[Home] [Kann man Glauben messen?] [Die Imitationskirche] [Verschiedenes]

[Home]>[Die Imitationskirche]>[24. Verstand und Geist]

 

Dieses ist das 24. Kapitel von "Die Imitationskirche."

 

24. Verstand und Geist

Frank L. Preuss

 

Im vorigen Kapitel, Verstand und Seele, hatten wir uns mehr mit der Seele als dem zweiten der drei Hauptteile des Menschen beschäftigt und in dem Kapitel davor, Verstand und Leib, mit dem Körper, dem ersten Hauptteil des Menschen. Hier in diesem Kapitel nun, Verstand und Geist, wollen wir mehr den Geist ansehen, also den dritten Hauptteil des Menschen.

Wir haben ein niederes Selbst und wir haben ein höheres Selbst. Und hier ist es wo der Geist hineinkommt. Es ist der Einfluß des Geistes der entscheidend dafür ist, wer unser Leben beherrscht, das niedrige Selbst oder das höhere Selbst.

Je mehr der Geist das Sagen hat, je mehr werden wir ein Leben führen das vom Geist geleitet wird, ein Leben das erfolgreich ist und vollfüllt.

Um wirklich unser Leben unter Kontrolle zu haben, müssen wir einen Punkt erreichen, wo wir es gelernt haben, jeden Gedanken und jede Begierde loszuwerden, die nicht wirklich akzeptabel sind, wenn wir sie examinieren würden. Dieses sollte automatisch geschehen. Wir müssen solche Gedanken sofort beim Entstehen zurückweisen.

Der höhere Verstand ist dort wo der heilige Geist sich befindet. Dort wirkt Gott, unser höheres Selbst, mit unserem höheren Verstand. Der niedere Verstand ist der Aufenthaltsort des niederen Selbst oder des Egos oder des bösen Prinzips oder des Teufels oder Satan oder des Betrügers, was auch immer Sie es nennen mögen. Dort wirkt das niedere Selbst mit dem niederen Verstand.

Es gibt da eine bedeutungsvollere Definition des niederen Verstandes oder des Teufels. Der "Teufel" ist der Glaube an Trennung; dieser Glaube ist die Wurzel alles Bösen. Wenn Sie dies glauben – daß es Trennung gibt – dann sind sie "gefallen" und sollten aufstehen und nicht in der gefallenen Position verbleiben.

Lassen Sie den "Fall" hinter sich. Sie sind nicht von Gott getrennt und Sie sind nicht von irgend etwas anderem getrennt. Ihre Aufgabe ist es, wie Gott zu erschaffen. Wir sind Mit-Schöpfer.

Der einzige Unterschied zwischen uns und Gott ist, daß Gott uns schuf. Wir erschufen uns nicht selbst. Unsere Existenz hängt also nicht von uns ab. Wir können uns entspannen; wir haben es nicht selbst gemacht, wir haben die Macht Gottes nicht widerrechtlich an uns gerissen. Wir können entspannt sein, weil unser Wert nicht von uns bestimmt wurde, sondern von Gott. Wir brauchen uns deshalb um nichts irgend welche Sorgen zu machen, einfach weil wir uns nicht selbst gemacht haben. Wir brauchen über nichts beunruhigt zu sein.

Trennung existiert nicht wirklich. Sie können aber glauben, daß sie existiert. Sie können an Trennung glauben. Sie können an den Teufel glauben. Ihr Glaube aber verursacht nicht seine Existenz.

Trennung existiert nicht und der Tod existiert auch nicht. Sie sind aber frei zu glauben, daß beide existieren. Sie können dies glauben und leiden.

Die Art und Weise wie Sie sich fühlen zeigt Ihnen, welches Selbst am Ruder ist, das höhere oder das niedere. Ihre Gefühle, Ihre Einstellungen und Ihr Verhalten zeigt Ihnen, wer da in Kontrolle ist. Es ist so einfach. Es ist immer Ihre Wahl, an welchen Teil des Verstandes sie sich wenden und wem Sie zuhören. Sie können jederzeit Ihre Meinung ändern – Ihr Denken. Sie können Ihre Gemütsverfassung beobachten und Sie werden es wissen, wer das Sagen hat. Wenn Sie keinen Frieden haben und Freude ist abwesend, dann wissen Sie, daß es das niedere Selbst ist, das die Sache in die Hand genommen hat. Wechseln Sie einfach den Kanal. Da gibt es keinen Grund weiter in die falsche Richtung zu laufen. Ändern Sie einfach Ihr Denken und denken Sie mit dem Verstand Gottes. Wenn Sie dies tun, dann ist Ihr Verstand ganz oder heil oder heilig. Wenn Sie dies nicht tun, dann haben Sie einen gespaltenen Verstand - einen kaputten Verstand. Wann immer sie deprimiert sind oder traurig oder fix und fertig, dann ändern Sie Ihr Denken. Ihre Wahl war eine falsche gewesen und nun treffen Sie eine bessere. Passen Sie auf ihre Stimmungen auf.

Wenn Ihr Denken falsch ist, dann ist Ihr Verstand gespalten – er ist kaputt; er ist nicht ganz, nicht heilig. Wenn Ihr Verstand heil ist, dann wird er vom heiligen Geist betrieben und ist ganz und heilig. Ihr Verstand und Gottes Verstand sind dann eins; da ist dann Einheit. Ihr Verstand ist dann im Zustand der Einheit. Es hat dann eine Aussöhnung oder eine Versöhnung stattgefunden. Gottes Denken und des Menschen Denken sind dann in Einklang gebracht worden. Der Mensch hat mit seinem Denken sich dann dem Denken Gottes gefügt. Er hat sich mit Gott ausgesöhnt. Er hat sich mit ihm versöhnt. Der Streit zwischen ihnen ist geschlichtet worden, er ist nun beigelegt. Da gibt es jetzt keine Differenzen zwischen ihnen. Der Verstand des Menschen und der Verstand Gottes sind vereinigt worden. Es ist ein höchst kraftvoller Zustand des Denkens. Es ist ein Zustand, in dem nichts unmöglich ist. Glauben Sie niemals, daß es sich nicht lohnt, und Sie es nicht wert sind, diesen Zustand des mit Gott vereinigten Verstandes zu erreichen. Diese Anstrengung zu unternehmen, ist alles worum es geht. Diese Aussöhnung ist das Ende der Trennung. Wenn sie nicht mehr von Gott getrennt sind, dann sind Sie okay; dann können Sie nicht sündigen – sind Sie ohne Sünde. Versuchen Sie also nicht ein Leben ohne Sünde zu leben, überlassen Sie das Gott; praktizieren Sie aber dieses Einssein, die Versöhnung.

Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.

Behalten Sie Ihren Verstand im Auge. Praktizieren Sie Einheit.

Sich auszusöhnen, umzukehren, ist die Trennung zu beenden, der Uneinigkeit ein Ende zu machen.

Um nun diese drei Unterteile der Seele besser zu verstehen, und auch den Einfluß des Geistes auf sie, wollen wir einen Mann ansehen, der nicht vom Geist beeinflußt ist – wo der Verstand nicht jeden Gedanken unter den Gehorsam Christi gefangen nimmt.

Solch ein Mann mag auch außergewöhnlich mächtig sein. Wenn ein Mann seine Gedanken unter Kontrolle hat, er aber nicht alles Denken so gefangen nimmt, daß es Christus gehorcht, er nicht alle Gedanken der Lehre Jesus zuführt, sondern in eine Richtung, die seinen weltlichen Ambitionen entspricht, und sein Verlangen ist, mächtig und beherrschend zu werden, dann bewegt er sich der schwarzen Magie zu und nicht der weißen Magie. Er wird zum Zauberer, zu einer Person die Böses tut; eine Person die von Habgier und Machtgier beherrscht wird.

Und wenn man mit dieser Art von Person zu tun hat, dann ist es hilfreich, etwas von den Einzelheiten ihres Wirkens zu wissen und wie man ihnen begegnet.

Und es ist genau dieser Gesichtspunkt – das Verständnis dieser wichtigen Einzelheiten – der es nötig macht, sich ein Verstehen der verschiedenen Teile des Menschen anzueignen.

Wir wollen uns nun unserem letzten, dem dritten Teil zuwenden. Es ist der Geist, 3.

Auch dieser Teil hat drei Unterteile. Der erste ist der Verstand, 31; der zweite ist der Intellekt, 32; und der dritte ist der Geistmensch, 33.

Wir haben jetzt alle neun Unterteile. Zusammen mit den Hauptteilen sind es:

1 Leib

11 physischer Leib

12 Lebensleib

13 Seelenleib

2 Seele

21 Sinnesseele

22 Verstandesseele

23 Bewußtseinsseele

3 Geist

31 Verstand

32 Intellekt

33 Geistmensch

1

2

3

Leib

Seele

Geist

11

12

13

21

22

23

31

32

33

physi-scher Leib

Le-bens-leib

See-len-leib

Sin-nes-seele

Ver-stan-des-seele

Be-wußt-seins-seele

Ver-stand

Intel-lekt

Geist-mensch

Das Wissen um diese Dinge ist der Kern um den es vor allem geht, wenn man sich mit der Naturwissenschaft und der Geisteswissenschaft beschäftigen will. Nur wenn diese Dinge verstanden werden, kann man wirklich die Natur und die Naturwissenschaft und den Geist und die Geisteswissenschaft verstehen. Hier haben wir wieder etwas was die Wissenschaft und die Religion gemeinsam haben. Sie kümmern sich recht wenig hierum. Besonders die Theologen sollten auf diesem Gebiete soviel Fortschritte wie möglich machen, um den Menschen möglichst viel Hilfe zu geben, aber auch um den Naturwissenschaftlern Richtungen vorzuzeigen, die sie gehen könnten und was für Dinge sie erforschen sollten.

Lehren wie diese Okkultismus zu nennen, oder Esoterik, oder New Age Zeug, ist nicht sehr hilfreich und stößt nur Leute ab. Es ist Old Age Lehre und kommt von allen Ecken der Welt und ist auch nicht geheim und auch nicht mystisch. Es ist noch nicht einmal übernatürlich. Es ist ganz natürlich und jeder kann es erfahren.

Alle subjektiven Erfahrungen sind wirkliche Erfahrungen und gelten vor Gericht. Ein Richter wird einen Bericht eines Zeugen akzeptieren und wenn Wissenschaftler und Religionisten nicht die Aussage eines Zeugen akzeptieren, dann ist etwas verkehrt mit ihnen; dann haben die Religionisten und die Wissenschaftler ein Problem. Und wenn sich Leute von solchen sogenannten Naturwissenschaftlern und sogenannten Geisteswissenschaftlern beeinflussen lassen, dann haben sie ein Problem und nicht diejenigen, die einfach das in reichlichen Quellen und Dokumenten zur Verfügung stehende Beweismaterial studieren – und auch nicht die Leute die diese Dinge erleben.

Ein Ergebnis unserer Überlegungen sollte sein, daß wir nicht versuchen sollten, die Dinge die wir kennen und erfahren sogenannten Wissenschaftlern beweisen zu wollen. Wir würden damit nur unsere Zeit vergeuden. Die meisten der wirklichen Wissenschaftler scheinen ihre Ideen für ihre Ergebnisse sowieso von diesen uralten Lehren zu erhalten und auch von ihren persönlichen Erfahrungen und reden einfach nicht viel darüber und behalten es für sich. Und so vermeiden sie viele Unannehmlichkeiten von den Wissenschaftlern die ignorant sind und bleiben. Einstein sagte, daß er viel Ärger dadurch vermied, daß er oft nichts sagte.

Vergeuden Sie also keine Zeit und Energie, um sich mit sogenannten Wissenschaftlern zu befassen. Halten sie Abstand von ihnen und auch von Religionisten. Jesus ließ sie und ging davon.

Ein wirklicher Wissenschaftler wird uralte Lehre benutzen, um Ideen zu erhalten; ein sogenannter Wissenschaftler wir sich darüber lustig machen. Das gleiche triff auf einen wirklichen Geisteswissenschaftler. Er wird Weisheit suchen. Der sogenannte Geisteswissenschaftler aber wird seinen Verfolgungsapparat einschalten und zum Ketzer-Jäger werden.

Diese Toren stellen Narrheit zur Schau, aber ein Kluger tut alles mit Vernunft und sagt nichts.

Wenn also die Gaben des Geistes am wirken sind und Wunder passieren und Menschen geheilt werden, dann versuchen Sie nicht, sogenannte Wissenschaftler da hineinzuziehen und ihnen zu beweisen, daß diese Dinge echt sind. Sie werden nur den Glauben der vorhanden ist zerstören und die Perlen vor die Säue werfen und Sie werden sich blamieren und diese sogenannten Wissenschaftler werden über Sie lachen.

Was wird passieren, wenn Sie sich mit solchen Leuten abgeben? Solange Menschen mit Glauben um sie herum sind, werden die Ergebnisse da sein. Wenn auch Ungläubige anwesend sind, dann werden diese vielleicht berührt, von dem was geschieht; diese Ungläubigen werden aber einfach ein Teil aller Anwesenden sein. Wenn diese Ungläubigen aber die Initiatoren werden, die, die nun das Sagen haben wollen und bestimmen wollen was passiert, die nun darum ersuchen, daß ein Wunder geschieht, und eins sehen wollen, und die Beweise haben wollen, die nun eine wissenschaftliche Untersuchung anstellen wollen, dann wird der Geist gehen und kein Beweis wird erbracht werden und man wird Ihnen sagen, daß alles einfach nicht wahr ist, daß Sie eine Person voller Illusionen sind.

Da gibt es eine Methode solche Menschen von der Existenz von geistigen Dingen zu überzeugen, und die ist, sie herauszufordern. Geben Sie ihnen die Aufgabe, alle Vorbedingungen zu erfüllen die erforderlich sind, den göttlichen Geist in ihnen zu erwecken und dann den Geist die gesamte Seele zu übernehmen. Wenn sie diesen Vorbedingungen nachkommen, dann werden sie selbst in ihrem eigenen Leben die Glaubwürdigkeit von all diesem erfahren.

Kommen wir zurück zu den drei Unterteilungen des Geistes. Die erste ist der Verstand. Der Verstand, 31, gibt geistige Information an das Selbst, das Ich, die Bewußtseinsseele, 23. Das Ich erhält also Input aus der physischen Welt von den Sinnen, dem physischen Körper, 11, den fünf Sinnesorganen, und das Ich erhält Input von der Welt des Geistes über den Verstand, 31.

Das Ich lebt in der Seele und der Geist ist in dem Ich. Das Ich gibt dem Geist ein Zuhause. Der Geist bringt Licht in das Ich.

Das Ich gibt dem Geist die Individualität. Der Geist wird irgendwie eine individuelle Sache. Und das Ich wird zu einem ewigen Wesen durch den Input des Geistes.

Das Ich also, das Selbst, erhält geistige Offenbarungen von dem geistigen Selbst, von "oben," und es erhält physische Offenbarungen von der Welt der Sinne, von "unten." Die Bewußtseinsseele, 23, das Selbst, das Ich, empfindet durch den Seelenkörper, 13, was die Sinne gewahr werden, und durch den Verstand, 31, was vom Geist kommt.

Der Intellekt, 32, ist der Unterteil, der geistige Nahrung aus dem geistigen Reich absorbieren sollte und dadurch wachsen sollte. Das Aufnehmen von geistigen Dingen hat ewigen Wert.

Der Geistmensch, 33, ist der geistige Teil des Menschen und ist Teil des Geistes, Gottes Geistes, ist eins mit Gott, ist Teil Gottes.

Der Geistmensch kann auf allen Ebenen existieren und all die anderen Teile des Menschen sind nur Gesichtspunkte von ihm.

Das Interessante ist nun wie das Selbst, das Ich, die Bewußtseinsseele, 23, beeinflusst wird. Von unten wird sie von Begierden, Lüsten, Leidenschaften und Emotionen beeinflußt. Von oben wird sie von geistigen Wirkungen beeinflußt.

Wenn die geistigen Einwirkungen Begierden, Lüste, Leidenschaften und Emotionen durchdringen, dann hat sich das Geistesselbst im Ich verbreitet. Das Ich ist dann zum Herrscher über die Welt der Sinne geworden. Je mehr das Ich vom Geiste beeinflußt wird, je mehr wird es fähig sein, die Herrschaft auszuüben und zu regieren.

Das Ich kann also von unten, von den Sinnen, regiert werden, oder von oben, dem Geist. Wird es völlig von unten regiert, dann wird ein solcher Mensch von seinen Gefühlen, Trieben, Gelüsten, Emotionen, Verlangen, Angewohnheiten kontrolliert. Unter sie fallen Dinge wie Hunger und Durst, Herrschsucht, Geld oder Sex, Haß, Neid und Eifersucht, der Wunsch nach Unterhaltung, Tourismus, materielle Dinge. Je mehr solch ein Mensch sich in eine geistige Person wandelt, je mehr entrinnt er der Beherrschung durch diese Empfindungen und Leidenschaften.

