mir, hätte er alles aufgegeben und sich nicht mehr um die Sache gekümmert.
Ich kannte einen zweiten Mann, der hieß Ernst Lemmer, und er war ein Mitglied der damaligen Bundesregierung, also der Regierung von West-Deutschland. Und er stand in gewisser Verbindung mit der Regierung vom kommunistischen Teil Deutschlands. Eine seiner Aktivitäten war, der Regierung in Ost-Berlin Geld zu geben, und sie damit zu veranlassen, gewisse Leute aus ihren Gefängnissen zu entlassen. Dieses waren oft Leute, die mit dem Herausschmuggeln von Menschen aus dem kommunistischen Deutschland nach West-Deutschland oder nach West-Berlin beschäftigt waren, bei dieser Tätigkeit aber von den Behörden dort erwischt wurden und ins Gefängnis kamen.
Ich kannte einen dritten Mann, er war ein Mann, der ein eigenartiges Verhalten an den Tag legte und der einer von denen war, die Menschen schmuggelten, dabei gefaßt wurde und etliche Jahre im Gefängnis verbracht hatte, aber nun frei war und in West-Berlin lebte. Ich habe ihn nicht vor seiner Gefangenschaft gekannt und weiß also nicht, ob er vorher schon komisch war.
Ich kannte einen vierten Mann. Er war ein Alkoholiker. Er hatte auch Jahre wegen der gleichen Sache im Gefängnis gesessen. Von ihm weiß ich auch nicht, ob er vorher schon ein Trinker gewesen war.
Eines Tages saß ich an einem Tisch und aß mein Mittagessen und ein Mann kam, der fünfte, und setzte sich auch an den Tisch und wir unterhielten uns. Nach einiger Zeit sagte ich zu ihm: "Ich habe Sie eine lange Zeit nicht gesehen."
Er sagte daraufhin: "Ich war nicht an der Uni."
Ich fragte ihn daraufhin: "Wo waren Sie denn?"
Er antwortete: "Ich war im Gefängnis."
Ich fragte: "Sie waren im Gefängnis?"
Und dann erzählte er mir, daß er einer von solchen Leuten gewesen war, die nach Ost-Berlin und ins kommunistische Deutschland fuhren und dort Menschen dazu verhalfen, in den Westen zu entkommen, und dabei sei es das letzte mal schief gegangen und er sei im Gefängnis dort gewesen, und das sei ein schreckliches Erlebnis für ihn gewesen, etwas Gutes tun zu wollen und dafür bestraft worden zu sein.
Und dann beendete er seinen Bericht und sagte: "Ich bin jetzt ein gebrochener Mann."
Er war also ein Mann, den ich vorher gekannt hatte und der ein ganz normaler Mensch gewesen war.
Etwa drei Jahrzehnte nach diesem Erlebnis war ich wieder einmal in diesem Teil der Welt und ging die gleiche Straße entlang, an der das Gebäude stand, in dem ich ungefähr 30 Jahre zuvor diesem fünften Mann zugehört hatte.
Ein Mann sprach mich an und fragte mich, ob ich ihn kennen würde. Ich verneinte und der Mann erzählte mir dann, wer er war und es stellte sich heraus, daß es dieser Mann war, der fünfte, und ich sagte ihm, daß ich mich an seine Geschichte sehr gut erinnern kann.
Wir unterhielten uns und im Laufe des Gesprächs machte ich die Bemerkung, daß es Leute gäbe, die aus schlechten Erfahrungen mit Diktaturen und deren Unterstützer nichts lernten und weiter Umgang mit ihnen pflegten.
Er unterbrach mich sofort und widersprach mir und erzählte mir, daß das nicht so sei und er weiterhin guten Kontakt mit solchen Leute pflege und nannte einen Mann als Beispiel, den wir beide kannten.
Wenn wir nicht rücksichtslos und gnadenlos Krieg gegen das Falsche führen, dann werden wir zum Falschen tendieren und mit ihm gemeinsam unser Ziel verfehlen.
Da gab es Wissenschaftler, die wollten herausfinden, wie Leute merken, daß sie in einer Diktatur leben, die plötzlich in einem Land leben, das von einem Diktator übernommen wurde.
Die Auswahl der Menschen, die sie testeten, wurden nun nicht von einem Random-Event-Generator getroffen, sondern sie suchten sich ganz bewußt Leute aus, die professionell damit beschäftigt waren, politische Entwicklungen zu verfolgen und gesellschaftliche Ereignisse zu analysieren und die so etwas regelmäßig taten und darüber Berichte verfaßten.
