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Dieses ist das 3. Kapitel von "Die Imitationskirche."
Frank L. Preuss
Jesaja ist der große Prophet der Hebräer aus dem achten Jahrhundert vor Christus. Viele der Fragen die die Glaubenden des Alten Testaments hatten, sind durch das Neue Testament beantwortet worden. Eine dieser Fragen ist: Was ist Weisheit? Im Alten Testament finden wir viele Aussagen über Weisheit. Das Neue Testament aber läßt uns wissen, was Weisheit wirklich ist. Weisheit ist eigentlich eine Person. Es ist dieser Messias den das Buch des Jesaja so oft ankündigt. Christus Jesus, welcher uns gemacht ist von Gott zur Weisheit (1 Korinther 1,30). Weisheit empfangen wir von Gott. Und da gibt es nur eine Tür durch die wir diese Weisheit erhalten können. Und diese Tür ist Christus. Da ist keine andere Tür. Und bevor Christus der Mann Jesus wurde und auf dieser Erde wandelte, war er bei Gott. Und er war bei Gott als Gott alle Dinge schuf. Denn durch ihn ist alles geschaffen. Es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen (Kolosser 1,16). Alles ist durch ihn geschaffen. Wir wollen einen wichtigen Abschnitt aus dem Alten Testament lesen, der beschreibt was Jesus tat bevor er auf diese Erde kam. Es war die Zeit als Gott dieses Universum schuf und als Weisheit, Christus, bei Gott war (Sprüche 8,23-31):
Ich, Weisheit, bin eingesetzt von Ewigkeit,
von Anfang, vor der Erde.
Da die Tiefen noch nicht waren,
da war ich schon geboren,
da die Brunnen noch nicht mit Wasser quollen.
Ehe denn die Berge eingesenkt waren,
vor den Hügeln war ich geboren,
da er die Erde noch nicht gemacht hatte
und was darauf ist,
noch die Berge des Erdbodens.
Da er die Himmel bereitete,
war ich daselbst,
da er die Tiefe mit seinem Ziel faßte.
Da er die Wolken droben festete,
da er festigte die Brunnen der Tiefe,
da er dem Meer das Ziel setzte
und den Wassern,
daß sie nicht überschreiten seinen Befehl,
da er den Grund der Erde legte:
da war ich der Werkmeister bei ihm
und hatte meine Lust täglich
und spielte vor ihm allezeit
und spielte auf seinem Erdboden,
und meine Lust ist bei den Menschenkindern.
Da war Christus als geliebtes Kind bei Gott: er war zu der Zeit bereits der Sohn Gottes. Gott wird oft als der Gott beschrieben, der Himmel und Erde und das Meer und alles darin geschaffen hat. Diese Beschreibung Gottes finden wir oft im Alten Testament, aber auch im Neuen Testament ist sie etliche male gebraucht worden. Es muß eine tiefe Realität in uns werden, daß diese materielle Welt durch Gott geschaffen wurde und daß dieses All durch sein machtvolles Wort getragen wird. Es war diese Tatsache, daß Hiob auf Gott hörte als Gott dies dem Hiob erklärte, die den Hiob frei werden lies. Als Hiob sich davon überzeugen ließ, daß es Gott war der all diese Dinge tat, wurde aus ihm ein Glaubender und er glaubte auch, daß Gott diese eine Sache tun konnte, die für ihn am wichtigsten war: daß Gott ihn heilen konnte. Eigentlich ist das Buch Hiob eine sehr gute Nachricht. Es ist nicht nötig, daß wir krank bleiben. Wir können aus dieser Situation des Leidens herauskommen. Je eher wir weise werden und tun was Gott uns empfiehlt, je eher werden wir diese Situation des Leidens überwinden und es wird uns sogar besser gehen als es uns zuvor ergangen ist. Die wirkliche Aussage des Buches Hiob ist, daß Hiob einen großen Sprung vorwärts machte in seinem Leben, denn der Herr segnete hernach Hiob mehr denn zuvor(Hiob 42,12). Und Hiob war geläutert worden und war daher mehr brauchbar für Gott geworden. Siehe ich will dich läutern, aber nicht wie Silber; sondern ich will dich auserwählt machen im Ofen des Elends (Jesaja 48,10). Weisheit hatte in seinem Leben gesiegt.
Gott schuf dieses All und es war gut. Der Mensch verdarb diese gute Schöpfung als er den Teufel als seinen Herrn annahm und Gott und sein Wort und seine Gebote zurückwies und anfing, auf den Täuscher und Irreführer zu hören und seinen Vorschlägen zu folgen. Jesus aber kam, um uns von diesem Fluch freizusetzen und uns sein Reich jetzt zu bringen. Wir können genau so glücklich sein, wie dieses Kind, Weisheit, als es bei Gott war. Wir müssen nur anfangen auf Jesus zu hören und aufhören auf den großen Irreführer zu hören.
Wir müssen Weisheit suchen. Und dies bedeutet, daß wir Jesus suchen müssen. Nur wenn wir dieses Ziel verfolgen, werden wir Fortschritt erleben und sein Reich jetzt haben. Nur so werden wir Botschafter für Christus sein können. Nur wenn wir den Geist Christi haben, können wir anderen davon berichten, worum es bei dem Wort Christus überhaupt geht - wenn wir wissen, wie es um Christi Geist bestellt ist. Nur dann können wir in der selben Richtung wie Christus selbst weitergehen: wenn wir des selben Geistes sind.
Dieses Verständnis, daß es Gott ist, der alle Dinge schuf, scheint ein Schlüssel zur Weisheit zu sein. Jesajas Frage fängt mit genau diesem Thema an: Schöpfung. Die Schöpfungskraft Gottes läßt seine wirkliche Allmächtigkeit am besten erkennen. Das vierzigste Kapitel des Buches Jesaja enthält eine der vielen Stellen der Bibel, die die Erhabenheit Gottes herausstreicht. Es ist hier in der Form von Fragen getan (Jesaja 40,12-14):
Wer mißt die Wasser mit der hohlen Hand
und faßt den Himmel mit der Spanne
und begreift den Staub der Erde mit einem Dreiling
und wägt die Berge mit einem Gewicht
und die Hügel mit einer Waage?
Wer bestimmt den Geist des Herrn,
und welcher Ratgeber unterweist ihn?
Wen fragt er um Rat,
der ihm Verstand gebe
und lehre ihn den Weg des Rechts
und lehre ihn die Erkenntnis
und unterweise ihn den Weg des Verstandes?
Wir können so etwas nur in Ehrfurcht lesen und Gottes Oberhoheit anerkennen. Was sind wir Menschen im Vergleich zu diesem allmächtigen Gott?
Siehe, die Heiden sind geachtet wie ein Tropfen, so im Eimer bleibt, und wie ein Scherflein, so in der Waage bleibt. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein.
Diese letzten beiden Sätze sind der Vers 15 in Jesaja 40 und sie folgen den vorherigen Fragen.
