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Dieses ist das 29. Kapitel von "Die Imitationskirche."
Frank L. Preuss
Der silberne Strick ist der greifbarste Teil der Seele und weil man sich ihn am einfachsten vorstellen kann, ist es deshalb sinnvoll, sich mit ihm besonders zu befassen.
In diesem Kapitel will ich drei Beispiele bringen, in denen der silberne Strick eine Rolle spielt und zwar dann eine Rolle spielt, wenn er sich vom physischen Körper trennt, also beim „Tod“ eines Menschen.
Ich habe nicht nur ein einziges Beispiel genommen, sondern drei, um ganz klar die Unterschiede herauszustellen, die sich beim Tode ergeben. Es geht um die Leichtigkeit, oder andererseits um die Schwierigkeit, dieses Loslösens der Seele vom Körper. Je mehr die Seele mit der materiellen Welt verbunden ist, je schwieriger wird diese Trennung sein, und je mehr die Seele schon in der geistigen Welt lebt, je reibungsloser wird sie sich vom Körper trennen.
Sich mit diesem Thema zu befassen, ist natürlich äußerst hilfreich, das Lebensziel zu erreichen, weil, wenn es im täglichen Sprachgebrauch vorhanden wäre, es vielen Menschen viel einfacher machen würde, sich „seelisch“ auf ihr Ende richtig vorzubereiten, und dieses Thema vollständig zu ignorieren, wie es die Imitationskirchen tun, gehört selbstverständlich dazu, sich im Regiment des Antichristen zu befinden und die Menschen direkt in den Abgrund zu leiten.
Doch zunächst wollen wir uns ganz einfach mal den silbernen Strick selbst ansehen.
Eine eindrucksvolle Beschreibung des silbernen Strickes gibt es in Robert Monroes erstem Buch. Ich zitiere hier mal daraus wie Robert Monroe diesen Strick bei einer außerkörperlichen Erfahrung fand und untersucht hat:
9.1.61 Abend. Auf eine Frage hin, die in einem Gespräch von Mrs. Bradshaw aufgebracht wurde, wollte ich nachsehen, ob es wirklich ein „Band“ zwischen dem physischen und dem Zweiten Körper gab. Bisher hatte ich noch keins bemerkt, falls es eins gab, nur bisweilen ein seltsames Zupfen. Dies im Geist eingeprägt, wendete ich am späten Nachmittag zu Beginn der Dämmerung die Gedächtnismethode an. Ich arbeitete mich mit der Hilfe der Achsendrehung aus dem physischen Körper heraus und blieb etwa einen Meter hoch und ein Stück vom physischen Leib entfernt, im Zimmer. Ich drehte mich um, weil ich nach dem Band schauen wollte, doch es war nicht sichtbar für mich, entweder weil es zu dunkel war oder weil es keins gab. Dann griff ich hinter meinen Kopf, um festzustellen, ob ich etwas fühlen konnte, was vorn, oben oder hinten aus meinem Kopf herauskam. Als ich zum Hinterkopf griff, berührte meine Hand etwas, und ich griff mit beiden Händen hin. Was es auch war, es führte von einem Punkt zwischen den Schulterblättern aus weiter, jedenfalls soweit ich es bestimmen konnte, jedoch nicht vom Kopf aus, wie ich erwartet hatte. Ich ertastete den Anfang, und er fühlte sich genau an wie Wurzeln, die sich vom Stamm eines Baumes aus verzweigen. Diese Wurzeln reichten bis zur Mitte meines Rückens, zum Nacken und zu beiden Seiten zu den Schultern. Dann bildete sich daraus das „Band“, wenn man ein fünf Zentimeter dickes Kabel ein „Band“ nennen kann. Es hing locker herab, und ich konnte seine Struktur genau fühlen. Es war körperwarm und schien aus Hunderten (Tausenden?) von sehnenähnlichen Fasern zusammengesetzt zu sein, die ordentlich zusammengepackt, aber nicht spiralig gewunden oder gedreht waren. Das „Band“ war flexibel und schien nicht von Haut bedeckt zu sein. Zufrieden, daß es tatsächlich vorhanden war, machte ich mich auf den Weg.
Dies war also die Erfahrung die Robert Monroe gemacht hat.
In den Kapiteln 22 und 23 dieses Buches Die Imitationskirche hatte ich mich schon mit diesem Band beschäftigt und um das dort noch einmal kurz zu rekapitulieren, wiederhole ich ein paar Auszüge davon hier.
Zunächst aus dem 22. Kapitel, Verstand und Leib:
Der Lebensleib und der Seelenleib sind vom physischen Leib abtrennbar und auch voneinander. Der Lebensleib kann sich allerdings nicht weit vom physischen Leib entfernen, der Seelenleib kann es. Die Silberschnur ist die Verbindung zwischen dem Lebensleib und dem Seelenleib.
Der physische Leib
1 |
2 |
3 |
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Leib |
Seele |
Geist |
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11 |
12 |
13 |
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physi- |
Lebens- |
Seelen- |
Um einen anderen Gedanken davon zu geben, worum es bei diesen drei Leibern geht, wollen wir zu Prediger 12,6 gehen. Dort finden wir, "ehe denn der silberne Strick zerreißt." Dieser silberne Strick stellt eine Verbindung her zwischen 12, dem Lebensleib, und 13, dem Seelenleib.
Die Verbindung zwischen 13 auf der einen Seite, und 12 auf der anderen Seite, ist dieser Silberstrick. Der Silberstrick verbindet also den Lebensleib mit dem reisenden Seelenleib. Diese Verbindung ermöglicht Kommunikation zwischen den beiden. Der Verstand, oder das Bewußtsein, ist mit dem Seelenleib, und diese Verbindungsband besteht, um Informationen auszutauschen.
Wenn jemand kommt und uns aufweckt, dann wird durch dieses Band der Verstand darüber informiert, und kehrt zum physischen Leib zurück, um wieder auf ihn einwirken zu können, und wieder die fünf Sinne gebrauchen zu können. Wir können auch sagen, daß es der bewußte Verstand war der sich im Seelenleib entfernte, und daß das Unterbewußtsein weiterhin mit dem Betrieb des physischen Leibes beschäftigt war - durch dieses Band.
Das Bewußtsein und auch das Unterbewußtsein waren weg. Das Unterbewußtsein hielt aber Kontakt - über dieses Band - mit dem Leib und managte die unwillkürlichen Körperfunktionen. Der schlafende Leib nimmt die Handlung des Aufgewecktwerdens war und meldet dieses - über das Band - dem Unterbewußtsein, das sich zusammen mit dem Bewußtsein im reisenden Seelenleib befindet, und das Bewußtsein entscheidet sich, zurückzukehren, damit es den Leib wieder betreiben kann. Während der Abwesenheit wurden durch das Unterbewußtsein nur die unwillkürlichen Körperfunktionen kontrolliert, jetzt aber können auch wieder die willkürlichen Körperfunktionen kontrolliert werden: die Augen können geöffnet werden, der Kopf kann der aufweckenden Person zugedreht werden, und die Ohren können hören, was diese Person zu sagen hat.
