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[Home]>[Die Imitationskirche]>[54. Wahrnehmung auf höheren Ebenen des Bewußtseins]
Dieses ist das 54. Kapitel von "Die Imitationskirche."
Frank L. Preuss
Inhalt:
Tafel
Zeit
Vier-fältiges Wesen
Himmelskörper
Zukunft
In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Wahrnehmung auf höheren Ebenen des Bewußtseins beschäftigen, von Welten höherer Realität, unsichtbar für die Organe der Sinneswahrnehmung.
Dies wird das Studieren des Wesens dieser höheren Welten einschließen und den Methoden, mit denen Kenntnis von ihnen erhalten wird.
Ein Grund sich mit diesem Thema zu beschäftigen ist, daß es hilft, auch die negative Seite davon zu verstehen und wie böse Mächte versuchen, dieses Wissen von den Realitäten der über-sinnlichen Welt für böse Zwecke zu benutzen.
Die Wunder der Endzeit zu verstehen, die nicht nur von Seiten von Christen kommen werden, sondern auch von der Seite von Antichrist, wird es notwendig machen, zu verstehen, was vor sich geht.
Welten höherer Realität sind keine getrennten Gebiete, räumlich getrennt voneinander, so daß es nötig wäre, sich im Raum zu bewegen, um von einem zu dem anderen zu gelangen. Die höheren Welten durchdringen die niedrigeren Welten, die von ihren Aktivitäten gebildet und unterhalten werden, vollständig. Was sie trennt, ist, daß jede Welt einen begrenzteren und kontrollierteren Grad von Bewußtsein hat, als die Welt über ihr. Das niedrigere Bewußtsein ist unfähig, das Leben der höheren Welten zu erleben und ist sich sogar ihrer Existenz unbewußt, obwohl es von ihnen durchdrungen ist. Wenn die Wesen einer niedrigeren Welt jedoch ihr Bewußtsein auf eine höhere Stufe heben können, dann wird sich diese höhere Welt ihnen manifestieren, und man kann von ihnen sagen, sie sind in eine höhere Welt übergegangen, obwohl sie sich nicht im Raum bewegt haben.
Es geht also um die Beziehung von Ebenen von übersinnlichem Bewußtsein zu einander und zu unserem normalen physischen Bewußtsein, und den Prozessen, mit denen sie erlangt werden.
Wir haben uns nun mit diesem Thema bereits beschäftigt und ich verweise deshalb auf die drei Kapitel 22, 23 und 24 des Buches "Die Imitationskirche."
Ich verweise auch auf einen Artikel genannt Geistiges Schauen und in diesem Artikel gibt es ein Zitat aus einem Buch von Rudolf Steiner.
Doch in diesem Kapitel bringe ich keine Information aus einem Buch, das von Rudolf Steiner geschrieben wurde, sondern aus einem Buch, das über Rudolf Steiner geschrieben wurde.
Der Titel des Buches ist "Rudolf Steiner – Scientist of the Invisible" (Rudolf Steiner – Wissenschaftler des Unsichtbaren) und der Autor ist A P Shepherd, 1954.
Ich werde die Information in der Form einer Tabelle bringen, ähnlich wie es in den Kapiteln 22 bis 24 unseres Buche "Die Imitationskirche" geschah.
Jetzt folgt also diese Tabelle über höhere Fähigkeiten der Wahrnehmung, die im menschlichen Organismus verborgen sind, ihr Wesen und die Methoden, mit denen Wissen von ihnen erlangt wird:
^ Tafel
Nummer des Elements des Seins | 1 | 2 | 3 | 4 |
Nummer des Stadiums des höheren Bewußtseins | erstes | zweites | drittes | |
Name des Elements des Seins | physischer Körper | Lebenskörper oder ätherischer Körper oder Körper der formenden Kräfte | Seelenkörper oder Astralkörper | Ego |
Erklärung des Elements | Diese formenden Kräfte werden überall gefunden, wo immer es Leben gibt. Organisches Leben ist nicht das Produkt der Materie, sondern ist der ständige Ausdruck des Geistes, als Leben und Gestalt, im Medium der Materie. Kräfte, die den physischen Körper und seine Funktionen bilden und bestreiten, ihn als ein ständig-mobiles Gedanken-Bauwerk durchdringend, sein organisches Leben bewahren. Das was dem materiellen Element des menschlichen Körpers Leben und Wachstumskräfte gibt, wird von einem "Körper" der bildenden Kräfte, dem ätherischen Körper, zur Verfügung gestellt. | Das, was den Lebenskräften des menschlichen ätherischen Körpers steuernde Form auferlegt, und ihm Bewußtsein und die Fähigkeit des Gefühls gibt, wird von einem Körper der empfindungsfähigen Kräfte, des Astral-Körpers des Menschen, bereitgestellt. | Im Zentrum von allem ist der unsterbliche Kern des menschlichen Seins, sein Ego, dessen Heimat in der ewigen Geisteswelt ist. | |
Fahrzeug des Bewußtseins gefunden in | Mineral, Pflanze, Tier, Mensch | Pflanze, Tier, Mensch | Tier, Mensch | Mensch |
Name der Ebene des höheren Bewußtseins | Imagination | Inspiration | Intuition | |
Erklärung des Namens | Dieser ersten Ebene des höheren Bewußtseins ist der Name "Imagination" gegeben, von der entwickelten Kraft des Gedankens, sich selbst in lebendigen Vorstellungen und Bildern auszudrücken. | Diesen zweiten Zustand des höheren Bewußtseins nennt Steiner "Inspiration", weil das Bewußtsein der Geisteswelt, das ihn hervorruft, in das entleerte Bewußtsein fließt, gerade so wie Luft in den physischen Körper eingeatmet wird. | ||
Beschäftigung mit | So groß wie die Entdeckungen sind, die auf diesen höheren Ebenen des Bewußtseins gemacht werden, beschäftigen sie sich aber nur mit den übersinnlichen Realitäten und Prozessen, die in und hinter des Menschen eigenen Seins und der physischen Welt funktionieren. | Es ist eine Welt der Geisteswesen, in ständiger Wechselbeziehung, die ununterbrochen ihre Aktivitäten in die ätherischen und physischen Welten heraussenden. Das Wesen und die Aktivität der Geisteswesen wird in den endlosen und wechselnden Beziehungen ausgedrückt, in denen sie zu einander stehen, genau so, wie die Buchstaben im Alphabet in endlosen Gruppierungen und in wechselnder Ordnung eine unendliche Vielfalt von Bedeutung denjenigen ausdrücken, die die Sprache verstehen. Es ist nur durch Training bis hoch zur zweiten Ebene des höheren Bewußtseins, daß die Bedeutung dieser geistigen Beziehungen entziffert und verstanden werden kann. Dies wird "das Lesen des heilige Schrift" genannt. | Wenn dies passiert, lebt der Seher als ein Bewohner in der Geisteswelt, in völliger Einheit mit ihr und in gegenseitiger Durchdringung des Seins. | |
