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Dieses ist das 37. Kapitel von "Die Imitationskirche."
Frank L. Preuss
Inhalt
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In diesem Kapitel des Buches Die Imitationskirche wollen wir uns damit beschäftigen, wer die wahren Kinder Gottes sind. Und dabei geht es um den Unterschied zwischen den wahren Kinder Gottes und den anderen Geschöpfen.
Der Hauptteil dieses Kapitels, Ihr seid Götter, ihr alle seid Söhne des Höchsten, bildet ein weiter unten zitiertes Kapitel aus den Werken von Jakob Lorber. Der Name dieses Werkes von Jakob Lorber ist Die Haushaltung Gottes, und das Zitat kommt vom zweiten Band dieses Werkes und ist das 151. Kapitel.
Um dieses 151. Kapitel, jl.hag2.151, besser zu verstehen, will ich aber einige Zitate davor auswählen und hier bringen und dann auch kommentieren.
Die ersten 9 Erzväter, also von Adam bis Lamech, erhalten den Besuch von zwei Männern, die ihnen nicht bekannt sind, von denen es sich dann aber später herausstellt, daß der erste Mann Gott ist, der seine Kinder in der Gestalt eines Menschen besucht, und sein Begleiter ist der damals längst verstorbene zweitälteste Sohn Adams, der nun als Geist und Engel ebenfalls die Gestalt eines Menschen einnimmt.
Der Hauptzweck des Besuches ist es, die Kinder Gottes von ihrer Göttlichkeit zu überzeugen und daß diese Göttlichkeit ausschließlich auf der Liebe beruht.
Wir wissen von Jesus, daß er die Juden dadurch überraschte, ihnen zu sagen, daß die Kinder Gottes Götter sind, das ist in Johannes 10,34-36: »Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: "Ich habe gesagt: Ihr seid Götter"? So er die Götter nennt, zu welchen das Wort geschah, und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden, sprecht ihr denn zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: "Du lästerst Gott", darum daß ich sage: Ich bin Gottes Sohn?« Und Jesus bezog sich dabei auf Psalm 82 Vers 6: Ich habe wohl gesagt: "Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten".
Ich beginne nun mit dem ersten Zitat und der Redner darin wird als der Fremde bezeichnet und das ist wie schon gesagt Gott in Menschengestalt, der von den Erzvätern erst später als Gott erkannt wird:
Inhalt jl.hag2.146,01
Diese Worte Henochs führten den Adam wieder ganz zur Ruhe; der Fremde aber, der schon früher geredet hatte, trat nun zum Henoch hin und sagte zu ihm:Inhalt jl.hag2.146,02
»Henoch, deine Worte gefallen mir! Du bist ein wahrhafter Lehrer und Prophet; denn du predigst die Liebe.Inhalt jl.hag2.146,03
Die Liebe auch ist der Grund, der Mich und, wie du es siehst, noch einen Bruder hierher geführt hat.Inhalt jl.hag2.146,04
Denn nicht streiten wollen wir vor euch, die ihr mit dem Geiste der Liebe seid erfüllt worden, sondern eben den Geist der Liebe wollen wir in euch erforschen also, als wäre er uns ein fremder; und haben wir ihn erforscht, da wollen wir ihn euch nicht nehmen, sondern in aller Fülle, wie er in euch ist, belassen!Inhalt jl.hag2.146,05
Siehe, das ist der Grund, darum wir hierher kamen!
Der Grund des ganzen Besuches und der ganzen Diskussion ist also das Erfülltsein des Menschen mit Liebe und das in aller Fülle.
Und dies wiederum wird erreicht, wenn wir uns als Kinder Gottes erkennen, wenn wir erkennen, daß wir selber Götter sind.
Hier in diesem Buch die Imitationskirche geht es immer wieder um dieses Freiwerden von der Sklaverei des Unwissens, der Religion, der mensch-gemachten Regeln, Rituale und Organisationen. Und das Kernproblem dieser Dinge, dieser negativen Dinge, ist eben das Fehlen dieser vollen Fülle des Erfülltseins des Menschen mit der Liebe.