Wir sind wie ein Tropfen am Eimer. Aber wir müssen nicht vergessen, daß wir auch als Gottes Abbild geschaffen wurden. Wir waren geschaffen worden, um uns die Erde zu unterwerfen und zu herrschen über diese Schöpfung Gottes. Diese Fähigkeit zu herrschen wird allerdings völlig von unserem Verhältnis zu Gott abhängen. Nur wenn unser Verhältnis zu Gott in Ordnung ist, werden wir diese Vollmacht haben. Adam verlor diese Vollmacht, weil er jemanden anders zu seinem Herrn erwählte. Und wir können nicht zwei Herren dienen. Wir wollen uns nun ansehen, warum so viele der Kinder Gottes nicht diese Vollmacht zu herrschen haben. Warum sind da so viele Christen die wahr und aufrichtig erscheinen, die aber nicht das siegreiche Leben eines Überwinders führen?
Wir bezeichnen diese Botschaft als "Jesajas Frage". In Jesaja 40,12-14 haben wir etliche Fragen. Aber eine dieser Fragen hat ein ganz besondere Bedeutung. Sie ist in Vers 13:
Wer bestimmt den Geist des Herrn?
Es ist eine der Fragen, die uns die Erhabenheit und Oberhoheit Gottes aufzeigt: Wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Wer kennt Gottes Gedanken? Wer weiß, an was Gott denkt und was Gott denkt? Wer kann sein Berater sein und ihn unterrichten?
Diese Frage hat einen eindrucksvollen Demonstrationswert. Wir können aber auch eine besondere Tatsache dieser Bibelstelle feststellen: es ist eine Frage. Vielleicht ist es nicht nur eine Frage die die Größe Gottes unterstreichen soll? Vielleicht ist es eine Frage zu der es eine Antwort gibt? Vielleicht gibt es solche Leute die die Gedanken des Herrn erkannt haben?
Die Wichtigkeit dieser Frage in Jesaja 40,13 liegt in der Tatsache, daß diese Schriftstelle des Alten Testaments im Neuen Testament angeführt ist. Und sie wird zweimal im Neuen Testament zitiert. Zwei mal ist diese Frage im Neuen Testament gebraucht worden. Und was sogar noch interessanter ist, ist daß in beiden Fällen eine Antwort auf diese Frage gegeben worden ist: Da gibt es Leute die die Gedanken des Herrn erkannt haben.
Wer sind diese Leute? Es sind Menschen die ihr Denken erneuert haben. Unser Denken zu erneuern ist die erste von zwei Bedingungen die wir zu erfüllen haben, wenn wir die Gedanken des Herrn erkennen wollen.
Was wir als Christen zu tun haben, ist im Einzelnen in Epheser 4,22-24 aufgeführt: So legt nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste im Irrtum sich verderbt. Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Wenn wir uns im Geist unseres Gemüts erneuern, wenn wir unser Denken erneuern, wenn wir unseren Geist und Sinn erneuern, wenn unser Herz erneuert ist, wenn die Einstellung unseres Denkens neu geworden ist, dann sind wir wie Gott gemacht worden, sind wir nach dem Bild Gottes geschaffen. Nur wenn wir diese Voraussetzung erfüllt haben, werden wir Vollmacht erhalten, werden wir anfangen können zu herrschen.
Wir müssen aufhören zu handeln und zu denken auf die Art und Weise wie die Welt handelt und denkt. Gottes Wort muß letzte Instanz und endgültige und entscheidende Autorität in unserem Leben werden. Wir müssen sorgfältig nach der Wahrheit suchen und sie in unserem Leben anwenden. Wir müssen uns Bibelkenntnisse aneignen und diese wiederum müssen Wirklichkeit in den Einzelheiten unseres Lebens werden. Wir müssen mehr und mehr gewahr werden, was von dieser Welt ist und was die Traditionen der Menschen sind und wir müssen solche Dinge abschütteln. Wir müssen eine grundsätzliche Entscheidung treffen und den heiligen Geist einladen, uns all die nutzlosen Dinge zu zeigen und ihnen in unserem Leben ein Ende machen.
Wir müssen ganz einfach den Denkprozess der bei Adam und Eva anfing umkehren. Sie hörten auf auf Gottes Wort zu hören und begannen auf die Worte des großen Irreführers zu hören. Wir müssen aufhören von dem Täuscher geleitet zu werden und anfangen nur noch von dem Worte Gottes geleitet zu werden. Nur dann werden wir Überwinder werden. Nur dann werden wir fähig werden die Neigungen und Begierden unseres natürlichen Körpers zu überwinden und die Vorschläge und Wünsche des Teufels abzuwehren. Wenn wir nicht siegreich sind und überwinden, dann siegt der Teufel über uns und überwindet uns. Da gibt es keine dritte Möglichkeit. Wir müssen wieder anfangen zu herrschen wie es Adam und Eva taten bevor dem Fall.
Paulus schreibt in Römer 11,32, daß Gott alle beschlossen hat unter den Unglauben, auf daß er sich aller erbarme. Dann fährt er in Römer 11,33, fort: O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und Erkenntnis Gottes! Wie gar unbegreiflich sind sein Gerichte und unerforschlich seine Wege!
Das ganze Problem besteht, da alle Menschen sich weigern zu gehorchen - sich in Ungehorsam befinden. Und weil sie auf diesem hartnäckigen Weg beharren fehlt ihnen alles Verständnis: sie verstehen nicht worum es im Leben geht.
Und hiernach zitiert Paulus die Frage des Jesajas: Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen? (Römer 11,34).
Und Paulus fährt fort (Römer 11,35-36): Oder wer hat ihm etwas zuvor gegeben, daß ihm werde wiedervergolten? Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen. Und dieses Amen ist das Ende des elften Kapitels.
Nun müssen wir jedoch nicht vergessen, daß dieses Einteilen der Bücher der Bibel in Kapitel und Verse nicht ursprünglich ist. Viele Bibelübersetzungen die uns heute zur Verfügung stehen, wurden von Menschen gemacht, die keine geistlichen Christen waren - die Kleriker waren, die fleischlich waren, die irdisch eingestellt waren - und wenn wir diese Übersetzungen lesen, dann müssen wir uns an dies erinnern und es berücksichtigen. Diese Kapiteleinteilung kann also sehr leicht von jemanden gemacht worden sein, der den geistlichen Zusammenhang dieses Paulusbriefes nicht erfaßte. Diese Kapitelteilung des Paulustextes zwischen Römern 11 und Römern 12 kann dazu führen, daß wir glauben, daß Paulus hier die Frage aus dem Alten Testament zitiert: "Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt?" und es dabei beläßt und uns damit den Eindruck gibt, als ob diese Frage auch jetzt in der Zeit des Neuen Testaments immer noch eine offenstehende Frage ist und uns keine Antwort zur Verfügung steht, denn Paulus schließt das Kapitel ab und damit schließt er auch das Thema ab und er tut dieses mit einem Lobpreis und mit einem Amen. Und dieses Amen bedeutet, daß dies hier der Schluß ist und damit auch die Schlußfolgerung des Themas ist. Aber der nächste Satz, der erste Vers im neuen Kapitel, nimmt wieder das Thema des Erbarmens Gottes auf und dies zeigt, das Paulus in Wirklichkeit mit seinem Thema fortfährt. In Wirklichkeit kommt Paulus hier zu der Offenbarung der Frage des Jesajas. Er offenbart uns hier, wer diese Menschen eigentlich sind, die den Geist des Herrn begreifen. Diese Leute, die den Geist des Herrn begreifen, sind Leute die sich selbst als lebendiges und heiliges Opfer darbringen, das Gott gefällt. Und dieses Opfer ist nicht ein Opfertier oder ein materielles Gut oder ein gutes Werk. Nein, es muß ein Opfer sein, das heilig ist und das Gott gefällt. Es muß ein wahrer und angemessener Gottesdienst sein. Und dann fährt Paulus fort zu erklären, was ein wahrer und angemessener Gottesdienst ist. Es ist ein nonkonformistisches Verhalten. Ein wahrer Christ ist ein Nonkonformist. Ein wahrer Christ ist eine Person, die sich nicht dieser Welt angleicht. "Gleicht euch nicht dieser Welt an" ist das Gebot für uns vom heiligen Wort Gottes. Weltliche Dinge haben keinen Platz in unserem Leben. Wir könnten eine lange Liste anfertigen von Dingen die weltlich sind, besonders auch von Dingen die eine religiöse Herkunft haben und die nichts mit dem zu tun haben, was das Wort Gottes lehrt. Eine Art die Bibel zu studieren, ist es, all die Dinge aufzuschreiben, die die Bibel nicht lehrt oder all die Aktivitäten zu vermerken, denen Jesus nicht nachging oder all die Werke aufzulisten, die Christen heutzutage tun und die nicht auf der Schrift beruhen.