Je mehr eine Person es gelernt hat, ihre fleischlichen Verlangen zu zügeln und zu erobern, je mehr wird sie auf höhere Ebenen vordringen, wenn sie ihren Besuch hier auf Erden beendet hat und zu geistigen Welten kommt.

Wie sehen uns jetzt noch einmal alle Teile zusammen an:

1

2

3

Leib

Seele

Geist

11

12

13

21

22

23

31

32

33

physi-scher Leib

Le-bens-leib

See-len-leib

Sin-nes-seele

Ver-stan-des-seele

Be-wußt-seins-seele

Ver-stand

In-tel-lekt

Geist-mensch

Die Wechselwirkung zwischen der Seele und dem Geist ist es, was uns wachsen läßt oder was uns stagnieren läßt. Alle Gedanken die positiv und konstruktiv sind ermutigen den Geist und regen ihn an und helfen dabei, den Kanal zwischen der Seele und dem Geist zu erweitern und fördern den Fluß der geistigen Dinge in die Seele. Der Kontakt zwischen Gott und uns verbessert sich.

Dieser Kontakt verschlechtert sich, wenn negative, zerstörende Gedanken wirken. Sie bewirken, das eine Barriere errichtet wird. Sie lassen eine solche Barriere höher werden und lassen weniger vom Geiste durchkommen. Je höher diese Barriere wird, je weniger Licht vom Geist kommt durch und erleuchtet uns. Besonders die Wiederholungen von begrenzenden, einschränkenden und nutzlosen Gedanken verstärken diese Barriere. Licht und Leben wollen in uns hineinleuchten und aus uns ausstrahlen, aber diese Barriere verhindert, daß Einfälle, Ideen und Eingebungen richtig fließen. Die Verlangen des Geistes werden behindert. Intuitionen haben es schwer, durchzukommen. Geistige Wesen die uns helfen wollen, können uns nicht richtig erreichen. Wir können sie nicht hören. All diese Sachen kommen in unserem bewußten Verstand nicht an; sie erreichen uns nicht.

Unser Leben wird also erfolgreich werden, wenn dieses Fließen von oben stattfindet, denn dort ist die geistige Welt, und der höchste Teil von uns, der Geistmensch, 33, ist ein Teil davon, ist Teil von Gott, und nur wenn diese Verbindung funktioniert, werden wir wirklich Teil dieses Einsseins sein und werden wir gesund sein. Wenn diese Verbindung nicht funktioniert, dann sind wir Krebszellen, die ihre Verbindung mit der Essenz eines Menschen verloren haben und etwas bilden, das nicht wirklich zum Körper gehört, dort fremd ist und Schaden anrichtet.

Um diese Sache mit dem Einssein verständlicher zu machen, stellen Sie sich vor, Sie seien eine Zelle in Ihrem Körper. Sie sind nun eine Zelle in einem der Organe Ihres Körpers und Sie sind so lebendig wie all die anderen Zellen um sie herum es auch sind. Sie sind glücklich und Sie ziehen, wie auch all die Nachbarzellen, an einem Strang in dieselbe Richtung – Wohlsein des Ganzen, des ganzen Körpers und aller seiner Teile und Organe.

Aus irgend einem Grund ändern sich dann aber Ihre Ansichten und Ihre Einstellung und Sie werden deprimiert und niedergeschlagen und negativ und eignen sich ein weltliches Verhalten an. Sie beginnen damit, Ihren Nachbarn als Einzelperson zu betrachten der von Ihnen getrennt ist. Wenn er etwas hat, daß Sie selbst nicht haben, dann sind Sie neidisch, und wenn Sie etwas haben, daß er nicht hat, dann sind Sie eingebildet. Ein konkurrierendes Denken bemächtigt sich Ihrer. Sie wollen, daß andere verantwortlich werden für die Dinge Ihres Lebens: Ihre Nachbarn oder die Regierung oder was auch immer. Auf der anderen Seite fangen Sie an zu denken, daß die anderen Menschen das tun müßten, was Sie meinen, daß es das Richtige wäre. Sie wollen sie manipulieren. Eine Sklavenmentalität entwickelt sich. Sie wollen ein Sklavenmeister sein und manchmal gefällt es ihnen auch, sich wie ein Sklave zu verhalten, der will, daß andere sein Leben für ihn führen und dafür aufkommen. Sie werden zu einer Last für die Gesellschaft – ein Mitglied der Gemeinschaft das ihr schadet und das das Krankheitsdenken vermehrt und auch all die kranken Gewohnheiten der Gesamtheit. Sie werden zu einem kranken Teil dieses Organs Ihres Leibes und Sie werden ein Teil des Organs das krank ist. Sie werden zu einer Krankheit. Sie haben die Sicht verloren, ein Teil des Ganzen zu sein und dieses Denken der Trennung verursacht Desorganisation, Auflösung, Zerrüttung, Unordnung, Gebrechen, Beschwerden, Elend, Not und Krankheit. Sie wurden zu einem Krebs in Ihrem eigenen Körper. Sie wurden sich selbst ein Krebs.

Wenn ich die Gezeiten des Meeres beobachte, dann sehe ich wie die Sandbänke erscheinen, wenn die Ebbe kommt. Nach einiger Zeit fällt mir auf, daß manchmal bei Ebbe recht viel der Sandbänke zu sehen sind und daß zu manchen Zeiten, wenn Ebbe ist, nur sehr wenige Sandbänke zu sehen sind und ich überlege mir, warum das so ist. Dann beginne ich die Sonne und den Mond zu beobachten und stelle hier einen Zusammenhang mit der Tide fest. Mir fällt auf, daß wenn die Sonne und der Mond beide etwa in der selben Position sind, sagen wir beide befinden sich in der Nähe des Horizontes, daß es dann Springflut ist und der Wasserspiegel sehr tief ist bei Ebbe und sehr hoch bei Flut. Und wenn die Sonne und der Mond nicht zusammen sind, wenn die Sonne zum Beispiel allein am Horizont ist und der Mond hoch oben am Himmel steht, dann ist Nippflut: das Wasser bewegt sich nur wenig zwischen Hochwasser und Niedrigwasser. Wenn die beiden Himmelskörper zusammen in der gleichen Richtung ziehen, dann ist ihr Einfluß auf das Wasser der Erde viel stärker, als wenn sich mehr oder weniger ihre Anziehungskräfte gegenseitig aufheben und der Gravitationszug des Mondes stark verringert wird dadurch, daß der der Sonne in einer Richtung wirkt, die der des Mondes widerspricht. Ich kann die Wirkung der Gravitation beobachten. Gravitation ist eine unsichtbare Kraft. Dadurch daß ich nicht nur die Wahrnehmung der Sinne, sondern auch die Kenntnisse der physikalischen Gesetze, die ich früher erworben hatte, hinzuziehe, kann ich die Zusammenhänge erkennen. Ich kann die Einflüsse dieser unsichtbaren Kräfte sehen. Wenn ich nun einen Schritt weiter gehe, dann kann ich auch den Einfluß des heiligen Geistes sehen, der auch eine unsichtbare Kraft ist. Zusätzlich zu meinen Beobachtungen der Sinne und den Kenntnissen, die ich in meiner Ausbildungszeit mir erworben habe, kann ich meine Kenntnisse von geistigen Gesetzen hinzuziehen und diese geistigen Prinzipien in meinen Überlegungen mit einflechten. Mein Verstehen der geistigen Seite des Lebens läßt mich sehr viel weiter gehen, als wenn ich nur die Wahrnehmungen meines Körpers benutze und die Kenntnisse, die ich in der Vergangenheit erhielt. Nur wenn ich alle drei hinzuziehe, Sinneswahrnehmungen, Verstand und den Einfluß meines Geistes, werde ich ein voll einsatzfähiger Mensch sein. Nur dann wird mein Leben anfangen, glatt zu laufen. Nur dann werde ich fähig sein, zu beginnen, die Höhen und Tiefen des Lebens zu verstehen: den Gang der Ereignisse der Menschen um mich herum, die Gezeiten, und vor allem auch das Leben das ich selbst führe. Die Gezeiten des Lebens werden für mich offensichtlich werden, wenn diese geistige Seite des Lebens nicht fehlt – nur dann. Ich beobachte vielleicht die materielle Entwicklung, die finanzielle Seite, einer gewissen Person in meinem Bekanntenkreis, und sehe, wie diese Person kämpfen muß. Ich werden aber nur dann wirklich in der Lage sein, seine Situation zu verstehen, wenn ich die geistige Seite des Lebens nicht ausschließe. Nur wenn ich fähig bin, geistige Dinge zu sehen, wenn ich damit beginne auf Worte zu achten, die sie spricht, und dadurch ein Verstehen ihrer Gedankenprozesse mir erwerbe, und wieder dadurch einen Einblick in ihr Glaubenssystem gewinne, werde ich beginnen, den Grund des Mangels an finanziellem Erfolg dieser Person zu begreifen. Wenn diese geistigen Einsichten nicht da sind, dann begreife ich eigentlich überhaupt nichts. Wenn sie aber da sind, dann ist auch mein Verstehen da, und dann, und nur dann, kann ich eine Hilfe für sie werden. Wenn ich fähig bin, ihren Glauben zu messen, ihre Glaubenssysteme zu identifizieren, kann Einsicht kommen und kann Wirkung zeigen.

Ich muß es lernen, den Einfluß der geistigen Kraft des heiligen Geistes zu sehen, der genau so unsichtbar ist, wie es auch der Einfluß der physischen Kraft der Gravitation ist. Die Entfaltung dieses Kennenlernens der Wirkungsweisen von geistigen Kräften wird sicherlich Zeit in Anspruch nehmen, ich muß mich aber mit solchen Beobachtungen dauern beschäftigen. Mein physischer Sinnes-Input muß ständig von meinem Geist erleuchtet werden und mein Geist muß dauernd den Input der Sinnesorgane durchdringen.

Je mehr Sie die Auswirkungen der geistigen Einflüsse sehen werden, je mehr werden Sie davon überzeugt sein, daß diese geistigen Einflüsse wirklich sind und existieren.

Je mehr Sie in dieser Entwicklung wachsen, je mehr werden Sie im Glauben wandeln und je weniger werden Sie im Schauen wandeln, und je mehr wird dieser Glaube sich in Wissen umformen.

Sie werden beginnen, zu wissen, daß diese geistigen Gesetze wahr sind und funktionieren und die Auswirkungen haben, die sie beschreiben.

Ein Glauben an ein Leben nach dem Tode wird mehr und mehr zu einem Wissen. Es wird zum Wissen und zur Überzeugung, daß das Leben nicht mit dem "Tod" enden wird, sondern daß es dann erst richtig anfangen wird, wenn dieser Übergang stattfindet. Nur dann fängt Leben erst richtig an. Erst wenn wir das Fleisch hinter uns gelassen haben, werden wir richtig frei und vollständig geworden sein.

Das ewige Leben wird zur Gewißheit, wenn das effektive Funktionieren der geistigen Regeln von uns über lange Zeiträume beobachtet worden ist. Es wird dann zur Wahrheit, zur Realität, und zu einer Tatsache.

Wenn Sie dauernd in Ihrem Leben sehen, was diese unsichtbaren Dinge tun, dann werden sie ihre Existenz erkennen. Unsichtbare Dinge wie Gravitation und Geist müssen existieren, weil Sie ständig sehen, was sie tun.

Es ist Ihre Stärke. Diese Ihre Stärke besteht in der Tatsache Ihrer Erfahrung und Ihres Wissens. Sie können Ihre Stärke nicht sehen, Sie haben aber vertrauen in sie und Sie wissen, daß sie besteht, denn diese Ihre Kraft ermöglicht Ihnen dauernd zu handeln und das zu erreichen, was Sie wollen. Und am Ende dieser Kette kommt das Ereignis das Sie sehen können. Das Endergebnis ist etwas, was ihre Sinnesorgane wahrnehmen können. Es ist etwas was Sie erschaffen haben.

Alle physischen Dinge, alle Dinge die die Sinnesseele, 21, beobachten kann, sind das Ergebnis einer Kette von Ereignissen, die in der geistigen Welt begannen.

Die geistige Seite Ihres Lebens ist die Seite die wirklich wichtig ist, die ewige.

Die Existenz des heiligen Geistes manifestiert sich also durch die Ergebnisse. Die Resultate der Anwesenheit Gottes sind da und sie zeigen und beweisen, daß es den heilige Geist gibt und daß er anwesend ist.

Und die Arbeit des heiligen Geistes ist nicht von dieser Welt. Sie ist übernatürlich. Das Siegel des heiligen Geistes ist das Übernatürliche. Wunder sind da wo der heilige Geist ist; sie sind seine Unterschrift. Das Wunderbare ist eine normale Erscheinung wo der Geist tätig ist. Und das ist der Grund warum Einschränkungen unnötig sind. Wir brauchen uns selbst nicht zu beschränken. Alles ist möglich. Da gibt es immer einen Ausweg. Da gibt es nicht so etwas wie eine hoffnungslose Situation. Wir sind Geist. Wir sind geistige Wesen. Nichts ist uns unmöglich. Nur wenn wir diese Tatsache vergessen, schränken wir uns ein.

Die geistige Seite unseres Lebens ist das einzig Reale. Die anderen Aspekte sind nur da, um uns Erfahrung mit dem Schöpfen machen zu lassen; uns zu erlauben zu experimentieren, wie es ist, wenn wir von Gott getrennt sind. Diese Trennung besteht aber nur in der Vorstellung, in Wirklichkeit können wir niemals wirklich von Gott getrennt werden, wir können es nur glauben.

Wunder sind Verletzungen der Gesetze der physischen Welt und sie sind deshalb ein Beweis, daß die physische Welt ein Produkt der geistigen Welt ist. Die geistige Welt hat eine wesentlich höhere Rangordnung als die physische. Sie kann jederzeit ein Veto einlegen. Wenn wir in dem geistigen Reich tätig sind, dann können wir die Angelegenheiten des physischen Reiches bestimmen.

Wachstum und Fortpflanzung sind Qualitäten des Körpers des Menschen. Diese Qualitäten gehören aber auch den Pflanzen und den Tieren. Was gibt es denn für andere Qualitäten die Pflanzen und Tiere mit uns gemeinsam haben? Wie ist es mit einer Seele? Haben Tiere und Pflanzen eine Seele? Haben sie Bewußtsein?

Der grundsätzlichste Baustein ist Bewußtsein. Tiere und Pflanzen bestehen also aus Bewußtsein. Dieses trifft aber auch auf Mineralien zu. Auch Mineralien bestehen aus Bewußtsein. Das ursprünglichste Zeug aus dem alles gemacht wurde, ist also Bewußtsein, und dieses ist ein Hinweis, daß es wirklich das Geistige ist, das elementar ist. Die Materie ist nur eine Manifestation des Geistigen. Nehmen wir das Materielle weg, und nicht viel ist geschehen, das Geistige bleibt immer noch. Und das Geistige kann nicht weggenommen werden. Es ist ewig. Wir sollten uns immer wieder dieser Grundtatsache bewußt werden. Die geistige ist die wirkliche Sache. Wir leben im Glauben, nicht im Schauen.

Und Bewußtsein und Denken sind eng miteinander verbunden. Das Denken ist also das echte, grundsätzliche Element und hierum geht es wirklich nur, wenn wir uns mit dem Thema Verstand beschäftigen.

Wenn wir uns ein Mineral ansehen, sagen wir einen Felsen, dann könnte es uns schwerfallen zu glauben, daß solch ein Felsen Bewußtsein hat. Für alle Menschen die vor dem zwanzigsten Jahrhundert gelebt haben, wäre eine Behauptung, daß Felsen Bewußtsein haben, schwierig zu akzeptieren. Für uns aber heute die wir im zwanzigsten und im einundzwanzigsten Jahrhundert leben, ist es viel leichter so etwas zu akzeptieren. Wir wissen, daß Elementarteilchen lediglich aus Energie bestehen, die herumwirbelt und uns den Eindruck macht, sie sei fest und solide. Alles ist nur Energie. Materie in ihrer grundsätzliche Form ist nur Energie. Materie wird von uns als solide angesehen, wenn wir aber näher hinsehen, mit unseren modernen Erweiterungen unserer Sinne, unsere Augen mit wissenschaftlichen Geräten bewaffnen, dann finden wir, daß es gar nicht so ist, daß der meiste Raum den wir uns angefüllt mit solider Materie denken, in Wirklichkeit leerer Raum ist, in welchem winzige Dinge um sich selbst herumwirbeln und welche selbst auch nicht solide Masse sind, sondern lediglich Energie. Da scheint es also nur leeren Raum zu geben und dieser leere Raum ist auch etwas was wir wahrnehmen, was aber nicht so wirklich existiert. Raum und Zeit existieren nur weil unsere Kapazität, bewußt zu sein, begrenzt ist. Zeit wird als solche wahrgenommen, weil wir uns nicht der Vergangenheit und der Gegenwart und der Zukunft gleichzeitig bewußt sein können, aber in Wirklichkeit gibt es da nur ein ewiges Jetzt. Das Geheimnis ist, in diesem ewigen Jetzt zu leben. Da ist es, wo alles passiert und alles geändert werden kann. Sogar die Vergangenheit kann in diesem ewigen Jetzt geändert werden. Unser Wille, unsere Fähigkeit Entscheidungen zu fällen, unsere Willensäußerungen, funktionieren nur in diesem Jetzt. Wenn wir uns vorstellen, wir könnten uns außerhalb unserer Galaxien befinden, dann könnten wir meinen, vielleicht eine Galaxie als einen soliden Block von Materie zu sehen, wir wissen aber, das es nur leerer Raum ist mit Energie in Bewegung.