Und von solchen Leuten suchten sie nicht irgendwelche aus, sondern die absoluten Spitzenkräfte.
Sie untersuchten Männer, die von ihren, hochentwickelten, Ländern für solche Arbeit ausgebildet worden waren und nun als Botschafter ihrer Regierung nach Deutschland geschickt wurden, um dort ihr Land zu vertreten und ihnen zu berichten, was dort passiert.
Und diese Wissenschaftler wählten als Zeit, die Zeit am und nach dem 30. Januar 1933.
Und sie studierten die Berichte, die diese Männer an ihre Regierungen geschrieben hatten.
Sie waren vom Ergebnis überrascht.
Diese hoch-qualifizierten Spezialisten, diese Botschafter, waren sich einfach nicht bewußt, daß sie plötzlich in einer Diktatur lebten. Diese Tatsache entging ihnen völlig.
Und so ist es heute. Und der Grund ist, daß einfach der Widerstand gegen das Falsche nicht vorhanden ist.
Die Berichte dieser Männer sind heute in den Archiven dieser Regierungen einsichtbar und könne studiert werden.
Ein Mann kann jahrelang in einem Gefängnis einer kommunistischen Diktatur sitzen, und die Schrecken des Atheismus am eigenen Leib erfahren, und dort wieder herauskommen, und immer noch nicht begreifen, worum es da geht. Das Beispiel ist John McCain.
Rücksichtslosigkeit gegen alles Falsche ist absolute Notwendigkeit. Ein gnadenloser Krieg muß gegen das Lügengebäude der Pharisäer und Schriftgelehrten, gegen die Heuchler und gegen die Theologen, geführt werden. Alle Toleranz gegenüber der Orthodoxie, der Rechtgläubigkeit, muß fallengelassen werden.
Wir wollen uns vier Kundgaben von Bertha Dudde ansehen:
Beweis der Ankündigungen. Hinweis auf ein Schauspiel.
17. Oktober 1949. B.D. NR. 4760.
Die Zeit wird euch den Beweis bringen, daß ihr Meinen Worten Glauben schenken könnt, die das Kommende ankündigten, und daß ihr sonach auch das als Wahrheit annehmen könnt, was Ich euch lehre durch die Übermittlung Meines Wortes. Die Zeit wird euch ferner bestätigen, daß der Irrtum dort zu suchen ist, wo die Wahrheit vertreten werden soll, denn es wird offensichtlich sein, daß Ich euch ein Zeichen gebe. Es wird Mein Wirken so deutlich in Erscheinung treten, daß kein Zweifel bestehen kann, was Ich verurteile und was Ich segne. Ganz sichtlich werde Ich die Meinen schützen, während Ich das Mir feindlich Gesinnte verderben werde. Nur noch kurze Zeit wird bestehen, bis die Welt ein Schauspiel erlebet, das Mich und Mein Wirken beweiset, denn es lenket die Aufmerksamkeit aller auf Mich, weil die Augen der Welt dorthin gerichtet sind, wo Ich sprechen werde zum Entsetzen der Menschen und sichtlichem Schutz der Meinen. Ihr werdet es erleben, daß ein Irrtum aufgedeckt wird, daß ein Thron zusammenstürzet, der sicher schien. Ich habe es euch angekündigt, doch ihr wollet es nicht glauben - und so wird es euch also überraschen, und dann sollet ihr nur darauf achten, was ihr hören werdet, denn es wird euch Aufschluß geben über vieles. Ich will sprechen zu den Menschen, die sich anders nicht belehren lassen, Ich will ihnen Meinen Willen kundtun, zwar in leidvoller Weise, weil es ihren Glauben stark erschüttern wird, doch es kann für ihre Seelen überaus gut sein, denn sie können dadurch zur Wahrheit gelangen, die sie brauchen zur Seelenreife. Prunk und Glanz aber trägt ihnen nicht die Wahrheit ein, Prunk und Glanz wird vergehen, denn was Ich den Menschen sende, vernichtet das Äußere, und nur wer den Kern besitzet, dem vermag nichts den Glauben zu rauben. Er wird wohl alles Äußere verfallen sehen, jedoch im Herzen nur Mich rufen, und ihm will Ich helfen jederzeit, auf daß die Menschen erkennen sollen, wie Ich den guten Willen derer segne, die in Mir ihren Vater sehen und darum nur Meinen Willen erfüllen. Amen. B.D. NR. 4760.