Der größte Nonkonformist war der Mann Jesus. Er paßte sich der Art und Weise dieser Welt überhaupt nicht an. Und für ihn gab es keine Kompromisse; besonders dann nicht, wenn er es mit den Klerikern seiner Zeit zu tun hatte. Da haben wir jede Menge von Berichten, wie Jesus mit den Pharisäern und dem ganzen damaligen Klerus umging. Gleichen wir uns immer noch dem Klerus an? Folgen wir Jesus Befehlen und hüten wir uns vor den falschen Propheten? Nehmen wir uns vor den Wölfen in acht? Geben wir acht und hüten wir uns vor dem Sauerteig der Pharisäer? Geben wir acht, daß uns niemand irreführt? Solange wir uns noch mit Menschen abgeben, die so etwas wie dem Klerus gleichen, dann sind wir noch weit von der Position eines Nonkonformisten entfernt. Jesus hatte kaum Probleme mit den Menschen denen er begegnete und sogar mit der Obrigkeit kam er aus, wenn ihn aber die Kleriker oder ihre Jünger aufsuchten, dann änderte sich das Bild völlig. Er verwies sie, er tadelte sie und er rügte sie. Er beleidigte sie sogar (Lukas 11,45). Er bekämpfte sie, wo immer er sie antraf. Eine der Haupteigenschaften unseres Herrn Jesus war, daß er ein Kämpfer war. Wenn wir uns einen Mann wie Martin Luther ansehen, dann stellen wir fest, daß er die gleiche Eigenschaft hatte: er war ein Kämpfer, besonders ein Kämpfer gegen den Klerus seiner Zeit. Der Kampf zwischen Jesus und dem Klerus wurde so angespannt, daß der Klerus Jesus zum Schluß umbrachte. Gott sei Dank, daß dies nicht wirklich der Schluß war. Der Teufel benutzte den Klerus, um Gott umzubringen und der Teufel benutzt auch heute noch den Klerus, um die Familie Gottes zu bekämpfen. Aber dieses ist nicht der Schluß. Der Schluß war ein auferstandener Herr und wird eine auferstandene Familie von Glaubenden sein.
Dieser Befehl, nonkonformistisch zu sein, ist der erste Befehl - ein negativer Befehl - der uns gebietet, was wir nicht tun sollen. Auf ihn folgt ein positiver Befehl: ein Gebot was wir tun sollen: "sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes" (Römer 12,2). Da muß es anfangen: in unserem Sinn, in unserem Verstand. Unser Denken muß erneuert werden. Es muß in Gottes Sinn erneuert werden. Wenn immer ein Gedanke in unseren Verstand kommt, dann müssen wir diesen Gedanken nehmen und ihn analysieren: basiert er auf den Prinzipien dieser Welt? Falls er es tut, dann verwerfen wir ihn und finden heraus, was zu diesem Thema auf den Prinzipien Gottes beruht. Und diese Prinzipien, die auf Gott beruhen, nehmen wir auf und über sie denken wir nach. Wenn wir so verfahren, dann wandeln wir uns und dann erneuern wir unser Denken. Dann beginnen wir so zu denken, wie die Bibel uns aufzeigt zu denken.
Wir wollen an dieser Stelle ein Beispiel aufführen, was es bedeutet, nicht dieser Welt angeglichen zu sein, sondern sich zu wandeln und sein Denken zu erneuern. Vielleicht sind Sie ein Kleriker und Sie lesen dieses nun. Der Teufel kommt zu Ihnen und sagt: "Dieses sind alles falsche Lehren. Was du hier ließt, ist alles falsch. Wäre es wahr, dann wärest du jetzt ohne Anstellung - ohne eine Arbeitstelle - und hättest kein Einkommen. Dein ganzer Lebensunterhalt wäre nicht mehr gewährleistet und du wirst keinen finden, der dich anstellt. Deshalb muß all dieses falsche Lehre sein. Am besten ist es, wenn du den Schreiber dieser Botschaft zum Ketzer stempelst und anfängst, ihn zu verfolgen. Und was wird aus deinem guten Ruf? Du würdest ja praktisch zugeben, daß dein ganzes Leben bis jetzt verkehrt war und du all diese Jahre vergeudet hast. Nein, am besten fängst du gleich an, diese Irrlehre zu bekämpfen."
Sie können nun diese Vorschläge des Teufels akzeptieren und sich weiterhin dieser Welt angleichen - dieser Welt, die unter dem Einfluß des Teufels steht - oder Sie können sich wandeln und Ihr Denken mit dem Worte Gottes und mit der Wahrheit erneuern und sich dem Einfluß Gottes unterstellen und sich von einem Feind Gottes in einen Nachfolger des Herrn wandeln und anfangen, eine Person zu werden, die gesegnet ist im Geist, in der Seele und im Körper.
Sie werden dann eine Person werden, die von Gott gesegnet ist und noch mehr wird mit ihnen geschehen. Sie werden prüfen und erkennen können, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was vollkommen und gut ist (Römer 12,2).
Und dann folgt eine Ermahnung: jedermann unter euch, daß niemand weiter von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern daß er von sich mäßig halte, ein jeglicher, nach dem Gott ausgeteilt hat das Maß des Glaubens (Römer 12,3). Dieses scheint die richtige Schriftstelle für einen Kleriker zu sein und wenn wir weiter lesen, dann stellen wir fest, daß Paulus gerade über dieses Thema spricht. Er spricht von dem Leib des Herrn, daß wir, die wir viele sind, ein Leib in Christus sind und daß wir als einzelne aber Glieder sind, die zueinander gehören: aber untereinander ist einer des andern Glied (Römer 12,5). Wenn Paulus also hier von der Notwendigkeit des Erneuerns unseres Denkens spricht, dann führt er als erstes die Einheit des Leibes des Herrn an. Diese Einheit ist die erste Angelegenheit mit der wir uns in unserem Denken zu befassen haben, wenn wir uns selbst als lebendiges und heiliges Opfer darbringen wollen: wir müssen damit aufhören den Leib des Herrn in Konfessionen und Sekten zu zerteilen und wir müssen damit aufhören, dem Klerus zu folgen und damit anfangen, Jesus zu folgen.
