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Dieses ist das 4. Kapitel von "Die Imitationskirche."

 

4. Der Name der Kirche

Frank L. Preuss

 

Paulus benutzt Ausdrücke wie "die Kirche Gottes" oder "die Gemeinden Gottes". Im Griechischen wird für "Kirche" und für "Gemeinde" beides mal das gleiche Wort gebraucht: ekklesia. Zwölf mal spricht die Bibel von der ekklesia Gottes und es gibt keinen Grund der Kirche einen anderen Namen zu geben: die Kirche Gottes oder die Gemeinde Gottes. Das hervorstechendste Merkmal einer Konfession ist die Tatsache, daß sie ihren eigenen Namen hat. Die einfachste Methode um zu erkennen, ob man es mit einer Imitationskirche (einer Konfession, einer Sekte) zu tun hat, ist herauszufinden, ob sie sich einen Namen gemacht hat. Sie machten sich einen Namen - wie die Menschen in der Stadt Babel sich einen Namen machen wollten (1. Moses 11,4) und den Turm zu Babel bauten.

Und diese Namen sind natürlich anders als der Name den die Bibel der Kirche gibt. Und was ganz selbstverständlich ist, ist daß der Name den sie sich geben - oder den sie sich damit gemacht haben - natürlich anders ist als die Namen all der anderen Sekten. Wir haben einen Wirrsal von Sekten. Und die Anzahl von Konfessionen (Sekten) ist mit der Namensgebung einer christlichen Gruppe um eine größer geworden - wir haben ein Babel von Konfessionen. "Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal)" heißt es in 1. Moses 11,9. Wenn christliche Gruppen sich einen Namen machen wollen, dann entsteht Wirrsal - Babel. Und Babel ist die Stätte des Antichristen. Die Schaffung von Konfessionen ist das wirksamste Mittel des Teufels gegen die Kirche Gottes.

Diese Namensgebung ist für den Außenstehenden das charakterisierenste Zeichen, daß diese christliche Gruppe sich von dem Körper Christi abgespalten hat oder richtiger gesagt, den Körper Christi gespalten hat. Für den Innenstehenden ist es nur ein äußerliches Zeichen einer Entwicklung die ganz offensichtlich war.

Nur einige Konfessionen benennen ihre Sekte nach einem Mann wie Luther oder Wesley und benennen ihre Sekte dann "Die lutherische Kirche" oder "Die wesleysche Kirche" - wir sind Lutheraner oder wir sind Wesleyaner sagen sie - aber der geistliche Grund warum sie eine Sekte bilden ist immer der gleiche: sich eines Menschen rühmen (1. Korinther 3,21-23). Wir sind Katholiken sagen die einen und wir sind Protestanten sagen die anderen. Ja, aber wir sind Baptisten. Wir aber sind Pfingstler. Eine noch bessere Beschreibung finden wir in 1. Korinther 4,6: zugunsten des einen und zum Nachteil des andern sich wichtig machen.

Leute können ihrer Sekte sogar den Namen "Die Kirche Gottes" geben und doch bleiben sie eine Sekte, denn all ihre anderen Merkmale sind die einer Sekte.

Falls jemand uns fragt zu welcher Konfession wir denn gehören oder wo wir denn zur Kirche gehen, dann können wir einfach sagen, daß wir zu keiner Konfession gehören, wir sind einfach Kinder Gottes, Christen. Falls die fragende Person einige Bibelkenntnisse hat, dann können wir vielleicht sagen, daß wir zur Kirche Gottes gehören und damit vielleicht weitere Fragen verursachen, die uns die Möglichkeit geben, ihnen zu erklären, was die wirkliche Kirche ist.

Wir befinden uns in einer außerordentlich starken Position als Christen, wenn wir Zeugnis ablegen und wir die Frage nach unserer Kirchenzugehörigkeit beantworten können mit: ich gehöre zu keiner Konfession, ich habe mit solchen Sekten nichts zu tun, ich gehöre zu Gott, ich diene Gott und nicht einer von Menschen gemachten Organisation. Das Zeugnis eines konfessionellen Christen fällt immer dann flach, wenn sich herausstellt, daß er zu einer Konfession - einer Sekte - gehört und man sofort den Eindruck erhält, daß er ja eigentlich nur neue Mitglieder für seinen religiösen Verein werben will. Ich aber kann darlegen, daß keine Konfession Errettung bewirken kann, nur Jesus Christus kann das tun und daß die Zugehörigkeit zu einer Konfession gefährlich ist, da es einer Person den Eindruck geben mag, daß diese Zugehörigkeit Errettung bringt. In Wirklichkeit kann eine Zugehörigkeit zu einer Konfession ein guter Weg zum Verderben sein.