Sie als Leser dieses Kapitels befinden sich auf dem besten Weg zu diesem Erfülltsein, denn daß Sie dies hier lesen, ist ein starkes Anzeichen dafür, daß Sie die richtige Richtung eingeschlagen haben und wenn Sie all die vorangegangenen 36 Kapitel des Buches die Imitationskirche auch gelesen haben, dann haben Sie bereits ein sehr gutes Fundament.
Der Kernpunkt hier in diesem Kapitel ist also das Anstreben des Menschen seinen Intellekt und sein Herz so zu benutzen, daß er die Dinge, die ihm angeboten werden, nicht einfach übernimmt, sondern sich durch den Gebrauch der Gaben Gottes, eben des Herzens und des Verstandes, überprüft und sich die Mühe macht, sie dadurch für sich selbst glaubwürdig zu machen, sich von ihnen überzeugt, daß sie gut und wahr sind.
Gott führt nun den Henoch hin zu diesem Erkennen, daß seine, Gottes, Kinder eben Götter sind.
Und wir werden eben Götter, wenn wir uns auch wie Götter verhalten und die Gaben Gottes richtig anwenden und damit uns aus dem Sklaventum befreien.
Ein anderer wichtiger Grund, warum wir Götter werden sollten, ist, daß wir ja schon einmal Götter waren und es nun wieder werden sollen.
Und nicht nur das, wir sollen sogar mehr werden, wir sollen sogar Kinder Gottes werden.
Und der Unterschied zwischen Göttern und Göttern, die Kinder Gottes sind, ist eben diese Anstrengung aus sich selbst heraus, aus eigenem Antrieb und aus eigenem Willen heraus dieses Ziel angestrebt zu haben und es erreicht zu haben.
Diese Gespräche zwischen Gott, der als Mensch zu den Menschen gekommen war, und den Erzvätern stellte den Höhepunkt der geistlichen Entwicklung der Menschheit dar. Diese Begegnung geschah an einem Dienstag im Jahre 920 nach Adam, nach der Erschaffung von Adam, und der Ort war die Morgenhöhe, eine Höhe in der Nähe der Hütte Adams und auch den Hütten anderer Erzväter und die Morgenhöhe war im westlichen Asien.
Als Gott wieder einmal unter den Menschen als Mensch weilte, diesmal aber als ein Mensch geboren von einem Menschen, da beschäftigte er sich, als der Mann Jesus, sehr viel mit der Heilung von Krankheiten. Und das war drei Jahrtausende später. Und dieses Heilen von Krankheiten war eins von vielen Zeichen, wie der Verfall der Menschheit vorangeschritten war. Als Gott zu Zeiten kurz vor dem Ableben Adams seine Kinder besuchte, spielte das Heilen von Krankheiten keine Rolle, zumindest nicht unter den Menschen um Adam herum, denn sie waren geistig auf einem solch hohen Stande, daß Krankheiten etwas ungewöhnliches waren. Sie beschäftigten sich mit geistigen Dingen und ein Beispiel ist Adam selbst, und dieser geistige Höhepunkt brachte es mit sich, daß Adam seinem Sohn Kain vergeben konnte für Kains Mord an Adams Sohn Abel. Adam hörte also auf, nachtragend zu sein, und das führte auch dazu, daß er diesen Verlust seines Sohnes auch nicht mehr betrauern mußte, denn er lernte an diesem Tage seinen Sohn Abel wieder kennen, den zweiten Fremden, nun als einen, zeitweilig, zum Menschen gewordenen Engel, und Abel war damals, und ist es vielleicht heute noch, der Schutzengel von Kain. Den Tod eines Menschen zu betrauern ist also nicht wirklich notwendig, denn es ist nur der Körper des Menschen der stirbt, nicht die Seele. Einen Toten zu betrauern ist immer ein Unglaube gegenüber den Entscheidungen Gottes.
Für Adam gab es keinen Grund mehr, den Tod Abels zu betrauern, weil er nun sah und wußte, daß Abel lebte, und in Fülle lebte, und sehr tätig war für Gott, und so sollte es auch uns gehen, wenn sich Glaubende von uns verabschieden und nun im geistigen Reich weitermachen.