Unterschiede zwischen ihr und der vorigen Ebene | In einem Sinn gibt es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen den ätherischen und den physischen Welten. In der ätherische Welt gibt es keine statischen Gegenstände, nichts ruht. Es ist eine Welt der ständigen Bewegung und immer sich änderndem Leben, eine Form die andere ablösend in endloser Metamorphose. Dies ist besonders so bezüglich physischem Wachstum und Verfall. In der physischen Welt wird Leben durch den Tod abgelöst, doch in der ätherischen Welt manifestiert sich da immer hinter dem physischen Leben das sich dauernd entwickelnde Muster des Geisteslebens. Obwohl die physische Form in leblose, bewegungslose Materie zerfällt, entwickelt sich schon dahinter das endlose Muster des Geist-Lebens, das darauf zurückzuführen ist, um später in anderer Form manifestiert zu werden. |
Die ätherisch-physische Welt wurde entdeckt, eine Welt der Kräfte des Lebens und des Wachsens und der Form zu sein. Diese Welt, die "astrale" Welt genannt wird, ist eine Welt der Seelen-Verhältnisse, eine Welt der Verlangen und Hoffnungen, der Ängste und Emotionen, der Attraktion und des Widerwillens. Zudem, genau so wie die ätherischen Kräfte in "Form" oder "Körper" geformt wurden, die den physischen Körper durchdrangen, kann der Suchende wahrnehmen, daß es da in seinem irdischen Organismus einen astralen Körper gibt, der beide durchdringt, seine ätherischen und physischen Körper, und daß es durch diesen astralen Körper ist, daß er Bewußtsein besitzt, und das Erlebnis der Emotion und des Verlangens hat. Dieses astrale Fahrzeug von Bewußtsein wird auch in der Tierwelt gefunden, doch es ist nicht in der Welt der Pflanzen anwesend. In der Tierwelt funktionieren dieses Bewußtsein und diese Emotion auf einer viel unpersönlicheren und undifferenzierteren Ebene als sie es im Menschen tun. Dies beruht auf der Tatsache, daß das menschliche Bewußtsein mit dem Selbst-Bewußtsein vermischt ist, das nur der Mensch besitzt, und dessen Wesen er nun anfängt zu begreifen.
In dieser astralen Welt, der er sich bewußt geworden ist, macht der Suchende eine wichtigste Entdeckung. Er entdeckt, daß der wirkliche Kern und das Zentrum seines eigenen Seins, nicht das sich selbst bewußte Ego seiner irdischen Existenz ist, die er immer als aus Gedanken, Gefühl und Willen zurückzuführen ansah; sondern daß es ein unsterbliches Selbst ist, dessen Heimat in der Geister-Welt ist, von der es in die physische Welt heruntergekommen ist. Er sieht, daß es die Gegenwart seines höheren Selbsts ist, das durch seinen astralen Körper funktioniert, das in ihm das Selbst-Bewußtsein erweckt hat, das der Antrieb seines Seins ist, und das ihn vom Rest der physischen Welt unterscheidet. Trotzdem, dadurch daß er dieses Selbst zu nahe mit seinem Erlebnis der physischen Welt identifiziert, durch das er sich dessen bewußt wurde, hat der Mensch ein verzerrtes und falsches Konzept von sich selbst gebildet, das fast völlig sein Bewußtsein seines wahren höheren Selbst verschleiert. Ein anderes Merkmal dieser astralen Welt manifestiert sich jedoch dem Individuum, das diese Ebene der "Inspiration" erreicht hat. Er sieht, daß es eine Welt ist, die nicht mehr von den irdischen Konditionen von Zeit und Raum begrenzt ist, sondern daß es eine qualitative Welt ist, wo moralische Werte die gleiche Notwendigkeit haben, wie natürliches Gesetzt in der physischen Welt. Dies wird in der Tatsache angezeigt, daß ihre ganze Aktivität aus persönlichen Beziehungen besteht. Er sieht nun das ätherische Tableau seines eigenen Erdenlebens auf eine neue Art. Gerade wie er in "Imagination" sah, daß alles von ätherischer Realität durchdrungen war, so sieht er nun, daß es auch von der höheren astralen Realität durchdrungen war. Er nimmt wahr, daß das lebendige, ewige Element darin aus all den persönlichen Beziehungen besteht, die in ihm stattfanden, und er sieht auch, daß das Ganze davon durch die Aktivität von Geisteswesen verwoben ist. Sein Erdenleben erscheint ihm deshalb nun nicht nur als Zeit-Realität, einem Kontinuum von Ereignissen, sondern es ist in eine moralische Realität umgewandelt worden, einem Muster von persönlichen Beziehungen, bezüglich derer er sich gerichtet fühlt von seinem eigenen höheren Selbst und von dieser Welt der Geist-Wesen. | Die Entdeckung seines höheren Selbst in der Geister-Welt führt unvermeidlich zu dem Impuls über die bloße Wahrnehmung der Geistes-Wesen dieser Welt hinauszusteigen, und eine direkte und bewußte Beziehung mit ihnen einzugehen, d. h. selbst als ein Geistwesen zu leben. Dies macht jedoch eine weitere Entwicklung der Geist-Organe durch intensives Training erforderlich, nicht nur von Gedanken, sondern vom Willen. Es macht eine moralische Selbst-Disziplin der höchsten Ordnung erforderlich, besonders eine Befreiung von Ichbezogenheit, und der Entwicklung einer reinen uninteressierten Liebe für Andere, bevor die dritte Ebene des höheren Bewußtseins, "Intuition", erreicht ist. Wenn dies passiert, lebt der Suchende als ein Bewohner in der Geistes-Welt, in völliger Einheit mit ihr und in gegenseitiger Durchdringung des Seins. Gerade wie in der Imagination wurde er der Zeit-Bedeutung seines irdischen Lebens gewahr, und der Geistes-Kräfte, die in seinem physischen Sein funktionierten, und wie in der Inspiration entdeckte er die moralische Bedeutung seines Lebens und des wahren Wesens und der Reichweite seiner Existenz als ein ewiger Geist. | |
Welt des | Die ätherisch-physische Welt wurde entdeckt, die die Welt der Kräfte des Lebens und des Wachsens und der Form ist.