Ich kann die Frage, wo ich denn zur Kirche gehe, auch auf eine sehr biblische Weise beantworten und sagen: ich gehe zur Gemeinde die sich im Haus des Werners versammelt (Römer 16,5; 1. Korinther 16,19; Kolosser 4,15 und Philemon 2). Wenn ich sage, daß ich zu der Kirche gehöre, die sich in Werners Haus trifft, dann bezeichne ich damit nur den Ort und ich rühme mich nicht eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen, denn Werner ist vielleicht nur ein Bruder der sein Haus geöffnet und die Kirche in sein Haus eingeladen hat, der aber nicht einer ihrer Ältesten ist.

Im Folgenden wollen wir die Stellen aus der Bibel aufzeigen, die den Namen der Kirche beschreiben. In der Apostelgeschichte finden wir mehrere male die Worte "der Weg" als den Namen der Kirche:

Apg 9,2

so er etliche dieses Weges fände

Apg 18,25

dieser war unterwiesen im Weg des Herrn

Apg 18,26

legten ihm den Weg Gottes noch fleißiger aus

Apg 19,9

redeten von dem Weg vor der Menge

Apg 19,23

eine nicht kleine Bewegung über diesem Wege

Apg 22,4

und habe diesen Weg verfolgt

Apg 24,14

daß ich nach diesem Weg

Apg 24,22

er wußte gar wohl um diesen Weg

In der Apostelgeschichte 20,28 benutzt Paulus zum ersten mal die Worte "die Gemeinde Gottes" und in seinen Briefen benutzt er immer diesen Namen der Kirche:

Apg 20,28

als Hirten für die Gemeinde Gottes sorgt

1 Kor 1,2

der Gemeinde Gottes zu Korinth

1 Kor 10,32

noch der Gemeinde

1 Kor 11,16

die Gemeinden Gottes auch nicht

1 Kor 11,22

Oder verachtet ihr die Gemeinde Gottes

1 Kor 15,9

daß ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe

2 Kor 1,1

der Gemeinde Gottes zu Korinth

Gal 1,13

die Gemeinde Gottes verfolgte

1 Thess 2,14

die Gemeinden Gottes in Judäa

2 Thess 1,4

unter den Gemeinden Gottes

1 Tim 3,5

wird er die Gemeinde Gottes versorgen?

1 Tim 3,15

welches ist die Gemeinde lebendigen Gottes

Alle geistlichen Christen die von "der Gemeinde Gottes" oder von "dem Weg" sprechen, befinden sich damit automatisch in Einheit und Eintracht und Einklang mit allen anderen geistlichen Christen überall auf der Welt. Sie alle gehören zur selben Gemeinde, einem Organismus (nicht einer Organisation). Diese Gemeinde hat den gleichen Namen wo immer sie auch ist. Sie alle befinden sich in Einheit - sie gehören zu der wahren Kirche. Und sie befinden sich auf einer biblischen Grundlage und man kann erkennen, daß sie den Unterschied zwischen der wahren Kirche und den Imitationskirchen kennen.

Wenn ich sage, daß ich zur Gemeinde Gottes gehöre, dann drücke ich damit auch aus, daß es Gottes Kirche ist und nicht meine. Konfessionelle Leute sind oft dadurch charakterisiert, daß sie von "ihrer" Kirche sprechen, sie sagen: "meine" Kirche. Es ist nicht Gottes Kirche, sondern ihre. Sie erlauben nicht Gott und den heiligen Geist die Kirche zu leiten, sondern sie tun das selbst, sie selbst und besonders ihr Klerus.

Wenn wir von der Kirche sprechen, dann muß uns klar sein und wir müssen es anderen klar machen, ob wir von dem Kirchengebäude, von einer Konfession und Sekte oder ob wir von der wirklichen Kirche, der Kirche Gottes, dem Leib der Gläubigen, dem Körper Christi, sprechen.

Einer Kirche einen Namen zu geben, ist eine typische Handlung von unmündigen und irdischen Christen, von Christen die menschlich und nicht geistlich eingestellt sind. Es ist ein Ausdruck des Nichtverstehens des Körpers des Herrn. Es ist aber auch der Wunsch in dieser Welt akzeptiert zu werden und mit dieser Welt in Verbindung zu sein - Teil dieser Welt zu sein. Es ist eigentlich absolut notwendig einen Namen zu haben, denn eine Sekte ist eine weltliche Organisation und organisiert ihre "Kirche" mit Kirchengebäuden, Bankkonten, Steuernummern, Kirchenbüros, Telephonnummern, Anschriften, usw. Eine Konfession funktioniert genau so wie eine Firma, ein Verein oder eine Wohlfahrtsorganisation. Für alle ist es absolut notwendig einen offiziellen Namen zu haben. Ohne ihn können sie nicht bestehen.