Gott kam also zu den Erzvätern, um ihren Geist der Liebe in ihnen zu erforschen. Und ich bringe jetzt einen weiteren Teil dieses Gesprächs, in dem Gott direkt auf sein eigentliches Thema zusteuert:
Inhalt jl.hag2.148,14
Und der Fremde entgegnete darauf dem Henoch: »Mein lieber Henoch, du hast zwar in einer Hinsicht eben nicht unrecht; aber so du sagst, es solle sich der Lebendige um den Tod nicht kümmern, da möchte Ich denn doch wohl von dir erfahren, was du da meinst?!Inhalt jl.hag2.148,15
Siehe, Gott ist doch sicher völlig lebendig; alle Menschen aber sind tot gegen Ihn! Wenn Er Sich nun als der allein Lebendige nicht kümmern würde in Seiner großen Liebe, Erbarmung und Weisheit um die in sich toten Menschen, also um den allgemeinen Tod, wie würde es da dann mit dem Lebendigwerden der Menschen wohl aussehen?Inhalt jl.hag2.148,16
So wir aber Ebenmaße Gottes sind, so weiß Ich in diesem Falle zufolge deiner recht guten Lehre im Ernste nicht, wie Ich Mich als solch ein göttliches Ebenmaß betrachten soll; denn das Leben braucht keinen Erlöser wohl aber der Tod!Inhalt jl.hag2.148,17
Siehe, dahier steckt es jetzt schon wieder zwischen uns!Inhalt jl.hag2.148,18
Erweise Mir das, und Ich will Mich in allem zufriedenstellen!«
Die Antwort, die Gott von Henoch erhält, folgt nun, weiter unten. Auf diese Antwort wollte Gott wohl hinaus, denn nun kann er die falschen Vorstellungen von Henoch um so deutlicher machen, da sie gegensätzlich sind, zu dem was dann im Kapitel 151 von Gott erläutert wird.
Henoch war, in dieser Zeit des Höhepunktes der geistigen Entwicklung der Menschheit, der geistig am weitesten fortgeschrittene Mensch. Er war geistig so vorangekommen, daß er dann sogar seinen ganzen Körper vergeistigte und ihn Gott dann im Alter von nur 365 Jahren hinweg nahm und er nicht mehr gesehen wurde, 1 Mose 5,24.
Hier kommt was Paulus in Hebräer 11,5 über Henoch zu sagen hat:
Durch den Glauben ward Henoch weggenommen, daß er den Tod nicht sähe, und ward nicht gefunden, darum daß ihn Gott wegnahm; denn vor seinem Wegnehmen hat er Zeugnis gehabt, daß er Gott gefallen habe.
Gemäß Matthäus 5,48 sollen wir vollkommen sein, gleichwie unser Vater im Himmel vollkommen ist. Vollkommen, oder perfekt, zu sein, schließt aber nicht geistiges Vorankommen aus. Geistiger Fortschritt wird für uns nie aufhören und ein Christ der nun meint, er habe es geschafft, er sei angekommen, ist auf dem falschen Wege. Und dies trifft auch auf das Jenseits zu. Auch da gibt es kein Stillstehen.