Gerade wie die ätherischen Kräfte in "Form" oder "Körper" gebildet werden, die den physischen Körper durchdrangen . . . . |
Diese Welt, die die "astrale" Welt genannt wird, ist eine Welt von Seelen-Konditionen, eine Welt von Verlangen und Hoffnungen, von Ängsten und Emotionen, von Attraktion und Widerwillen, durch diesen astralen Körper besitzt der Mensch Bewußtsein, und hat des Erlebnis der Emotion und des Verlangens.
Er sieht, daß es eine Welt ist, die nicht mehr begrenzt ist von den irdischen Konditionen von Zeit und Raum, sondern daß es eine qualitative Welt ist, wo moralische Werte die gleiche Notwendigkeit haben wie natürliches Gesetz in der physischen Welt. Dies wird angezeigt durch die Tatsache, daß seine ganze Aktivität aus persönlichen Beziehungen besteht. | Geist und Natur waren in ihrem absoluten Kontrast vor meiner Seele anwesend. Da existierte, für mich, eine Welt von geistigen Wesen. Daß das Ego, das selbst Geist ist, in einer Welt der Geister lebt, war für mich eine Sache der direkten Wahrnehmung. | |
Sich bewußt werden von | Gerade wie in der Imagination wurde er der Zeit-Bedeutung seines irdischen Lebens gewahr, und der Geistes-Kräfte, die in seinem physischen Sein funktionierten, . . . | . . . und wie in der Inspiration entdeckte er die moralische Bedeutung des Lebens und des wahren Wesens seines Seins, . . . | . . . so wird er sich in Intuition des Wesens und der Reichweite seiner Existenz als ein ewiger Geist bewußt. | |
Der Mensch ist ein vierfaches Wesen | Die materielle Substanz des physischen Körpers | Das was Leben gibt und die Kräfte des Wachsens dem materiellen Element seines Körpers, wird von einem "Körper" der Bildenden-Kräfte zur Verfügung gestellt, dem ätherischen Körper. Die Sphäre des ätherischen Einflusses gießt ihre Lebens-gebenden Kräfte und Mächte in des Menschen physisches Sein. | Das was steuernde Form auf die Lebens-Kräfte seines ätherischen Körpers auferlegt, und das ihm Bewußtsein gibt und die Kapazität für Gefühl, wird von einem Körper der empfindungsfähigen Kräfte zur Verfügung gestellt, seinem astralen Körper; von der großen Sphäre der astralen Welt fließen die feineren Kräfte von Bewußtsein und von Moral und geistiger Realität in seine Seele. | |
Methoden, durch die Wissen von dem Wesen höherer Welten erlangt wird |
Wir sind alle mit der Kraft des Gedankens vertraut, aus dem Speicherhaus unseres Gedächtnisses Bilder von vergangenen Ereignisse wiederzugewinnen, sich an sie zu erinnern, wie sie passierten. Es ist diese Kraft des Gedankens, innere Bilder zu bilden, die entwickelt werden muß. Dies wird getan durch einen Prozeß der konzentrierten Meditation, in dem die ganze Persönlichkeit, in ihrem Gedanken, Gefühl und Willen, sich völlig auf einen Gegenstand zentriert.
Der Zweck dieser Meditation ist erst einmal rein das Training des eigenen Denkens und der Entwicklung der Kräfte darin. Die Gedanken-Bilder, die in Verbindung mit den Meditations- Übungen aufsteigen, werden allmählich so lebendig wie diejenigen der direkten Sinneswahrnehmung. Es ist eine Gedanken-Aktivität die nicht von unserem physischen Organismus abhängt. Es ist ein erworbene Fähigkeit des sinnesunabhängigen, vernünftigen Denkens. | Doch obwohl dieses Leben der unaufhörlichen Bewegung und Veränderung klar offensichtlich ist, ist es schwierig, in diesem Stadium, es auszulegen oder völlig zu verstehen. Die Realitäten der Geister-Welt selbst sind noch nicht offenbart. Hierfür wird eine höhere Ebene des Bewußtseins benötigt, und sie zu erlangen, müssen die Fähigkeiten der Seele noch weiter entwickelt werden. Der Suchende hat bereits die Kraft erlangt, sein Bewußtsein von Sinneseindrücken zu entleeren und es auf das Verständnis der ätherischen Welt der formativen Kräfte zu heben, die im Physischen funktionieren. Er muß jetzt fähig sein, durch einen fortgesetzten Prozeß der konzentrierten Gedanken-Meditation, aus seinem Bewußtsein diese neu erworbenen ätherisch-physischen Bilder abzulegen und die Seele in bewußter und erwartender Leere zu halten. Dann tritt in diesem entleerten Bewußtsein eine Welt von übersinnlichen Wesen und Ereignissen auf. Jede Möglichkeit der Illusion ist ausgeschlossen, da der Suchende seine neu erworbene Fähigkeit des sinnesunabhängigen Gedankens behält. Dies gibt ihm klares Bewußtsein und Kraft des Urteils, gegen das die Wesen und Ereignisse die er erlebt, sich in zweifelloser Objektivität offenbaren. Außerdem kann er in jedem Augenblick von seinem höheren Bewußtsein zurückkehren zu seinem normalen physischen Bewußtsein und, hat er einmal die Kraft der Entleerung seines Bewußtseins erworben, kann er es beliebig wieder tun zu jeder Zeit oder Ort. Auf diese Art ist er fähig, über sein Erlebnis dieser Geister-Welt nachzudenken und es abzuwägen, und es so zu beschreiben, daß jedermann mit normaler gesunder Intelligenz seinen Erklärungen folgen kann, sogar wenn er selbst keine Kräfte der übersinnlichen Wahrnehmung selbst entwickelt hat. | Während jedoch Steiner gezeigt hat, daß der Pfad zu höherem Wissen auf einer geordneten und vernünftigen Art weiter geht, durch eine Intensivierung der normalen Fähigkeiten des Menschen, muß nicht angenommen werden, daß höheres Wissen eine bloße Sache der Gedanken-Entwicklung ist, die jedermann erwarten mag, erreichen