Die echte Kirche ist ein geistlicher Organismus und nicht eine Organisation. Der heilige Geist leitet alles. Die Verbindung mit der Welt wird von einzelnen Gliedern aufrechterhalten - und sie tun dies in ihrem eigenen Namen. Ist ein bestimmtes Glied besonders aktiv und sagen wir mal sein Name ist Paulus, dann geht dieses Glied Paulus zum Hafen und kauft Fahrkarten für eine Schiffsreise über das Adriatische Meer für sich selber und vielleicht auch für diejenigen die ihn begleiten. Paulus zahlt die Einkommenssteuer für sein Einkommen. Paulus zahlt die Rente für das Haus in Rom und nicht die Kirche die sich in seinem Haus versammelt. Paulus, als individuelle Person, erhält finanzielle Unterstützung von der Kirche in Philippi und dieses Geld wiederum war von der Kirche in Philippi in die Hände von individuellen Leuten gegeben worden, um es Paulus zu bringen. Paulus organisiert und zahlt für eine Stelle die Bibeln druckt und verbreitet. Die christliche Fernsehanstalt des Paulus wird in seinem Namen betrieben.

Es ist nicht verkehrt, wenn Christen für andere Christen arbeiten. Für Paulus arbeiteten andere Christen und Paulus arbeitete, um Geld für sich und seine Mitarbeiter zu beschaffen; oder er erhielt finanzielle Unterstützung von Kirchen die er vorher aufgebaut hatte. Es ist nicht verkehrt, wenn mehrere Christen zusammenarbeiten, um das Evangelium zu verbreiten, solange sie nicht "ihre" Kirche aufbauen und meinen, die Frömmigkeit sei ein Mittel, um irdischen Gewinn zu erzielen (1. Timotheus 6,5). Es ist nicht verkehrt, etwas mit der Welt zu tun zu haben, wir müssen nur nicht von der Welt in Besitz genommen sein (1. Korinther 7,31).

Wenn wir wissen wollen, ob eine Person zu einer Konfession gehört, dann müssen wir ihr nur zuhören. Sollte diese Person den Namen der Kirche erwähnen und dieser Name ist nicht "die Kirche Gottes" oder "der Weg", dann können wir bereits daraus schließen, daß diese Person zu einer Konfession gehört. Der Name der Kirche den sie erwähnt ist nicht in der Bibel. Es ist natürlich noch viel leichter, wenn diese Person sagt, "das hier ist meine Kirche zu der ich gehe" und wir sehen ein Kirchengebäude, vielleicht sogar mit einem beeindruckenden Kirchturm und wir sehen das Namensschild vor der Kirche oder vor dem Kirchenamt mit dem Namen der Kirche darauf und innen drin an der Tür des "Geistlichen" das Schild mit seinem Namen und einem Titel - vielleicht Pastor oder so - vor seinem Namen. In diesem Falle hätten wir drei Tatsachen, die aufzeigen, daß wir es hier mit einer Sekte zu tun haben. Die vielsagendste ist der Name der Konfession, ein schreiendes Symbol der Teilung, der Abspaltung vom Körper des Herrn, der Kirche Gottes. Der Name des Pastors zeigt uns, daß dort nur einer als Ältester fungiert und nicht mehrere, wie es immer in dem Neuen Testament der Fall ist. Es spricht von einem dominierenden Geist und von "Klerus und Laien". Und der Titel vor dem Namen des Pastors zeugt von einer Unkenntnis der Schrift, von Blindheit und Weltlichkeit: unter Christen gibt es nur einen Titel - Bruder - kein anderer Titel wird in der Bibel für Christen benutzt.

Und der Kirchturm findet seine passende Beschreibung in 1. Moses 11,4: Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. Ist dies nicht eine gute Beschreibung einer Sekte? "Sie machen sich damit einen Namen". Das wichtigste Merkmal einer Konfession ist ihr Name, sie mögen es, sich einen Namen zu machen. Und diese Namen, der Name der Sekte, der Name des Pastors und der Name seines Titels sind Symbole des Tötens der echten Kirche, des Endes der Erweckung: die Kirche wird nicht mehr über die ganze Erde zerstreut, sondern kam hier zum Stillstand, zu ihrem Tod, und das Kirchengebäude mit dem aufragenden Turm ist ein Zeugnis für die Welt, daß Gottes Kirche tot ist. Es ist ein großer Grabstein.

 

Dieses ist das Ende von "Der Name der Kirche."

Zu Kapitel: [5]

 

 

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