Und dann führt Paulus Tätigkeiten auf, die die Glieder des Leibes tun. Er zeigt uns das Bild einer lebendigen Versammlung in der alle Glieder am Gottesdienst teilnehmen und dieses Bild ist das völlige Gegenteil von einem "Gottesdienst" in dem der Klerus auf der einen Seite ist und die Laien auf der anderen. Der lebendige Leib des Herrn ist ein Leib von Glaubenden die alle aktiv am Gottesdienst teilnehmen - jeder dient dem anderen.
Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeglicher Psalmen, er hat eine Lehre, er hat Zungen, er hat Offenbarung, er hat Auslegung. Laßt alles geschehen zur Besserung! (1 Korinther 14,26). Jeder trägt etwas bei. Daß jeder etwas beiträgt ist der Schlüssel zu einer lebendigen Versammlung. Und wo dieses "jeder trägt etwas bei" fehlt, da ist Tod anwesend: wenn nicht jeder etwas beiträgt, dann wird die Versammlung schwach, sie stirbt.
Wir wollen aber jetzt zurückkommen zum zweiten Teil von Römer 12,2: "daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille." Es geht darum, ob wir den Willen Gottes erkennen und dann auch tun. Oder ob wir ihn kennen, ihn dann aber nicht tun - wir also den Willen des Teufels tun. Die Kleriker die auf den Teufel hören und mit dem Teufel übereinstimmen, sind Menschen die "nicht geachtet haben, daß sie Gott erkenneten, hat sie Gott auch dahingegeben in verkehrten Sinn, zu tun, was nicht taugt" (Römer 1,28).
"Voll alles Ungerechten, Hurerei, Schalkheit, Geizes, Bosheit, voll Neides, Mordes, Haders, List, giftig, Ohrenbläser, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hoffärtig, ruhmredig, Schädliche, den Eltern ungehorsam, Unvernünftige, Treulose, Lieblose, unversöhnlich, unbarmherzig. Sie wissen Gottes Gerechtigkeit, daß, die solches tun, des Todes würdig sind, und tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun" (Römer 1,29-32).
Wenn Sie Beispiele solcher Leute haben wollen, dann erinnern Sie sich nur an die Kleriker die Jesus verfolgten oder sehen Sie sich die Kleriker an, die die Reformer der Zeit Luthers verfolgten. Lesen Sie die Geschichte der Märtyrer.
Diese Verfolger der Gläubigen waren Leute die sich weigerten, Gott anzuerkennen, sie lehnten Gott ab, sie akzeptierten Gott nicht. Ihre Ablehnung war nicht das Ergebnis ihrer Unwissenheit; sie hatten das Verständnis eine bewußte Entscheidung zu fällen; vorsätzlich weigerten sie sich, Gott in ihrem Denken zu haben.
Aber wir haben es nicht nötig ihren Weg zu gehen. Wir stimmen Dingen zu, die ausgezeichnet sind; wir kennen Gottes Wille, und mit unserem Verstand billigen wir Dinge, in denen uns Gott aus seinem Wort unterrichtet hat.
"Selig ist der sich nicht zu verurteilen braucht in einer Sache, die er für recht erkannt hat" (Römer 14,22). Er stimmt einer Sache zu und er tut es, nachdem er sie gutgeheißen hat.
Dann wird er prüfen und erkennen können, was der Wille Gottes ist.
Wenn wir diese Dinge tun, dann werden wir Gottes Wille kennen, dann werden wir den Geist Christi haben, dann werden wir das Denken des Herrn kennen. Paulus hat uns hier also die Antwort zu Jesajas Frage gegeben: wir werden den Wille Gottes kennen, wenn wir unsere Leiber als lebendiges Opfer geben. Und wir tun dieses dadurch, daß wir uns nicht mehr dieser Welt angleichen, sondern uns wandeln und unser Denken erneuern.
Wir lernen Gott kennen und wir lernen, was er denkt. Und da gibt es einen einfachen Weg zur Erkenntnis Gottes: das Wort Gottes zu lesen, zu studieren und darüber nachzudenken. Und dieses Wissen im Leben anzuwenden.
Und da gibt es tausende und tausende von Einzelheiten in Gottes Wort die uns über Gott informieren. Wir müssen aber glauben und glauben, daß da eine wirkliche Person hinter all dieser Information ist und wir müssen diese Person kennenlernen, wir müssen sie persönlich kennenlernen. Es muß zu einem Kennenlernen führen, daß auf der Erfahrung basiert, ihm gegeben zu haben und von ihm erhalten zu haben, zu ihm gesprochen zu haben und von ihm gehört zu haben. Nun mögen Sie vielleicht sagen, daß es ja so schwierig ist, eine wirkliche Person hinter all diesen Beschreibungen Gottes in der Bibel zu sehen. Gott hat sicherlich dieses Problem vorhergesehen und deshalb hat er seinen Sohn in der Gestalt eines Menschen zu uns gesandt, so daß wir ihn sehen konnten, anfassen konnten, mit ihm reden konnten, ihm zuhören konnten und ihn beobachten konnten, wie er handelte und arbeitete. Jesus war Gott der auf dieser Erde wandelte. Uns sind so viele Einzelheiten bekannt, so viele Begegnungen mit wirklichen Leuten, daß wir mehr als genug Information haben, um uns ein ausgezeichnetes Bild von ihm in unserem Verstand zu formen. Wenn wir einmal darüber nachdenken, dann ist da eigentlich keine Person, nicht einmal in unserem engsten Freundes- und Familienkreis, wo wir mehr Einsicht in ihr Denken haben, in ihre Wertvorstellungen, ihre Taten und Handlungen, als wir in diesen Mann Jesus haben. Da gibt es also kaum eine Ausrede zu sagen, daß wir Gott nicht kennen. Das Entscheidende ist aber, daß wir Täter des Wortes werden, nur dann werden wir beginnen eine wirklich lebendige Beziehung zu ihm zu haben.
Und wenn wir dies tun, wenn wir uns wandeln und unser Denken erneuern, dann bringen wir uns selbst als lebendiges und heiliges Opfer dar. Und daß dieses Opfer bereits das einzige Opfer war, das wirklich im Alten Testament zählte, zeigt uns David, der zu Gott sagt: Schlachtopfer willst du nicht, ich wollte dir's sonst wohl geben, und an Brandopfern hast du kein Gefallen. Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geänderter Sinn, ein Herz voll Umkehr wirst du, Gott, nicht verachten (Psalm 51,18-19). All unsere religiösen Aktivitäten und all unsere guten Werke werden uns nicht wirklich helfen, wenn diese eine Sache fehlt: wenn unser Verstand und unser Wille nicht dem Willen Gottes nachgibt. Wir müssen Theologie, Philosophie, Religion und die Traditionen der Menschen aufgeben. All die Weisheit dieser Welt, auch die der Herrscher dieser Weltzeit, die zunichte wird, müssen wir aufgeben und wir müssen auf Gottes Worte der Weisheit hören, die unter den Vollkommenen geredet wird (1 Korinther 2,6). Und diese Vollkommenheit wird nur dann kommen, wenn wir Gottes Kraft und Stärke verstehen. Dies ist der Grund warum Jesus sein Lehren immer mit Demonstrationen seiner Kraft untermauerte, in dem er Zeichen und Wunder vollbrachte. Und dies ist der Grund warum Hiob seine Heilung erfuhr, nachdem er Gott zugehört hatte, der ihm von seiner Kraft und Stärke erzählte und Hiob diese Wahrheit akzeptierte und danach seine Philosophie des Leidens bereute und sie aufgab und bekannte: Ich erkenne, daß du alles vermagst, und nichts, das du dir vorgenommen, ist dir zu schwer. Darum bekenne ich, daß ich habe unweise geredet, was mir zu hoch ist und ich nicht verstehe. Darum leiste ich Widerruf und bereue in Staub und Asche (Hiob 42,2-6). Wir müssen zu der Stelle in unserem Leben kommen, wo wir all das ablegen, was uns die Welt über all die Jahre erzählt hat und wir müssen all diese Ideen widerrufen und anfangen, nur Gottes Wort einen Platz in unserem Denken einzuräumen. Hiob kam zu dieser Stelle in seinem Leben und sofort hat Leiden aufgehört für ihn. Er war geläutert worden. Gott hatte ihn geläutert, doch nicht wie Silber: Im Schmelzofen des Elends prüfte er ihn (Jesaja 48,10). Hiob hatte das einzig akzeptable Opfer zu Gott gebracht: er hatte sich gewandelt und er hatte sein Denken erneuert.