Wenn dieses Silberband nun zerschnitten wird, dann tritt der physische Tod ein. Dieses Band ist jedoch nicht wirklich eine physische Sache und kann nicht wirklich zerschnitten werden. Es ist mehr so wie es im Prediger 12,6 beschrieben ist, es zerreißt - wird getrennt. Die Verbindung wird gelöst, weil der physische Leib leblos geworden ist.
Die Dicke dieses Silberbandes wird durch den Sinn der Seele fürs Irdische bestimmt. Je mehr die Seele einer Person weltliche Dinge zu erlangen sucht, je umfangreicher und stärker wird diese Schnur zwischen der Seele und ihrem Körper. Und je stärker diese Verbindung wird, je schwieriger wird es, sie zu lösen, und wenn sie dann beim Eintreten des Todes gelöst werden muß, dann ist dieses mit viel Schmerzen verbunden. Wenn sie aber dünn ist, dann wird die Ablösung recht leicht sein und vor allem schmerzlos.
Beim Tode also trennt sich der Seelenleib, 13, von dem physischen Leib, 11. Und der Lebensleib, 12, tut dieses auch - trennt sich auch vom physischen Leib. Und jetzt sind beide, der Seelenleib und der Lebensleib vom physischen Leib getrennt. Sie waren beide miteinander verbunden durch das Silberband und dieses Silberband das 12 mit 13 verband wird vom Seelenleib, 13, gelöst. Und beide - 12 und das Silberband lösen sich auf. Und der Seelenleib, 13, ist nun getrennt von 11 und 12, und ist befreit worden von der Schwere des physischen Leibes, ist befreit worden von der Knechtschaft zur Erde. Die Erdanziehung hat keinen Einfluß auf ihn. Er kann jetzt reisen wohin er will, besonders kann er jetzt dem Licht entgegen reisen und das geistige Leben genießen. Er muß dieses aber nicht tun, er kann erdgebunden bleiben und kann damit fortfahren, zu leiden. Die Seele wird nicht plötzlich, nach dem Tode, voll von Wissen und Weisheit. Wenn die Seele vor dem Tode dumm und ignorant war, dann wird sie es auch nach dem Tode sein.
Das waren also Auszüge aus dem 22. Kapitel, Verstand und Leib, und nun folgen Auszüge aus dem 23. Kapitel, Verstand und Seele:
Es besteht die Möglichkeit, daß jemand der eine außerkörperliche Erfahrung macht, tatsächlich den silbernen Strick anfassen und dann auch fühlen kann, und auch fühlen kann, wo er mit dem Lebensleib, 12, und somit mit dem physischen Leib, 11, verbunden ist. Da das Bewußtsein einer solchen Person sich auf einer anderen Ebene befindet, fühlt er den Strick als ob es physisches Material wäre; wenn er dann aber zurück in seinem Körper ist, und somit zurück in seinem normalen Bewußtseinszustand, kann er dies alles nicht fühlen. Dieses Silberband ist irgendwie eine Verbindungsvorrichtung zwischen dem Leib und der Seele. Und etwas ähnliches besteht zwischen der Seele und dem Geist, aber diese Verbindung ist bereits viel weiter davon entfernt etwas Physisches zu sein.
Wir haben bereits gesehen, daß je mehr die Seele mit dem Körper verbunden ist und von ihm beeinflußt ist, je dicker auch das Silberband ist, und je mehr die Seele mit dem Geist verbunden ist, um so dünner auch dieses Bindeglied wird. Wenn viele Dinge vom Körper zur Seele fließen, materialistische Dinge, dann benötigt dies Platz; wenn aber der Fluß mehr in die andere Richtung erfolgt, wenn mehr geistig orientierte Dinge von der Seele dem Körper zufließen, dann benötigen diese geistig orientierten Dinge wenig Platz.
Und wenn wir dann das Extrem nehmen wo nur noch Geistiges von der Seele dem Körper zufließt, dann wird kaum noch eine Verbindung benötigt. Und wenn keine Verbindung mehr besteht, dann besteht auch nicht mehr die Notwendigkeit, sie zu trennen wenn die Seele letztendlich den Körper verläßt. Und das bedeutet, daß beim Eintreten des Todes keine Trennung nötig ist und daher gibt es dann auch keine Schmerzen und kein Leiden. Aus diesem Grunde allein schon ist es empfehlenswert die Hauptregeln zu beachten: liebe Gott, liebe dich selbst, und liebe deinen Nächsten. Die Anwendung dieser Regeln bewirkt, daß die Silberschnur auf ihr Minimum einschrumpfen wird.
Das Heilmittel hierfür ist die Abkehr von der Arroganz und das Praktizieren der Demut. Dieses verursacht, daß sich die Seele von dem Fleisch des physischen Leibes isoliert und die einzige Verbindung die erhalten bleibt ist das Silberband. Und das Fließen im Silberstrick ist nicht vom Fleisch des Körpers zur Seele hin - fleischliche Dinge in die Seele zu bringen - sondern von der Seele, die mit allerlei Dingen des Geistes angefüllt ist, zum Körper - Geist in das Fleisch des Körpers einzuspeisen.
Dies waren also Auszüge aus dem 22. Kapitel, Verstand und Leib, und aus dem 23. Kapitel, Verstand und Seele.
Die Beispiele die ich später in diesem Kapitel anführen werde, kommen aus den Schriften von Jakob Lorber, und zwar aus seinem Werk Das Große Evangelium Johannes.
Etliche der Werke von Jakob Lorber befassen sich mit verschiedenen Himmelskörpern unseres Sonnensystems und besonders auch mit den Bewohnern dort und diese Beschreibungen der Verhältnisse der dort lebenden Wesen ist für Leser oft ein Grund, den Inhalt der Werke Jakob Lorbers für unglaubwürdig zu halten. Das Problem ist dann aber meistens nicht der Inhalt dieser Beschreibungen sondern eher der Inhalt des Wissens und des Glaubens der Leser. Wir sind alle recht stark von der derzeitig vorherrschenden materiellen Weltsicht beeinflußt und diese überschattet recht stark das, was wir glauben, wenn wir uns mit geistigen Dingen beschäftigen.
Ich will hier einmal ein paar Dinge anführen, die die Möglichkeit, daß es Wesen auf den anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems gibt, in einem anderen Licht zeigt.