Einen Unterschied zwischen unorganischer und organischer Materie zu treffen, ist manchmal hilfreich, um gewisse Aspekte unsere materiellen Welt zu erwägen, aber grundsätzlich ist alles Leben und voll von Leben; da gibt es nicht so etwas wie totes Material. Und diese Tatsache macht es uns viel leichter zu akzeptieren, daß die geistige Seite des Lebens die Sache ist, die wirklich wichtig ist, die diese scheinbar solide Welt der Materie erschafft und unterhält, und daß es diese geistige Welt ist, die Wunder möglich macht, und daß das Wunderbare unser täglich Brot ist und daß diese übernatürliche Art zu leben es uns ermöglicht, jede Situation hier und jetzt in diesem ewigen Jetzt zu ändern. Es geht nur darum, es zu entscheiden; die Macht unseres Willens und unserer Absicht zu benutzen; uns dessen bewußt zu werden, daß es so ist; uns bewußt zu werden, daß es nur das Eine gibt; uns bewußt zu werden, daß die Trennung zwischen uns und Gott nicht Wirklichkeit ist, sondern nur ein Glaube, eine Idee, die wir in unserem Denken unterhalten und die wir jederzeit fallen lassen können, wenn wir wollen.

Wie sieht dieses "wunderbare" Leben aus? Ich lebe jeden Augenblick in diesem Jetzt und benutze meine Willenskraft zu entscheiden, ein positives Leben zu leben; in meinem Verstand gebe ich eine stille Absichtserklärung ab, immer meine Gedanken umzukehren, daß sie auf den Christus ausgerichtet sind und seiner Lehre entsprechen, und erschaffe dadurch Lebenssituationen, die lediglich hilfreich sind und die mir helfen - und den Menschen die um mich herum sind.

Wir begannen unsere Betrachtungen mit der Feststellung, daß wir in einem Körper leben, eine Seele haben und Geist sind. Wir sind geistige Wesen.

Die Hauptteile von uns sind:

1 Leib

2 Seele

3 Geist

1

2

3

Leib

Seele

Geist

Die wichtige Sache ist, daß wir uns bewußt sind, daß wir Geist sind. Es ist der Geist mit dem wir uns identifizieren. Wenn wir uns mit dem Körper identifizieren, dann werden wir ernsthafte Probleme haben. Es ist eine Illusion zu glauben, man sei ein Körper. Wie weiß ich, ob ich mich mit dem Leib identifiziere? Ich weiß es, wenn ich mit materiellen, weltlichen Dingen beschäftigt bin, wenn ich ein Haus baue, wenn ich Reichtum zusammenklaube, wenn ich Eigentum und Vermögen erwerbe, wenn ich mich darum kümmere, Nachkommen zu haben, wenn ich mich um Titel bemühe, wenn es mir darum geht, die gesellschaftliche Leiter zu erklimmen. Warum identifizieren sich Leute mit dem Körper? Sie tun es aus Ignoranz. Und was ist das Ergebnis all dieser Ignoranz? Es ist Kummer, Leid, Unglück, Elend, Not, Trübsal.

Die Quelle von Leid und Krankheit, von Gram, ist Ignoranz. Und die Quelle von Ignoranz ist die Identifikation mit dem Leib.

Es muß uns also bewußt werden, daß wir Geist sind. Wenn mir klar ist, daß ich Geist bin, dann bin ich auf der richtigen Spur. Und ich komme auf diese Spur, indem ich mir Wissen aneigne – die richtige Art von Wissen. Das Licht muß kommen. Finsternis wird durch Licht erobert.

Wie weiß ich, ob ich mich auf der richtigen Bahn befinde? Wie weiß ich, daß ich mich mit dem Geist identifiziere? Ich weiß es, wenn ich Frieden habe – den richtigen Frieden, den Frieden, der alles Verständnis übersteigt. Und wenn dieser Frieden ein dauernder ist, dann habe ich Freude und bin glücklich. Und auch dies ist dann eine ständige Sache. Ich bin dann frei von Kummer und von Mangel an Frieden und von Agitation und von Stress.

Es ist also die Erkenntnis der Unsterblichkeit, es ist Freiheit zu erlangen, es ist Herr über seine Sinne zu werden - über seinen Körper.

Wenn Sie sich mit Ihrem Körper identifizieren, dann werden Sie den Tod fürchten. Wenn Sie sich mit Ihrem Geist identifizieren, dann gibt es keine Grund den Tod zu fürchten. Sie können in Wirklichkeit gar nicht sterben, weil Sie einfach nicht der Körper sind. Ihr und mein Geist hat nichts mit Tod zu tun und auch nichts mit Geburt. Geist ist ewig.

Der Verstand ist ein ausgezeichnetes Werkzeug – wenn er richtig gebraucht wird. Dies ist einer der Schlüsselpunkte im Leben, daß wir uns bewußt werden, daß wir den Verstand benutzen können. Dieses sich bewußt werden allein – daß wir unser Denken benutzen können – kann jede Menge Freiheit bringen: daß wir es beeinflussen können, was wir denken, daß wir dem Verstand nicht hilflos ausgeliefert sind. Wenn das Denken rasend wird, zum Beispiel, dann können wir etwas dagegen tun. Wir können da Friede hinein sprechen. Wir können es kontrollieren.

Es ist gut, den Verstand zu studieren und ihn zu beobachten - herauszufinden, wie er funktioniert. Es erscheint schwierig, die Kontrolle über ihn zu gewinnen.

Als erstes sollten wir uns der Tatsache gewahr werden, das man ihn kontrollieren kann. Der nächste Schritt ist dann, anzufangen ihn zu beobachten. Man tritt zurück und beobachtet einfach all die komischen Dinge die er tut. Und das bedeutet, daß man sich bewußt wird, daß man nicht der Verstand ist.

Das Selbst ist etwas anderes. Das Selbst kann sich vom Verstand trennen und ihn beobachten. Dann haben wir den Beobachter und das Beobachtete: zwei verschiedene Dinge. Dieses ist ein wichtiger Schritt den man machen kann, ein Schritt in die Richtung, mächtig zu werden. Losgelöstsein ist der Weg, den Verstand beherrschen zu lernen.

Wenn ich mir bewußt werde, daß ich nicht der Verstand bin, daß ich aber getrennt von ihm sein kann, dann beginne ich, unabhängig von ihm zu werden und fange dann an, ihn in die Hand zu bekommen. Ich kann dann beobachten, wie er wandert und weiß, daß ich dem Wandern ein Ende machen kann und den Verstand dahin zurückbringen, wo ich ihn haben will. Ich mache mir dann einfach nichts aus diesem Wandern weil ich weiß, daß es ein Mittel dagegen gibt. Es ist eine Sache der Praxis - der Erfahrung – vom Geiste geleitet zu sein, den Geist mich erinnern zu lassen, den Verstand dahin zu bringen, wo ich ihn haben will. Es ist eine Sache der Selbstkontrolle.

All dies erfordert, daß ich mir die Zeit nehme und einige Zeit damit verbringe, es zu tun. Ich muß Zeit mit meinem Verstand allein verbringen, mit mir selbst. Es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, dies zu tun, wenn ich mich mit anderen Dingen beschäftige, mit anderen Menschen zusammen bin. Ich werde Zeit alleine zu verbringen haben. Ich muß still werden und wissen, daß da ein Gott ist. Ich muß mich selbst finden. Es gibt da die Notwendigkeit, über die Dinge Gottes nachzudenken, aber auch still zu sein und zu wissen, daß Gott Gott ist. Dieses still sein und losgelöst sein vom Körper und vom Verstand ist notwendig und ist eine Zeit, die recht wertvoll und nützlich wird. Es wird nicht etwas sein was wir zu tun haben und tun müssen, aber nicht wirklich tun wollen. Es ist etwas was zum Eckstein des Lebens wird. Es wird zu der Quelle aller Energie werden und aller Aktivitäten und aller Ideen und Impulse. Es wird zur geistigen Disziplin und Übung und der Quelle von Frieden und Freude und Zufriedenheit.

Die wirklich wichtige Sache ist der Geist. Was ist dann die Seele und was ist dann die Materie? Wenn alles in Wirklichkeit Geist ist, Bewußtsein ist, Liebe ist, Gott ist, was ist dann die Seele und was ist Materie?

Die Seele ist eine Art von speziellem Geist. Die Seele ist das was die Materie möglich macht. Ohne Geist könnte eine Seele nicht existieren. Und ohne eine Seele könnte eine materielle Sache nicht existieren. Die innere geistige Sache einer materiellen Sache ist die Seele. Und diese Seele verursacht die Existenz der materiellen Sache. Sie erschafft und unterhält sie.

Die Seele ist so etwas wie die Substanz des Geistes. Und die Materie ist so etwas wie die Substanz der Seele.

Alles hängt dadurch von dem Geist ab. Alles kommt vom Geist. Und alles kehrt auch zum Geist zurück. Geist wird zur Seele und die Seele wird dann zur Materie. Das ist der Weg nach unten. Und der Weg nach oben ist, daß Materie zur Seele und Seele zu Geist wird. Der biblische Ausdruck dafür ist Jakobsleiter.

1 Mose 28,12:

Und ihm träumte; und siehe, eine Leiter stand auf der Erde, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder.

Die Engel repräsentieren Geist oder Geister. Die Engel steigen vom Himmel herunter – vom Geist – zur Seele und dann zur Materie – zur Erde. Und dann steigen die Engel auf von der Materie zur Seele und dann zurück zum Geist. Worum geht es bei diesen Bewegungen? Es ist ein Lehrmittel, eine Maschine, die lehrt.

Wenn man vielen Leuten die Einzelheiten einer Technologie beibringen möchte, dann könnte man einen Film darüber machen und diesen Film diesen Leuten zeigen wo immer sie auch sind, an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Gelegenheiten. Der Film würde von Spezialisten gemacht werden die wirklich ihre Materie kennen und dann würde er den zu Lehrenden gezeigt und sie könnten dann auf eine richtig gute Art etwas lernen. Die Lernenden würden in einem Raum zusammenkommen wo der Film gezeigt wird und dort würden sie dann eine richtige Lernerfahrung machen. Der Raum wo der Film gezeigt wird und der Film selbst und auch die Lernenden würden so etwas wie eine Lernmaschine sein.

Nachdem die Lernenden aus dem Raum herausgekommen sind, werden sie etwas gelernt haben.

Wir sollten das Leben auf Erden als eine solche Lernmaschine betrachten. Eine solche Einstellung würde uns helfen, Losgelöstsein zu praktizieren.

Nachdem wir aus diesem irdischen Leben herausgekommen sind, werden wir etwas gelernt haben. Wir sind – oder sollten – vorangeschritten sein.

Wir sollten viel Zeit damit verbringen, zu denken und Betrachtungen anzustellen, und zu diesem Zweck die Mannigfaltigkeit der Schöpfung Gottes benutzen, denn es ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sein Leben mit dem Denken darüber, und dem Nachsinnen zu verbringen, und Parallelen und Vergleiche zu ziehen. Die Reichhaltigkeit der Natur besteht genau aus diesem Grunde. Sie ist eine Schule für uns und ein Lehrmittel, wo wir entscheiden können und auswählen können, was wir mögen und wo wir zurückweisen können, was uns nicht gefällt. Und dies führt dann dazu, daß wir mit der vollen Freiheit unseres Willens bekannt gemacht werden.

Dieses physische Leben ist also eine Schule und ein Lehrmittel. Es ist wie ein Film. Ein Film ist lediglich ein Spielen mit Licht und deshalb ist der Ausdruck Lichtspiele auch so treffend. Im Film sehen wir nur das Spiel des Lichtes. Da sind keine wirklichen Leute und Dinge und Ereignisse. Alles ist nur eine Illusion. Und so ist es auch eigentlich mit unserem physischen Leben. Da ist keine Realität. Wir erschaffen unsere Körper in unserem Denken, und all die anderen Dinge um uns herum auch, und dieser Körper scheint sich dann dieser Welt um uns herum bewußt zu sein, und wir nehmen diese Welt wahr, und wir glauben dann, daß es alles die Realität ist. Aber bevor wir es wahrnehmen, hatten wir es selbst erschaffen. Das einzige was wir uns selbst wirklich beweisen können ist, daß wir etwas wahrgenommen haben. Und das passiert in uns, in unserer Seele, nicht in unserem Körper. Und daß die Person neben uns die gleichen Dinge wahrnimmt die auch wir wahrnehmen, macht aus der Illusion keine Realität, sondern beweist nur, daß Gedankenübertragung stattfindet. Da gibt es nur einen Verstand. Die ganze Sache ist also eine Maschine, die uns etwas beibringen soll. Physische Realität ist nicht was sie zu sein scheint. Sie ist eine nötige Illusion der Sinne, die existiert, damit uns eine Gelegenheit gegeben wird, geistig zu wachsen. Ein Mensch der nur lebt, um physische Dinge zu erwerben – der aktive ist, um seinem Körper zu dienen und um die Dinge der Welt anzusammeln – wird irregeführt. Er wird dann nicht merken, daß sein Körper und all die weltlichen Dinge eine Illusion sind, und wegen dieser Illusion des Körpers wird auch seine Seele getäuscht. Jeder der das Leben des Körpers als sein Leben betrachtet und glaubt, daß es die Realität ist, wird eine tote Seele haben und seine Seele wird tot bleiben solange die Seele sich nicht der Tatsache bewußt wird, daß das Leben des materiellen Fleischeskörpers eigentlich Tod ist.

Alles materielle Zeug ist eigentlich Seelensubstanz. Alle Felsen und alle Erde – Mineralien – alle Pflanzen und alle Tiere und alle Menschen sind Seelensubstanz. Es ist Seelensubstanz in einem solideren Zustand – solider als die Seele. Das Schicksal all dieses Materials - aller Materie – ist zum Geist zurückzukehren. Es ist ein Weg für den Geist unabhängig zu werden. Die Isolierung in Materie macht es möglich, unabhängig zu werden – unabhängig von Gott oder vielmehr wie Gott.

Für den Geist in die Materie zu gehen, bedeutet, für ihn Freiheit zu verlieren; für die Materie hinauf in den Geist zu gehen, bedeutet Freiheit wiederzuerlangen. Während dieses Vorganges hat aber die Isolation von Gott stattgefunden. Und dies ermöglicht die Unabhängigkeit des Lebens.

Diese Lebensunabhängigkeit wird durch Selbstaktivität erreicht, die ständig zu einem höheren Standard erhoben wird.

Dieses Höherheben auf ein höheres Niveau findet statt, wenn eine Sache "stirbt." Wenn eine Sache stirbt, dann wird die Seele dieser Sache getrennt von der Sache und wird auf eine Lebensstufe hochgehoben, die höher ist als die vorige.

Wenn also eine Pflanze, zum Beispiel, stirbt, dann trennt sich die Seele der Pflanze von der Pflanze. Diese Seele mag dann vielleicht – zusammen mit den Seelen von anderen Dingen, von Pflanzen oder was auch immer – die Seele eines Tieres formen und wird als Tier wiedergeboren. Die tote Materie der Pflanze, welche Energie ist, verwest und wird als neues Leben für etwas anderes verwendet oder wird von einem Tier gefressen und landet in dessen Magen.

Ein Tier hat mehr Unabhängigkeit als eine Pflanze und dadurch wird Fortschritt für die Seele erzielt. Das Tier kann mehr selbstaktiv sein als die Pflanze.

Eine Seele wird also von der Materie freigesetzt und ändert sich dann in eine andere Puppe. Eine Seele zieht sich aus einer Sache heraus und zieht dann in andere ein. Und jede dieser Maßnahmen ist ein neuer Schritt im Leben.

Wenn nun eine Seele eine neue Sache in Besitz nimmt, dann muß sie aus diesem neuen Lebensstadium neue Lebenssubstanz und Aktivitätssubstanz herausziehen und sich diese Substanzen zu eigen machen.

Der Geist dieser Seele beobachtet was vor sich geht und überwacht den Fortschritt. Ist die Seele soweit gereift, daß das Ziel erreicht wurde, dann kann eine höhere Stufe ins Auge gefaßt werden. Dann wird der Geist der Seele den Körper der Seele veranlassen, von der Seele genommen zu werden. Der Körper der Seele hat nun seinen Zweck erfüllt und wird nicht mehr gebraucht und kann entsorgt werden. Die Seele hat nun eine höhere Ebene der Intelligenz erreicht und kann sich in einen anderen Körper formen. Und in diesem neuen Körper kann die Seele wachsen und eine noch höhere Stufe der Lebensintelligenz und der Aktivitätenintelligenz erreichen. Und dieser Prozeß währt solange an, bis letztendlich der Mensch erreicht wird. Und in diesem letzten Körper erlangt die Seele endgültige Freiheit und volle Selbstbehauptung und volles Bewußtsein. Die Kenntnis Gottes wird Teil dieser Seele und Liebe wird zum Motiv all ihrer Aktivitäten und dieses Geschehen wird dann die neue Geburt genannt - die Wiedergeburt.