Dieses Erneuern des Denkens ist nicht etwas Neues, was nur im Neuen Testament gelehrt wird. Direkt von Anfang der Existenz des Menschen hatte es Geltung. In Hesekiel 18,30-32 sagt Gott:
Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel einen jeglichen nach seinem Wesen, spricht der Herr. Darum so bekehrt euch von aller Übertretung, auf daß ihr nicht fallen müsset um der Missetat willen. Werfet von euch alle eure Übertretung, damit ihr übertreten habt, und machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum willst du sterben, du Haus Israel? Denn ich habe keinen Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.
Wir müssen uns ein neues Herz und einen neuen Geist machen und wir tun dies indem wir uns durch Erneuerung unseres Sinnes verändern.
Eva verursachte den Fall des Menschen, weil sie nicht den Gedanken, den ihr der Täuscher gab, prüfte und ihn mit dem Worte Gottes verglich. Der Umfang des Wortes Gottes, der Eva zur Verfügung stand, war sehr gering und die Dinge die ihnen verboten waren, bestanden nur aus einem Gebot: nicht zu essen von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Der erste Schritt zur Sünde wird immer dann sein, wenn wir vergessen, unsere Gedanken an den Worten des Lebens zu überprüfen.
Die Worte des Lebens sind die Worte die von Jesus kommen. Und Jesus hat uns wissen lassen, daß er uns alles mitgeteilt hat. "Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan" (Johannes 15,15). Ist dies nicht eine erstaunliche Aussage? Jesus hat uns alles mitgeteilt, was er von seinem Vater gehört hat. Wie können wir jemals sagen, daß wir Gottes Wille nicht kennen. Wenn wir Jesus haben, dann haben wir alles.
"Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht von sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkünden. Derselbe wird mich verherrlichen; denn von dem, was mein ist, wird er's nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich euch gesagt: Er wird's von dem, was mein ist, nehmen und euch verkündigen" (Johannes 16,13-15).
Wenn wir vom Geist geleitet sind, dann werden wir zur ganzen Wahrheit geleitet. Alles was der Vater hat ist unser. Wir alle gehören zu der selben Familie: der Vater, der Sohn und der Rest der Kinder. Des Vaters Angelegenheiten sind unsere Angelegenheiten.
Und dies ist Jesus Gebet: "Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christum, erkennen" (Johannes 17,3). "Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben; und sie haben's angenommen" (Johannes 17,8).
Wenn wir wirkliche Nachfolger Jesu sind, wie es die zwölf waren, dann werden wir in der gleichen Position sein, wie sie es waren: wir kennen Gott, wir kennen seinen Sohn und wir kennen seine Lehre.
Wir haben den Geist Christi.
Die erste Antwort zu Jesajas Frage ist also, daß wir unser Denken erneuern müssen, wenn wir den Geist Christi haben wollen. Paulus benutzt mehrere Verse in diesem Brief an die Römer, um uns dies zu erklären. Uns zu erklären, was wir tun müssen, um den Geist Christi zu haben.
Da ist aber eine zweite Stelle in der Bibel in der Jesajas Frage von Jesaja 40,13 im Neuen Testament zitiert worden ist. Und dieses mal benutz Paulus ein ganzes Buch der Bibel, um dies zu erklären. Er benutzt einen ganzen Brief, um uns zu zeigen, wie wir den Geist Christi haben können. Und dies ist der erste Brief an die Korinther. Dieser ganze Brief befaßt sich mit dem Problem der Uneinigkeit, mit dem Problem, daß Leute hervorrufen, die den Leib Christi zerteilen.
Wenn wir den ersten Brief an die Korinther studieren, dann mögen wir uns fragen, warum befaßt sich Paulus mit Leuten die Uneinigkeit dadurch hervorrufen, daß sie anderen Leuten folgen anstatt Jesus. Warum greift Paulus nicht Leute an, die dieses Verlangen anderen Leuten zu folgen dadurch ausnutzen, daß sie Kleriker werden und dann Leute haben, die ihnen folgen? Diese Leute, die gerne Kleriker werden wollen, können diese Rolle nur dann übernehmen, wenn andere bereit sind, die Rolle der Laien zu spielen. Wenn die Laien aufwachen und aufhören die Rolle der Laien zu spielen und anfangen für Gott lebendig zu werden, dann werden die Kleriker ohne Laien dastehen und ohne Beruf und ohne Einkommen und sie müssen sich nach etwas anderer Arbeit umsehen und sie müssen ihren Lebensunterhalt auf andere Weise verdienen und rechtschaffender Arbeit nachgehen. Es sind also wir "Laien" die entscheiden, ob es einen Klerus gibt oder nicht. Wenn wir nicht bereit sind einen Kleriker zu akzeptieren, dann gibt es keinen Kleriker. Die reißenden Wölfe, die Paulus so prophetisch in der Apostelgeschichte 20,19 ankündigt, können nur dann erfolgreich in ihrer Umwandlung von echten Ältesten der Gemeinde in Ephesus in reißende Wölfe sein, wenn es Gläubige gibt, die bereit sind, als ihre Jünger auf ihre Seite gezogen zu werden. Wenn wir aber die Wahrheit kennen, dann werden solche Wölfe nicht erfolgreich sein. Und wenn solche Wölfe erfolgreich sind - und sie sind es seit vielen Jahrhunderten - dann ist es, weil wir es zugelassen haben, denn wir haben es niemals für nötig gefunden, die Wahrheit herauszufinden.
Diese Seite der Briefe, daß die Autoren der Briefe nicht die Wölfe ansprechen und sie davor warnen ihr böses Verhalten einzustellen, kann auch in der Lehre des Herrn wiedergefunden werden. Immer wieder warnt uns Jesus vor diesen Wölfen, aber wir finden recht wenige Stellen in den Evangelien, wo Jesus die Pharisäer lehrt und sie auf den richtigen Weg zurückweist. Der Grund kann vielleicht in Römer 1,32 gefunden werden: "Sie wissen Gottes Gerechtigkeit, daß, die solches tun, des Todes würdig sind, und tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun". Es hat also recht wenig Zweck sie zu belehren, denn sie haben alle Lehre und trotzdem fahren sie fort diese bösen Dinge zu tun. Paulus bemüht sich also nicht die Kleriker zu belehren, vielmehr verbringt er viel Zeit und Aufwand damit, die Laien aufzuklären und versucht sie aus ihrer Position der Laien herauszubringen und sie zu lebendigen Steinen in einem geistlichen Haus werden zu lassen.