Selbst die Wissenschaft sieht heute die Möglichkeit, daß unsere Naturgesetze nicht notwendigerweise überall woanders genau so zutreffen müssen wie bei uns. Die geistigen Lehren besagen, daß jeder Himmelskörper seine eigene Welt ist und seine eigenen Gesetze hat, auch seine eigenen Naturgesetze. Und dies schließt die Möglichkeit ein, daß auch die Bewußtseinszustände der Lebewesen dort andere sind als unsere.
Bereits auf unserer Erde haben wir selbst an verschiedenen Zeiten verschiedene Bewußtseinsformen, tagsüber ist diese die Form des Wachseins, und nachts ist es eine andere, die des Schlafens, und bevor wir einschlafen, gibt es den hypnagogischen Zustand, wo wir vielleicht schon Einblicke in das geistige Reich nehmen. Und diesen Übergangszustand nennen einige den kleinen Tod, weil er dem eigentlichen Tod ähnlich ist. Und dann wenn wir wirklich sterben, haben wir danach wieder einen anderen Bewußtseinszustand, und der kann für verschieden Menschen ganz verschieden sein, die geläufigsten Begriffe für diese Zustände sind Himmel oder Hölle. Und auf dem Wege dazu gibt es auch wieder einen Übergangszustand des Bewußtseins, und das ist der, mit dem wir uns hier in diesem Kapitel besonders befassen, der Zustand, wo sich dieses silberne Band vom Körper auf der einen Seite und von der Seele auf der anderen Seite löst.
Die Gesetze des Geistes haben sich seit Ewigkeiten nicht geändert, doch wie stark sich die Gesetze der Natur, so wie sie die Wissenschaftler sehen, ändern, kann an dem gesehen werden, was sich so vor etwa einem Jahrhundert dort abspielte. Man hatte damals gemeint, im Besitz so fast aller Kenntnisse der natürlichen Welt zu sein und nur noch gewisse Randerscheinungen klären zu müssen und dann entdeckte man mit einem mal, daß die ganze Materie nur eine besondere Form der Energie war und daß wenn man genauer hinsah, es dort nur Atome gab die fast ganz aus leerem Raum bestanden, es also eigentlich gar keine Materie gab, und dann wurden die Wissenschaftler durch Einstein und seine Ideen verwirrt der alles relativ sah und dessen Ideen dann als Realität bestätigt wurden und dann wurde selbst Einstein verwirrt, als man anfing, von der Unschärferelation zu sprechen und es gab die ganz neue Quantentheorie. Und bis heute scheinen viele Wissenschaftler Schwierigkeiten zu haben, sich damit anzufreunden und das verrückte Zeug zu akzeptieren, das sich auf der Quantenebene abspielt, daß Elementarteilchen sich im gleichen Augenblick an zwei Orten befinden und daß sie zu wissen scheinen, daß ein menschliches Wesen sie beobachtet.
All dies ist doch eine gewaltige Änderung dessen, was die Wissenschaft vor nur weniger als zwei Jahrhunderten für wahr hielt.
All dies geht doch sehr direkt in die Richtung, daß unsere gesamte materielle Welt nur eine Scheinwelt ist, etwas vergängliches, und daß die wirkliche Welt etwas geistiges ist, etwas immerwährendes.
Und all dieses deutet doch auch recht direkt an, daß die Wissenschaft, die sich nur mit der materiellen Seite des Lebens beschäftigt, und die geistige fürchtet und ausschließt, auf recht wackeligen Beinen steht.
Und das, was sie jetzt für wahr hält mag in wenigen Jahrzehnten recht alt und überholt aussehen.
Aber wir alle, und auch viele Christen, lassen uns so stark von diesem sich dauernd ändernden materiellen Denken beeinflussen, daß wir schnell das hingeben, was wir glauben zu wissen und was wir glauben zu glauben, wenn wir an die geistige Seite unseres Lebens denken.
An Lebewesen auf der Sonne zu glauben, scheint, aus der materiellen Perspektive heraus gesehen, lächerlich zu sein, aber wenn man sich dann die Wärme der Sonne genauer ansieht, dann sagt die Wissenschaft, daß der Mechanismus der Energiezufuhr dort eines der klassischen Probleme der Astrophysik ist und das es da Aufklärungsbedarf gibt. Es könnte durchaus sein, daß die Sonne, wie der Mond, Energie nur widerspiegelt und nicht selbst erzeugt. Die Wissenschaft will jetzt eine Maschine zur Sonne schicken, die herausfinden soll, warum die Korona der Sonne um so viel heißer ist als die Oberfläche, und wenn die Oberfläche um so viel weniger heiß ist als der weit weg sich befindende Strahlenkranz, dann könnte es ja auch sein, daß dort Wesen leben, vielleicht unter völlig anderen Bedingungen, und unter völlig anderen Naturgesetzen und unter völlig anderen Bewußtseinsformen als wir hier leben.
Da gibt es einen anderen Hinweis, daß die Sonne vielleicht gar nicht Licht selbst erzeugt, sondern es nur reflektiert and daß dies auch auf alle anderen Sterne zutrifft. In Mose 1,3 heißt es, Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Aber erst 13 Verse später, in 1 Mose 1,16 wird die Erschaffung der Sonne und der Sterne beschrieben: Und Gott machte zwei große Lichter: ein großes Licht, das den Tag regiere, und ein kleines Licht, das die Nacht regiere, dazu auch die Sterne. Die Sonne und der Mond scheinen also einen gleichwertigen Status zu haben, beide reflektieren Licht das bereits früher gechaffen wurde.
Mein Studium der Werke von Jakob Lorber und von Bertha Dudde haben mir gezeigt, daß ich kaum anderswo soviel Wahrheit gefunden habe, wie in diesen Werken, und daß unser hier, auf dieser Welt, unter diesen weltlichen Bedingungen gelerntes Wissen, uns mehr von der wirklichen Wahrheit fernhält und uns irreführt und ein Hindernis ist, die wirkliche Wahrheit zu suchen, zu erkennen und zu akzeptieren.
Eines der gravierendsten Merkmale der Werke von Jakob Lorber und von Bertha Dudde ist die Tatsache, daß dort immer wieder klar und deutlich gegen jede Form der falsche Religiösität vorgegangen wird, gegen all die Erscheinungen der Imitationskirchen und ihrer Vertreter und daß damit der Gleichklang mit den Lehren von Jesus Christus hergestellt ist, der selbst so scharf gegen diese Leute vorging, daß sie ihn umbrachten.
Wir meinen zu wissen, daß es auf den anderen Gestirnen unseres Sonnensystems kein Leben gibt, und der Hauptgrund ist, daß wir ja selbst auf dem Mond gewesen sind, und dort nichts gefunden haben. Aber wir waren dort mit unserer hier gültigen Bewußtseinsform und diese hat uns möglicherweise daran gehindert, dort das zu sehen, was da wirklich vorhanden ist, genau so, wie wir hier, wenn wir unsere Tagesbewußtseinsform ablegen, und schlafen, auch hier, von dieser Erde, nichts wahrnehmen, und doch bewußtseinsmäßig höchst aktiv sind, träumen, was unsere Emotionen genau so stark bewegt als wenn wir wach wären.