Jetzt etwas vom ewigen Dem-Herrn-Näherkommen des Menschen:
Inhalt jl.hag2.138,01
Als der Jared den lebendigen Ruf Abedams vernommen hatte, kam er eiligst herbei, - das heißt vielmehr vollends geistig denn körperlich! Denn dem Körper nach war er ohnehin nicht gar zu ferne abstehend vom Abedam; aber was da den Geist betrifft, so ist da ewigfort eine stets größere Annäherung zu Mir wohl gar sehr möglich, so zwar, daß selbst der allervollkommenste Geist also hinreichend weit von Mir absteht, daß er darob selbst sich Mir wird ewig fort und fort mehr und mehr nähern können, ohne Mir darum auch nur um ein Haar wirklich näher zu kommen.Inhalt jl.hag2.138,02
Körperlich genommen wäre solche Behauptung freilich wohl nicht anzunehmen; geistig aber kann das gar füglich der Fall sein, und das zwar auf die Art, als wenn sich jemand wollte naturmäßig einer nirgends seienden Grenze der Unendlichkeit nähern. Wenn er auch in der höchsten Gedankenschnelligkeit durchfliegen möchte endlose Raumweiten in einem Augenblicke schon und täte solches fort viele Ewigkeiten, - um wie vieles würde er da wohl dem nirgends seienden Grenzgebiete der Endlosheit näher gekommen sein?!Inhalt jl.hag2.138,03
Also ist auch die geistige Annäherung zu Mir. Da zwar ein jeder Geist stets vollkommener werden kann und Mir ähnlicher, aber Meine Vollkommenheit nie völlig erreichen kann, welche unendlich ist in allem, wer wird der je näher kommen in der Wahrheit und vollsten Wirklichkeit?!Inhalt jl.hag2.138,04
Wohl aber kann Ich Mich jedermann nahen und Mich auch also stellen, daß sich Mir jedermann nahen kann.Inhalt jl.hag2.138,05
Darum auch kam der Jared eiligst herbei, als er Meinen Ruf vernommen hatte im Geiste; darum aber erklärte Ich euch hier dieses, damit ihr ein wenig durchzublicken sollt anfangen, wie da die Dinge stehen.
Hier nun die Antwort von Henoch, die nach Rücksprache mit einem anderen Ältesten, er Gott gibt und die dann von Gott hinterfragt wird:
Inhalt jl.hag2.149,15
Und der Henoch wandte sich darauf alsogleich zum Fremden und sagte zu Ihm: »Höre, lieber Bruder, dein Einwurf ist also richtig und gut und wahr, daß sich ihm nichts entgegenstellen läßt, - nur scheint er hierher nicht so ganz zu passen; denn es ist doch wohl sicher ein unendlich großer Unterschied zwischen unserem Leben und dem Leben in Gott!Inhalt jl.hag2.149,16
Unser Leben wird selbst im allervollkommensten Zustande ein bedingtes bleiben, während das allerheiligst vollkommenste Leben in Gott ein ewig freiestes und allerunbedingtestes ist. Für Gott gibt es keinen Tod, sondern vor Ihm ist alles durch Seinen Willen bedingt, wie das Leben, also auch das Gericht oder der Tod, für unsern Gesichtskreis genommen.Inhalt jl.hag2.149,17
Vor Gott lebt alles; vor Gott kann kein Gericht bestehen, sondern nur Seine ewige Ordnung, die Er Selbst ist aus Sich frei heraus.Inhalt jl.hag2.149,18
Alle Geschöpfe aber bestehen vermöge dieser Seiner freien Ordnung in Ihm, bedingt durch die Verhältnisse eben dieser freien Ordnung.Inhalt jl.hag2.149,19
Sonach können wir als Seine Geschöpfe unsere bedingten Verhältnisse ja doch nicht auf Ihn übertragen und uns dadurch mit Ihm auf eine gleiche Stufe stellen!Inhalt jl.hag2.149,20
Und so kann Sich wohl der Schöpfer um alle die Verhältnisse Seiner Geschöpfe kümmern, wir aber tun hinreichend, wenn wir nur Seinen allerheiligsten Willen erfüllen.Inhalt jl.hag2.149,21
Die Sonne geht auf und unter und bringt uns den Tag; können wir es anders machen?! Ob die Sonne solches tut durchs Gericht oder durch ein freies, lebendiges Wollen, was soll uns das kümmern; denn wir wissen es ja dessenungeachtet, daß sie nur den Weg wandeln kann, den ihr Seine Ordnung vorgezeichnet hat!Inhalt jl.hag2.149,22
Und also steht es auch mehr oder weniger mit uns Menschen. Wir können zwar auf dem Boden der Erde frei hin und her wandeln, aber niemand kann den Erdboden verlassen und sich frei erheben hinauf zu den Wolken des Himmels!Inhalt jl.hag2.149,23
Also meine ich, ihr solltet es bei meinem früheren Ausspruche bewendet sein lassen und nicht wieder etwa mit einem neuen Einwurfe kommen! Solches solltet ihr wohl beachten!«Inhalt jl.hag2.149,24
Und der Fremde erwiderte: »Lieber Henoch, du hast ganz wohl gesprochen, und Ich will es dir gelten lassen; aber nur möchte Ich dazu noch den Unterschied zwischen Geschöpfen und den Kindern Gottes kennenlernen!Inhalt jl.hag2.149,25
Gibt es da keinen, so hast du vollkommen recht; gibt es aber einen, so wirst du dir schon müssen gefallen lassen, deine Worte entweder zurückzunehmen oder doch sehr gewaltig handeln zu lassen!Inhalt jl.hag2.149,26
Daher berichte Mir solches, sonst gebe Ich dir keine Ruhe!«Inhalt jl.hag2.149,27
Hier fing der Henoch noch mehr zu stutzen an.