Wenn die Seele diesen Zustand erreicht hat, ist sie vollständig. Sie ist nun perfekt und unabhängig. Sie ist nun ein Gott. Sie ist nun eine Kind Gottes. Es ist das Schicksal eines Kindes so zu werden wie der Vater es ist. Ein Kind Gottes soll wie ein Gott werden.

Wenn ein Tier ein anderes Tier frißt oder wenn ein Tier eine Pflanze frißt, sagen wir ein Esel frißt eine Mohrrübe, dann wird die Seele dieser Pflanze, die Seele dieser Mohrrübe, freigesetzt und kann weiter gehen. Die Seele der Mohrrübe kann nun auf eine höhere Lebensstufe aufsteigen. Aber auch der Esel hat eine Seele und auch diese Seele soll aufsteigen. Der Körper der Mohrrübe enthält aber auch Seelensubstanzen. Diese werden verbunden mit den Seelensubstanzen der Seele des Esels. Und sie verbessern die Seelensubstanz der Seele des Esels und der Esel wird intelligenter und seine Seele mag – nachdem sie von des Esels Körper befreit wird – Teil der Seele eines Menschen werden. Diese Erde ist also eine Maschine die wie eine Schule funktioniert. Und wenn eine Seele von ihrem Körper getrennt wird, dann verliert eine solche Seele nicht wirklich etwas, sondern gewinnt etwas, weil sie nun ihr Endziel schneller erreichen kann.

Dieser ganze Kampf ums Überleben ist also nicht wirklich so grausam wie er aussieht. Die Feinde des Lebens sind nicht wirklich Feinde des Lebens, sondern eher nur Feinde des materiellen Lebens. Und dieses materielle Leben ist nicht wirklich Leben, sondern eher ein Werkzeug des wirklichen geistigen Lebens. Das wahre innere geistige Leben benutzt das materielle Leben, um sich seinen Weg hinauf zu wahrer Freiheit zu bahnen.

Lassen Sie mich Ihnen eine sehr schöne Beschreibung geben, was eine Seele ist und wo sie sich im physischen Körper befindet. Ich werde nun von Jakob Lorbers Das große Evangelium Johannes zitieren. Es ist ein Zitat aus dem 6. Band, vom Kapitel 218:

Die Seele als eine geistige Substanz ist ganz vollkommen Mensch, sowohl der Gestalt als auch allen Gliedern und Bestandteilen des Leibes nach! Und wäre sie das nicht, so könnte sie auch nicht von ihrem Leibe den möglich vollkommenen Gebrauch machen. Die Hände der Seele befinden sich in den Händen des Leibes, ihre Füße in des Leibes Füßen, und so fort alle Teile der Seele in den entsprechenden Teilen des Leibes. Wird der Leib irgend krank, so ist die Seele auch in den kranken Leibesteilen gegenwärtig und ist sehr bemüht, dieselben wieder gesund zu machen. Gelingt ihr das nicht, so wird sie darin untätig, und die Folge davon ist, daß dann ein solcher Leibesteil ganz gelähmt, nahezu gefühllos und somit untätig erscheint. Das ist eine gute und wahre Lehre aller alten und auch neuen Psychologen. Aber es fragt sich hier, wie solche Weise hinter ein solches Geheimnis kamen. Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten.

Zuerst führt einen nüchternen Denker die Vernunft darauf; denn so die Seele völlig das eigentliche Lebensprinzip des Menschen in allen seinen Teilen ist, so muß sie auch innerhalb aller Teile des Leibes zugegen sein, da sonst gewisse Teile des Leibes offenbar kein Leben hätten und ebensogut tot wären, wie dann der ganze Leib tot ist, so ihn die Seele verlassen hat. Da aber der ganze Leib tätig ist, so muß auch als Grund der Lebenstätigkeit die Seele im ganzen Leibe ausgebreitet sein. Und so ist die Seele nur allein schon nach den untrüglichen Gründen eines reinen und gesunden Menschen unzweifelhaft ganz Mensch in geistiger Substanz und hat ihren Sitz - nota bene - im ganzen Leibe.

Aber es könnte dazu jemand sagen: 'Ja, diese Sache läßt sich ganz gut hören; aber wo sind dafür die tastbaren Beweise, die allein als haltbare Zeugen für die volle Wahrheit der Vernunftgründe dienen können?'

Oh, auch solche tastbaren Beweise haben wir aus den vielfachen Erfahrungen aller Zeiten, Länder und Völker! Zunächst gelten natürlich jene, die man als ein gesunder und wahrheitsliebender Mensch selbst gemacht hat, und dann können die Erfahrungen vieler anderer Menschen die eigene Erfahrung unterstützen und ihre Wahrheit bestätigen.

So dieses war also ein Zitat von Jakob Lorbers Das große Evangelium Johannes aus dem 6. Band, vom Kapitel 218.

Und da es recht aufschlußreich war, will ich ein weiteres Zitat von Lorber hinzufügen, das uns etwas über die Konditionen der Seele auf der anderen Seite berichtet (dasselbe Buch wie vorher, Band 7, Kapitel 058):

Der Leib, wie er ist, könnte für sich als eine tote Materie weder etwas sehen noch hören, fühlen, riechen und schmecken ohne eine lebendige Seele in sich. Er ist also nur ein notdürftiges Werkzeug der Seele, also gebaut und wohl eingerichtet, daß sich die Seele seiner für die Außenwelt bedienen kann. Sie kann also mittels des Leibes nach außen hinaus schauen, hören und empfinden Widriges und Angenehmes. Sie kann sich von einem Ort zum andern bewegen und kann mit den Händen mannigfache Arbeiten verrichten.

Der Lenker der Leibesglieder ist der Verstand des Herzens und sein Wille; denn der Leib für sich hat weder einen Verstand noch einen Willen, außer die Seele geht durch ihre weltlichen und sinnlichen Gelüste selbst ins Fleischliche über und verliert sich also sehr in ihrem Fleische, daß sie darin das Bewußtsein ihres geistigen Ichs verliert. Dann freilich ist auch ihr ganzer Verstand samt dem Willen ein völlig fleischlicher geworden. In diesem Falle aber ist dann die Seele nahe so gut wie völlig tot, und es kommt ihr wie ein Wahnwitz vor, so sie von einer pur geistigen Selbständigkeit und von einem geistigen Leben nach dem Tode des Leibes etwas vernimmt.

Aber selbst solch eine Fleischseele stirbt eigentlich nach dem schmerzvollen Abfalle des Leibes nicht, sondern lebt fort in der Geisterwelt; aber ihr Fortleben ist dann ein ebenso mageres wie ihr Erkennen und Selbstbewußtsein in einer rein geistigen Sphäre. Nun, solch eine Seele lebt dann jenseits freilich nur so wie in einem etwas helleren Traume fort und weiß oft nicht, daß sie je in einer anderen Welt schon einmal gelebt hat, sondern sie lebt und handelt ihrer gewohnten Sinnlichkeit gemäß. Und wird sie von helleren, sich ihr offenbarenden Geistern dahin ermahnt und belehrt, daß sie sich nun in einer anderen und geistigen Welt befindet, so glaubt sie das doch nicht und verhöhnt und verspottet die, die ihr die Wahrheit anzeigen.

Es braucht eine sehr lange Zeit, bis jenseits eine solche verweltlichte und verfleischlichte Seele zu einem helleren Erkennen kommt. Wenn sie aber heller und heller wird, so kehrt ihre Erinnerung auch nach dem Grade ihres Hellerwerdens zurück, und sie kann dann auch alles sehen, hören und fühlen, was da auf und über und in der Erde geschieht.

Ist aber eine Seele schon hier auf dieser Welt durch die geistige Wiedergeburt ganz vollendet geworden und dadurch schon hier zur Anschauung und klaren Wahrnehmung der rein geistigen und himmlischen Dinge gelangt, so gelangt sie auch zur richtigen und vollwahren Anschauung der gesamten materiellen Schöpfung in sich und weiß um alles, was sogar im Monde, auf und in der Sonne geschieht, was die Sterne sind und wozu sie erschaffen worden, und was da alles auf und in ihnen ist.

Wenn aber solch eine vollendete Seele erst von ihrem schweren Leibe erlöst worden ist, so ist ihr Schauen dann völlig ein gottähnliches, und sie wird dann - so sie es will - allsehend, allhörend, allwissend und allfühlend sein. Wenn aber das, wie soll sie deshalb, weil sie gottähnlich selbst Schöpferin ihrer Wohnwelt sein kann und auch sein wird, alle ihre Rückerinnerung verlieren können?

Damit du aber siehst und noch tiefer erkennst, daß das von Mir dir nun Gesagte seine vollste Realität hat, so will Ich nun auf einige Augenblicke deine und noch einiger Anwesenden Seelen frei machen, und du kannst in solch einem Zustande dann sagen, was du gesehen und was du gehört und wahrgenommen hast, - Und also sei es!"

Hier wurden mehrere in einen hellen magnetischen Zustand versetzt, und sie befanden sich zuerst in einer ihnen unbekannten Gegend, die allen ungemein wohl gefiel, so daß sie Mich baten, daß Ich sie nun nur gleichfort in dieser himmlisch schönen Gegend belassen solle; denn sie wünschten gar nicht mehr, in diese irdische Welt zurückzukehren.

Ich fragte sie aber, ob sie nicht auch diese Welt sähen.

Da antworteten alle: "Ja, Herr; aber wir sehen sie wie hinter uns, und wir sehen sie auch wie durch und durch!"

Ich fragte sie, ob sie die große Stadt Rom sähen.

Alle bejahten das und beschrieben alles darin, was sie sahen.

Als die anwesenden Römer das hörten, da konnten sie sich nicht genug verwundern, wie getreu und genau die Verzückten die Gestalt Roms schilderten, obschon keiner von ihnen je in Rom war, noch jemals ein Bild von dieser Stadt gesehen hatte.

Und Ich fragte sie, ob sie auch den äußersten Osten von Asien sähen.

Und sie alle gaben die Antwort: "Ja, Herr, wir sehen auch das förmliche Ende dieses großen Weltteils; denn weiter nach Osten sehen wir nichts als pur Wasser und Wasser mit Ausnahme einiger Inseln! Aber das ist ein großes Reich, und wir sehen auch eine ungeheuer große Stadt, die von einer Tagereise langen Mauer eingeschlossen ist, und darin unzählig viele Menschen!"

Sagte Ich: "Wie sind sie bekleidet?"

Hier beschrieben sie schnell die Tracht dieser Menschen auf ein Haar, und einer von den alten Pharisäern, nachher Judgriechen, verwunderten sich hoch darüber, weil er Gelegenheit gehabt hatte, mehrere Chinesen im äußersten Osten von Hochindien zu sehen.

Darauf ließ Ich sie einen Blick in den Mond tun, und sie beschrieben kurz diese traurig aussehende kahle Welt, in der sie außer einigen Gruppen von traurig aussehenden und graufarbigen Kobolden nichts ersähen. Es sei da kein Baum und kein Gras und so auch kein Tier ersichtlich.

Hierauf weckte Ich sie wieder zurück mit der Belassung der vollen Rückerinnerung an all das Gesehene.

Als sie sich also wieder völlig im natürlichen Zustande befanden, da sagte Nikodemus: "O Herr, das ist ja doch wunderbar über wunderbar! Wir waren hier, sahen Dich und alle andern genau, und doch sahen wir auch alles höchst genau und klar, was wir beschrieben, und ich habe nun wahrhaftest selbst erfahren, wie unbeschreibbar heller das Schauen der freien Seele ist als das im Verbande mit dem Leibe. Aber wir sahen nicht nur alles heller in der Nähe wie auch in der größten Ferne, sondern wir hörten auch alles. Und so wir einen Baum oder ein Haus oder ein Schiff auf dem Meere oder auch einen Menschen oder ein Tier sahen, so sahen wir es ganz nach der natürlichen Außenform; aber wir sahen das alles auch durch und durch, obschon der Gegenstand nicht durchsichtig war.

Ja, bei den Menschen sahen wir so, gar ihre Gedanken, die anfangs als kleine Bildlein in ihren Herzen ersichtlich wurden. Als solche in das Haupt gleich einem Mückenschwarm aufstiegen, da wurden sie heller und ausgeprägter, stiegen wieder zum Herzen zurück, wurden da größer und entschiedener und traten darauf bald außer die Sphäre des Menschen, wurden größer und größer und bildeten eine ordentliche Welt um den Menschen. Doch bei den Tieren war davon nichts zu entdecken.

Und somit sind wir zum Ende dieses Zitats von Jakob Lorbers Das große Evangelium Johannes gekommen (Band 7, Kapitel 058).

Dieses Zitat gab uns einige Information über die Konditionen der Seele im Jenseits und da sind so viele Einzelheiten in diesem Zitat enthalten, daß es schon erstaunlich ist und uns etwas zu denken gibt.

Da wir uns hier mit dem Verstand beschäftigen, wollen wir uns ansehen, was uns Nikodemus über Gedanken erzählt. Er sagt, daß Gedanken anfangs als kleine Bildlein im Herzen des Menschen ersichtlich werden. Von dort steigen sie auf in das Haupt und werden dort heller und ausgeprägter und dann steigen sie wieder zum Herzen zurück, wo sie größer und entschiedener werden und dann treten sie außer die Sphäre des Menschen, werden größer und größer und bilden eine ordentliche Welt um den Menschen.

Liebe wohnt im Herzen. Und Liebe bedeutet auch Begierde. Eine Begierde kommt vom Herzen. Sie steigt in den Kopf und dort wird der Verstand einbezogen. Der Verstand untersucht den Gedanken, die Begierde, und er vergleicht diesen Gedanken mit den Prinzipien die der Verstand etabliert hat. Sagen wir einmal diese Prinzipien seien das Wort Gottes, die Lehre des Jesus Christus. Und wenn dies so ist, dann bringen wir, im Verstand, jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi. Wir nehmen einen Gedanken und vergleichen ihn mit unseren Prinzipien. Wir bringen einen solchen Gedanken in eine Form, die mit unseren Prinzipien übereinstimmt. Und dann schicken wir ihn wieder zurück zu unserem Herzen und dort erschafft das Herz aus dem Gedanken unsere Realität. Wir sind dann Schöpfer und haben aus unserem Gedankenleben heraus die physischen Bedingungen unserer Umwelt erschaffen. Und all dieses sollten Umstände sein, die höchst wünschenswert sind. Und wenn sie nicht wünschenswert sind, dann ist irgend etwas in dem Prozeß schief gelaufen. Der wahrscheinlichste Grund eines solchen falsch gelaufenen Prozesses ist, daß wir nicht Vernünfteleien zerstört haben und jeden Hochmut, der sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt. Und dies bedeutet, daß unser Verstand nicht wirklich einen verkehrten Gedanken entdeckt hat und sich mit ihm befaßt hat und ihn aussortiert hat. Er hat die Vernünfteleien – die Vernunftschlüsse – nicht zerstört. Er hat den Hochmut – den Dünkel und die Anmaßung – nicht zerstört. Der Verstand hat dann einen solchen verkehrten Gedanken nicht mit der Erkenntnis Gottes verglichen. Oder noch schlimmer, der Verstand hat niemals herausgefunden, was die Erkenntnis Gottes ist.

Und hier haben Sie das Geheimnis aller Zeiten, den Stein der Weisen. Hier haben Sie die Formel, wie man unedele Metalle in Gold umwandelt.

Wenn nun all dies so einfach ist, warum wissen dann die meisten Menschen nichts hierüber und nur sehr wenige wissen es und praktizieren es? Es ist so, weil sie die Gebote nicht halten. Die Gebote sind einfach und gerade heraus. Wir haben zwölf Gebote, zehn vom Alten Testament und zwei vom Neuen Testament. Das elfte Gebot ist Gott zu lieben, und das zwölfte, Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Und dies bedeutet: Was Sie vernünftigerweise wollen, daß Ihr Nachbar Ihnen tun sollte, das sollten Sie auch ihm tun.