Heute, als ich die folgende Meldung las, gibt es für mich einen weiteren Grund, alles etwas skeptisch zu betrachten, was uns Wissenschaftler auftischen. Lesen Sie das Folgende:
"NASA retuschierte Weltall-Bilder
Rund um den Saturnmond "Dione" hat die NASA eine regenbogenfarbene Aura wegretuschiert. Als dies bei YouTube von einem Nutzer erkannt wurde, wurden Verschwörungstheorien laut. Warum hat die NASA retuschiert? Die Antwort lautete: aus ästhetischen Gründen. Anscheinend könne man ohne die bunte Aura ein klareres Bild des Mondes erkennen. Fürs erste schweigen die Verschwörungstheoretiker nun. Aber die Frage bleibt: Wollte die NASA etwas völlig anderes vertuschen?"
Gerade gestern las ich folgendes:
„Bewußtsein ist einer der letzten Vorposten der reinen Mysterien in unserem Verständnis des Gehirns. Da gibt es gewiß eine Menge zu lernen über wie die Physiologie des Gehirns unsere Körper, Emotionen steuert und Denken möglich macht. Wo „wir“ aber in unseren Körpern existieren, wie wir diesen Sinn des Selbsts entwickeln und wie es erklärt werden kann in der Form der Tätigkeit bloßer Zellen in unserem Gehirn – all das ist immer noch ein Mysterium.“
Die ganze Schwachsinnigkeit solcher Naturwissenschaftler und ihrer Anhänger kommt natürlich hier recht gut zum Ausdruck, da sie sich nur materielle Dinge, wie das Gehirn, in Bezug auf Bewußtsein vorstellen können und das Geistliche glauben, völlig beiseite lassen zu können.
Ich bin selbst nie richtig wissenschaftsgläubig gewesen und nach mehren Jahren Aufenthalt an einer naturwissenschaftlichen Universität haben meine Erfahrungen dort mit Wissenschaftlern eher dazu geführt, daß diese Wissenschaftsgläubigkeit mehr abgenommen als zugenommen hat.
Ich will nun zu unserem ersten Beispiel kommen und zitiere deshalb aus Jakob Lorbers Schrift Das große Evangelium Johannes.
Auf diese Meine Worte erhebt sich Mathael und sagt: »So es gestattet wäre, möchte ich wohl bei dieser Sache ein Wörtlein zu dessen näherem Verständnis mitreden!«
Sage Ich: »Rede du nur immerhin, was du weißt und verstehst; denn dein Wissen und Verstehen steht auf dem besten Grunde!«
Fängt darauf Mathael an zu reden, und seine Worte lauteten also: »Liebe Freunde und Brüder, ich weiß es zwar nicht, wie ich dazu kam, daß ich zuweilen schon von meiner frühesten Jugend an Geister habe sehen und mich mit ihnen sogar besprechen können, was denn auch ein Hauptgrund war, demzufolge ich so ganz eigentlich in die Mauern des Tempels trat; denn man sagte mir, daß darin die mir oft schon sehr lästig gewordenen Geister keine Gewalt mehr über mich haben würden, und ich würde von da an auch keine mehr zu Gesichte bekommen. Nun, das war richtig und ganz in der Ordnung; denn als ich des Tempels gebenedeite Kleider anzog, war es mit meinem Geistersehen völlig zu Ende! Wie und warum das, könnte ich nicht angeben; aber es ist vollkommen wahr und richtig.
Obwohl ich aber von dieser Plage durch die Mauern und durch die Kleider des Tempels befreit worden bin, so wußten sich aber die Geister dennoch auf eine andere Art zu rächen. Mein nachheriges furchtbares Besessensein war sicher eine sehr leidige Folge davon! Das Weitere jenes meines höchst bedauerlichen Zustandes ist bekannt, und ich brauche darüber kein weiteres Wort mehr zu verlieren. Aber aus meinem früheren geisterseherischen Zustande ist mir noch so manches bekannt, und wenn ich hier einige Züge daraus nun zum Besten aller meiner nunmaligen Freunde und Brüder gebe, so glaube ich, wenigstens bei dieser Gelegenheit ihnen auch einen kleinen Dienst zu erweisen.
Als ich erst so ungefähr sieben oder wohl etwa schon acht Jahre alt war, da starben an einer pestartigen Epidemie plötzlich fünf Menschen; es waren das des Nachbarn Weib, zwei der älteren Töchter und zwei sonst ganz gesunde Mägde.
Merkwürdig war es, daß an dieser sonderbaren Epidemie nur lauter erwachsene und sonst sicher ganz kerngesunde Mägde und Weiber verstarben. Als in des Nachbars Hause aber das Weib erkrankte, während schon den Tag vorher die zwei Töchter und die zwei Mägde den Tod erlitten, kam der Nachbar voll Verzweiflung vor lauter Trauer zu uns und bat uns inständigst, ihm beizustehen und wo möglich sein Weib dem Tode zu entreißen; denn mein Vater, in der Nähe Jerusalems eine recht schöne Besitzung habend und zumeist daselbst wohnend, war zur Not auch ein Arzt, und es war darum desto mehr eine Art Pflicht, dem Rufe des unglücklichen Nachbarn zu folgen. Daß ich da nicht daheimbleiben durfte, werdet ihr aus dem Umstande leicht entnehmen, daß ich dem Vater nicht selten ganz gute Heilmittel angeben konnte, weil mir solche meine Geister nicht selten offen und treuherzig anzeigten.
Mein Vater meinte ganz zuverlässig, daß ich im Hause des Nachbarn mit Geistern zusammenkommen werde, die mir zur Heilung der todkranken Nachbarin etwas ansagen würden, und so ward ich denn nolens volens (d.h. wollend oder nichtwollend) mitgenommen. Mein Vater hatte sich auch nicht geirrt; ich bekam wirklich eine Menge Geister - sicher gute und schlechte durcheinander - zu Gesichte. Aber mit dem Anraten irgendeines heilenden Mittels hatte es diesmal seine geweisten Wege; denn ein großer Geist, mit einem lichtgrauen Faltenkleid angetan, sagte zu mir, als ich ihn nach dem Wunsche meines Vaters um ein Heilmittel anging: >Sieh hin auf die Verscheidende! Ihre Seele entsteigt ja bereits ihrer Brustgrube, die der gewöhnliche Ausweg der Seele aus dem Leibe ist!<
Ich besah mir nun die Sterbende näher. Aus der Brustgrube erhob sich wie ein weißer Dunst, breitete sich über der Brustgrube immer mehr aus und wurde auch stets dichter; aber von irgendeiner menschlichen Gestalt merkte ich lange nichts. Als ich das so etwas bedenklich betrachtete, da sagte der lichtgraue große Geist zu mir: 'Sieh nur zu, wie eine Seele ihr irdisches Wohnhaus für immer und ewig verläßt!' Ich aber sagte: 'Warum hat denn diese scheidende Seele keine Gestalt, während doch ihr, die ihr auch pure Seelen seid, ganz ordentliche Menschengestalten habt?' Sagte der Geist: 'Warte nur ein wenig noch; wenn die Seele erst ganz aus dem Leibe sein wird, wird sie sich schon ganz fein zusammenklauben und wird dann auch recht schön und freundlich anzusehen sein!'