Gott hinterfragt also die Aussage von Henoch und er tut es, indem er nach dem Unterschied zwischen Geschöpfen und den Kindern Gottes fragt.
Der Henoch bat dann den Fremden, ihm zuerst seine Meinung darüber kundzutun, darauf er dann erst ein Ja, und sicher nicht ein Nein von sich geben werde (jl.hag2.150,29).
Und darauf folgt dann das Hauptzitat, das schon erwähnte Kapitel 151.
Hier also nun die Hauptaussage unseres Themas:
Inhalt jl.hag2.151,01
Da der Fremde aber solchen Wunsch vom Henoch vernommen hatte, so machte Er eine verwunderte Miene und sagte darauf zu ihm:Inhalt jl.hag2.151,02
»Lieber Henoch, das ist auch weise von dir; denn hast du einmal Mein Urteil, so wirst du um so leichter mit einem eigenen Urteile fertig werden, besonders wenn es am Ende bloß auf ein Ja oder Nein ankommen möchte!Inhalt jl.hag2.151,03
Aber es fragt sich dann, ob dadurch jemand einen Nutzen ziehen wird!Inhalt jl.hag2.151,04
Denn in keiner Sache kann ein Mensch leichter überredet werden als gerade in derjenigen, die er selber nicht versteht.Inhalt jl.hag2.151,05
Denn da läßt er das Urteil entweder aus Unkunde gelten, oder er glaubt es der Autorität des Redners, begründet sich dann darinnen und mag dann nimmer zu einem eigenen Urteile gelangen.Inhalt jl.hag2.151,06
Solches aber heißt doch nichts anderes, als die Selbständigkeit seines Geistes vernageln und ein Maschinengeist eines anderen werden, oder das eigene Leben hintangeben für ein fremdes Scheinleben!Inhalt jl.hag2.151,07
Ich aber sagte dir aus Meiner Erfahrung das, damit du dich von Mir etwa nicht sollest überreden lassen, sondern davon nur das annehmen, was dir einleuchtend ist; und so sollest du keine Silbe annehmen, die du allein glauben müßtest, ohne sie im Geiste zuvor bestimmt erfaßt zu haben!Inhalt jl.hag2.151,08
Es gibt keinen schlimmeren Zustand für einen freien Menschen, als der da ist des Blindglaubens; denn ein solcher Glaube gebiert den wahrhaften Tod des Geistes.Inhalt jl.hag2.151,09
Wer da ist ein Blindgläubiger, der ist auch zugleich ein von irgendeinem ruhmsüchtigen Bruder gerichteter Geist.Inhalt jl.hag2.151,10
Wenn aber schon ein Gericht des lebendigen Gottes tötend ist, um wieviel mehr muß dies dann erst das eines toten Menschen sein oder dessen, der da selbst nur ein Scheinleben hat!Inhalt jl.hag2.151,11
Siehe, aus dem Grunde ist dann ja ein eigenes Urteil um vieles besser und sei es noch so kümmerlich - als ein angenommenes allein durch den Glauben, für dessen Richtigkeit der frei sein sollende Geist keine andere Bürgschaft hat denn allein die Autorität des Predigers und die laue Genügsamkeit seiner eigenen Torheit.Inhalt jl.hag2.151,12
Welches alles aber vor Gott sicher ein Greuel ist; denn Gott hat den Menschen erschaffen zu einem freien Leben, nicht aber, daß er sei ein träger Maulknecht irgendeines ruhmsüchtigen Predigers und dadurch eigennützigen Richters der Herzen frei sein sollender Menschen.Inhalt jl.hag2.151,13
So Ich dir daher auch tue, was du dir von Mir erbatest, darum Ich dir einen Gefallen erweisen will, so nimm aber davon doch nichts an als nur das, was du nach tiefster Prüfung also befunden hast, als wäre es dein eigenes Urteil!Inhalt jl.hag2.151,14