Ich nehme nun mal nur eins dieser Gebote, das da sagt, "Du sollst nicht begehren." Dieses Gebot umfaßt alle Begierden nach materiellen Dingen – nach der Welt. Eine Person die immer noch die Welt liebt, und die Dinge und die Aktivitäten der Welt, wird Probleme damit haben, wirklich eine geistige Person zu werden. Und dies allein wird sie daran hindern, siegreich zu sein. Und nicht nur das – es wird ihr auch eine ganze Menge Probleme einbringen. Zu begehren bedeutet, hinter den Dingen der Welt her zu sein. Und ganz charakteristische Zeichen von weltlichem Verhalten sind Wut, Zorn, Feindschaft und Aggression. Wissenschaftler haben reichliche Fälle von Persönlichkeiten untersucht und wie sie von Bedeutung sind für Herzinfarktkrankheiten. Und sie meinten, daß der typische Manager zu einer solchen Persönlichkeit passen würde; die Einzelheiten aber waren nicht sehr eindeutig und als sie weitere Untersuchungen anstellten, fanden sie heraus, daß es nicht solche Aktivitäten waren, wie fast völlig in der Arbeit aufzugehen, oder es immer eilig zu haben und unter Zeitdruck zu stehen, oder explosionsartige Sprachangewohnheiten zu haben, oder einem ständigen Konkurrenzkampf ausgesetzt zu sein, oder ungeduldig zu sein. All diese Eigenschaften waren nicht relevant. Die Eigenschaften die relevant waren, waren Aggression, Feindschaft, Wut und Zorn. Und solche Eigenschaften sind genau das Gegenteil von Liebe. Die Wissenschaft hat also heute bewiesen, daß es Liebe ist, die wir nötig haben. Liebe ist das einzige Heilmittel.

Die wirklichen Schlüssel zu allem Erfolg sind also die letzten beiden Gebote, die neuen. Das wirkliche Geheimnis ist Liebe, die Sache die im Herzen ist. Es wird wirkliche kreative Kraft verursachen, denn Liebe ist alles was ist, es ist das grundsätzlichste Element. Sie können es auch Bewußtsein nennen, oder Licht, oder Energie, oder Weisheit.

Diese Liebe ist der Geist Gottes in uns, denn Gott ist Liebe. Der Geist Gottes durchdringt alles und bewirkt alles. Er ruht in dem Zentrum der Seele. Gott selbst hat ihn dort hingetan. Bei den meisten Leuten ist er dort aber recht isoliert. Er ist sehr winzig. Er ist hungrig. Es fehlt ihm Nahrung. Er will etwas zu Essen haben. Und die Nahrung die ihm fehlt ist Liebe. Wenn die Seele nicht entsprechend den Geboten lebt, besonders wenn sie nicht das elfte und das zwölfte Gebot hält, Gott zu lieben und auch den Nächsten, dann wird dieser Geist in uns nicht richtig ernährt und kann nicht wachsen. Der Geist kann sich nicht ausbreiten und kann sich nicht entfalten und kann nicht größere Gebiete der Seele einnehmen. Er kann nicht damit beginnen, die Seele zu durchdringen - sie zu erfüllen. Er kann nicht das ganze Wesen durchdringen. Aber all dies ist nicht eine Sache der räumlichen Ausdehnung. Wir behandeln hier nicht den dreidimensionalen Raum. Wir sprechen hier von etwas, das nicht physisch ist, sondern von etwas, das die Sphäre der Fähigkeit des Willens ist. Diese Sphäre muß durchdrungen werden. Und diese Fähigkeit des Willens ist wie die Fähigkeit des Willens Gottes, denn der winzige Geist in uns ist Teil von und kommt von Gott und er hat ihn da hineingetan. Diese Ausbreitung des Geistes in der Sphäre des Willens bedeutet, daß die Seele sich dem Willen Gottes fügt, denn der Geist in der Seele ist der Geist Gottes. Der Wille der Seele gehorcht dann dem Willen Gottes. Und sie tut dies völlig aus ihrem eigenen freien Willen heraus. Sie hat den Willen Gottes erkannt und erkannt, was dieser Wille Gottes ist, und ihr Intellekt hat erkannt, daß dieser Wille Gottes der einzige Wille ist, der vernünftig ist, und einen Sinn ergibt, Sinn und Verstand hat, und es wert ist, getan zu werden. Und aus diesem Erkennen heraus entscheidet sie sich – freiwillig – den Willen Gottes zu ihrem eigenen zu machen.

Nachdem dieses nun stattgefunden hat – daß die Seele erkannt hat, was der Wille Gottes ist, und daß die Seele sich entschieden hat, diesen Willen Gottes zu ihrem eigenen zu machen, und daß die Seele es diesem Willen Gottes erlaubt hat, sie vollständig zu durchdringen – dann verursacht dieses Erkennen und dieser Gehorsam den winzigen und ruhenden und schlafenden Geist Gottes aufzuwecken. Dieser nun erweckte Geist aus Gott vereinigt sich mit dem einverstandenen Geist der Seele und wird eins mit ihm.

Und dies verursacht, daß der Geist die Seele völlig übernimmt. Und wenn dies stattgefunden hat, dann ist die Seele eins mit dem Geist Gottes geworden und deshalb mit dem Geist der alles ausfüllt, der alles durchdringt, und der überall wirkt.

Aber vor diesem Erwachen des Geistes ist etwas passiert. Eine Wahl wurde getroffen. Die Seele traf eine Entscheidung. Und diese Entscheidung basierte auf dem Erkennen der gegenwärtigen Situation. Eine intellektuelle Bewertung hatte stattgefunden und die gegenwärtige Situation wurde als den Erwartungen nicht gerecht werdende beurteilt, und eine bessere wurde begehrt und angestrebt. Die Seele machte Gebrauch vom Intellekt, 32. Die Seele machte Gebrauch von etwas, das nur dem Menschen gegeben worden war. Tiere haben dieses etwas nicht, den Intellekt, 32.

"Ja, bei den Menschen sahen wir so, gar ihre Gedanken, die anfangs als kleine Bildlein in ihren Herzen ersichtlich wurden. Als solche in das Haupt gleich einem Mückenschwarm aufstiegen, da wurden sie heller und ausgeprägter, stiegen wieder zum Herzen zurück, wurden da größer und entschiedener und traten darauf bald außer die Sphäre des Menschen, wurden größer und größer und bildeten eine ordentliche Welt um den Menschen. Doch bei den Tieren war davon nichts zu entdecken."

Es ist diese Bewegung zwischen dem Herz und dem Kopf die uns von den Tieren unterscheidet. Es sind unsere Gedanken. Es ist das Dazwischenkommen des Intellekts. Wir können und sollten unseren Intellekt benutzen. Wir haben nicht nur einen Verstand sondern auch einen Intellekt. Auch der Verstand eines Tieres kann Daten durch die Sinne aus der physischen Welt aufnehmen. Und der Verstand des Tieres mag dann eine Entscheidung fällen die auf diesen Daten beruht. Wir aber haben zusätzlich zu dem Verstand auch einen Intellekt. Und mit diesem Intellekt haben wir eine zusätzliche Kraft zu der des Tieres. Das Tier hat nur Instinkt. Wir können über die Dinge nachdenken, über Ereignisse und Geschehnisse, und uns davon intellektuell beeinflussen lassen. Und wir haben den freien Willen. Wir können uns dahingehend entscheiden, nicht von dem Intellekt Gebrauch zu machen.

Wir erreichen Freiheit von Ignoranz durch die scharfe Schneide des Intellekts. Der Verstand begreift ein Objekt, aber der Intellekt untersucht es und sieht sich die Argumente dafür und dagegen an. Der Verstand befaßt sich mehr mit äußeren Objekten und der Intellekt mehr mit inneren. Ein Tier leitet Kenntnis von den Sinnen her. Ein Mensch leitet Kenntnis von den Sinnen und auch von dem Prozeß der Urteilsfähigkeit und der Bewertung her. Und wenn der Mensch eine vollständige Seele wird, dann leitet er auch noch Kenntnisse her die von Gott herbeigeführt werden, und dies ist Wissen, das durch die inneren Sinnen und durch Intuition kommt. Es ist alles eine Sache des Wachstums. Wir alle haben das Vermögen in uns. Wir alle können es entwickeln und kultivieren. Wir alle haben die Kapazität des Unterscheidungsvermögens, der Beurteilung, der Analyse und der Synthese. Wir sind die einzigen Tiere die dies haben. Wenn wir es nicht nutzen, dann sind wir schlimmer dran als die Tiere. Wenn wir es nutzen, dann können wir göttlich werden. Tiere können sich nicht selbst transformieren. Wir können. Und wenn wir diese Fähigkeit uns zu transformieren nicht nutzen, dann sind wir schlimmer als Tiere. Und wenn wir sie nutzen, dann können wir ein Gott werden.

Wenn wir uns über Gott informieren wollen und seine Natur erkunden wollen, dann werden wir nicht allzu viele Fortschritte machen, wenn wir Bücher über ihn lesen, sondern eher durch die Analyse der Natur des Ichs. Und das Ich werden wir entdecken, wenn wir richtig in die Einzelheiten des Menschen einsteigen, wie wir es hier in diesen Untersuchungen über den Verstand tun, oder durch das Ansehen der verschiedenen Teile des Menschen. Und wenn wir dies tun, dann sollten wir unsere Aufmerksamkeit nach innen lenken, und durch konzentrierte Diskriminierung sollten wir Gebrauch von unserem Intellekt machen und unseren Verstand erneuern und nach Einzelheiten graben und sie in uns aufnehmen indem wir über sie meditieren. Das Studium der äußeren Welt oder der objektiven Außenwelt wird also nicht viel helfen und auch nicht das Studium wissenschaftlicher Texte, oder akademische Gelehrsamkeit die versucht Texte des Altertums zu interpretieren.

Das analytische Eindringen in die Geheimnisse des Geistes ist es. Das Ansehen dieser verschiedenen Teile und Schichten des Menschen ist es, und dies mit der Hilfe des Intellekts zu tun.

Durch den Gebrauch des Intellekts wird es möglich, der göttlichen Wahrheit auf den Grund zu kommen.

Diese alles hört sich an, als ob nur hoch intelligente Menschen sich Kenntnisse aneignen könnten über den Gott in uns. Dies ist aber nicht so. Jeder kann es tun. Jeder kann, und ist fähig, die zwölf Gebote zu halten. Ihnen zu folgen ist eine Reinigung die es der Seele erlaubt, völlig vom Geist übernommenzuwerden.

Gott zu folgen und ihn zu lieben bedeutet, Jesus Christus als Herrn zu haben, und dies wiederum bringt die Erfüllung mit dem Geist und seine Gaben. All dies zusammen macht den vollständigen Menschen aus, ein Wesen, das wie Gott ist.

Wir wollen uns ein Beispiel einer solchen vervollständigten Seele ansehen. Elisa. In 2 Könige 6,12 finden wir Information über ihn in einer Aussage die über ihn gemacht wurde von einem Beamten des Königs von Syrien, in der er dem König von Syrien, der seine Beamten gefragt hatte, wer von ihnen für den König von Israel spioniert, das Folgende sagt:

Nicht also, mein Herr König; sondern Elisa, der Prophet in Israel, sagt alles dem König Israels, was du in der Kammer redest, da dein Lager ist.

Elisa also hatte die Fähigkeit, die Worte zu hören, die der König von Syrien in seinem Schlafzimmer sprach. Der König von Syrien war in Syrien, in seinem Schlafgemach, und Elisa war in Israel – weit weg. Er konnte aber die Worte hören die dort gesprochen wurden.

Und in Vers 17 lesen wir, daß Elisa die Fähigkeit besaß, die innere Sehe seines Dieners zu öffnen und sein Diener sah: und siehe, da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen um Elisa her.

Und in Vers 18 lesen wir, daß Elisa die Fähigkeit besaß, eine große Macht aus Syrien mit Blindheit zu schlagen.

Und in Vers 20 lesen wir, daß Elisa diese Situation umkehrte und er die Augen all dieser Menschen wieder öffnete.

Elisa hatte also übernatürliche Kräfte. Er hatte sie, weil er eine perfekte – eine vervollständigte – Seele war. Ein normaler Mensch würde die Fähigkeit haben, seine Gedanken in das Schlafgemach des Königs von Syrien zu senden und könnte dann spekulieren, wie es da aussieht und was da vor sich geht. Ein normaler Mensch würde sich vorstellen, er sei in des Königs Gemach, aber sein Gedanke wäre ein leerer und unwirksamer Gedanke; nicht aber so bei einer vollständigen Seele. Die Seele eines vollständigen Menschen würde ihren Gedanken zu einem fernen Ort senden und das würde zur Folge haben, das sein ganzes Wesen geistig dort wäre. Und sein ganze Wesen bedeutet auch, daß er dort alles das tun kann, was er auch dort tun kann, wo sein Körper ist. Er kann seine physischen Sinne gebrauchen wie auch seine geistigen Sinne. Er kann sehen, er kann hören und er kann alles erfahren. Sein Wille durchdringt und kontrolliert alles und nicht nur das, er kann auch alles zustande bringen was er will. Er muß sich nur denken was er will, daß es passieren soll, und es passiert.

Ein normaler Mensch muß alles was er erreichen will, dadurch erreichen, daß er seinen Körper benutzt. Alles was er denkt, alle seine Gedanken und Ideen, muß er dadurch zur Realität werden lassen, daß er die Glieder seines Körpers benutzt. Sein Gedanke für sich selbst hat keine Kraft. Aber eines kann sein Gedanke erreichen. Sein Gedanke kann sofort sein Wesen an einen Ort bringen der sehr entfernt ist. Die Entfernung mag sehr groß sein, aber die Reisezeit verbleibt Null. Er kann dort nichts tun, aber diese Fähigkeit allein sollte ihm einen Eindruck geben, was er erreichen könnte, wenn er ein vollständiger Mensch würde. So lange wir diese Fähigkeiten noch nicht haben, sind wir mehr tot als lebendig. Wenn wir mit dem Willen Gottes eins werden, dann sind wir wirklich lebendig geworden.

Wenn ein Mann der eine vollständige Seele hat stirbt, wenn er seinen Körper ablegt, wenn er von seinem schweren Leib befreit wird, in dem Augenblick, wird er wiedererweckt, und wird in Ewigkeit leben und wirken. Seine Seele wird dann mit einem Blick fähig sein, nicht nur die Erde zu sehen, sondern das ganze physische Universum. Und er wird alles durch und durch sehen und er wird auch fähig sein, alles zu bewerten was er sieht. Und er wird auch fähig sein, alle anderen Dimensionen zu sehen, alle anderen physischen Welten und auch alle geistigen Welten. Solche eine vollendete Seele kann alles tun, eine unvollendete Seele aber ist geistig blind. Das Einzige was solche unvollendete Seele zu sehen imstande ist, sind die Ungeheuerlichkeiten ihrer Phantasie. Und sie werden leer und eitel sein. Der einzige Weg da heraus wird der Weg des Nachdenkens sein – sich seiner Seele zuzuwenden, sich zu bessern. Dieses wird verursachen, daß seine Sicht klarer wird. Und dies wird Zeit brauchen, mehr Zeit als es auf dieser Seite gebraucht hätte. Und wenn eine Seele stirbt die ein Feind der Gesetze Gottes war, dann wird eine solche Seele eine lange Nacht erleben zwischen dem physischen Tod und der Auferweckung. Während dieser langen Nacht wird die Seele aber nicht unbewußt sein. Diese lange Nacht wird in einem bewußten Zustand erlebt. Es wird eine Zeit sein, die mit unreinen Geistern verbracht wird. Es wird eine Zeit des Schmerzes und der Qual sein.

Eine vollständige Seele wird also am Tag des Todes wiedererweckt werden. Sie wird einen Auferstehungsleib erhalten, der dem ähnlich ist, den Jesus hat. Jesus konnte seinen Körper jederzeit materialisieren und er konnte es zu einem Grad tun, den er bestimmte. Zuerst konnte er seinen Jüngern erscheinen indem er durch die Wand des Raumes kam dessen Tür geschlossen war und dann konnte er seinen Körper zu einem stärkeren Maße materialisieren und fragen, "Habt ihr hier etwas zu essen?" Und sie legten ihm vor ein Stück gebratenen Fisch und Honigseim. Und er nahm’s und aß vor ihnen. Und dann sagte Jesus zu Thomas, "Reiche deinen Finger her und siehe meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite."

Das ist der Auferstehungsköper. Die Seele kann entscheiden was für eine Form er bei bestimmten Gelegenheiten annehmen soll. Der Körper kann in solchem Grade materialisiert werden, daß er von einem physischen Menschen angefaßt werden kann und sich anfühlt wie jeder andere physische Leib. Und dann kann diese Materialisierung verringert werden so daß der Körper gesehen aber nicht angefaßt werden kann. Wenn Leute versuchen würden Steine zu werfen und den Körper steinigen und töten wollten, dann würden die Steine einfach durch den Körper hindurchgehen und keinerlei Schaden anrichten. Einen Auferstehungskörper erhält eine perfekte Seele nun wenn sie den physischen Körper verläßt. Eine Seele die nicht vollständig ist muß diesen vollständigen Zustand erst erreichen und muß etwas tun, um ihre Unzulänglichkeiten loszuwerden, und muß sie ablegen, und erst dann wird sie den Auferstehungskörper erhalten. Und eine Seele die versagt hat, hat einen langen Weg vor sich, bis sie diesen Zustand erlangen wird. Eine vollständige Seele aber wird diesen Auferstehungskörper dann erhalten, wenn sie den physischen Körper hinter sich läßt und dieser Übergang wird ohne Schmerz und Leiden sein und kein Tod wird deshalb gefühlt werden. Der letzte Feind wird erobert sein.