Während ich solchen Dunst über der Brustgrube der Kranken sich immer mehr ausbreiten und verdichten sah, lebte der Leib noch immer und stöhnte zuweilen wie jemand, der von einem schweren Traume geplagt wird. Nach etwa dem vierten Teile der Zeit einer römischen Stunde schwebte der Dunst in der Größe eines zwölfjährigen Mädchens etwa zwei Spannen hoch über des sterbenden Weibes Leib und war mit dessen Brustgrube nur noch durch eine fingerdicke Dampfsäule verbunden. Die Säule hatte eine rötliche Färbung, verlängerte sich bald und verkürzte sich auch wieder dann und wann; aber nach jedesmaligem Verlängern und abermaligem Verkürzen ward diese Dampfsäule dünner, und der Leib trat während der Verlängerungen stets in sichtlich schmerzhafte Zuckungen.
Nach etwa zwei römischen Stunden der Zeit nach ward diese Dampfsäule von der Brustgrube ganz frei, und das unterste Ende sah aus wie ein Gewächs mit sehr vielen Wurzelfasern. In dem Augenblick aber, als die Dampfsäule von der Brustgrube abgelöst ward, bemerkte ich zwei Erscheinungen. Die erste bestand in dem völligen Totwerden des Leibes, und die andere darin, daß die ganze weißneblige Dampfmasse sich in einem Augenblick in das mir nur zu wohlbekannte Weib des Nachbarn umwandelte. Alsogleich umkleidete sie sich mit einem weißen, faltenreichen Hemde, grüßte die umstehenden freundlichen Geister, fragte aber auch zugleich deutlich, wo sie nun sei und was mit ihr vorgegangen sei; auch verwunderte sie sich gleich höchlichst über die schöne Gegend, in der sie sich nun befinde.
Von der Gegend aber nahm ich selbst nirgends etwas wahr. Ich fragte darum meinen großen Lichtgrauen, wo denn die so schöne Gegend zu sehen wäre. Da sagte der Geist: >Diese kannst du aus deinem Leibe heraus nicht sehen; denn sie ist nur ein Produkt der Lebensphantasie der Verstorbenen und wird erst nach und nach in eine größere und gediegenere Realität übergehen!< Mit diesen Worten ward ich abgefertigt, und der Geist redete darauf in einer mir ganz unverständlichen Zunge; er muß aber der nun freien Seele etwas sehr Angenehmes gesagt haben, weil sich darauf ihr Angesicht gar so aufgeheitert hatte.
Merkwürdig aber kam es mir vor, daß die nun freie Seele sich gar nicht mehr darum zu kümmern schien, was da mit ihrem früheren Leibe geschehen ist; sie unterhielt sich sichtlich gleich sehr gut mit den Geistern, - aber alles in einer mir ganz fremden Zunge. Mit der Weile wurden auch die beiden verstorbenen Töchter und die beiden Mägde herbeigeführt und grüßten ihre frühere Mutter und Herrin mit aller Freundlichkeit, - aber nicht, als wären die ersten beiden ihre Töchter und die andern beiden ihre früheren Dienstmägde gewesen, sondern als echte, wahre, gute Freundinnen und Schwestern, und zwar in einer mir fremden und ganz unverständlichen Zunge. Keine aber schien sich im geringsten um ihren früher doch sicher sehr in Ehren gehaltenen Leib zu kümmern; auch schienen sie niemanden von uns noch Sterblichen wahrzunehmen.
Merkwürdig war es, daß die Seele des eben verstorbenen Weibes gleich nach dem Austritte aus dem Leibe wohl noch ganz gut hebräisch ihre Freude über den Anblick der schönen Gegend zu erkennen gab; als sie sich aber gewisserart mehr gesammelt und kondensiert hatte, bediente sie sich einer Sprache, die meines schwachen Wissens nun wohl auf der ganzen Erde und unter allen ihren sterblichen Menschen nirgends bestehen dürfte.
Ich wandte mich darum wieder an meinen Lichtgrauen und fragte ihn: >Was ist das, was nun die fünf neu in eurem Reiche Angekommenen miteinander besprechen, und in welcher Zunge?<
Sagte der Lichtgraue: >Was du doch für ein neugieriger Knabe bist! Sie reden ja eben deinetwegen diese eigene Geisterzunge, weil sie von dir nicht verstanden werden wollen; denn sie wissen und fühlen es genau, daß du hier weilest als einer, der aus seinem Leibe die Geister sehen und sprechen kann gleich einem Birmanen in Hochindien. Sie wissen und fühlen es auch, daß ihre Leiber noch hier sind; aber diese kümmern sie nicht mehr als wie dich ein alter Rock, den du als gänzlich zerrissen weggeworfen hast. Du dürftest ihnen nun alle Reiche der Welt mit der Aussicht auf ein tausend Jahre langes Leben voll Gesundheit bieten, so würden sie doch nimmer in ihre Leiber zurückkehren! Das aber, was sie miteinander reden, würdest du nicht verstehen, und wäre es auch in deiner Zunge; denn sie sehen nun eben in dieser Zeit, daß der große Verheißene bereits als Mensch, wennschon noch erst als ein zartes Kind, in der materiellen Welt sich befindet. Wenn du ein Mann bist, wirst du Ihn erkennen in Galiläa.<
Das war der ganze Bescheid, den mir der Lichtgraue ganz artig und freundlich hatte zukommen lassen. Es war das gewiß eine sehr denkwürdige Erscheinung, die ich damals als ein Knabe ebenso wahr und lebendig geschaut habe wie jetzt euch alle; und daß der Lichtgraue keine Unwahrheit mir aufgetischt hatte, davon liegt der Beweis darin, daß ich nun Dich, o Herr, wirklich in Galiläa gefunden habe also, wie der Lichtgraue es mir angesagt hatte.
Ich möchte nun nur das ein wenig mehr erläutert haben, warum die Seele im Moment des Scheidens als ein Dunst der Brustgrube entsteigt, und warum nicht gleich als eine ausgebildete Menschenform. - Herr, Du liebevollster, Du allweisester Meister alles Lebens, möchtest Du uns darüber wohl eine Erklärung geben?«
Das war also der erste Fall.