zu können. Immer wieder spricht Steiner von ihm als einem sehr schwierigen Pfad, einem Ziel, das nur durch ständige Geduld und Ausdauer erlangt werden kann. Er offenbart auch, daß auf dem Weg zu höherem Wissen sonderbare und auf manche Art erschreckende Erlebnisse angetroffen werden, wie sie in der Tat gut zu erwarten sind, wenn man zu einem Wissen und Erlebnis eines völlig unterschiedlichen Zustands des Bewußtseins kommt. Solche Erlebnisse erfordern große Reserven von moralischem Mut und Verständnis. | Wir haben bereits bemerkt, daß Steiner erklärte, daß es unmöglich war, zum dritten Zustand des höheren Wissens, Intuition, vorzurücken, außer nach besonderer moralischer Vorbereitung. Doch solche moralische Vorbereitung ist eine notwendige Einleitung für jeden Versuch, Wissen der höheren Welten zu suchen. Der Suchende muß gewisse moralische Eigenschaften erlangen, bevor er seine Suche überhaupt anfängt, und diese Eigenschaften sind nicht die, die im Allgemeinsten heute besessen werden. Die notwendigste von ihnen ist völlige Demut und ein Sinn für Ehrfurcht gegenüber seinen Mitmenschen. Da muß es auch eine Stimmung von Ruhe geben, eine Realisation der äußersten Wichtigkeit des inneren Lebens des Gedankens und der Meditation, und eine immer zunehmende Kontrolle über seine eigenen Fähigkeiten des Gedankens, des Gefühls und des Willens. In der Tat, wenn man die moralischen Erfordernisse liest, die Steiner darlegt als nötige Konditionen auf dieser Suche nach höherem Wissen, ist man tief an die moralischen Fähigkeiten erinnert, die vor die Menschen gesetzt sind durch Christus in seiner Bergpredigt, als nötige Fähigkeiten für solche, die das Himmelreich betreten wollen. |
^ Zeit
Nun folgt, auch aus dem Buch "Rudolf Steiner – Scientist of the Invisible" von A P Shepherd, ein Teil über Zeit:
Bis jetzt wurde nichts von dem Wesen der externen, übersinnlichen Realität offenbart, doch in dem Erwachen dieser neuen Kraft des Gedankens entwickeln sich da lang schlummernde Seelen-Organe der Wahrnehmung. Diese Organe funktionierten einmal im primitiven Menschen auf eine instinktive und nicht selbstbewußte Art, doch mit der Erwachung des intellektuellen Bewußtseins verkümmerten sie. In dem Training für die Entwicklung des höheren Wissens sind sie wieder erwacht und vermehrt zu einer höheren Aktivität, erleuchtet von dem klaren Bewußtsein der neu-erworbenen Kraft der sinnes-unabhängigen Denkens. Allmählich ersteht da innerhalb des Bewußtseins etwas anderes neben unseren Gedanken-Bildern. Ein Tableau erscheint da des Ganzen unseres inneren Lebens von Gedanke, Gefühl und Wille, ganz vom Anfang unserer irdischen Existenz. Es ist eine gut bekannte Tatsache, daß solch ein Tableau des gesamten vergangenen Lebens manchmal einer Person erscheint, unter großem Schock oder nahe bevorstehendem Tod, doch ist es unfreiwillig und dauert nur eine kurze Zeit. In diesem Fall ist es jedoch ein Erlebnis, das sich selbst objektiv manifestiert und jederzeit wiedergewonnen werden kann.Dieses Tableau ist nicht nur eine Erinnerung der Geschehen unseres irdischen Lebens, sondern die Ereignisse sind höherem Bewußtsein als wirkliche Erfahrungen gegenwärtig, als ob sie wieder erlebt werden. In dieser Beziehung finden wir uns in einer neuen Beziehung zur Zeit. Obwohl diese Ereignisse in unserer physischen Erfahrung getrennt und hintereinander passierten, scheinen sie sich uns jetzt als einziges vereinheitlichtes Ganzes zu präsentieren. Ihre aufeinander folgende Beziehung ist nicht verschwunden, doch sie sind in ein höheres Gebilde vereinheitlicht – wie getrennte Noten von Musik, die in einer gewissen Zeit-Beziehung klangen, eine Melodie wurden. Die getrennten Noten sind noch da, doch zusammen mit der Zeit-Beziehung, in der sie ertönten, sind sie ein neues Gebilde geworden, das sie alle umfaßt. Auf diese Art ist Zeit, die dem physischen Bewußtsein des Suchenden als ein Medium erschien, innerhalb welchem er eine Folge von Erfahrungen hatte, nun Teil seines Seins, das die aufeinander folgenden Erfahrungen in ein ununterbrochenes Ganzes schweißt. Er sieht sich selbst nicht als ein Wesen in der Zeit, sondern als ein Zeit-Wesen. Denn was er sieht ist nicht nur ein Bild der Ereignisse seines vergangenen Lebens, die er mit seinem Gedanken von außen beobachten kann, wie er es auf der Erde tat. Er wird sich bewußt, daß in dieser lebenden, zusammenhängende Kontinuität von Erfahrungen er sich selbst erblickt in einer höheren Dimension des Seins, derer er sich auf Erden nicht bewußt war.
Wir wollen für einen Augenblick bei diesem Punkt innehalten und überlegen, ob es da etwas in unserem physischen Bewußtsein gibt, das es uns ermöglicht, ein klareres Konzept dieser Metamorphose von "aufeinander folgendem" zu "ununterbrochenem" Zeit-Bewußtsein zu bilden; von der Zeit als solcher "innerhalb welcher" Ereignisse passieren, zu der Zeit als Teil eines tatsächlichen Seins. Wenn wir anfangen können, eine Art von Konzept zu bilden von diesem ersten Schritt in die Umformung unseres Bewußtseins, wird es uns helfen, das Wesen der höheren Ebenen des Bewußtseins zu verstehen, die jenseits davon liegen. Tatsächlich ist das Verständnis des wahren Wesens unserer Zeit-Existenz der Schlüssel zum Verständnis der gesamten Lehre der geistigen Wissenschaft.