Denn wenn dir jemand sagen möchte: ,Tue dies oder jenes!', und du tust es, ohne dich nur im geringsten zu bekümmern, warum und zu welchem Endzwecke, so bist du schon zur Willensmaschine eines andern geworden, darum du dich hast richten lassen; wenn du aber zuvor prüfst das Verlangen deines Bruders und hast den Endzweck frei in dir gefunden und hast auch gefunden, daß dieser ein würdiger ist, daher (weil) er Liebe zum Grunde hat, und dann tust, was dein Bruder von dir verlangt, so hast du gehandelt als ein freier Mensch und als ein wahrhaftes Gotteskind, nicht aber als ein gerichtetes Geschöpf.Inhalt jl.hag2.151,15
Denn das ist ja eben nach Meiner Beurteilung der mächtige Unterschied zwischen den wahren Kindern Gottes und den Geschöpfen, daß die Kinder also freitätig sein sollen, wie Gott, ihr Vater, Selbst freitätig ist, und sollen eben darin vollkommen sein, wie Er Selbst vollkommen ist, darum sie sind Seine vollkommenen Ebenmaße!Inhalt jl.hag2.151,16
Können solches wohl etwa auch die Tiere? - O nein, diese müssen allzeit des Schöpfers Willen vollziehen; denn ihre Natur selbst ist ja schon eine Trägerin des Willens des Schöpfers! Aber nicht also ist es mit den Menschen, die da gestellt sind zu wahrhaften Kindern Gottes.Inhalt jl.hag2.151,17
Ihnen wird erst der Wille Gottes geoffenbart, damit sie solchen zuerst mit dem eigenen freien Geiste als den allein gerechten und wahren beurteilen, erkennen und dann erst wie zu ihrem Eigentume machen und danach handeln sollen!Inhalt jl.hag2.151,18
Wer die Offenbarung annimmt und handelt danach, indem er meint, er müsse danach handeln, der ist schon ein Gerichteter; denn er handelt nicht mit der Übereinstimmung des eigenen Willens mit dem göttlichen, sondern er handelt wie eine Maschine und ist und bleibt dabei dennoch tot, darum er sich nicht kümmert um die volle Erkenntnis dessen, was da ist der göttliche Wille und was dessen Ordnung, sondern so er etwas als den göttlichen Willen durch die Ohren erkennt - zumeist aus dem Munde eines Eigenrühmlers -, so tut er es, ohne zu beurteilen, wozu und warum.Inhalt jl.hag2.151,19
Siehe, solches aber ist ja an und für sich eine allerbarste Abgötterei; denn der Mensch richtet sich dadurch selbst oder läßt sich vielmehr richten und somit auch töten!Inhalt jl.hag2.151,20
Und siehe, das ist demnach ja auch der Unterschied zwischen dem freien und dem genötigten Leben! Doch solches Leben ist noch nicht ein Tod der Sünde; denn die Sünde ist, die Wege der göttlichen Ordnung, insoweit sie geoffenbart sind, erkennen und dann dem guten Urteile in sich freiwillig zuwiderhandeln.Inhalt jl.hag2.151,21
Siehe, solches ist dann auch der wirkliche Tod! Warum? Weil die Sünde ist eine barste Störung der göttlichen Ordnung, während kein Gericht dieselbe stört, sondern nur die Freiheit des Geistes hemmt.Inhalt jl.hag2.151,22
Siehe, lieber Henoch, das ist Meine Ansicht; jetzt aber gib du Mir auch die deinige kund, damit wir dadurch zu einem Gemeinurteile gelangen mögen, durch das allein nur wir zur rechten Tat belebt werden können! Doch nur, so du es willst! Amen.«
Dieses Kapitel aus dem Werk von Jakob Lober, die Rede Gottes an seine Kinder, beschreibt recht beeindruckend den Unterschied zwischen den Mitgliedern der Imitationskirche und den Mitgliedern der wahren Kirche.