Am Anfang dieser Betrachtungen haben wir gezeigt, daß Weisheit eigentlich eine Person ist, daß es Christus ist. Und die Schriftstelle die dies ausdrückt, ist in diesem Buch der Bibel, dem ersten Brief an die Korinther. Paulus spricht von Spaltungen in der Gemeinde in Korinth und dann befaßt er sich plötzlich ausführlich mit Weisheit. Er schreibt ein und ein halbes Kapitel über Weisheit. Und hiernach ist er plötzlich wieder bei dem Problem der Spaltungen und behandelt die Problematik, daß Leute anderen Leuten nachfolgen. Und dann später schreibt er über die Auswirkungen von Spaltungen: Unzucht und Rechtsstreit zwischen Gläubigen.
Wir erhalten somit den Eindruck, daß all dieses sich zu einem einzigen Thema zusammenfügt und etwas mit einander zu tun hat. Paulus schreibt über Weisheit beginnend in der Mitte des ersten Kapitels bis hin zum Ende des zweiten Kapitels. Und am Ende des zweiten Kapitels kommt er zu der bedeutenden Schlußfolgerung. Und um diesen Höhepunkt seines Themas "Weisheit" herauszustreichen, kommt er zurück auf die Frage des Jesajas.
In 1 Korinther 2,16 zitiert Paulus wieder Jesaja 40,13:
Denn "wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen?"
Und dann gibt er eine klare, kurze und präzise Antwort. Eine Antwort, die erklärt, worum es bei der Weisheit überhaupt geht. Eine Antwort, die viele der Fragen erklärt, die die großen Propheten des Alten Testaments hatten. Eine Antwort, die herausstreicht, warum der neue Bund viel besser ist als der alte. Die Anwort ist beinhaltet in drei Dingen die eigentlich eins sind. Die Anwort ist zum ersten Christus. Es ist aber auch sein Leib - der Leib Christi. Und das sind wir. Und es ist besonders die Tatsache, daß diese beiden - Christus und sein Leib - eins sind und daß sie wie eine Person denken - daß sie den selben Verstand und Geist benutzen. Die Antwort ist: Wir aber haben Christi Sinn.
Das "wir" ist der Leib. Und dieser Leib - wir - wir haben den Geist, den Sinn, Christi. Christus und wir sind eins, da ist Einigkeit. Der Verstand des Herrn ist auch unser Verstand, wir benutzen den selben Verstand. Wir denken mit dem selben Verstand.
Stellen wir uns das nur einmal richtig vor. Im Alten Testament erfahren wir, wie geringfügig wir in den Augen Gottes sind, daß wir wie ein Tropfen am Eimer sind, daß Gottes Gedanken hoch erhaben über unseren sind. Und nun lesen wir so etwas wie dies, daß wir den Geist Christi haben.
Wir sollten ernsthaft anfangen zu begreifen was diese Aussage beinhaltet: wir haben den Geist Christi. Es heißt dort eigentlich: Wir "aber" haben den Geist Christi. Paulus zitiert die Frage des Jesajas und dann schreibt er: "Aber" wir haben den Geist Christi. Die Frage des Jesajas hat seine endgültige Antwort in dem tiefen Geheimnis dieser Einheit von Christus und seiner Gemeinde gefunden. Und diese Einheit ist eine geistliche Einheit; sie beginnt mit dem Geist und besteht im Geiste fort. Sie hat nichts mit menschlicher Anstrengung zu tun, nichts mit menschlichen Institutionen, nichts mit Klerus und Laienstand. Der ganze Brief an die Galater war geschrieben worden, mit Hinsicht auf ein Leben in Christus. Paulus schreibt in Galater 3,3: "Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?" Wie viele Christen fangen an, auf den Geist zu vertrauen, wenn sie wiedergeboren werden und dann werden sie von einer Konfession angezogen und erwarten dann vom Fleisch die Vollendung - erhoffen ihr Ziel bei menschlichen Anstrengungen zu erreichen. Sie gehen zurück in einen Zustand in dem sich die Galater befanden, sie versuchen es selbst, indem sie ihr Fleisch beschneiden lassen, sie versuchen es selbst indem sie Mitglieder einer "Kirche" werden, indem sie "Klerus" haben - einen "Pastor" haben - und sie versuchen es selbst indem sie am Sonntagmorgen zur "Kirche" gehen. Paulus sagt dies zu den Galatern: "Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium, so doch kein anderes ist, außer, daß etliche sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verfälschen" (Galater 1,6-7). "Aber" wir haben den Geist Christi, wir tun es im Geist und nicht mit menschlichen Mitteln.
Wir haben den Geist Christi. Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott gegeben ist (1 Korinther 2,12). Wir können Gott erkennen und wir können all das erkennen, was er uns geschenkt hat. Und nun kommen wir zu der Definition eines fleischlichen Christen. Es gibt zwei Arten von Christen, den fleischlichen Christen und den geistlichen Christen und hier in diesen Textstellen der Bibel finden wir, wie sie definiert werden. Im Vers 14 im zweiten Kapitel des ersten Korintherbriefes ist der fleischliche Christ beschrieben: "Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich beurteilt werden". Der irdisch gesinnte Mensch - der fleischliche Christ - kann es nicht verstehen; er hat nicht den Geist Christi.
Und nun wollen wir den geistlichen Christen ansehen (1 Korinther 2,15): "Der geistliche aber beurteilt alles, und wird von niemand beurteilt". Der geisterfüllte Mensch urteilt über alles; er hat die Fähigkeit, alle Dinge zu beurteilen; er hat den Geist Christi. Ein geisterfüllter Mensch kann alle Menschen durchschauen und er erkennt alle hinter ihren Handlungen stehenden Motive, während ein fleischlicher Mensch die Dinge die vom Geist Gottes kommen nicht verstehen kann; sie sind für ihn Torheit; er läßt sich nicht darauf ein. Und der Grund für sein Unverständnis ist, daß solche Dinge nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden können. Und ein fleischlicher Mensch kann nicht einen geisterfüllten Menschen beurteilen; der Geist der Welt kann nicht den Geist, der aus Gott stammt, beurteilen.
Sie mögen nun vielleicht fragen: Wie weiß ich, ob jemand fleischlich oder geisterfüllt ist? Die Anwort hierauf folgt direkt nach dem "Wir aber haben den Geist Christi". Dies "Wir aber haben den Geist Christi" ist wiederum am Ende eines Kapitels und wir mögen auch hier wieder denken, daß mit einem neuen Kapitel auch ein neues Thema aufgenommen wird. Und diese Kapiteleinteilung mag viele Menschen daran hindern, zu verstehen, worum es beim ersten Brief an die Korinther überhaupt geht.