Nun ist unsere irdische Erfahrung von Zeit, die der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Unsere vergangene Erfahrung liegt hinter uns und ist unwiederbringlich verloren, die Zukunft unbekannt und kann nicht vorausgesehen werden. Es ist nur der gegenwärtige Augenblick, den wir beherrschen können und den wir unmittelbar erfahren, und deshalb betrachten wir Realität als, für uns, verknüpft mit jedem gegenwärtigen Augenblick. Das wahre Wesen unseres Seins sehen wir als ewig sich ändernd, doch nur definierbar im Sinne seiner Eingenschaften bei jedem aufeinander folgenden "gegenwärtigen" Augenblick.
Trotzdem denken wir uns unsere Existenz nicht als eine Reihe von völlig abgetrennten, kurzen Erfahrungen. Wir denken und sprechen von uns selbst auch, direkt vorangehende Erlebnisse dem eigentlichen "gegenwärtigen" Augenblick unserer Existenz einzuschließen. Wir sagen, daß wir einen harmonischen Tag haben, oder einen angenehmen Urlaub genießen. Wieder stellen wir uns ein dramatisches Theaterstück vor, das zwei Stunden dauern mag es zu erleben oder eine Symphonie, der wir eine halbe Stunde zugehört haben, als etwas, was wir als ein einzelnes Ereignis erleben.
Außerdem offenbaren die Entdeckungen der Phänomene des Unterbewußtseins, daß die Realitäten unserer vergangenen Erfahrung noch mit unserem gegenwärtigen Sein zusammenhängen, sogar obwohl sie durchaus außerhalb der Reihe der direkt erinnerten Erfahrung liegen. Tatsächlich gibt es sehr oft keine Erinnerung, das Erlebnis gehabt zu haben. Überdies, wenn sie durch Mittel der Hypnose ins gegenwärtige Bewußtsein gebracht werden, können sie wiederkehren, nicht als Erinnerungen, sondern als ein wirkliches Erlebnis. Wieder, die Tatsache, daß das vergangene Erlebnis nicht richtig in Verbindung gebracht wurde mit dem Sein des Tuenden, wegen Furcht oder Scham oder irgendwelcher fälschlichen Annahme in Bezug darauf, kann eine kranke Beschwerde zu seinem gegenwärtigen Bewußtsein bringen.
Deshalb scheint es, daß das Ganze unserer vergangenen Erfahrung eine Realität hat, die das Verschwinden der materiellen Gegenstände und Ereignisse, die sie hervorrief, überlebt, und daß sie existiert in einer Einheit des Seins, die bedingt ist durch moralische und anderen Faktoren, die nicht in ihrem materiellem Ursprung enthalten sind.
Es wäre deshalb nicht eine unnatürliche Annahme zu meinen, daß die fortgesetzte Realität unserer vergangenen Erfahrung unabhängig von dem Ende unserer materiellen Existenz ist; mit anderen Worten, daß unsere ganze irdische innere Erfahrung den physischen Tod überlebt und daß die Seele, nach dem Tod, sofort mit ihrer gesamten irdischen Vergangenheit konfrontiert wird, an jedem Punkt rückgewinnbar, nicht als bloße Erinnerung, sondern als ein wirkliches Erlebnis.
Nun ist es diese Annahme, daß höheres Wissen direkt als geistige Wirklichkeit wahrnimmt, und wir sehen, daß unser physisches Erlebnis und die Phänomene des Unbewußten beide darauf hinweisen. Es ist nicht das Wesen unserer irdischen Existenz, sondern unser Bewußtsein davon, das umgeformt wurde. Unser Leben ist immer noch eine Kette von Ereignissen, aber unser Sein ist nicht mit dem letzten identifiziert, oder den wenigen der letzten seiner Links, sondern mit der ganzen Kette als eine Einheit. Außerdem, was höheres Wissen wahrnimmt ist, was immer existiert hat und auf diese Art funktionierte, aber dies war un-wahrgenommen auf einer niedrigeren Ebene des physischen Bewußtseins.
Um zum Suchenden zurückzukehren finden wir, daß er eine weitere Entdeckung gemacht hat. Denn er nimmt wahr, daß das Tableau nicht nur die ganze Reihenfolge seines bewußten irdischen Erlebens repräsentiert, sonder auch etwas von dem er bisher recht unbewußt war, nämlich das Arbeiten eines geordneten Systems der inneren Seelenkräfte, die das ganze Leben seines physischen Seins von der Geburt an aufgebaut und unterhalten haben. Er nimmt auch wahr, daß diese Kräfte fast ausschließlich dazu angestellt waren, seinen Körper und seine Organe zu bilden und zu entwickeln, und daß es nur nach seinem siebten Jahr war, daß sie für die Aktivität des Denkens freigegeben wurden. Er kann aber jetzt sehen, wie, während seines ganzen Lebens, diese Kräfte seinen physischen Körper und seine Funktionen geformt und unterhalten haben und ihn durchdrungen haben als ein ewig-mobiles Gedanken-Bauwerk und sein organisches Leben aufrechterhielten.
In diesem Zitat haben wir auch den Satz, "Tatsächlich ist das Verständnis des wahren Wesens unserer Zeit-Existenz der Schlüssel zum Verständnis der gesamten Lehre der geistigen Wissenschaft."
Zeit ist etwas, das auf dieser niedrigsten Ebene aller Bewußtseinszustände existiert, und nur dort. Und sie existiert, höchstwahrscheinlich, nur bei diesem materiellen Bewußtseinszustand, den wir hier auf dieser Erde haben. Es ist wahrscheinlich nur ein einmaliges Merkmal hier auf diesem Planet.
Zeit hat etwas mit einem begrenzten Bewußtseinszustand zu tun.
Zeit hat etwas mit einem Bewußtseinszustand zu tun, der sich nur auf die Gegenwart konzentriert.