Wir wollen jetzt sehen wie es Jesus recht klar macht, was einer vollständige Seele passiert, einer Seele die Gott der Vater ihm gegeben hat:

Das ist aber der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, daß ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern daß ich's auferwecke am Jüngsten Tage. Johannes 6,39.

Der jüngste Tag ist der erste Tag den der Jünger in seinem neuen Körper verbringt.

Diese Aussage von Jesus ist wichtig, sie ist so wichtig, daß sie von Johannes vier mal aufgezeichnet wurde. Wir wollen die zweite lesen:

Denn das ist der Wille des, der mich gesandt hat, daß, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, habe das ewige Leben; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Johannes 6,40.

Und nun die dritte:

Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, daß ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. Johannes 6,44.

Und letztlich die vierte:

Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. Johannes 6,54.

Das Wort jüngst ist das Wort 2078, eschatos, in der Konkordanz von Strong und bedeutet letzt oder äußerst oder extrem.

Dies Wort 2078 könnte auch letzt bedeuten anstatt jüngst. Und der letzte Tag wäre dann der letzte Tag auf Erden, der letzte Tag im physischen Körper. Es wäre der gleiche Tag, der der jüngste im Jenseits ist.

Wir brauchen aber nicht zu warten bis zu dem Tag an dem wir unseren Körper ablegen. Wir können vor diesem Tag auferweckt werden. Wenn wir noch hier auf Erden leben, können wir schon, lange bevor wir sterben, den jüngsten Tag erleben – den ersten Tag in der Welt der Geister. Während wir noch im Fleisch wandeln können wir diesen Zustand der Seele erreichen – den Zustand des Auferstandenseins. Und dann werden wir ganz bestimmt nicht den Tod sehen, ihn nicht fühlen und ihn auch nicht schmecken und die Seele wird keine Furcht vor dem Tode haben.

Jetzt wollen wir sehen was Jesus zu sagen hat über die Seele die nicht vollständig ist.

Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht auf, der hat schon seinen Richter; das Wort, welches ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage. Johannes 12,48.

Eine Seele die nicht vollständig ist wird keinen Auferstehungsleib am jüngsten Tag erhalten sondern muß warten bis zu einer Zeit, wenn sie damit aufhört, Jesus Worte zu verwerfen, und sie sie aufnimmt.

Und diesen Tag den jüngsten zu nennen ist schon angebrachter als ihn den letzten zu nennen, denn der jüngste wird dann auf jeden zutreffen: auch auf solche, die noch einen sehr langen Weg dahin haben. Und wenn er endlich kommt wird er der erste Tag des wirklichen Lebens sein, der erste Tag in der geistigen, himmlischen Welt.

Der jüngste Tag ist also ein spezieller Tag für jedes Individuum und er ist nicht ein allgemeiner Tag der einmal eines Tages in der Zukunft geschehen wird. Da wird es nicht einen allgemeinen Auferstehungstag geben oder einen Tag des Gerichtes, sondern jeder Mensch wird seinen eigenen speziellen jüngsten Tag haben und das wird der Augenblick sein, wenn die Seele von dem physischen Leib befreit sein wird. Und der Tag kann zum ewigen Leben führen, aber auch zum Tod. Es wird vom Einzelnen abhängig sein und von seiner Frucht.

Die Auferstehung von den Toten – der Tag an dem es passieren wird – wird von dem Zustand der individuellen Seele abhängen. Eine Seele die bereit ist, wird es am Tage erhalten an dem sie stirbt; andere werden warten müssen und etwas zu tun haben.

Jesus wird nichts tun. Es wird völlig von dem Stand der Seele abhängen. Was uns am letzten Tag passieren wird, wird völlig unser tun bestimmen. Die Verantwortung ist unsere. Alles ist in unserer Hand.

Das Mißverständnis von all diesem wird recht schön von Martha ausgedrückt, wenn sie zu Jesus sagt, "Ich weiß wohl, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am Jüngsten Tage." Johannes 11,24.

Und in seiner Antwort erklärt Jesus recht deutlich wie es wirklich ist:

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebet und glaubet an mich, der wird nimmermehr sterben. Johannes 11,25-26.

Wenn eine vollständige Seele an ihrem letzten Tag ihres irdischen Lebens anlangt, wird sie keinen Tod erfahren. Der Körper mag sterben, aber nicht die Seele. Die Seele wird nicht einmal den Tod schmecken. Da wird es kein Leiden geben. Der wird leben, ob er gleich stürbe. Er wird niemals sterben.

Der grundsätzliche Baustein des Universums ist Bewußtsein, oder Liebe, oder Leben, oder Licht. Es ist nicht zu wichtig wie wir ihn benennen. Wir könnten ihn uns auch als etwas denken, was alles andere ist als Tod. Alles ist also lebendig und sogar was wir als leeren Raum betrachten ist voller Leben. Und dies mag vielleicht helfen, solche Dinge wie Gedankenübertragung oder das Buch des Lebens zu erklären. Es erklärt auch Gottes Fähigkeit, alles zu wissen und über alles Bescheid zu wissen. Leerer Raum erscheint uns genau so wie wir ihn nennen – leer. Da gibt es aber keinen leeren Raum. Da gibt es nur Leben um uns herum. Wir nun empfinden aber nicht all dieses Leben um uns herum. Für uns hat alles mehr den Anschein, tot zu sein und völlig ohne Intelligenz zu sein. Wir scheinen von all diesem getrennt zu sein. Wir scheinen uns all dem nicht bewußt zu sein. Und diese Trennung ist nicht nur real, sondern auch so beabsichtigt, und Teil der ganzen Planung. Unser Bewußtsein scheint isoliert zu sein von diesem Bewußtsein das überall um uns herum ist, und es ist auch wirklich so, und der Grund ist, dem Menschen eine Gelegenheit zu geben, Unabhängigkeit zu erlangen, unabhängig von allem zu werden, so wie Gott auch unabhängig von allem ist. Wir sollen so wie Gott werden, wir sollen diese Unabhängigkeit gewinnen, wir sollen uns selbst finden. Mit all diesem sollen wir uns entwickeln und unsere eigene ewige, kontinuierliche Existenz stärken. Und während dieser Zeit des Gewinnens von Unabhängigkeit ist sich der Mensch so gut wie kaum gewahr, daß er umgeben ist und durchdrungen wird von Leben und Intelligenz und daß er ohne es nicht existieren würde. Wenn er aber Gottes Willen für sich akzeptiert, und ihn nutzt, und sich selbst vervollständigt, indem er seinen inneren Geist ihn völlig durchdringen läßt, dann wird er mit all dem Leben um ihn herum vereinigt, und mit all der Intelligenz die dort ist, und wird doch das Bewußtsein von sich selbst und seine Persönlichkeit behalten. Und dann wird er nicht mehr toten Raum um sich herum sehen, und er wird nicht mehr tote Steine auf der Erde rumliegen sehen, sondern alles wird für ihn lebendig und intelligent werden.

Bevor der Mensch aber diese Unabhängigkeit erlangen wird, ist er von all diesem getrennt, und es ist wie eine dünne Wand oder Barriere die zwischen dem Leben seines Raumes und dem Leben des allgemeinen Raumes existiert. Und dieser Schleier verursacht, daß die Seele sich nicht bewußt ist all der Dinge die um sie herum vorgehen. Dieser Schleier also tut es und trennt das Leben des privaten Raumes vom Leben des allgemeinen, endlosen Raumes. Das nun höchst Interessante an diesem Schleier ist, daß dieser Schleier nicht für Tiere existiert. Die Seelen der Tiere und der Pflanzen sind nicht durch einen solchen Schleier von dem Leben des allgemeinen Raumes getrennt. Tiere und Pflanzen haben daher direkten Zugang zu dem Raum um sie herum, der angefüllt ist mit allem Leben und aller Intelligenz. Und sie benötigen nicht all diese Lehren und Belehrungen die wir benötigen. Sie sind sich völlig gewahr des Lebens und der Intelligenz die den ganzen Raum um sie herum anfüllen und wenn sie auf der Erde ankommen, können sie vollständig zu funktionieren anfangen, und benötigen keinerlei Belehrung, um das Leben hier auf Erden zu führen. Und wir armen Menschen brauchen fast 20 Jahre Belehrung und Instruktion und müssen unseren Weg finden und lernen, unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Tiere und Pflanze kennen ihre Veranlagung und ihren Aufbau, und wofür sie hier sind. Jedes Tier weiß welche Nahrung ihm bekommt und wir Menschen mögen vielleicht niemals völlig lernen, was wir essen sollten und was wir nicht essen sollten. Und jedes Tier weiß auch genau wie es seine Nahrung zu finden hat. Jeder Bulle weiß wie er seine Hörner zu gebrauchen hat. Er muß es nicht erst lernen. Er muß nicht einmal trainieren. Ein Fohlen weiß wie es läuft und tut es direkt nachdem es geboren worden ist. Ein Vogel weiß ganz genau wie er von der nördlichen Hemisphäre zur südlichen zu fliegen hat und auch wie er wieder zurück kommt. Eine Katze weiß sehr gut den rechten Weg zu dem Heim und zu den Leuten zu finden, die sie mag, und hat keine Probleme dahin zu kommen, auch wenn die Entfernung groß ist. Eine Pflanze kennt die exakten Zutaten im Wasser und in der Luft und in dem Boden und in dem Licht, die sie braucht für ihre besondere Individualität. Ein Radieschen wird andere Nahrung aufsaugen als eine Mohrrübe die direkt neben ihr wächst. Und beide nehmen ihre Nährsubstanz von dem selben Boden und von dem selben Wasser und von der selben Luft und von dem selben Licht; sie tun es aber unterschiedlich. Und wie wissen die Tiere und die Pflanzen all dies? Sie erlangen all diese Kenntnisse von der Intelligenz die den ganzen Raum durchdringt. Da heraus entzieht jedes Tier und jede Pflanze die Intelligenz die für den individuellen Zweck benötigt wird und handelt entsprechend und läßt sich entsprechend leiten. Der unendliche Raum und alles darin enthaltene ist also Leben und ist Intelligenz. Und dem Menschen ist dies nicht bekannt. Alles ist sich dieser Tatsache bewußt, nur der Mensch nicht. Und der Mensch ist sich dieser Tatsache deshalb nicht bewußt, weil er es lernen soll, seine eigene Intelligenz zu benutzen. Und diese Intelligenz hat er in hohem Ausmaß. Und da heraus kann er seine eigene Unabhängigkeit erschaffen, ein Tier und eine Pflanze aber können dies nicht tun. Und ein Tier oder eine Pflanze können nicht Unabhängigkeit hervorbringen und sie haben auch keine getrennte Seele. Tiere und Pflanzen haben Seelen die gemischt werden können und ihre Existenz unterliegt Änderungen und wird nach jeder Existenz modifiziert. Nach jedem Mischen und nach jeder Änderung des Seins gehen die Seelen in eine unterschiedliche Sphäre der Intelligenz über und sie behalten davon keine Erinnerung. Und das Endergebnis ist die menschliche Seele. Und auch diese menschliche Seele behält keine Rückerinnerung ihrer vorherigen Existenzen zurück, die sich aus der Mineral-, der Pflanzen- und der Tierwelt entwickelten. Der Mensch hat daher eine hochentwickelte und getrennte Intelligenz und all die vorherigen Seelen der Mineralien und Pflanzen und Tiere haben eine eher ausgeliehene Intelligenz, geborgt von der Intelligenz die im Raum besteht. Unendlich viele spezielle Seelen wurden zu einer Menschenseele. Und wenn dieser Mensch dann vollständig durchdrungen wird von dem Geist allen Lebens und allen Lichtes, dann wird er auch diese Ordnung in sich selbst erkennen.

Und wir sind für ein Leben bestimmt das Ewigkeiten dauert und sollen es mit der höchstmöglichen Unabhängigkeit leben. Und wir sollen es aus uns selbst tun. Wir selbst sollen dieses freie Leben anstreben und gewinnen. Und um es zustande zu bringen, haben wir die Lehre des Christus, und wir haben seine dauernde Unterstützung.

Der Werdegang aller Geschöpfe, mit der Ausnahme des Menschen, ist also der nach dem Willen Gottes. Nach Gottes Willen entwickeln sie sich. Wir aber sind die Ausnahme. Wir entwickeln uns nicht nach dem Willen Gottes, sondern nach unserem eigenen Willen. Wir können uns auch nach Gottes Willen entwickeln. Wir können uns aber auch nicht nach seinem Willen entwickeln. Wir haben freie Wahl.

Und wenn der Geist in uns – in unserer Seele – unsere Seele völlig ausgefüllte hat, dann haben wir Zugang zu aller Wahrheit und werden fähig sein, physisch und geistig zu sehen. Wir sind dann neu geboren und haben unser normales Sehvermögen und auch unsere höhere Sehe. Wir können dann die physische Welt durch und durch sehen und alle ihre Geheimnisse kennen und wir können die Welt des Jenseits sehen – die Welt der Geister. Diese unsere klarere Sicht wird es uns auch ermöglichen, die Dinge zu verstehen, die wir sehen. Wir werden dann mit unseren äußerlichen Sinnen sehen und auch mit unseren inneren Sinnen. Der Grund warum wir jetzt nur diese eingeschränkte Sicht haben ist, damit uns diese bewölkte und mangelhafte Sicht veranlaßt, das Licht zu suchen. Es spornt uns dauernd an, unser Denken zu aktivieren und auch unser Suchen. Unsere Seele kommt von Gott und ist nicht damit zufrieden, was ihr unsere Sinne erzählen, und strebt wirkliche Information an. Der Sinnesinput ist für unsere Seele zu ungenügend und zu nebelig und ist daher nicht wirklich befriedigend sondern eher ärgerlich. Und dies verursacht die Seele sich nach der Wahrheit zu sehnen. Die Seele sucht und denkt und fragt dauernd nach der vollen Wahrheit und es ist diese Aktivität die die Seele davor bewahrt, träge und inaktiv zu werden. Sie verhütet den Tod der Seele. Nur wenn die Seele beschäftigt ist, ist sie auch glücklich. Ein Leben angefüllt mit Aktivität wird die Seele glücklich machen. Und dieses Streben führt zur Klarheit der inneren Wahrnehmung. Die klarste Sicht und wirkliches Wissen zu haben, ist höchst wichtig, aber dies allein wird nicht die wahre und die perfekte Zufriedenheit bringen. Was letztendlich zu dieser alles erfüllenden Seligkeit führen wird, ist ein Leben das mit der Aktivität der Liebe angefüllt ist. Das Handeln aus der Liebe heraus ist es, was den Unterschied ausmacht. Und diese Aktivität ist etwas was ständig anwächst. Und es wächst nicht nur dauernd an, sondern es muß auch schon am Anfang da sein. Nur wenn es auch schon zu Beginn da ist, wenn wir anfangen zu suchen und zu denken und zu entdecken, wird dieses aktiv sein Sinn haben.

Die Hauptregel ist Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Dieses Gebot besteht bereits in den zehn Geboten. Als Jesus dieses Thema mit einem Schriftgelehrten bespricht, da stimmten beide darin überein, daß von allen Geboten dieses das wichtigste ist. Also direkt vom Anfang an ist das Gebot der Liebe das Herzstück aller Regeln.

Im Alten Testament wie auch im Neuen Testament ist uns dieses Gebot gegeben und es ist daher das Gebot, das die Menschheit schon immer hatte, und das schon immer ihr Wegweiser war:

5 Mose 6,5:

Und du sollst den Herrn, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen.

3 Mose 19,18:

Du sollst nicht rachgierig sein noch Zorn halten gegen die Kinder deines Volks. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst; denn ich bin der Herr.

Alles Suchen wird nur dann anfangen wirklichen Gewinn zu bringen, wenn es gleichzeitig mit einem Leben getan wird, das in Übereinstimmung mit diesen grundsätzlichen Regeln gelebt wird. Alles Forschen ohne Liebe bleibt fruchtlos. Ein Mann der sein ganzes Leben mit der Suche nach der Wahrheit verbringt, wird nur seine Zeit vergeuden, wenn er nicht den Weg der Liebe wandelt. Er wird die Wahrheit nie finden und nie die innere Klarheit der Sicht erlangen.

Diese ständig wachsende Aktivität der Liebe muß in der Seele wach werden und schließlich die Seele selbst werden. Liebe und Geist sind das Gleiche und wenn wir vom Geist sprechen, daß er die Seele übernimmt, dann ist das für uns auch gleichzusetzen mit der Macht der Liebe die die Seele erobert. Und wenn sich die Liebe der Seele bemächtigt hat, dann hat diese neue Geburt stattgefunden und die Seele ist wiedergeboren. Der ganze Mensch ist durch den Geist wiedergeboren. Er hat alle innere Klarheit erlangt. Und wenn dieser Zustand erreicht worden ist, dann wird ein Mann auch aktiv bleiben, denn Liebe macht nur einen Sinn in der Aktivität. Das Erreichen der Klarheit wird nicht verursachen, daß er es sich nun bequem mache wird, und er faul und träge wird. Die Ursache all dieser Klarheit und all dieser Freude ist die Liebesaktivität. Es ist nicht Wissen und Klarheit die das Ganze bewerkstelligen, sondern ein aktiver, liebender Mensch zu sein; dies wird es herbeiführen. Ein Mensch kann noch nicht einmal anfangen sich eine klare Sicht zu verschaffen, wenn er nicht den Weg der Liebe beschreitet. Um das Licht zu erreichen muß Liebe praktiziert werden. Es ist immer so gewesen und wird sich nicht ändern.