Ein Fels wird zum Wanken gebracht werden. (geistige Erschütterung).
21. November 1950. B.D. NR. 5004.
Eine große geistige Erschütterung wird die Menschheit erleben, auf daß ihr Gelegenheit geboten wird, einen Irrtum zu erkennen, den sie bisher als Wahrheit vertrat. Ich werde die Menschen offensichtlich hinweisen auf Mein Wort. Ich werde einen Fels zum Wanken bringen - und die Menschen selbst sollen bestimmen können, was sie verwerfen wollen - Mein Wort oder ein Aufbauwerk, das sich auf dieses Wort gegründet hat. Eines nur können sie gelten lassen, und das Urteil steht jedem Menschen frei. Nur um der Menschen selbst willen lasse Ich dies geschehen, auf daß sie von einem Zwang loskommen, der das Denken und Wollen unfrei machte und so den Willensentscheid hinderte, um dessentwillen der Mensch auf Erden lebt. Ich will einen Fels zum Wanken bringen - und so die Grundfeste erschüttert ist, wird der ganze Bau zusammenstürzen, d.h., es werden sich die Menschen nicht mehr gebunden fühlen, sondern nach freiem Ermessen denken und handeln, sie werden keine Macht mehr fürchten, hinter der sie Gott vermuteten, weil sie nun erst Mich erkennen, Der Ich stärker bin als jene Macht und nicht auf ihrer Seite stehe. Es wird wohl ein Chaos bedeuten in geistiger Beziehung, und anfangs wird sich der Irrtum noch behaupten wollen, doch nun wird die Wahrheit wie ein Blitz aufleuchten und grelles Licht werfen auf die falschen Lehren, und sie werden der Wahrheit nicht standhalten, denn nun treten überall Verkünder der Wahrheit auf, Lichtträger, die man anhören wird, wenngleich sie aufs bitterste angefeindet werden von den Anhängern jener Macht, die Schiffbruch erlitten hat. Ich kündige euch Menschen das Kommende an, und ihr werdet es erwarten können schon in kurzer Frist; doch alles will seine Zeit haben, und auch dieses Geschehen weiset auf das nahe Ende hin, denn es ist durch Seher und Propheten angekündigt das Ende einer großen Stadt. Es ist ein weltbewegendes Ereignis, das jedoch geistige Ursache hat und geistige Wirkung haben soll. Es soll Mich bezeugen vor aller Welt, Der Ich als die ewige Wahrheit niemals die Unwahrheit dulden kann und gegen sie vorgehe, wenn es an der Zeit ist. Amen. B.D. NR. 5004.
Immer wieder soll Irrtum berichtigt werden.
23. Januar 1963. B.D. NR. 8391.
Jeder geistig-gerichtete Gedanke lässet Mein Wirken an und in euch zu, und Ich kann euch belehren, Ich kann das Licht in euch vergrößern, Ich kann euch Speise und Trank verabreichen und euch also immer näherziehen an Mein Herz, denn ihr müsset selbst Mir nahekommen, um aus Meinen Händen köstliche Gabe empfangen zu können. Und Ich habe euch noch viel darzubieten, es ist noch viel Irrtum in der Welt, den Ich berichtigen möchte, wenn Ich aufgeschlossene Herzen finde, die bereit sind, Mich anzuhören. Denn es könnte wahrlich nicht ein so großer geistiger Tiefstand zu verzeichnen sein, wenn sich die Menschen in der Wahrheit bewegten, doch der Irrtum verwirrte ihr Denken, und sie sind daher völlig unaufgeklärt und führen deshalb auch ein ganz verkehrtes Leben. Es ist den Menschen so viel als Wahrheit vorgesetzt worden, und sie nahmen ein Wissen unbedenklich an, das von Meinem Gegner ausging, dessen einziges Bestreben ist, die Menschen in der Finsternis des Geistes zu erhalten. Der freie Wille der Menschen selbst gab ihm immer wieder Gelegenheit, unwahres Geistesgut ihnen zu bringen und die reine Wahrheit zu verdrängen. Und wenn ihr Menschen euch nur das eine bedenket, in welch unsinnige Formen Mein Vermächtnis gedrängt wurde, welches Gewand Meinem reinen Evangelium gegeben wurde, das Ich Selbst auf Erden gründete. Wenn ihr nur bedenket, in welchen schematischen Funktionen die Menschen ihre Kirche sehen und anerkennen, wie alles zur Form geworden ist, was den Menschen ewige Seligkeiten eintragen soll - und wenn ihr bedenket, wie wenig die Menschen selbst dazu tun, sich ein inneres Licht zu verschaffen, um deutlich und klar zu erkennen, was Mein Wille ist und worin Meine von Mir gegründete Kirche besteht. Durch lange Zeit hindurch trotten sie schon als Mitläufer in Organisationen dahin und denken nicht einmal darüber nach, ob ihnen das wohl eine ewige Seligkeit eintragen kann. Und diese Gleichgültigkeit dem Wichtigsten gegenüber, den Zweck ihres