Das Raum-Zeit-Phänomen kann man sich dadurch klar machen, daß man sich überlegt, daß zwei Dinge, sage wir einmal zwei Menschen, nicht zur gleichen Zeit am gleichen Platz sein können. Die Person 1 steht auf einem Platz und die Person 2 kann erst dann auf diesem Platz stehen, wenn die Person 1 ihn verläßt. Oder die Person 2 kann erst dann den Platz einnehmen, wenn sie die Person 1 dort wegschiebt. Wenn ich nun den Bewußtseinszustand ändere, den des hypnagogischen Zustands einnehme, dann kann ein Wesen auf mich zukommen und wenn es mich erreicht hat, fährt es einfach damit fort, sich in meine Richtung zu bewegen und geht durch mich durch und dann weiter. Dieser Bewußtseinszustand bringt es auch mit sich, daß ich nicht mehr meine äußeren Sinne zur Wahrnehmung gebrauche, sondern meine inneren. Ich sehe mit meinen inneren Augen. Mit meinen inneren Augen zu sehen, kann ich mir aber noch einfacher erklären, denn ich gebrauche meine inneren Augen immer, wenn ich etwas aus meinem Gedächtnis abrufe und es mir vorstelle. Ich kann bei der Arbeit sein und mir dort mein Zuhause vorstellen und das Zuhause sehe ich dann sicherlich nicht mit meinen natürlichen Augen, sondern mit einem meiner inneren Sinnesorgane. Und dieses Sehen mit den inneren Augen kann man also gemäß Rudolf Steiner trainieren und verbessern. Aber hier in dieser Welt können zwei Personen nicht gleichzeitig auf dem gleichen Platz stehen. Zwei Personen nehmen entweder zwei verschieden Plätze ein oder sie stehen auf einem Platz zu zwei verschiedenen Zeiten.
Und jetzt kommen wir zu der Tatsache, daß Gott uns in diese Situation getan hat, wo dieses Raum-Zeit-Phänomen besteht. Ein typisches Problem ist, daß wenn die Person 1 auf dem Thron sitzt, dann will die Person 2 dort sitzen und will die Person 1 von dort entfernen, vielleicht mit Gewalt. Und das verursacht Beziehungsprobleme. Und die Lösung von Beziehungsproblemen ist unsere Hauptaufgabe hier. Und die Art und Weise wie wir Beziehungsprobleme handhaben, ist das Ergebnis unseres Lebens, das wirklich zählt, oder eigentlich das einzige. Es spiegelt sich in unserem Seelenkörper wider, dem Körper, denn wir mit ins Jenseits nehmen.
^ Vier-fältiges Wesen
Wir kommen jetzt zu einem anderen Zitat aus dem Buch "Rudolf Steiner – Scientist of the Invisible" von A P Shepherd:
Wir haben also gesehen, daß der Pfad zu höherem Wissen wie er in der Anthroposophie abgesteckt ist, ein geordnetes Training der menschlichen Fähigkeiten des Denkens, Fühlens und Willens ist; zu nacheinander höheren Ebenen als die ihrer normalen Aktivität, bei vollem Bewußtsein und Klarheit des Urteils. Wir haben auch gesehen, daß bei dem Erwerb höheren Bewußtseins, der Mensch eine wichtigste Entdeckung über das Wesen seines irdischen Seins macht. Er entdeckt, daß der Mensch in seinem irdischen Organismus ein vier-fältiges Wesen ist. Zusätzlich zu der materiellen Substanz seines physischen Körpers, besitzt er drei andere Elemente des Seins, die alle einander und seinen physischen Körper durchdringen, und jedes von ihnen funktioniert gemäß den Gesetzen der eigenen Ebene der Existenz. Das was Leben und die Kräfte des Wachsens dem materiellen Element seines Körpers gibt, wird von einem "Körper" von formativen Kräften zur Verfügung gestellt, dem ätherischen Körper; das was steuernde Form den Lebens-Kräften seines ätherischen Körpers auferlegt, und was ihm Bewußtsein und die Fähigkeit des Gefühls gibt, wird von einem Körper der empfindenden Kräfte zur Verfügung gestellt, des Menschen astralem Körper; während im Zentrum von allem der unsterbliche Kern seines Wesens ist, sein Ego, dessen Heimat in der ewigen Geister-Welt ist.All dies weiß er, nicht als eine Theorie, sondern als eine wirkliche Entdeckung in dem Vorgang höheres Wissen zu erlangen durch die Entwicklung der verborgenen Geister-Fähigkeiten seines Wesens. In jedem Stadium wird er sich sofort des Funktionierens der neuen Ebene des Seins bewußt, indem er sich des Bewußtseins der niedrigeren Ebene beraubt.
Auf diese Art macht er zwei wichtige Entdeckungen. Erstens macht der die Entdeckung, daß das Ende einer niedrigeren Ebene des Bewußtseins nur ein Erwachen zu einer höheren Ebene bedeutet. Dies gibt ihm eine Versicherung des Lebens nach dem Tod. Diese Versicherung vergewissert sich doppelt durch seine eigentliche Wahrnehmung, in der Zurückgewinnung seiner eigenen vergangenen Existenz in seinem höheren Wissen, daß er mehrere male bereits eine physische Existenz betreten und verlassen hat.
Die andere Entdeckung die er macht ist, daß seine irdische Existenz im Funktionieren seines ewigen Egos besteht, durch die Durchdringung und Durcharbeitung der drei "Körper", astralem, ätherischem und physischem. Das Ego selbst ist näher mit dem astralen assoziiert, dem Sitz des Bewußtseins, während der ätherische näher am physischen Körper hängt. Diese nahe Assoziation der ätherischen und physischen Körper ist fürs physische Leben notwendig und sie kommt nur mit dem Tod zu einem Ende. Dies ist die Erklärung des plötzlichen Tableaus des gesamten vergangenen Lebens, von dem bekannt ist bei nahem Bevorstehen des Todes durch Ertrinken aufzutreten oder irgend einem anderen plötzlichen Ereignis. Es ist ein kurzes Aufleuchten des ätherischen Zeit-Bewußtseins, teilweise vom physischen befreit.