Die zuletzt gestellte Frage des Mathaels ist sehr berechtigt und wird dann auch vom Herrn beantwortet - was ich hier nicht bringe. Sie ist deshalb berechtigt, weil im dritten Fall, den ich noch bringen werde, die Seele gleich als vollendete Form entsteigt, und da wird dann auch, aber in verkürzter Form, noch einmal der Grund dafür angegeben.
So dieser erste Fall aus den Erzählungen des Mathael befaßt sich mit des Mathaels Nachbarn Weib.
Wir erfahren recht wenig über diese Frau und ihren geistigen Zustand und somit können wir annehmen, daß es sich um eine ganz normale Gläubige handelte die in der Zeit des Beginns unserer Zeitrechnung in oder bei Jerusalem lebte und Israelin war und damit einen Fall war, in dem sich heute viele Christen befinden.
Der silberne Strick wird hier als eine fingerdicke Dampfsäule beschrieben die den Brustkorb mit dem weißen Dunst verbindet und eine rötliche Färbung hat und mit der Zeit dünner wird.
Und dann wird das unterste Ende der Dampfsäule, nachdem es sich von der Brustgrube ganz frei gemacht hat, so beschrieben, daß es an das erinnert, was Robert Monroe sagte: es sah aus wie eine Gewächs mit sehr vielen Wurzelfasern.
Interessant in diesem Bericht sind natürlich auch die verschiedenen Bewußtseinsformen der verschiedenen Personen. Der Mathael hatte also Einsicht in das geistige Reich, seine Nachbarin aber dagegen war sich in diesem Bereich auch der schönen Gegend bewußt, die der Mathael jedoch nicht wahrnehmen konnte. So könnte es also auch sein, daß wenn eine Person mit den Fähigkeiten eines Mathaels auf dem Mond wäre, selbst dort nicht das wahrzunehmen im Stande wäre, was dort die eigentliche normale Lebensform ausmacht.
Bei Bertha Dudde steht Folgendes (B.D. NR. 8648):
"Wenn euch gesagt wird, die Seele des Menschen geht in das jenseitige Reich ein, so versteht ihr noch nicht recht, was unter letzterem alles zu verstehen ist: Alles außerhalb des Erdenlebens ist Jenseits. Und alle Gestirne bergen Geistiges in den verschiedensten Entwicklungsgraden, wo wahrlich jede Seele ihren Entwicklungsgang fortsetzen kann, wenn sie nicht so hartnäckig in ihrem Widerstand verharrt, daß sie in schöpfungslosen Räumen ihr Unwesen treibt zur eigenen Qual."
Was uns natürlich viel mehr interessiert ist, wie sich der geistige Zustand eines Sterbenden auf den silbernen Strick auswirkt und besonders auch auf das Loslösen dessen vom Leib im Augenblick des Todes und da wird uns das nächste Beispiel, von dem ich jedoch nur vereinzelte Auszüge bringe, einen ausgezeichneten Eindruck vermitteln:
(Mathael:) »Als ich ein Knabe von zwölf Jahren war und schon ganz männlich ernst zu denken und zu reden imstande war, da wurden zu Jerusalem mehrere Raubmörder schwerster Art zur Kreuzigung bestimmt. Es waren deren sieben an der Zahl. Das machte damals ein großes Aufsehen nicht bloß in ganz Jerusalem, sondern auch weit und breit in der Umgegend.
Endlich erschien der fürchterliche Schreckenstag. Die Schergen und die Büttel kamen, und den sieben wurden auf offenem Platze bei Anwesenheit von Tausenden die Kleider ausgezogen bis auf ihre Scham, worauf sie blutig gegeißelt wurden. Ich konnte dieser Exekution nur von weitem zusehen, bemerkte aber dennoch, wie während dieser Behandlung eine Menge schwarzer Fledermäuse von den Gegeißelten wie ein Bienenschwarm hinaus- und hinwegflogen; auch wie kleine fliegende Drachen erhoben sich über den Gegeißelten, und diese dampften und rauchten nun schon um ein bedeutendes weniger.
Bei diesen sieben fing nun auch eine sonderbare Art ganz kohlschwarzen Dunstes und Rauches über der Brustgrubengegend sich zu entwickeln an und wuchs und wuchs bis zur doppelten Größe der an den Kreuzen Hängenden; ich bemerkte auch die gewisse Dunstschnur, durch die der ausgestiegene Dunst mit dem noch fiebrig und krampfhaft zuckenden Leibe in einer Verbindung stand. Die schwarze Dunstmasse aber entfaltete sich ja nicht etwa in eine Menschenform, sondern in die erschrecklichste eines größten und ganz schwarzen Tigers, der aber wie mit Blut gestreift war. Als diese schwarzen Bestien bald genug ausgebildet dastanden, fingen sie alsbald überaus furchtbar an zu toben und versuchten, sich mit aller Gewalt völlig vom Leibe zu trennen. Aber es ging das nicht; denn die Lebensschnüre waren so hartnäckig, daß sie sich durch gar keine Gewalttat zerreißen ließen.
(Mathael:) »In einer halben Stunde waren wir schon wieder auf Golgatha und trafen daselbst außer den Wächtern nahe niemanden dort. Aber die sieben boten einen Anblick des tiefsten Entsetzens dar. Ich will hier nicht so sehr von dem schrecklichen Aussehen der sieben Halbleichname reden, als vielmehr von ihren Seelen, die von ihren Leibern noch nicht abgelöst waren, sich aber alle Mühe gaben, selbst die Leiber zu zerstören und zu zerreißen. Diese schwarzen und dunkelblutrot gestreiften Tiger krallten sich in ihre Leiber und verbissen sich in dieselben; aber sie mußten dafür aus dem noch nervenlebenden Leibe eine sie schmerzende Rückwirkung verspüren. Denn nach jedem dem Leibe beigebrachten Bisse machten sie schmerzhafte Grimmgesichter und legten ihre Tatzen gleich auf die entsprechend gleiche Stelle, allwo sie in ihren halbtoten Leib hineingebissen hatten.
Aber nun bemerkte ich einen Geist, der sich gerade aus der Lufthöhe, auf einer Wolke stehend, herabließ und in seiner Rechten ein großes, blankes Schwert trug. >Was wird er hier tun?< dachte ich mir.
Ich sah nun nur auf den großen Geist, der ein dunkelhimmelblaues Faltengewand anhatte, was denn er bei dieser Geschichte tun werde. Hört! Wie die Beinbrecher auf das Kommando harrten, um den sieben die Beine zu zerschlagen und einem noch beim Leben Seienden mit den bewußten Schlägen den Garaus zu geben, da streckte der mächtige Geist sein Schwert aus und hieb die Fäden entzwei, mit denen die schwarzen Tigerseelen noch mit den Leibern zusammenhingen.