Und da gibt es einen zweiten Grund, warum viele Menschen den ersten Korintherbrief nicht verstehen. Die Lehrenden und der Klerus der Konfessionen lehrt nicht die Wahrheit, die in diesem Brief enthalten ist. Der erste Grund ist, daß sie die Wahrheit nicht verstehen, da sie fleischlich sind. Der zweite Grund ist, daß sie mit ihren falschen Reden die Jünger auf ihre Seite ziehen (Apostelgeschichte 20,30); sie versäumen es also, die Wahrheit zu lehren: sie lehren nicht das, was Paulus im ersten Korintherbrief lehrt; sie unterschlagen es. Und der dritte Grund ist, daß wenn sie diese Wahrheit lehren würden, dann würden sie ja gegen ihr eigenes Gewerbe predigen, denn was Paulus hier lehrt greift ja gerade die ganze Existenz dieser Konfessionen und Sekten und des Klerus als völlig unakzeptabel an. Darum geht es ja Paulus in diesem Brief, daß Konfessionen und Sekten und der Klerus gar nicht existieren dürfen, denn sie verursachen ja all diese Zerstückelungen und die Spaltung der Gemeinde Gottes auf dieser Erde in so viele verschiedene Gruppen. Sie bestehen ja nur deshalb, weil sie den Leib des Herrn nicht richtig beurteilen. Würden sie den Leib des Herrn richtig beurteilen können, dann würden sie ihn nicht zerstückeln. Und fast alle Lehrhilfsmittel die man auf den Bücherregalen unserer christlichen Buchläden antrifft, sind von Leuten geschrieben worden, die zu Konfessionen gehören und bei ihnen angestellt sind - dem Klerus. Und sie werden nicht die Leute lehren, nichts mit ihnen zu tun zu haben. Sie sehen also, daß die größte Verschwörung des Teufels gegen die Familie Gottes sich direkt in der Mitte des Christentums befindet. Wir haben es nicht nötig, alle möglichen Verschwörungskonzepte zu studieren und alle möglichen Bücher über Kulte und Sekten und Ketzer und falsche Lehren zu lesen, wir können uns all diese Mühe sparen, die wirkliche Verschwörung ist direkt mitten in unseren wohl etablierten, institutionalisierten "Kirchen". Vielleicht ist dies einer der Gründe warum christliche Buchläden so viel Literatur dieser Art über Kulte und Sekten anbieten: um von den wirklich Schuldigen abzulenken.
Wir wollen uns nun aber die Definition fleischlicher Christen ansehen (l Korinther 3,1-4): Und ich, liebe Brüder, konnte nicht mit euch reden als mit Geistlichen, sondern als mit Fleischlichen, wie mit jungen Kindern in Christo. Milch habe ich euch zu trinken gegeben, und nicht Speise; denn ihr konntet noch nicht. Auch könnt ihr jetzt noch nicht, dieweil ihr noch fleischlich seid. Denn sintemal Eifer und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr nicht fleischlich und wandelt nach menschlicher Weise? Denn so einer sagt ich bin paulisch, der andere aber: Ich bin apollisch, seid ihr nicht fleischlich?
In diesen vier Versen wird das Wort "fleischlich" vier mal benutzt. Dies ist die Stelle in der Bibel wo wir die Definition der fleischlichen Christen finden. Die Christen in Korinth werden hier von Paulus als fleischlich bezeichnet, da sie Menschen folgen: sie haben begonnen sich in Gruppen zu spalten indem sie Vorliebe für bestimmte Personen zeigen. Sie handeln menschlich. Wir aber haben den Geist Christi, wir handeln nicht menschlich, wir haben den Geist Gottes in uns und können über alles urteilen und die Fleischlichen können uns nicht beurteilen, sie wissen nicht, was vor sich geht. Sie dulden Spaltungen unter sich (1 Korinther 1,10). Sie haben Christus zerteilt (1 Korinther 1,13). Sie haben Christus wieder getötet, haben seinen Leib, die Gemeinde der Gläubigen, zerteilt: Christus ist in verschiedene Stücke zerteilt worden, mit dem augenblicklichen Ergebnis, daß er in Splitter, die unter uns verteilt sind, zerbrochen daliegt. Genau so sieht die Christenheit heute aus: sie liegt dort in verschiedene Stücke zerteilt zerbrochen da. Ein trauriges Bild - kein Leben in ihr und niemand nimmt sie ernst.
Worum geht es also in dieser Botschaft? Die Absicht dieser Botschaft ist Sie aufzuwecken und daß Sie sich klarmachen, daß Sie sich vielleicht völlig auf dem falschen Weg befinden. Daß Sie vielleicht einer "Kirche" folgen und daß Sie nicht wirklich ein Jünger Christi sind. Vielleicht liebt Gott Sie so, daß er diese Botschaft in Ihre Hände brachte und Sie von diesem Augenblick an eine geisterfüllte Person werden und eine dieser Personen werden, die der Prophet Jesaja sah: solche, die den Geist des Herrn haben.
Mögen Sie erfüllt werden mit Erkenntnis seines Willens in allerlei geistlicher Weisheit und Verständnis auf daß Ihr Herz ermahnt und zusammengefaßt werde in der Liebe und zu allem Reichtum des gewissen Verständnisses, zu erkennen das Geheimnis Gottes, des Vaters und Christi, in welchem verborgen liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis (Kolosser 1,9 und Kolosser 2,2-3).
Wir müssen aber vereinigt sein. So lange wir gespalten sind, werden wir fleischlich sein. Wir müssen ganz einfach aus jeder Form von Konfession oder Sekte herauskommen. Dieser einfache Schritt bringt uns zurück in die Position eines vollen Mitgliedes - eines geisterfüllten Mitgliedes - der Familie Gottes. Nur wenn wir aus dieser Position der Uneinigkeit herauskommen, werden wir geistliche Gläubige werden - weise.
In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. Wenn wir auf Christus hören, dann hören wir auf die Person, in der alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen liegen und er, Christus, spricht zu uns über diese Schätze und wir lernen sie so kennen. Je mehr wir auf ihn hören, je mehr werden wir über diese Schätze wissen. Je mehr wir auf ihn hören, je mehr werden wir wissen, was er denkt. Je mehr wir auf ihn hören, um so mehr wird unser Sinn gefüllt sein mit Dingen die in seinem Sinn sind, werden wir den Geist des Herrn haben.
Wir aber haben Christi Sinn.
Wir wollen uns Leute ansehen, die Christi Sinn hatten und deshalb geistlich waren. Da sind die Männer die die Bücher des Neuen Testaments schrieben und die Frauen und Männer über die uns im Neuen Testament berichtet wird. Sie erreichten viel Großes und verbreiteten die gute Nachricht über Jesus Christus und viele Herzen wurden verändert: In vielen Teilen der Welt wurde die Gemeinde Christi gegründet. Aber dann kam dieses Verlangen lieber Leuten zu folgen und nicht dem Herrn, wie in Korinth, und Menschen standen auf, um Jünger auf ihre Seite zu ziehen, wie Diotrephes in 3 Johannes 9-10. Diese unangenehme Sache Religion begann in Erscheinung zu treten und besonders eine Sache wie der Klerus. Und bald war diese Klerus-Laien-Sache der allgemein anerkannte Zustand. Aber während all dieser Zeit konnte die Wahrheit nicht völlig verdrängt werden und da gab es immer Leute die lieber Gott als den Menschen folgten. Nur waren die Imitationskirchen so mächtig geworden, daß es eine äußerst gefährliche Sache geworden worden war, gegen sie aufzustehen und manch einer hatte große Leiden zu ertragen oder sogar Tod. Viele Jahrhunderte nach dem Beginn dieses neuen Bundes Gottes und nach der Unterdrückung der Wahrheit, die bald darauf erfolgte, stand ein Mann auf und erklärte mutig die Wahrheit und war fähig, die Macht der etablierten christlichen Religion zu brechen. Diesem Mann Martin Luther gelang es, einen derartigen Schlag der großen Hure Religion zu versetzen, daß von der Zeit an, Christen in vielen Teilen der Welt wieder in der Lage waren, frei Gott zu dienen.