Ausdrücke wie die folgenden hat Gott für das Mitglied der Imitationskirche:
Denn in keiner Sache kann ein Mensch leichter überredet werden als gerade in derjenigen, die er selber nicht versteht.
Denn da läßt er das Urteil entweder aus Unkunde gelten, oder er glaubt es der Autorität des Redners, begründet sich dann darinnen und mag dann nimmer zu einem eigenen Urteile gelangen.
Solches aber heißt doch nichts anderes, als die Selbständigkeit seines Geistes vernageln und ein Maschinengeist eines anderen werden, oder das eigene Leben hintangeben für ein fremdes Scheinleben!
Es gibt keinen schlimmeren Zustand für einen freien Menschen, als der da ist des Blindglaubens; denn ein solcher Glaube gebiert den wahrhaften Tod des Geistes.
Wer da ist ein Blindgläubiger, der ist auch zugleich ein von irgendeinem ruhmsüchtigen Bruder gerichteter Geist.
Wenn aber schon ein Gericht des lebendigen Gottes tötend ist, um wieviel mehr muß dies dann erst das eines toten Menschen, sein oder dessen, der da selbst nur ein Scheinleben hat!
Siehe, aus dem Grunde ist dann ja ein eigenes Urteil um vieles besser und sei es noch so kümmerlich - als ein angenommenes allein durch den Glauben, für dessen Richtigkeit der frei sein sollende Geist keine andere Bürgschaft hat denn allein die Autorität des Predigers und die laue Genügsamkeit seiner eigenen Torheit.
Welches alles aber vor Gott sicher ein Greuel ist; denn Gott hat den Menschen erschaffen zu einem freien Leben, nicht aber, daß er sei ein träger Maulknecht irgendeines ruhmsüchtigen Predigers und dadurch eigennützigen Richters der Herzen frei sein sollender Menschen.
Ein Mitglied einer Imitationskirche ist ein träger Maulknecht irgendeines ruhmsüchtigen Predigers.
Wenn der ruhmsüchtigen Predigers ihm sagt: ,Tue dies oder jenes!', und er tut es, ohne sich nur im geringsten zu bekümmern, warum und zu welchem Endzwecke und so ist er schon zur Willensmaschine eines andern geworden, darum er sich hat richten lassen.
Wer die Offenbarung annimmt und handelt danach, indem er meint, er müsse danach handeln, der ist schon ein Gerichteter; denn er handelt nicht mit der Übereinstimmung des eigenen Willens mit dem göttlichen, sondern er handelt wie eine Maschine und ist und bleibt dabei dennoch tot, darum er sich nicht kümmert um die volle Erkenntnis dessen, was da ist der göttliche Wille und was dessen Ordnung, sondern so er etwas als den göttlichen Willen durch die Ohren erkennt - zumeist aus dem Munde eines Eigenrühmlers -, so tut er es, ohne zu beurteilen, wozu und warum.
Siehe, solches aber ist ja an und für sich eine allerbarste Abgötterei; denn der Mensch richtet sich dadurch selbst oder läßt sich vielmehr richten und somit auch töten!
Abgötterei.
Bei den Imitationskirchen geht es um Abgötterei.
Es ist das neue Heidentum.
Dieses ist das Ende von "Ihr seid Götter, ihr alle seid Söhne des Höchsten"
Zur englischen Version dieses Kapitels:
You are gods; and all of you are children of the most High
Zu Kapitel:
[38]
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