Erdenlebens zu erfüllen, hat Mein Gegner zuwege gebracht, doch die Menschen selbst räumten ihm diese Macht ein, und es ist schwer, ihnen ein Licht anzuzünden, damit sie ein rechtes Bild dessen erschauen könnten, weshalb sie über die Erde gehen. Von Mir aus ist wohl immer und immer wieder ein solches Licht angezündet worden, und Ich habe niemals die Menschen ihrem Schicksal überlassen, wenngleich der freie Wille es sich so gestaltet hatte. Doch ebender freie Wille hat auch Mich Selbst immer wieder zurückgewiesen, und die Menschen hielten an dem falschen Geistesgut fest, sie nahmen keine Gelegenheit wahr, sich selbst ein Licht anzuzünden, denn die Bindung mit Mir wurde stets geringer, weil sie Mich in den vielen Irrlehren nicht recht zu erkennen vermochten und das Bild, das sie von Mir erhielten, nicht geeignet war, Liebe zu Mir in ihnen zu erwecken. Doch sie hätten sich nur zu fragen brauchen, ob ein Gott der Liebe, Weisheit und Macht wohl ein solches Bauwerk errichtet hat, das ihnen als selig machende Kirche hingestellt wurde. Jeder klare Verstand, der im guten Willen, das vor Gott Rechte zu tun, geprüft hätte, würde das Unsinnige auch erkannt haben. Doch die Menschen ließen sich treiben, selten nur besann sich ein Mensch seiner selbst und dachte eigenwillig, weil er die Wahrheit begehrte. Die Mehrzahl aber nahm bedenkenlos alles hin als Wahrheit, und ob auch noch so deutlich das Wirken der Gegenmacht zu erkennen war. Und je weiter die Zeit voranging, desto weniger wagten die Menschen, an der Wahrheit dessen zu zweifeln, was doch ein Lügengebäude größten Ausmaßes war, ansonsten nicht die Auswirkung hätte sein können, daß fast kein Mensch mehr einen lebendigen Glauben besitzet, der durch die Liebe zum Leben kommt. Denn die Liebe wurde wohl auch gelehrt, aber alle anderen Lehren wurden als vordringlich herausgestellt - auf daß sich das Gebäude halten konnte. Wäre die Liebe aber vordringlich gepredigt worden, so hätte dies allein schon genügt, daß in den Menschenherzen sich das Licht entzünden konnte, was jedoch auch den Niedergang bedeutet hätte für ein Menschenwerk, das wohl als Mein Werk hingestellt wird, doch nimmermehr Mein Wille und Mein Werk sein kann, was aus dem geistigen Tiefstand der Menschen hervorgeht, wie er in der jetzigen Zeit - in der Zeit vor dem Ende - ersichtlich ist. Immer wieder habe Ich es erklärt, was unter Meiner von Mir Selbst gegründeten Kirche zu verstehen ist. Und es werden sich auch überall Menschen finden, die dieser Meiner Kirche angehören. Doch gerade diese werden nicht anerkannt, weil sie die klare Erkenntnis besitzen durch ihre Liebe und ihren Glauben - das Wahrzeichen Meiner Kirche - daß alle weltlichen Aufbauwerke, auch wenn sie glauben, die Menschen zum geistigen Leben zu führen, nicht von Mir gewollt sind. Denn sie halten die Menschen weit eher vom geistigen Leben zurück, als dieses zu fördern. Denn Lüge und Irrtum kann keinen geistig-fördernden Einfluß haben, vielmehr nur vom rechten Glauben hinwegführen und Mich dann eben auch verzerrt den Menschen hinstellen, wie es des Gegners Absicht ist. Könnten sich die Menschen doch frei machen von ihnen aufgedrängten Lehren, die niemals von Mir ihren Ausgang genommen haben - würden sie doch nur den direkten Weg zu Mir Selbst gehen und Mich innig darum bitten, daß Ich Selbst sie einführe in alle Wahrheit, daß Ich ihnen dazu verhelfe, ihren Erdenweg Meinem Willen gemäß zu gehen. Ich werde wahrlich keine solche Bitte unerhört lassen und jedem zum Licht verhelfen, der es nur ernstlich begehret. Denn es sollte auch jeder Mensch bedenken, daß er für sich selbst die Verantwortung trägt, daß er sie nicht abwälzen kann auf jene, die ihn falsch belehrt haben, denn Ich trete einem jeden in den Weg und bringe Mich Selbst ihm so nahe, daß er Mich erkennen könnte. Denn Ich will nur, daß die Menschen zu ihrem Gott und Schöpfer beten, daß sie Ihn als Vater anrufen und wie rechte Kinder nun auch vertrauend des Vaters Hilfe erwarten. Und wahrlich, diesem Kind werde Ich Mich offenbaren, und es wird Mich erkennen können, denn das Licht, das Ich in ihm nun entzünde, wird so hell leuchten, daß es keine Finsternis, kein Zweifel mehr bedrückt, und es wird den Weg gehen, der zu Mir führt, heim in das Vaterhaus. Amen. B.D. NR. 8391.