Es ist nun klar, daß das irdische Sein des Menschen, bestehend aus der Wechselbeziehung dieser vier lebendig realen Elemente, nicht entweder in ihrer Geschichte verstanden werden kann oder in seiner wahren Funktion, oder in dem Thema der Erziehung oder der körperlichen Gesundheit, wenn es bloß als eine physische Realität betrachtet wird, und wenn die Aktivität seiner anderen Elemente als irgendwie aus der materiellen physischen Welt herrührend erklärt wird.
Tatsächlich wirft Rudolf Steiner Licht auf eins der allgemeinsten und bekanntesten menschlichen Erfahrungen – nämlich Wachen und Schlafen, mit dem Zwischen-Stadium des Träumens – indem er es in Zusammenhang bringt mit diesen neuen Ebenen des höheren Wissens. Die Entdeckung in höherem Wissen, daß des Menschen Sein in drei Welten funktioniert – der geistigen, der astralen und der ätherisch-physischen – offenbart die Tatsache, daß, beim Einschlafen, das menschliche Ego zusammen mit dem astralen Körper, seiner richtigen Umwelt, sich von dem ätherischen und physischen Körper distanziert, die in Unbewußtsein in Ruhe verbleiben – der astrale Körper das Fahrzeug des physischen Bewußtseins ist. Die Notwendigkeit für Schlaf wird in der verursachenden Tatsache gesehen, daß die Aktivität des Denkens im Wachleben von den gleichen ätherisch formativen Kräften abhängt, die den physischen Organismus aufbauen und unterhalten. Auf diese Art verursacht das Wachleben des bewußten Gedankens einen Zerfall im physischen Organismus, der nur dadurch wiederhergestellt werden kann, indem Bewußtsein entzogen wird so das die ätherisch formativen Kräfte sich auf die Wiederherstellung des physischen Körpers konzentrieren mögen.
Auf der anderen Seite bleibt die Erfahrung des Ego und des astralen Körpers im tiefen Schlaf unbewußt, weil sie nicht mehr Kontakt haben mit den Gedanken-Kräften des ätherischen Körpers und den Sinnesorganen des physischen Körpers, die allein in der physischen Existenz des Menschen den astralen ins Bewußtsein stimulieren. Es ist nur wenn das Ego in der Lage gewesen ist ein intensives Denken zu entwickeln, nicht auf irgendeine Art auf physische Sinneserfahrung basierend, daß es fähig ist, Bewußtsein in die astrale Sphäre zu tragen. Dies würde es befähigen, Bewußtsein in der Kondition des Schlafens und Träumens zu behalten.
^ Himmelskörper
Und ein anderes Zitat, über Himmelkörper, auch wieder aus dem Buch "Rudolf Steiner – Scientist of the Invisible" von A P Shepherd:
In diesem Erlebnis des Überganges von der astralen zu der Geister-Welt, erkennen wir die dritte Metamorphose von Bewußtsein zu der Ebene von "Intuition", auf dem Pfad zu höherem Wissen. In beiden, den ätherisch-physischen und astralen Welten, wurde das irdische Leben gesehen, daß es eine weit höhere Bedeutung hat, als es dem physischen Bewußtsein offensichtlich war, und in gewissen Beziehungen war das Erlebnis der Seele noch mit dem irdischen Zustand von Raum und Zeit verwandt. Doch im Leben des reinen Geistes existiert Raum und Zeit nicht mehr als eine bestimmende Umwelt, sondern nur als Medium der Erfahrung und des Selbst-Ausdruck, die ein Geistes-Wesen frei und unabhängig gebrauchen kann. In der Geister-Welt werden die auf der Erde erlebten persönlichen Beziehungen in Zeit und Raum in das eigentlich Sein des Geistes verwandelt, und Zeit und Raum vergehen in ihrer irdischen Bedeutung. Die einzige "Umwelt" der reinen Geister-Existenz ist die ewige Weisheit und der Wille Gottes, mit denen sich alle höheren Geist-Wesen in freier und voller Harmonie befinden. Es ist in dieses riesige Muster des verwandten Seins, in das die Taten und Beziehungen des irdischen Lebens endlich verwandelt werden, daß dort das ewige, unzerstörbare Bild von all dem gefunden werden soll, das jemals passierte, was das Akaschik-Protokoll genannt wird. Rudolf Steiner erklärt, daß es unmöglich ist, das Leben dieser Gebiete des reinen Geistes, in der Sprache des physischen Bewußtseins angemessen zu beschreiben, doch für das menschliche Ego ist es eine wachsende Erfahrung der kreativen Aktivität der hierarchischen Wesen, und eine Offenbarung der Zusammenarbeit, in dem physischen Universum, des Geistes und der Materie, die ein Erlebnis der reinsten Seligkeit ist. In Bezug auf den Zeit-Rahmen der menschlichen Entwicklung belegt die Durchreise durch die Welt des reinen Geistes eine weit längere Periode, als die in der astralen Welt verbracht wird. Nun macht Steiner in Bezug auf diesen Aufstieg zu höheren Welten eine Offenbarung von großem Interesse und Wichtigkeit, die unmöglich ist in einem einführenden Buch dieser Art angemessen zu behandeln. Trotzdem muß etwas davon erwähnt werden, da sie in den Beschreibungen, die er von den geistigen Welten gibt, von Zeit zu Zeit immer wiederkehrt. Diese Offenbarung mag die der "geistigen Astronomie" genannt werden. Er enthüllt, daß das Leben des Menschen, physisch und geistig, intim verwandt ist mit dem ganzen Universum der Sterne, der Sonne und der Planeten. Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß alle materiellen Gegenstände eine Manifestation von Geist-Aktivität sind. Auf gleiche Weise sind die Himmelskörper nicht bloße bedeutungslose Massen, die sich durch den Raum bewegen, sondern sie sind die Selbst-Manifestation von geistigen Wesen, die innerhalb ihrer Sphären geistige und moralische Kräfte ausstrahlen. Diese "Sphären" sind nicht mit den leuchtenden Körpern zu identifizieren, die wir in den Himmeln sehen. So weit man davon räumlich sprechen kann, ist die geistige "Sphäre" des Planeten das Feld der Tätigkeit seiner Kräfte, die die gesamte Sphäre ist, die in der Umlaufbahn eingeschlossen ist, den der sichtbare Planet in den Himmeln beschreibt. Die geistigen Kräfte dieser Sphären durchdringen und sind zusammenhängend in mannigfaltiger Weise; doch an gewissen Punkten wird der Einfluß einer Sphäre dominierend sein.