Die Zunahme an Seligkeit und Klarheit wird vollkommen von dem Ausmaß der Liebeaktivität abhängen. Es ist aktives Handeln das das Licht bringen wird und es ist die rechte Art des Handelns. Um die Seele in den Zustand der Lebendigkeit zu bringen, muß so etwas wie Aktivität da sein. Wir müssen etwas tun. Irgend eine Art von Handeln muß dem Kommen des Lichtes in die Seele vorausgehen. Und dieses Licht ist die Weisheit die sich selbst erkennt und die alle Dinge erkennt und beurteilt und ordnet.

Dieses ist der Weg zur inneren Erkenntnisklarheit der Seele.

Und es ist der einzige Weg. Da scheint es andere zu geben, aber sie werden einfach nicht zu dem wahren Zweck des Lebens hier auf Erden führen. Wenn wir wirklich göttlich werden wollen, dann gibt es da keinen anderen Weg. Da gibt es Bewegungen und Organisationen die andere Wege anbieten und einige sind Theosophie oder Anthroposophie oder die Rosenkreuzer. Sie mögen Wege und Initiationen anbieten, die Ergebnisse versprechen. Ein Mann wie Rudolf Steiner kam der Wahrheit recht nahe, wenn er sagte, daß der Mensch ebenso nun, wie er herabgestiegen ist, er auch wieder heraufsteigen muß in die Geistigkeit, und wie dieses Herabsteigen verbunden ist mit einem Überhandnehmen des Egoismus, so ist das Hinaufsteigen abhängig davon, daß die Selbstlosigkeit, das Gefühl der Sympathie der Menschen untereinander immer stärker und stärker wird. Er sagte auch, daß das Durchgehen durch demütig hingebungsvolle Zuständen das Wesen der christlichen Einweihung darstellt und wer sie so ernsthaftig durchgeht, der erlebt seine Auferstehung in den geistigen Welten.

Rudolf Steiner war ein Mann der die Fähigkeit besaß, in die geistige Welt zu sehen. Er war ein Seher. Er konnte die verschiedenen Teile des menschlichen Körpers sehen. Er berichtet, daß der Lebensleib, 12, teilweise vom physischen Leib, 11, getrennt sein kann wenn ein Glied eingeschlafen ist. Wenn zum Beispiel die Hand eingeschlafen ist, so kann der Seher beobachten, wie der Teil des Lebensleibes, der der Hand entspricht, heraushängt wie ein Handschuh. Ebenso hängen Teile des Lebensgehirns heraus, wenn der Mensch in einem hypnotischen Zustand sich befindet. Weil der Lebensleib, 12, eingesponnen ist in ganz kleinen punktartigen Gebilden im physischen Leib, so entsteht das bekannte eigentümliche Gefühl des Prickelns bei einem eingeschlafenen Glied.

Solche Organisationen wie wir sie erwähnt haben glauben an die Existenz einer objektiven, intellektuell verständlichen, geistigen Welt und sie glauben auch, daß man Zugang zu dieser geistigen Welt in direkter Erfahrung durch innere Entwicklung erlangen kann.

Eines der Probleme solcher Organisationen ist jedoch, daß sie Organisationen sind. Die Tatsache, daß sie Organisationen sind, zeigt bereits, daß ihr geistiges Verständnis beschränkt ist. Ein Mensch, der ein Mitglied einer solchen Organisation ist, oder es wird, zeigt bereits, das sein geistiges Verstehen begrenzt ist, denn wenn er ein geistiger Mensch wäre, würde er sich von jeder Art von Organisation fern halten. Ein Mensch der nicht mehr fleischlich ist, würde Einssein verstehen und würde nicht einer Gruppe von Leuten nahe kommen, die das Bedürfnis haben, eine formale Gruppe zu bilden. Das Gleiche trifft auf das Bedürfnis nach einem Guru zu. Da besteht kein Bedarf einen Guru zu haben. Wenn ich vom Geist des allmächtigen Gottes geleitet werde, dann habe ich keinen Guru nötig. Der alles durchdringende Geist Gottes ist viel mehr als jede Art von Guru mir geben könnte. Wo immer ich auch bin habe ich direkten Zugang zu diesem allwissenden Geist und brauche nicht auf den Guru zu warten und mich ihm zuwenden oder einen irgendwo finden. Es gibt nur eine Person die wirklich erstrebenswert ist und das ist Gott, das ist Jesus Christus, und wenn jemand einen Guru hat der nicht dieser Herr ist, dann hat er einfach noch nicht den richtigen gefunden und ist noch nicht am Ziel angekommen. Eine typische Sache mit Organisationen und mit Gurus ist durch Einweihungsschritte zu gehen. Und bei allen ist die Anzahl solcher Einweihungen verschieden und sie selbst sind auch unterschiedlich. In der Realität aber ist die wirkliche Einweihung recht einfach und unkompliziert. Sie ist die grundsätzliche Regel. Und die ist Gott zu lieben und den Nächsten wie sich selbst. Und das ist eine Regel die jeder verstehen kann und lernen kann und die besonders auch jeder anwenden kann. Ein Leben der Demut zu leben und der Barmherzigkeit bedarf keiner lang andauernden Einweihungszeremonien und auch keines Gurus und auch keiner Organisation.

Was jetzt folgt ist eine ausgezeichnete Beschreibung von Leuten die das Bedürfnis nach einer Organisation haben und nach jemandem der eine solche Organisation anführt. Sie kommt von Kapitel 134, Bandes 10, Das Große Evangelium Johannes von Jakob Lorber:

Als die Jünger solches vernommen hatten, da sagte zu Mir Simon Juda: "Herr und Meister, da wir uns nun in zwei Gruppen teilen, soll denn nicht eine jede Gruppe einen Vorsteher haben?"

Sagte Ich: "Wann hat denn die reinste Liebe und die vollste und klarste Wahrheit aus den Himmeln eines Vorstehers benötigt?

Die Liebe, wie die Wahrheit in ihrer höchsten Reinheit und Vollendung ist ja eben in sich auch alsosehr das Allerhöchste in sich selbst, daß sich darüber nichts noch Höheres denken und begreifen läßt!

Ist aber solch eine Liebe und Wahrheit aus Mir in jedem von euch, die Ich nun in Meinem Namen aussende, - wer von euch will oder möchte dann seinem Bruder einen Vorsteher abgeben? Wie willst du dir da eine Vorstehung anmaßen, so du sagst und lebendig glaubst, daß nur Ich der Herr bin, - alle die andern aber sagen und glauben ganz dasselbe? Wer von euch will bei solch einer Annahme und bei solch einem Glauben ein Erster sein?

Wenn ein guter Rechner sagt und beweist, daß drei ganz gleiche Dinge und wieder ebenso drei ganz gleiche Dinge sechs solche ganz gleichen Dinge ausmachen, und ein zweiter und dritter, vierter, hundertster ebenso guter Rechner sagen und beweisen ganz dasselbe, - Frage: Wer von ihnen soll da wohl der Vorzüglichere sein, und wen von ihnen sollten die hundert gleich guten Rechner zu einem eitlen Vorsteher über sich erwählen, und warum?

Siehe, Ich ganz allein bin der Herr! Ihr alle untereinander aber seid ganz gleiche Brüder, und es soll keiner mehr noch minder sein; denn eine jede noch so geringe Vorsteherei erweckt im Gemüte des Vorstehers die satanische Herrschgier und wird denn auch nur zu bald zum Verderber der reinen Liebe und der lebensvollen Wahrheit aus ihr, wie es sich gleich im Anfange des Königtums nur zu klar erwiesen hat und sich nun im Tempel zu Jerusalem mehr und noch klarer erweist.

Wer von euch denn aber schon durchaus ein Erster Meiner Jünger sein will, der sei ein Letzter und Geringster von ihnen und sei ihrer aller Knecht und Diener! Denn also besteht die Ordnung in Meinen Himmeln unter Meinen Engeln!

Wahrlich, Ich sage es euch: Alle, die sich auf dieser Erde in einem andern Sinne werden zu Vorstehern berufen lassen, werden jenseits einen schweren Stand überkommen! Denn die schwerste Lebensaufgabe für einen Hochmütigen - was am Ende nahe ein jeder Vorsteher wird - ist die Demütigung seines Gemütes.

Darum bleibet alle völlig gleiche Brüder, und keiner wolle vor dem andern einen noch so geringen Vorzug haben; und alle Menschen werden daraus, daß ihr euch untereinander als wahre, vollkommen gleichberechtigte Brüder liebt und achtet, ersehen und erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid, so ziehet nun hin und tut nach Meinem Willen!

Und dies ist das Ende des Zitats.

Es ist eine schöne Beschreibung des Unterschiedes zwischen der wahren Kirche und der menschgemachten.

In der wahren Kirche sind alle völlig gleiche Brüder und keiner ist wichtiger oder unwichtiger; und in der Imitationskirche erweckt jede Vorsteherei, wie geringfügig sie auch sein mag, im Denken des Vorstehers die satanische Herrschgier und wird denn auch nur zu bald zum Verderber der reinen Liebe und der lebensvollen Wahrheit aus ihr.

Die Frage ist, wer von ihnen soll da wohl der Vorzüglichere sein, und wen von ihnen sollten sie zu einem Vorsteher über sich erwählen, und warum?

Eine ausgezeichnet Frage. Besonders der letzte Teil der Frage: warum?

Das Einzige das wirklich benötigt wird, ist der Wandel in der Liebe. Und solch eine Wandel wird Früchte tragen. Unsere guten Werke werden die Früchte sein. Unser physischer Körper wurde uns gegeben, diese Früchte zu produzieren. Was wirklich zählt, wenn wir eine Pflanze ansehen, ist die Frucht, und so ist es mit dem Körper – die Früchte die er trägt. Und diese Art der Frucht ist geistige Frucht. Der wirkliche Körper der Seele ist nicht der physische Leib, sondern der Leib, den wir aus den guten Werken der Seele erschaffen. Diese guten Werke sind der wirkliche Leib der Seele. Und dies zu verstehen ist wichtig, wenn wir von der Auferstehung des Fleisches reden. Die Auferstehung des Fleisches ist nicht die Auferstehung des physischen Fleisches, sondern Auferstehung des geistigen Fleisches – der guten Werke. Die Werke also die die Seele mit dem physischen Leib tut sind das Fleisch, das aufersteht. Das ist worum es beim Fleisch geht. Das sind die Früchte die wir tragen sollten. Der Leib wurde uns gegeben, so daί wir ihn nutzen und ihn richtig nutzen. Und wenn wir den Leib richtig nutzen, dann werden wir den Gewinn daraus ziehen. Wenn unsere Seele die richtigen Entscheidungen fällt und die richtigen Werke produziert, dann wird es eine gute Ernte geben – werden wir Früchte eingesammelt haben für das Jenseits. Je besser die Ernte, je mehr werden wir haben, wenn wir auf der anderen Seite ankommen. Und die Menge des Lichtes wird unsere Fähigkeit zu sehen bestimmen und unsere neue Umgebung zu sehen und unseren Aufgabenbereich. Das Ziel ist es, so viel wie möglich zu sehen, und in Reichen operativ zu sein, die weitreichend sind. Und wenn wir fähig sein werden in vielen Reichen und Universen tätig zu sein, dann werden wir fähig sein, dort zu leben, und dann werden diese unser Heim sein und unsere Wohnungen. Dieses sind die Wohnungen von denen Jesus spricht in Johannes 14,2 wenn er uns sagt, "In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen, Wenn’s nicht so wäre, würde ich dann zu euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?"

Es ist also nicht das physische Fleisch das auferweckt werden wird. Das physische Fleisch geht den Weg den alle physische Materie zu gehen hat, und das ist eine andauernd wiederkehrende Rückkehr zu den grundsätzlichen Formen von Energie, um dann ein neues und reineres Wesen zu formen.

Was auferweckt wird ist etwas geistiges. Es ist das Endergebnis unseres Lebens. Und solch eine auferweckte Seele lebt dann in der geistigen Welt und hat Zugang zu dieser Welt, aber hat auch Zugang zu den niederen Welten wo die weniger entwickelten Geister sind und hat auch sogar Zugang zu der physischen Welt und kann sehen was dort vor sich geht. Sie kann aber auch dort aktiv werden und kann sogar in physischer Form dort erscheinen und dort tätig sein auf eine Art die wir von Jesus her kennen, als er nach seiner Auferstehung und vor seiner Himmelfahrt zu seinen Jüngern kam.

Und alle die Handlungen zu studieren, die Jesus in seinem verherrlichten Körper zwischen der Zeit von Ostersonntag und dem Tag der Himmelfahrt getan hat, ist wichtig, wenn wir verstehen wollen, was passieren wird, wenn Jesus wiederkommen wird, denn das wird die Art und Weise sein, in der er dann tätig sein wird. Und dies wird in der Apostelgeschichte 1,11 erklärt, wo die beiden Männer in weißen Kleidern zu den Aposteln sagten, "Ihr Männer von Galilea, was stehet ihr hier und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird so kommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen."

Jesus wird so kommen. Und das bedeutet, daß er gesehen werden wird von seinen Jüngern wenn er wiederkommen wird – aber nicht von jedermann. Und er wird nicht in einem normalen physischen Körper erscheinen, sondern in einem verherrlichten physischen Körper und das bedeutet, daß er seinen Körper jederzeit materialisieren kann wenn er es so haben will, und daß er auch seinen Körper entmaterialisieren kann, wenn immer er sich dazu entscheidet. Und er wird hauptsächlich seinen Jüngern erscheinen. Die normalen Menschen werden ihn nicht sehen. Und deshalb wird es nichts nützen, zu gehen und ihn sehen zu wollen, wenn jemand sagt, er sei hier oder dort. Jesus wird auch in abgeschlossen Räumen erscheinen können und sich auch von Räumen entfernen können die geschlossene und verschlossene Türen haben. Und er wird fähig sein, sich von Leuten sehen und hören zu lassen, und jemand anders der dabei steht, mag ein solches Erlebnis nicht haben. Er wird fähig sein, die innere Sicht von Menschen ein- oder auszuschalten. Jesus wird nicht seinen normalen physischen Körper haben den er vor seinem physischen Tod und vor der Auferstehung hatte. Der Körper beschränkte ihn darauf, nur an einem Ort zu sein. Sein Verstand war nicht eingeschränkt. Sein Bewußtsein war in der Lage das ganze Universum zu managen, die Tatsache aber, daί er als normaler Mensch gekommen war, mit einem normalen physischen Leib, schränkte ihn ein. Aber das war eine Einschränkung die nur bis Ostersonntag andauerte.

Die Wiederkunft Christi wird nicht wie sein erstes Kommen sein. Er wird nicht als Kind von einer Frau geboren werden. Er wird in seinem verherrlichten Körper kommen, in dem gleichen Körper, den er benutzte während der vierzig Tage bevor er zum Himmel auffuhr. Bereits die Ausdrücke "ward er aufgehoben zusehends, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg" und "wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen" beschreiben seine Entmaterialisierung. An diesem Tage war er nur von den weisesten Menschen der Erde gesehen worden – von den Aposteln. Und so wird es sein, wenn er wiederkommt. Und wenn er zu solch höchst weisen Leuten kommen wird, wie Sehern und Propheten und Aposteln, dann wird es nicht einmal nötig sein, in sichtbarer Form zu erscheinen. Er wird aber auch in sichtbarer Form erscheinen und er wird in seinem verherrlichten Körper anwesend sein und Leute werden ihn sehen können und hören können und anfassen können. Wie er es aber während der vierzig Tage tat, wird er kommen und gehen, und er wird in Situationen erscheinen, die wie der Tag der Himmelfahrt sind oder wie er den zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus erschien. Jesus wird also hauptsächlich denen erscheinen, die ihn lieben und sich nach ihm sehnen. Und das wird enorme Impulse geben und dabei behilflich sein, das Reich Gottes zu etablieren und die wahre Kirche zu stärken und sein Reich des Friedens und der Einigkeit und der Liebe und des Glaubens zu festigen, und er selbst wird die Gläubigen zusammenrufen und die Gemeinde bauen.