Warum konnte sich ein Aufbauwerk des Gegners durchsetzen?
2. April 1963. B.D. NR. 8456.
Oft noch wird der Gegner anzurennen versuchen gegen die Mauer des Glaubens, und er wird versuchen, auch den Glauben derer zu erschüttern, die Mich gefunden haben und die er wieder umzustimmen hofft. Und wieder geht es allein darum, daß der Glaube eines Menschen lebendig geworden ist, weil dieser dann schon überzeugt von einem Wissen sprechen kann und er nicht nur etwas zu glauben brauchet, wofür ihm die Beweise fehlen. Der lebendige Glaube schenkt dem Menschen die innere Gewißheit, und er zweifelt nicht mehr, sondern er ist Mir schon so verbunden, daß er den klarsten Beweis hat in Meiner Gegenwart, daß sein Denken erleuchtet ist und ein solcher Glaube nicht mehr erschüttert werden kann. Doch dort wird Mein Gegner noch Erfolge verzeichnen können, wo verstandesmäßig der Mensch die Zusammenhänge zu ergründen sucht, wo er - d.h. der Verstand - aufbaut auf irrigem Geistesgut, das er nun als Grundlage betrachtet und es auch als Wahrheit vertritt. Irriges Denken ist dann auch die Folge davon, und dies kann erst dann recht gelenkt werden, wenn der Mensch zu zweifeln beginnt an dem Geistesgut, das er besitzt. Er muß fragen, um Antwort bekommen zu können, und er muß diese Fragen stellen im Gefühl gänzlicher Unwissenheit, das ihn dann demütig zu Mir kommen läßt. Wenn ihr Menschen wüßtet, wie weit ihr noch von der reinen Wahrheit entfernt seid und wie wenige Menschen nur die Gnade Meiner direkten Belehrungen von oben annehmen - dann würdet ihr auch mit Erschrecken die große Macht des Fürsten der Finsternis erkennen, die ihr Menschen aber selbst ihm einräumt. Denn euch erfüllt kein großes Wahrheitsverlangen, das euch hindrängen würde zu Mir, damit Ich Selbst euch die Wahrheit gebe. Ihr wisset es, daß die Lüge und der Irrtum die stärkste Waffe des Gegners sind, aber ihr schützet euch nicht davor, indem ihr Mich Selbst um Beistand angehet. Ihr könntet nicht diesem Irrtum verfallen, wenn euch ernstlich an der reinen Wahrheit gelegen wäre. Und selbst wenn euch die Wahrheit zugetragen wird, so seid ihr doch nicht bereit, euer falsches Geistesgut hinzugeben, und die Wahrheit kann nicht bei euch Wurzeln fassen, die Lichtwirkung verhindert ihr selbst, weil ihr nicht bereit seid, euch aus der Finsternis zu lösen und dem Licht nachzugehen. Wider euren Willen aber könnet ihr nicht erleuchtet werden. Als Ich auf Erden wandelte, um den Menschen das Licht zu bringen, sah Ich es voraus, welches Lügengebäude errichtet wurde von seiten derer, die sich Meine Nachfolger nannten. Ich sah es voraus, daß die Menschen völlig irrig geleitet wurden und selbst zu schwach waren, sich aus dem Gewirr von Irrlehren zu befreien, Ich wußte es, daß gerade dort Mein Gegner viel Erfolg zu verzeichnen hat, wo angeblich das Fundament von Mir Selbst gelegt war. Denn es ist ihm gelungen, alle Meine Lehren zu verdrehen. Und so entstand ein Aufbauwerk, das niemals Mich zum Baumeister hatte und haben konnte, daß Ich Mich niemals an einem Werk beteiligen konnte, wo offensichtlich Mein Gegner sich eingedrängt hatte, denn alles, was Ich auf Erden lehrte, ist verdreht worden. Und es wird nun ein Geistesgut vertreten, das nicht von Mir seinen Ausgang genommen hat, sondern Menschenwerk ist - Ergebnisse eines verwirrten Verstandesdenkens, über das Mein Gegner die Herrschaft hat. Doch Ich konnte es nicht verhindern, weil Ich nicht gegen den freien Willen der Menschen handle. Doch den wenigen, die ernsthaft nach der