^ Zukunft
Und ein letztes Zitat, über die Zukunft, auch wieder aus dem Buch "Rudolf Steiner – Scientist of the Invisible" von A P Shepherd, 1954:
Im letzten seiner Gifford-Vortäge, kürzlich in Edingburgh gehalten, erklärte Professor A. J. Toynbee (wie von The Times berichtet), daß während der letzten zwei oder drei Jahrhunderte wir die Geheimnisse des Universums vom mathematisch-physischen Standpunkt erforscht haben, der von unseren westlichen Vorvätern angenommen war, als, am Ende des siebzehnten Jahrhunderts, sie absichtlich einen theologischen Standpunkt verließen, weil es ihre Vorgänger zu Kontroversen, Streit und Blutvergießen geführt hatte. Heute, sagte er, ist für uns die Zeit gekommen, da wir dran sind, den exklusiven mathematisch-physischen Standpunkt zu verlassen, der die Menschheit mit tödlichen Waffen bewaffnet hat, sie aber nicht von der ursprünglichen Sünde erlöst hat. Wir müssen einen neuen Anfang machen, indem zu der geistigen Haltung zurückgekehrt wird, die im siebzehnten Jahrhundert verlassen wurde, ohne seine Fehler zu wiederholen, indem technologische und wissenschaftliche Errungenschaften der letzten zwei und ein halb Jahrhunderten weggeworfen werden.Steiner geht sogar weiter als dies in seiner ständigen Erklärung, daß die Wiederentdeckung des Geistes nicht eine Rückkehr zur Vergangenheit sein darf, sondern aus einer Entwicklung des wahren wissenschaftlichen Denkens entstehen muß.
Doch die beeindruckendste Bewertung der Situation ist die, die Nicolas Berdyaev gibt in seinem posthum Buch The Realm of the Spirit and the Realm of Caesar. Es ist bemerkenswert wie seine Diagnose der gegenwärtigen Situation der von Steiner entspricht. Er teilt die menschliche Geschichte in vier Perioden ein, von dem Gesichtspunkt des Verhältnisses des Menschen zum Kosmos. Die erste ist das Zeitalter der Magie und des Mythos; in der zweiten fängt der Mensch an, frei zu sein von kosmischen Kräften, und Zivilisationen entstehen. Die dritte ist das Zeitalter der wissenschaftlichen und mechanischen Kontrolle der Natur; während die vierte (das gegenwärtige Zeitalter) das der Unterbrechung der kosmischen Ordnung ist, die entsetzte und entsetzliche Macht des Menschen über die Natur. Es ist das Zeitalter der Techniken, "eine vom Menschen gemachte Welt, die nicht in der Natur existiert." Dies ist die exakte Beschreibung der Ahrimanischen Welt, von der Steiner so oft spricht, als das geistige Schicksal des Menschen und der Erde bedrohend. Es benötigt, es zu erfüllen, erklärt Berdyaev, "eine geistige Bewegung, die Arbeit der Freiheit".
Die Ähnlichkeit der Diagnose und des Heilmittels zu denen von Steiner ist noch offensichtlicher auf der letzten Seite des Buches.
Die Welt bewegt sich durch Dunkelheit in Richtung auf eine neue Spiritualität und einen neuen Mystizismus. Der neue Mystizismus wird diese objektivierte Welt nicht als letzte Realität betrachten. ...In ihr wird eine wahre Gnosis offenbart . . . und all die quälenden Widersprüche und Teilungen werden beseitigt im neuen Mystizismus, der tiefer sein wird als Religionen und müßte sie vereinigen. Es wird der Sieg sein über falsche Formen des gesellschaftlichen Mystizismus, der Sieg des Reiches des Geistes über das Reich von Cäsar. . . . . Der letzte Triumph des Reiches des Geistes setzt eine Änderung in der Struktur des menschlichen Bewußtseins voraus. Dies kann nur in der Lehre von den letzten Dingen sich vorgestellt werden.Es ist eine Aussage nüchterner Tatsache zu sagen, daß Rudolf Steiner zu dieser Diagnose vor fünfzig und mehr Jahren gelangt war. Es war 1886, in seinen frühen Zwanzigern, daß er zu der Entscheidung gekommen war, postuliert von Maurice Nicoll, daß der Weg vorbei an der offensichtlichen Beschränkung des menschlichen Wissens in der Evolution einer höheren Ebene des Bewußtseins zu finden war. Wie wir gesehen haben, verbrachte er sein ganzes Leben die Möglichkeiten hierzu darzulegen, und die Umrisse der geistigen Heilmittel zu zeichnen, die die Situation treffen werden. Indem er dies tut, kann er nicht angeklagt werden, wie er manchmal angeklagt wurde, wegen einer arroganten Annahme, daß der Mensch sein Schicksal völlig in seinen eigenen Händen hat, und unabhängig von göttlicher Hilfe ist, von der J. G. Bennett spricht, oder wie es in den Worten von Berdyaev impliziert ist, daß die neue Zeit "nur in der Lehre von den letzten Dingen sich vorgestellt werden kann". Niemand hat ausführlicher gesprochen als Steiner von der ständigen Arbeit der gesamten Geister-Welt das ewige Schicksal der Menschheit voranzubringen; niemand hat stärker die völlige Abhängigkeit des Menschen von der einmaligen Arbeit von Christus beteuert. Was andere jedoch in einer Hoffnung auf die Lehre von den letzten Dingen suchen, von der sie keine unmittelbare Gewißheit haben, sah Steiner als einen Tag, der schon aufzog, die Erlösung des menschlichen Denkens, die der Höhepunkt der erlösenden Arbeit von Christus war, und welche Er in diesem Augenblick der Menschheit anbietet.
Das Geheimnis der Zukunft liegt in der Umwandlung des Menschen, durch seine Wiederentdeckung des Selbsts.
Dieses ist das Ende von "Wahrnehmung auf höheren Ebenen des Bewußtseins"
Zur englischen Version dieses Kapitels:
Perception at higher levels of consciousness
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