Als diese schrecklichen Seelen ihrer Leiber ganz ledig waren, bekamen sie auf einmal ein etwas menschlicheres Aussehen, gingen auf den Hinterbeinen einher, aber ganz stumm und höchst traurigen und leidenden Aussehens, und der Geist herrschte sie folgenderweise an: >Entfernet euch an den Ort eurer bösen Liebe; er wird euch anziehen! Wie eure Taten, also auch euer Lohn!< Die sieben Seelen aber schrien: >Sollen wir verdammt sein, so wäre dazu noch Zeit gewesen! Warum mußten wir uns denn martern lassen, so uns nun hier die ewige Verdammnis erwartet?!<
Sagte der große, mächtige Geist: >Alles lag und liegt noch an eurer Liebe! Ändert diese nach der euch bekannten Ordnung Jehovas, und ihr werdet eure eigenen Erlöser sein; aber außer euch kann euch niemand in der ganzen Unendlichkeit Gottes erlösen! Das Leben ist euer, und die Liebe ist euer; könnet ihr eure Liebe ändern, so wird diese dann auch euer ganzes Leben und Sein umgestalten! Und nun entfernet euch!<
Bei diesen scharfen Worten des großen und mächtigen Geistes fuhren die sieben unter einem gräßlichen Geheule schnellstens von dannen; ich aber war so keck, den großen Geist zu fragen, was es denn mit den sieben späterhin für ein Ende nehmen werde.
Und der Geist erhob sich wieder und sagte nichts als: >Ihr höchst eigener Wille! Bei diesen war es nicht Mangel an der Erziehung, nicht an der Erkenntnis, und sie waren auch nicht besessen - denn nur durch ihren bösen Willen. Das Geschmeiß, das du während ihres Ausgesetztseins und während ihrer Stäupung ihnen entfliehen sahst, waren keine fremden Dämonen, sondern lauter Produkte und Ausgeburten ihres eigenen bösen Willens. Also ist dies Gericht ein gerechtes; denn es hatte mit sieben vollendeten Teufeln zu tun, für die es auf dieser Welt keine Lehre, kein Wort und keine Besserung gab! Hier bei uns aber, da alles offenbar wird, wird ihr Los so sein, wie sie selbst es aus ihrer Liebe heraus wollen werden. An Gelegenheiten, wenn auch nur zum Scheine, wird es hier nicht fehlen, sich zu versuchen in noch mehr Bösem oder aber auch in Besserem. Verstehe das, Junger, und erkläre solches auch deinem Vater, dem für das keine Sehe gegeben ist!<
Mit diesen bedeutungsvollen Worten verschwand der große und mächtige Geist, und die Beinbrecher begannen ihr Werk.
Es heißt dort, da streckte der mächtige Geist sein Schwert aus und hieb die Fäden entzwei, mit denen die schwarzen Tigerseelen noch mit den Leibern zusammenhingen. Dies war nötig, denn „die Lebensschnüre waren so hartnäckig, daß sie sich durch gar keine Gewalttat zerreißen ließen.“
Der silberne Strick war also so stark mit dem Körper verbunden, daß ein Geistwesen ihn mit Gewalt abtrennen mußte.
Diese Situation von Golgata ist eine extreme Situation, extrem zum Schlechten hin, und nun zum Abschluß soll ein Beispiel folgen, das auch wieder extrem ist, aber zum Guten hin und wir wollen sehen, wie nun die Trennung des silbernen Strickes vor sich geht in dem folgenden Fall in Bethanien. Auch hier bringe ich lediglich Auszüge.
Der Mann, der in diesem Fall starb, war Simon der Aussätzige in Bethanien, in dessen Haus Jesus war, als eine Frau kam und ihn mit Nardenöl salbte, Matthäus 26,6 und in Markus 14, 3.
In den Schriften von Jakob Lorber wird dieser Mann auch schon in seinem Werk Die drei Tage im Tempel erwähnt. Simon war der Vater von Lazarus, und Maria und Martha.
Nun folgen also Auszüge aus dem Bericht des Mathaels:
Als wir aber anfingen uns anzuschicken, ins Haus zu gehen und darin unser Ruhelager zu nehmen, da entdeckten wir einen Menschen eiligen Schrittes, mit einer Schafurinblasenlaterne in seiner Hand, gerade auf unser Haus losziehen, und es währte kaum etwelche Augenblicke, und ein ziemlich betrübter, noch recht junger Mann stand vor uns.
Meinen Vater als einen Arzt gleich erkennend, sagte er in einem wehmütigen Tone: >Freund und Arzt! Ich komme von Bethania her; mein Name ist Lazarus, bin der Sohn des alten Lazarus, den ich über alles liebe! Der ward heute plötzlich sehr krank, und es steht übel aus mit ihm! Unser Rabbi, der zur Not auch so ein bißchen ein Arzt ist, kennt sich bei meinem Vater nun durchaus nicht mehr aus! Er selbst beschied mich zu dir, da du ein außergewöhnlicher Arzt wärest und den Kranken schon in Fällen Hilfe gebracht habest, in denen kein anderer Arzt mehr ein Heilmittel fand. Komme und heile, wenn noch möglich, meinen leidenden Vater!<
Wir kamen aber bei diesen wenig sagenden Betrachtungen endlich nach Bethania und daselbst in das sehr angesehene Haus des Lazarus und fanden den Kranken gerade in den letzten krampfhaften Zügen, von welchen man sagt, daß für sie kein Kräutlein mehr gewachsen ist.
Das Bett umstanden zwei weinende, sonst überaus liebliche Töchter des Sterbenden und noch eine Menge Muhmen und Basen und schluchzten und weinten, wie es bei solchen Gelegenheiten schon immer herzugehen pflegt. Unser Führer, als Sohn des Hauses, weinte auch mit und vergaß vor lauter Traurigkeit, meinen Vater zu fragen, ob da noch etwas zu helfen wäre oder nicht.
Nur der kleine Rabbi näherte sich meinem Vater, ob etwa da denn doch noch irgend etwas anzuwenden wäre, das den Alten doch zum wenigsten auf eine nur ganz kurze Zeit zur Besinnung brächte. Mein Vater sagte anfangs auf diese Frage nichts, fragte mich aber ganz im stillen, wie es mit dem Alten stünde, und ob etwa die Seele schon anfange, sich aus dem Leibe zu ziehen und zu erheben.