Wahrheit strebten und die Mich als die Ewige Wahrheit anerkannten, ist immer die reine Wahrheit zugegangen, und jeder willige Mensch konnte sie annehmen und auch zur seelischen Reife gelangen. Doch jenes Aufbauwerk blieb bestehen, und es wurde gestützt von allen denen, die es anerkennen und sich niemals ernstlich mit dem Geistesgut befassen, welches ihnen vorgesetzt wird, das sie jedoch bei ernstem Willen erkennen würden als irrig, denn ein höchst vollkommenes Wesen würden sie niemals als Urheber, als Gründer einer solchen Kirche anzuerkennen vermögen, wenn nur ihr Denken gut und gerecht ist. Endlose Liebe, unübertreffliche Weisheit und Macht muß stets zu erkennen sein, und wo dies nicht der Fall ist, kann unmöglich Ich Selbst am Werk gewesen sein, sondern dort hat stets Mein Gegner seine Hand im Spiel, und dieser wird die Finsternis wahrlich immer mehr verstärken und es nicht dulden, daß sich seine Anhänger von ihm frei zu machen suchen. Daher wundert euch nicht, ihr Meine Diener auf Erden, wenn es immer wieder Meinem Gegner gelingt, daß der Irrtum verteidigt wird von Menschen, die noch nicht lebendig genug zu glauben vermögen und daher den Verstand noch zu sehr einsetzen, anstatt auf das Herz zu horchen, das sie wahrlich eines anderen belehren würde. Das Bauwerk, das vom Gegner errichtet worden ist, ist nicht so leicht einzureißen, denn es findet starke Stützen in allen denen, die ihn noch nicht erkennen und die daher auch alles annehmen als Wahrheit, ohne es ernstlich zu prüfen. Doch der Wille der Menschen ist frei. Amen. B.D. NR. 8456.
Wenn es gilt, Irrtum aufzudecken und die Wahrheit dagegenzusetzen, dann muß unnachsichtig gegen Irrtum angekämpft werden und jegliche Toleranz muß fallengelassen werden. Irrtum darf nicht geduldet werden.
Hierzu eine weitere Kundgabe von Bertha Dudde:
Wahrheit nur Ursprung in Gott.
12. November 1947. B.D. NR. 4165.
Nur das ist Wahrheit, was in Mir als der ewigen Wahrheit seinen Ursprung hat. Es gibt nur eine Wahrheit, und diese wird von Mir Selbst zur Erde geleitet durch Meinen Geist. Ihr Menschen, begreifet dies, daß nimmermehr die Wahrheit von Menschen ihren Ausgang nehmen kann, denn der Mensch ist als unvollkommenes Geschöpf so lange von der Wahrheit entfernt, wie er nicht mit Mir verbunden ist, weil die Wahrheit außerhalb von Mir nicht sein kann. Die Entfernung von Mir bedeutet gleichfalls falsches Denken, Unkenntnis und Mangel an Erkenntniskraft. Folglich wird der Mensch nicht die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden vermögen; stets aber im Zustand der Gottferne sich dem Irrtum zuneigen, weil dieser seinem unvollkommenen Wesen entspricht. Erst wenn er mit Mir verbunden ist, nimmt er die Wahrheit aus Mir an und erkennt sie auch als solche. Und ob ihm auch die Wahrheit von Mir nicht in außergewöhnlicher Form geboten wird durch das innere Wort, so wird doch sein Gedankengang recht sein, denn das Denken wird vom Geist gelenkt, er wird erleuchtet sein und daher auch in der Wahrheit stehen. Immer muß daher als erstes die Bindung mit Mir hergestellt werden, und dies erfordert Zurückgezogenheit und innerliches Versenken in geistige Probleme, Fragen, die der Mensch sich zu beantworten wünscht, innige Gedanken an Mich und Bitten um Meine Hilfe, um rechtes Denken - um Erleuchtung des Geistes. Dann also begehrt er die Wahrheit, und dann wird sie ihm auch werden. Dann muß der Mensch aber auch Vergleiche ziehen mit dem Geistesgut, was menschlicherseits ihm geboten wurde, und er wird erkennen, daß