Jesus wird also so wiederkommen wie er in den letzten 40 Tagen hier bei seinem ersten Kommen gewirkt hat. Er wird kommen und gehen wie immer er es für angebracht hält und er wird zur Gemeinde seiner Jünger kommen, und nicht zur Welt. Das Reich wird nicht ein Reich von dieser Welt sein, sondern ein geistiges Reich. Er wird geistigen Einfluß erwirken und zu Leuten kommen, die er geistig aufbauen kann und die dann zu Personen werden, die geistigen Einfluß ausüben werden. Das werden höchst einfache Menschen sein, es werden aber auch Menschen sein, die sich in einflußreichen Stellungen befinden werden, und so wird ein Netzwerk des Einflusses errichtet werden, das recht schnell eine gewaltige Änderung in dem gesamten Denken der Menschheit zustande bringen wird, und die Menschheit zu einer geistigen Ausrichtung leiten wird, die unsere Leben stark zum Besseren verändern wird. Das Gute wird die Oberhand gewinnen. Das Geistige wird im Vordergrund stehen und die Menschen werden vieles von der Weltlichkeit ablegen und viele der gegenwärtigen Übel werden eine Sache der Vergangenheit werden.

Stellen Sie sich einmal eine Zusammenkunft von Gläubigen vor. Und diese Menschen mögen vielleicht sogar es gewöhnt sein, daß die Gaben des Geistes unter ihnen wirken. Sie sind es gewohnt, direkt von Gott zu hören. Nun aber, während der Zusammenkunft, werden nicht nur Botschaften von Gott empfangen, sondern Gott selbst erscheint – als eine physische Person – im Versammlungsraum und wird gesehen, gehört, angefaßt und beim Essen beobachtet. Ein solches Ereignis, und besonders die erhaltene Botschaft, wird einen ungeheuren Auftrieb allen Anwesenden geben und sie in eine Dynamik versetzen und in einen Aktionsschub, der höchst ungewöhnlich ist. Das Ergebnis wird wie ein Trompetenstoß vom Himmel sein, der auf der ganzen Welt gehört wird.

Da werden höchstwahrscheinlich solche zugegen sein, die geistesgegenwärtig ihre elektronischen Geräte nehmen und filmen werden. Und nur wenig später werden diese Videos im Internet sein, mit Ton und allem.

Die Zeiten in denen wir jetzt leben sind Zeiten in denen die Barrieren gegen den Fluß von Informationen zu einem großen Teil verschwunden sind. Die Unterdrückung von Information war eins der Mittel einflußreicher Leute Kontrolle über ihre Brüder zu haben und sie zu manipulieren. Dieses Werkzeug der Kontrolle wurde aber schwächer durch die Erfindung des Buchdrucks und sie erhielt einen noch mächtigeren Schlag mit der Erscheinung des Internets. Es ist jetzt schwierig geworden, Kontrolle über Information auszuüben, und Information von Menschen fernzuhalten. Wenn Jesus heute zu einem Jünger kommen würde und zu ihm spricht und ihn ermutigt und ihm eine Botschaft gibt, dann kann all dies jedem zur Verfügung gestellt werden, wenn der Jünger es ins Internet gibt. Ein Wort von Jesus könnte in kurzer Zeit vielen bekanntgegeben werden. Es könnten die Worte sein die Jesus zu diesem Jünger sprach, es könnte aber auch mehr sein als nur die Worte, es könnte ein kompletter Videoreport dieses Ereignisses sein. Es könnte Websites geben die nur das Erscheinen solcher Botschaften und Besuche von Jesus aufzeichnen und jeder Interessierte könnte herausfinden, was die letzte und neueste Nachricht vom Herrn ist. Mit einer Botschaft an einem bestimmten Ort auf der Erde könnte Jesus in kurzer Zeit Jünger überall auf der Erde erreichen. Mit dem Internet haben wir die Mittel die es uns erlauben uns vorzustellen, wie die Macht und der Einfluß, und deren Ergebnisse, des zweiten Kommens des Herrn erreicht werden können. Und diese Jünger die das Wort über Jesus verbreiten, würden dann die Trompeten sein die von vielen gehört werden.

Wir wollen uns ein solches Beispiel einer Trompete ansehen. In Lukas 24,13-15 finden wir wie es anfing:

Und siehe, zwei aus ihnen gingen an demselben Tage in einen Flecken, der war von Jerusalem sechzig Feld Wegs weit; des Name heißt Emmaus. Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. Und es geschah, da sie so redeten und befragten sich miteinander, nahte sich Jesus zu ihnen und wandelte mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht kannten.

Jesus nahte sich ihnen. Ihre Augen wurden gehalten. Hier haben wir zwei Beispiele wie geistige Wesen die Materie kontrollieren. Er materialisierte sich in ihrer Nähe und er verursachte, daß zwei seiner Jünger ihn nicht erkennen konnten – er schränkte ihre natürliche Sehe ein, er beeinflußte ihren Bewußtseinszustand.

Und dann kommunizierte Jesus mit ihnen. Und am Ende dieser Kommunikation finden wir wieder zwei Beispiele der Macht Jesu über die Materie; Lukas 24,30-31:

Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen.

Jesus veränderte wieder die Art und Weise wie die Zwei wahrnehmen konnten, er öffnete ihre Augen. Und dann verschwand er, er entmaterialisierte sich.

Jetzt kommt das Ergebnis von all diesem; Lukas 24,32-35:

Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten wieder gen Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren, welche sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wäre an dem, da er das Brot brach.

Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten wieder gen Jerusalem. Die Familie Gottes ist das neue Jerusalem. Sie kehrten zu dem neuen Jerusalem zurück. Sie kamen aus dieser Situation heraus und wendeten sich ihrem Computer zu und brachten ihre Erfahrung in das Internet und stellten es so allen Jüngern auf der Welt zur Verfügung und im nächsten Augenblick konnte jeder etwas darüber wissen. Sie handelten wie die große Trompete.

Stellen Sie sich nur vor, wie sich alles ändern wird, wenn nur ein erster solcher Bericht ins Internet gestellt wird und bekannt wird, wie sich dann schnell eine Gemeinde aufbauen wird, die solche Geschehnisse verfolgen wird.

Wenn Sie an das zweite Kommen des Christus denken, dann erinnern Sie sich an ein Wort, und das ist Emmaus. Emmaus ist ein ausgezeichnetes Beispiel wie Jesus handelte nachdem er seinen glorifizierten Körper erhalten hatte und wie er handeln wird, wenn er zurück kommt und dies auch in diesem Körper tun wird, der all diese außergewöhnlichen Fähigkeiten besitzt. Jede seiner Erscheinungen wird eine mächtigste Auswirkung haben. Sie wird sofort überall bekannt werden. Jede solche Erscheinung wird ein Schritt sein, die Welt völlig umzuändern.

Die Substanz die in der Unendlichkeit existiert ist der Wille Gottes. Aller materielle Stoff und alle Dinge die unsere Sinne wahrnehmen sind Gedanken Gottes. Wenn er etwas will, dann wird diese Sache sofort existieren. Und da wir in seinem Bilde geschaffen worden sind, können wir das auch tun. Wir müssen nur zuerst eine vervollständigte Seele werden. Gott kann also etwas sofort erschaffen und dies trifft auch auf den physischen Leib des Menschen zu. Er kann ein Organ in dem Körper eines Mannes auf der Stelle heilen. All dies basiert auf Gottes grundsätzlicher Ordnung. Und diese grundsätzlichen Regeln des Universums treffen auch auf den Körper des Menschen zu. Sie treffen aber nicht auf die Seele des Menschen zu. Gott hat dem Menschen einen freien Willen gegeben. Und die Regeln, die den Umgang mit der Seele regeln, werden den Menschen durch Offenbarung gegeben. Und sie wurden dem Menschen schon am Anfang gegeben. Und diese Herausgabe von Offenbarungen hat niemals aufgehört. Es geschieht dauernd. Der Zweck all dieser Offenbarungen ist, daß die Seele diese Regeln assimiliert und ihr Wille sich an ihnen orientiert und sie diese Gebote hält. Die Seele muß ein Leben führen, das mit diesen Richtlinien übereinstimmt, und ihren Körper zu einem Handeln veranlaßt, das ihnen entspricht. Und wenn all dies getan wird, dann wird die Seele einen Zustand erreichen, der das Abbild Gottes genannt wird: die Seele soll dann Gott gleich sein und nach seinem Bilde geschaffen sein. Es ist das Ziel der Seele. Das Leben hier auf der Erde ist also eine Probezeit. Die Erde ist ein Ort, der die Seele fürs Leben prüft. Sie ist ein Ort der der Seele einen Probelauf ermöglicht, um zu sehen, ob sie tauglich ist für das ewige Leben. Wenn die Seele es lernt, mit diesen eher wenigen Richtlinien umzugehen, dann wird sie mit viel größeren Dingen beauftragt. Aber all dies muß aus ihrem eigenen freien Willen heraus geschehen. Wir müssen das Reich Gottes nehmen und wir müssen es mit Gewalt tun.

Matthäus 11,12.

Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis hierher leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalt tun, die reißen es an sich.

Mit Gewalt werden es die Menschen an sich reißen müssen.

Es werden Gläubige sein, und sie werden an Jesus Christus glauben und ihn als den einen und allein wahren Gott erkennen und werden ihn als das beste und höchst perfekte ewige Wesen lieben und werden ihn über alles andere lieben und werden auch ihre Mitmenschen lieben wie sie sich selbst lieben und sie werden die Gebote halten.

Und sie werden so mächtig wie ihr Herr werden. Sie werden ihren Herrn als ihr Beispiel nehmen. Er ist der Herr über alles im Himmel und auf der Erde. Ihm ist alle Gewalt gegeben, Autorität und Stärke und doch ist er voller Liebe und Demut und Freundlichkeit und Barmherzigkeit. Und dies ist das Geheimnis eine solche mächtige Person zu werden. Wenn wir wirklich mächtig werden wollen, dann müssen wir diesem Weg folgen: den Weg der Liebe.

Zum Schluß wollen wir uns einen Bericht ansehen, der sich mit Glauben beschäftigt und besonders die Verbindung zwischen Seele und Geist behandelt.

Hier folgt jetzt also etwas von Jakob Lorbers Das große Evangelium Johannes, Band 2, Kapitel 132:

Jesus über das Wesen von Furcht und Angst.

Es fing aber, als die Sonne untergegangen war, von der Mitternachtgegend ein sehr kühler und heftiger Wind zu wehen an, so daß alle sich von neuem zu fürchten begannen, und der Hauptmann sagte: "Nun, wenn dieser Wind an der Stärke gleichweg also zunimmt, dann wird er uns am Ende doch noch in die Abgründe hinabstoßen; auch ist seine bedeutende Kühle eben nicht angenehm."

Sage Ich: "Laß den Wind wehen, denn nun ist seine Zeit! Denke aber dabei, daß er nicht Dessen Meister ist, der ihn geschaffen hat durch Seinen Willen und ihn nun hält und wehen läßt, wann Er will!"

Der Hauptmann war mit dieser Erklärung zufrieden, legte sich aber dennoch so fest als möglich auf den Boden, und die andern folgten seinem Beispiele.

Nur die Jarah blieb standhaft an Meiner Seite stehen und sagte: "Aber Herr, woher kommt es denn, daß sich diese Menschen so fürchten, da sie doch schon sicher durch gar viele Zeichen werden belehrt worden sein, daß Du ein Herr auch aller Elemente bist!? Besonders wundert mich das von Deinen eigenen Jüngern! Ah, so Du nicht da wärest, dann wäre es etwas anderes; aber da Du nun hier bist, wundert mich das sehr! - Herr, so Du willst, da sage mir den Grund von dieser Erscheinung!"

Sage Ich: "Sieh, das macht die noch nicht ganz hinausgeschaffte alte Welt in ihren Eingeweiden! Wäre diese wie bei dir schon ganz aus ihnen verbannt, so hätten sie gleich dir keine Furcht und könnten auch keine haben, da der Geist stark genug ist, sich alle Natur untertänig zu machen.

Sieh, wir stehen nun auf eines Berges Spitze, die noch nie von einem Menschen betreten ward! Denn wie du siehst, so sind die Felswände nach allen Seiten so steil, daß über dieselben auf eine natürliche Weise weder herauf- und ebensowenig hinabzukommen ist; du hast es gesehen, wie, nachdem wir mit der natürlichen Kraft den halben Berg erstiegen hatten, sich jede Möglichkeit verlor, weiter über die senkrecht steilen Wände hinaufzuklimmen. Der Hauptmann und alle andern fragten: >Was nun?< - Ich aber stieg mit dir über die Wände voran, und alle folgten uns, ohne im geringsten müde zu werden. - Wie war denn solches möglich?

Sieh, das machte der Geist im Menschen möglich! Ich habe auf diese Zeit die Geister im Menschen erweckt, und diese trugen ihre Fleischhülle hierher auf diese Höhe. Da aber ihre Geister solcher Tätigkeit noch ungewohnt sind, so begaben sie sich, wie Ich sie nur ein wenig ausließ, wieder in ihren Leib zur Ruhe, und des Leibes Seele ward mit Furcht erfüllt. Wäre aber ihr Geist in ihren Herzen vollwach geblieben, so hätten sie keine Furcht; denn der Geist selbst hätte die Seele mit der leuchtendsten Zuversicht erfüllt und ihnen die lebendigste Überzeugung ins Herz gelegt, daß ihm alle Natur untertan sein muß! Da aber solches der alten Welt wegen, von der ihre Seelen noch einen Teil in sich bergen, nicht für die Dauer stattfinden konnte, so befällt ihre Seelen auch noch immer etwas von der Weltfurcht, die du hier bei ihnen erfährst.

Die Seele des Menschen lebt sich entweder durch eine falsche Richtung in ihr Fleisch hinein oder durch eine rechte Richtung in ihren Geist, der allzeit eins ist mit Gott, wie das Licht der Sonne eins ist mit ihr. Lebt sich nun eine Seele in ihr Fleisch hinein, das in sich tot ist und nur für eine bestimmte Zeit, wenn dem Leibe kein Schaden zugefügt wird, aus der Seele ein Leben empfängt, so wird die Seele in allem eins mit ihrem Fleische.

Wenn die Seele sich aber stets mehr und mehr in ihr Fleisch hineinlebt, so daß sie am Ende selbst völlig zu Fleisch wird, dann befällt sie auch das Gefühl der Vernichtung, was eine Eigenschaft des Fleisches ist; und dieses Gefühl ist dann die Furcht, die den Menschen zu allen Dingen am Ende völlig unfähig und kraftlos macht!

Ganz anders aber verhält es sich mit einem Menschen, dessen Seele durch eine rechte Richtung sich schon von frühester Jugend an in ihren Geist hineingelebt hat! Da sieht die Seele ewig keine mögliche Vernichtung vor sich! Ihr Gefühl ist gleich der Beschaffenheit ihres ewig unvernichtbaren Geistes; sie kann keinen Tod mehr sehen und fühlen, da sie eins ist mit ihrem ewig lebenden Geiste, der ein Herr ist über alle die sichtbare Naturwelt. Und die leicht begreifliche Folge für den noch im Fleische lebenden Menschen ist, daß ihm jede Furcht ferne ist; denn wo es keinen Tod gibt, da gibt es keine Furcht!

Darum sollen die Menschen auch stets so wenig als möglich um Dinge der Welt sich sorgen, sondern allein darum, daß ihre Seele eins werde mit dem Geiste und nicht mit dem Fleische! Denn was nützt es dem Menschen, so er für sein Fleisch auch die ganze Welt gewönne, aber dafür den größten Schaden erlitte an seiner Seele? Denn auch diese ganze Welt, die wir nun in einem ziemlich weiten Umkreise schauen mit allen ihren den Wasserblasen gleich flüchtigen Herrlichkeiten, wird vergehen, und dieser ganze Himmel mit seinen Sternen auch zu seiner Zeit; aber der Geist wird bleiben ewig, so wie jegliches Meiner Worte.

Aber es ist den Menschen, die sich einmal so recht fest in die Welt hineingelebt haben, unaussprechlich schwer zu helfen; denn sie sehen und setzen ihr Leben in die eitlen Dinge der Welt, leben in einer beständigen Furcht und sind auf dem geistigen Wege am Ende gänzlich unzugänglich! Nähert man sich ihnen aber auf dem Natur- oder Weltwege, so nützt man ihnen dadurch nicht nur nichts, sondern man fördert nur ihr Gericht und dadurch den Tod ihrer Seele!

Wer aus den Weltmenschen dann seine Seele retten will, der muß sich eine große Gewalt antun und muß sich in allen Weltdingen auf das möglichste zu verleugnen anfangen. Tut er solches mit großem Fleiß und Eifer, so wird er sich retten und zum Leben eingehen; tut er es aber nicht, so kann ihm auch auf keinem andern Wege geholfen werden, außer durch große Leiden von seiten der Welt her, auf daß er lerne verachten die Welt und ihre Herrlichkeiten, sich zu Gott kehre und so anfange, Seinen Geist in sich zu suchen und sich mehr und mehr zu einen mit Ihm. Ich sage es dir: Der Welt Glückseligkeit ist der Seele Tod! - Sage Mir, du Meine allerliebste Jarah, nun, ob du dieses alles wohl verstanden hast!"

 

Dieses ist das Ende von "Verstand und Geist"

Zu Kapitel: [25]

 

 

[Home]>[Die Imitationskirche]>[24. Verstand und Geist]

[Home] [Kann man Glauben messen?] [Die Imitationskirche] [Verschiedenes]

Die Adresse dieser Seite ist:
http://www.fpreuss.com/de2/de224.htm