Ich aber sagte dem Vater, wie ich es sah, ganz harmlos: >Die Seele schwebt bereits ganz vollendet bei einem halben Mann hoch in waagrechter Richtung über dem Leibe und ist mit dem Leibe nur noch durch einen haardünnen Lichtfaden verbunden, der nach unseren gemachten Erfahrungen wohl keine sechzig Augenblicke mehr dauern dürfte; der wird ehest zerreißen. Merkwürdig aber ist zu sehen, wie jene ungeheure Lichtsäule, die wir in der großen Natur mit den Naturaugen schauten, sich hier über dem Haupte der Seele wieder zeigt, die gleiche Lichtkraft hat und auch eine sehr wohltuende Wärme von sich ausströmen läßt. Die Seele wendet ihr Auge nicht ab von der Lichtsäule und scheint daran ein großes Wohlbehagen zu haben.«
(Mathael:) »Als mein Vater solches vernommen hatte von mir, wandte er sich gleich an den schon etwas ungeduldig werdenden kleinen Rabbi und sagte: >Freund, wie ich die Sache nun beobachtet habe, so wäre es da für jeden Tropfen selbst des stärksten Lebensbalsams schade; denn seine Seele schwebt bereits manneshoch über dem schon so gut wie vollkommen toten Leibe. Darum stimme nun nur deinen Klagepsalter an, und zeige es als ein Priester den Menschen an, daß hier keine irdische Hilfe etwas vermag!<
Bei dieser Erklärung machte der kleine Rabbi ein etwas saures Gesicht und fragte den Vater, wie er das zu merken imstande wäre. Der Vater aber war niemals von einer zu großen Höflichkeit und sagte dem kleinen Rabbi so ganz trocken ins Gesicht: >Wie und woher ich das sehe und weiß, gehet dich nichts an; tue du nur das Deinige, und ich kenne recht genau und gut, was ich zu tun habe!<
In diesem Moment ward die Seele ganz vom Leibe gelöst, und mehrere sehr erhaben und weise aussehende Geister nahmen sie gleich in ihre Mitte, gaben ihr wie aus weißestem Bissus ein wunderherrliches Faltengewand, und einer nahm die Lichtsäule, bog sie um die Lenden der nun freien Seele, und es ward daraus ein gleich der Sonne mächtig strahlender Gürtel. Zugleich setzte ein mächtiger Geist der freien Seele einen ebenso mächtig strahlenden Hut aufs Haupt und sagte: >Sei, Bruder, für ewig geschmückt mit dem Lichte deiner aus Gott in dir leuchtenden Weisheit!<
Mit dem verließen aber auch augenblicklich alle hohen anwesenden Geister samt der nun frei gewordenen Seele das Haus, was ich dem Vater sogleich mitteilte, und der Vater sagte zum Rabbi: >Nun, weil die Seele des Alten von dem Leibe vollends abgelöst ist, wirst du etwa doch hingehen und den sich nahe blind Weinenden den vollkommenen Tod des Alten ankündigen?!<
Auch sah ich bei dieser Seele zuvor keine so ganz eigentliche Dunstwolke, sondern nur mehr gleich eine ganz gut ausgebildete Menschengestalt, die nur mit einem sehr lichtvioletten Faden mit dem Leibe zusammenhing, der auch bald ganz abriß, worauf die Seele gleich als völlig frei mit einem blendendweißen Faltenkleide vom feinsten Bissus in der Mitte einiger weiser und mächtiger Geister dastand, wie ich's ehedem erzählt habe.
(Der Herr:) »Da aber der alte Lazarus seine irdische Lebenslaufbahn gar so gut vollendet hatte ...
Nun gehen wir in das Sterbegemach des alten Lazarus! Dort sahst du keine zertragene Dunstgestalt über dem Leichnam schweben, sondern schon mehr eine volle Menschenform. Der Grund davon liegt in der großen Liebe zur Tätigkeit, was schon ein vollendetes inneres, geistiges Leben andeutet, das aller Furcht vor der kommenden großen Tätigkeit im endlosen Reiche der Himmel vollkommen bar ist. Die Angstvibrationen der Seele können da nicht stattfinden, und somit ist die seelische Menschenform schon gleich beim ersten Austritt aus dem Leibe als unzertragen und in voller Ruhe ersichtlich, natürlich für den, der solches zu schauen das seltene Vermögen hat.
Der kleine und äußerst dünne Bindefaden zwischen der Seele und ihrem Leibe bekundet den stets allergeringsten Sinn fürs Irdische und somit auch das vollkommenst leichte und schmerzlose Lostrennen vom Leibe.
Das war also der dritte Fall und bei dieser Seele des alten Lazarus wird uns berichtet, daß seine Seele mit dem Leibe nur noch durch einen haardünnen Lichtfaden verbunden war und sich deshalb ohne Schwierigkeiten bald ohne Hilfeleistung von alleine löste.
„Die Seele wendet ihr Auge nicht ab von der Lichtsäule und scheint daran ein großes Wohlbehagen zu haben.“
Der haardünne Lichtfaden verursachte bei diesem Menschen, daß er ein Sterbeerlebnis hatte, an dem er ein großes Wohlbehagen hatte.
Und der haardünne Lichtfaden hatte sich wiederum deshalb ergeben, weil das Leben dieses Mannes ein entsprechendes gewesen war.
„Der kleine und äußerst dünne Bindefaden zwischen der Seele und ihrem Leibe bekundet den stets allergeringsten Sinn fürs Irdische und somit auch das vollkommenst leichte und schmerzlose Lostrennen vom Leibe.“
Der stets allergeringste Sinn fürs Irdische ist das, was uns das Sterben leicht machen wird und somit haben wir eine klare Zielvorgabe – die Himmel.
Oben hatten wir folgendes gelesen:
„Der Grund davon liegt in der großen Liebe zur Tätigkeit, was schon ein vollendetes inneres, geistiges Leben andeutet, das aller Furcht vor der kommenden großen Tätigkeit im endlosen Reiche der Himmel vollkommen bar ist.“
Das Wort Himmel steht hier in der Mehrzahl.
Zum Abschluss folgendes von Jakob Lorber:
„In den ersten, den Weisheitshimmel kommen zumeist nur Seelen von allen anderen Weltkörpern, und von dieser Erde die Seelen jener weisen Heiden, die nach ihrer Erkenntnis wohl sehr gewissenhaft und gerecht gelebt haben, aber von Meiner Person auch jenseits nichts vernehmen wollen. Nehmen sie jedoch mit der Weile etwas an, so können sie wohl in den zweiten, also höheren oder auch Mittelhimmel aufgenommen werden; aber in den dritten, innersten und höchsten, den eigentlichen Liebe- und Lebenshimmel kommen sie nie und nimmer. Denn dahin werden nur jene kommen, die schon die volle Kindschaft Gottes erlangt haben.
Ich meine, daß euch nun auch diese vom Bruder Mathael erzählten Todesarten als hinreichend erklärt vorkommen sollten; ist aber doch noch jemandem irgend etwas nicht klar genug, so steht jedem eine Frage frei.“
Dieses ist das Ende von "Der silberne Strick - Teil 1"
Zur englischen Version dieses Kapitels:
The Silver Cord - Part 1
Lesen Sie hierzu auch Der silberne Strick - Teil 2:
[43]
Zu Kapitel: [30]
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