letzteres erheblich abweicht von dem, was ihm von Mir aus vermittelt wird. Denn die Wahrheit auszuteilen behalte Ich Mir Selbst vor. Was aber von Mir kommt, was offensichtlich von Mir seinen Ausgang nimmt, das kann mit größter Sicherheit als reine Wahrheit angenommen und auch vertreten werden, und darum erwähle Ich Mir auf Erden Diener, die von Mir direkt ein Wissen in Empfang nehmen, das als reine Wahrheit angesprochen werden muß, weil es nachweislich keinen anderen Ursprung hat als das geistige Reich, da der Akt der Übertragung außergewöhnlich vor sich geht, menschliches Gedankengut also ausschaltet. Und nun kann getrost dieses von Mir zur Erde geleitete Geistesgut als Maßstab für zu prüfendes Wissen angelegt werden. Was mit ihm übereinstimmt, ist Wahrheit, was davon abweicht, kann als Irrtum abgelehnt und auch entsprechend gebrandmarkt werden. Denn Irrtum ist Aussaat des Satans, Irrtum ist ein Mittel Meines Gegners, um Mich zu verdrängen aus den Herzen der Menschen und seine Macht zu erhöhen. Ihr Menschen seid zu nachsichtig gegen den Irrtum, ihr erkennet nicht seine große Gefahr, und darum bekämpfet ihr ihn nicht, sondern ihr duldet ihn. Ich aber kann ihn nicht dulden und beauftrage daher Meine Diener, unnachsichtig dagegen anzukämpfen und jegliche Toleranz fallenzulassen, so es gilt, Irrtum aufzudecken und die Wahrheit dagegenzusetzen. Ich fordere, daß Meine Diener mit dem Schwert ihres Mundes kämpfen, und statte sie aus mit allen Gaben, um erfolgreich vorzugehen gegen alles, was der Wahrheit aus Mir widerspricht, was nicht in Mir seinen Ausgang hat. Nur Ich allein teile die Wahrheit aus, aber Ich bedenke alle, die in der Wahrheit stehen wollen, denn das Verlangen nach der Wahrheit beweiset auch das Verlangen nach Mir Selbst, und Ich werde Mich niemals versagen, wie Ich aber als Gegengabe auch fordere, daß der Empfänger der Wahrheit dafür eintrete den Mitmenschen gegenüber, die noch unter der Gewalt dessen stehen, der wider alles ankämpfet, was von Mir kommt, und der als Fürst der Lüge stets bedacht sein wird, die reine Wahrheit zu untergraben, auf daß Ich nicht mehr erkannt werde, auf daß die Menschen in der Finsternis wandeln und das Licht fliehen, das ihnen durch Meine Liebe immer wieder leuchtet, allen, die im Licht zu stehen begehren. Amen. B.D. NR. 4165.
Jesus duldet keinen Irrtum und beauftragt daher uns, unnachsichtig dagegen anzukämpfen und jegliche Toleranz fallenzulassen, so es gilt, Irrtum aufzudecken und die Wahrheit dagegenzusetzen.
Wir kommen nun dazu, wie man unnachsichtig gegen Irrtum angekämpft und jegliche Toleranz fallen läßt und Irrtum nicht duldet.
Wir wollen uns ansehen, was der Hauptmann Julius dazu sagt, und wie dann Jesus diese Aussage bestätigt, jl.ev02.121,05-13:
05] Ebahl kommt zurück und erzählt uns gleich die gute Aufnahme, die seinem ausgerichteten Auftrage zuteil ward. Alle freuen sich dessen, und der Hauptmann sagt: »Ich freue mich ganz ungemein auf den morgigen Tag; aber das sage ich auch, und ganz besonders nun durch den merkwürdigen Traum der liebsten Jarah angeregt dazu, daß ich mit den Kerlen durchaus keinen Scherz treiben werde. Sobald sie mir Flausen machen, lasse ich sie stäupen, daß ihnen das böse Blut stromweise von den Rücken fließen soll! Denn Wortschläge sind für diese Unmenschen viel zuwenig und spornen sie nur noch mehr zur Rache an; aber eine Stäupung auf Leben und Tod wird sie in ihrem bösen Eifer sehr abkühlen. Es ist noch nicht gewiß, daß ich's tue; aber ungewiß eben auch nicht!
06] Es könnte sehr leicht möglich sein, daß diese Kerle und ihre Helfershelfer in Jerusalem an Dir, o Herr und Freund, im Ernste, so nur irgendein Haar von einer Möglichkeit vorhanden ist, das auf ein Haar verübten, was im ersten Traume das Mägdlein gesehen hat! Ich sage, ein Fünklein Möglichkeit und der höchst weibisch schwache Landpfleger Pontius Pilatus dazu und Dich nageln sie mir und dir nichts ans Querholz!
07] Ja, wenn ich in Jerusalem Landpfleger wäre, da sollte einer versuchen, an Dich seine Hand zu legen! Den hängte ich zehnmal ans Querholz und ließe ihm erst beim zehnten Male die Beine brechen! Aber ich bin leider hierher postiert und könnte Dir nicht zu Hilfe kommen, und Deine Freunde Cyrenius und Kornelius auch nicht; darum muß man diesen Kerlen vorher ihren verderblichen Mut abzukühlen anfangen, auf daß sie ganz gehörig eingeschüchtert sind und fürder nicht so leicht wo immer es wagen sollen, an Gottesmänner, wie Du einer zuallerhöchst bist, ihre scheußlichen Tatzen zu legen!
08] O wartet, ihr Lumpen, der morgige Tag soll für euch ein so heißer werden, daß ihr mir vor lauter Hitze Blut schwitzen sollt! Wenn die Kerle so einige recht derbe Lektionen bekommen werden, da möchte ich beinahe ums halbe Römische Reich wetten, daß sie in ihren schlechten Handlungen wenigstens in deren grausamsten Teilen nachgeben werden; aber ihr altes böses Leder muß zuvor ordentlich durchgegerbt werden! Dixi (Ich habe gesprochen)!«
09] Sage Ich: »Du kannst zwar tun, was du willst, und Ich werde dir nicht sagen: Tue es nicht! Denn du bist einer Meiner weisesten Freunde, die Mir irgend vorgekommen sind. Du hast wirklich in allen deinen Worten und Handlungen einen richtigen Takt; aber Ich sage es dir, es wird das alles dieser bösen Art nichts helfen, sondern sie nur noch böser und dabei verschmitzter machen. Denn die einmal des Satans sind, die sind es ganz, und man kann sie dann und wann mit Wortschlägen noch am ehesten zu etwas Besserem wenden, so wie dies nun Meine Jünger gemacht haben und wie solches geschehen ist in Nazareth, wo der Oberste samt den Pharisäern und Schriftgelehrten zu Meiner Lehre sich bekannt haben. Aber vielfach ist auch nichts zu machen und mit deiner Art ebensowenig! Denn einen Teufel treibst du mit der Rute hinaus, dafür aber wandern an des einen Stelle zehn andere hinein, von denen jeder ärger ist als der frühere eine.«
10] Sagt der Hauptmann: »So wahr ich Julius heiße, werde ich auch an keinen eher die Rute und die Geißel legen lassen, bevor ich nicht durch die äußerste Not dazu gezwungen werde; werde ich aber das, dann wehe den Kerlen!«
11] Sage Ich: »Da hast du wieder ganz recht! Man muß die Geduld so lang und weit als möglich hinausdehnen; sind aber einmal die äußersten Grenzen erreicht, dann heißt es aber auch, ohne allen weiteren Aufschub und ohne alle Schonung mit allen Blitzen und Donnern dareinhauen, sonst kämen die Sünder gleich auf die Idee, man scherze und spiele mit ihnen wie mit den kleinen Kindern!«
12] Sagt der Hauptmann Julius: »Ganz meine Maxime! Bis ich jemanden strafe, da braucht es viel; aber nötigt mich ein Unverbesserlicher dazu, so wird er sich's aber auch merken, wenn er von mir gestraft worden ist! - Aber jetzt glaube ich, wollen wir die paar Stündchen noch ein wenig ruhen; denn es fängt schon zu grauen an!«
13] Sage Ich: »Ja, tun wir das hier, ein jedes auf seinem Plätzchen!«
Dieses ist das Ende von "Genezareth"
Zur englischen Version dieses Kapitels:
Gennesaret
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