Aber was machte diesen Mann so stark? Es waren zwei Dinge: er erneuerte sein Denken und er brach völlig die Verbindung zwischen ihm und seiner Konfession. Der Anfang war die Erneuerung des Denkens dieses Mannes Martin Luther. Er kam zu einer Stelle an seinem Lebensweg, wo er hauptsächlich eins tat: er studierte das Wort Gottes. Diese seine Beschäftigung wurde so einseitig, daß er sogar aufhörte, Kommentare über die Bibel zu lesen. Da war nur eine Sache gut genug für ihn und das war Gottes Wort allein: Jesus Christus. Sogar die Meinungen anderer studierter Leute zählten nicht mehr: er war nur noch an der Wahrheit selbst interessiert.
Martin Luther erneuerte sein Denken und dieses löste eine Revolution aus. Ein Mann wagte es, das Wort Gottes als einzige Instanz in seinem Leben zu benutzen und war auch bereit, dafür einzustehen und dafür zu kämpfen. Und als die Wahrheit sich um ihn herum verbreitete, reagierte seine Konfession und ihre wirkliche Farbe wurde sichtbar. Und bald stellte sich heraus, daß die Wahrheit und seine Imitationskirche nichts gemein hatten.
Die Wahrheit kam zu Martin Luther durch die Einsicht die er gewann, als er darum kämpfte, die Schrift zu verstehen. Es gab einen Zeitpunkt in seinem Leben, wo ihm bewußt wurde, daß die Richtschnur für das Leben der Gläubigen nur aus der Schrift erwachsen kann. "Es sei denn, daß das Zeugnis der Schrift mich überzeugt" und "die Schrift ist meine Richtschnur" und "mein Gewissen ist ein Gefangener der Schrift" waren Aussagen Luthers. "Die Schrift allein" war ein Schlagwort der Reformation. Er hatte sein Denken mit dem Worte Gottes erneuert und hatte die Schrift zu seinem einzigen Maßstab gemacht.
Eine der Auswirkungen dieser Erneuerung seines Denkens war ein Verstehen der Gemeinschaft der Gläubigen - des allgemeinen Priestertums.
Luther hatte die Schrift jahrelang gelesen und gelehrt und er schrieb, daß er fast die ganze heilige Schrift auswendig konnte. Er hatte sich eine Kenntnis von Christus und Glauben an ihn erworben. Und er hatte erkannt, daß das, was nicht von Gott ist, notwendigerweise vom Teufel ist. Nur wenn wir zu dieser Entwickelungsstufe der Erkenntnis kommen, werden wir begreifen, warum es so wichtig ist, seinen Verstand zu erneuern, denn nur dann werden wir einsehen, daß wir für unser Denken nur zwei Auswahlmöglichkeiten haben, entweder denken wir die Gedanken des Teufels oder die des Herrn. Wenn immer wir also nicht das Denken des Herrn nachvollziehen, dann hängen wir dem Denken des großen Täuschers nach.
Luther ging einer wichtigen Sache nach und ermutigte andere, das Gleiche zu tun: er meditierte Tag für Tag über das Wort Gottes, denn es ist das tägliches Brot der Seele. Und wir müssen diese gute Nachricht glauben, denn die Wurzel und der ganze Ursprung aller Sünde ist der Unglaube - Unglaube im Innern unseres Herzens. Unglaube ist Grund aller Sünde.
Luther hatte den Geist Christi. Er hatte was Christus hatte, denn er suchte und fand diese besonders wertvolle Perle. Er hatte sich selbst als lebendiges und heiliges Opfer dargebracht, hatte die weltlichen Dinge hinter sich gelassen und hatte seinen Leib Gott zur Verfügung gestellt. Er hatte den fleischlichen Gottesdienst auch hinter sich gelassen und hatte den wahren und angemessenen Gottesdienst aufgenommen: er war in seinem Innern durch die neue Art seines Denken verändert worden. Und weil er dies getan hatte, war er fähig zu erkennen, was der Wille Gottes ist.
Er konnte über alles urteilen. Ihn aber vermochte niemand zu beurteilen. Er konnte die ganze Institution der religiösen Welt um ihn herum durchschauen.
Und weil er sich in diesem Zustand des erneuerten Denkens befand, war er fähig einen zweiten bedeutenden Schritt zu tun. Und dieser zweite Schritt war, vollständig und unwiderruflich sein Verhältnis zu seiner Konfession, mit der er bisher verbunden war und deren Teil er war, abzubrechen. Erst dann kam der wirkliche Durchbruch in seinem Leben. Erst dann: als er seine Brücken hinter sich abbrannte indem er das Schriftstück verbrannte, das ihn exkommunizierte. Mit dieser Tat erklärte er, daß diese religiöse Institution aufgehört hatte, irgentwelche Vollmacht über ihn zu haben. Luther schrieb: "Und wie sie mich wegen des Frevels der Ketzerei exkommunizierten, so exkommunizierte ich sie im Namen der heiligen Wahrheit Gottes". Wenn wir geistliche Christen werden wollen, wenn wir aufhören wollen fleischliche Christen zu sein, dann müssen wir die religiöse Institution aus unserem Leben herausexkommunizieren.
Dies ist ein wichtiger Schritt. Wenn wir das Leben von Christen studieren, die die Verfolgung durch Konfessionen und Sekten erlitten, werden wir erkennen, daß mancherlei Leiden hätte vermieden werden können. Viel Leiden wurde dadurch verursacht, daß Gläubige der Vergangenheit darin fortfuhren, die Vollmacht ihrer Konfession über sich anzuerkennen. Sie ließen es nicht zu einem klaren Bruch zwischen sich selbst und ihrer "Kirche" kommen. Sie versuchten zwei Herren zu dienen: dem Herrn und auch ihrer Imitationskirche. Und wir können das nicht. Entweder hassen wir den einen und wir lieben den anderen oder wir halten zu dem einem und verachten den anderen (Matthäus 6,24). Dies ist einer der Gründe warum wir fleischlich bleiben solange wir dem Herrn Religion dienen. Unsere Errettung hängt nicht davon ab, ob wir ein Glied einer solchen Organisation sind, solch eine Mitgliedschaft verursacht eher, daß wir nicht errettet werden. Wenn wir dem Klerus folgen, dann werden wir zu einem Sohn der Hölle gemacht, der doppelt so schlimm ist wie der Klerus selbst (Mattheus 23,15).
Luther wurde eine geistliche Person in dem Augenblick, als er aufhörte, Menschen zu folgen, in dem Augenblick, als er aufhörte irgend einen anderen Meister zu haben als den Meister. Und diese Tat hatte eine ziemlich dramatische Veränderung in seinem Leben zur Folge. Luther war über diese eine Tat in seinem Leben mehr erfreut als über irgend eine andere Handlung die er tat. Er war erfreut, denn sie hatte ihn frei gemacht und hatte eine geistliche Person aus ihm gemacht. Es ist schon eine besondere Erfahrung diesen Schritt zu unternehmen und das Ergebnis zu sehen. Eine solche Person wird niemals zurückschauen.
Da war ein sofortiges Ergebnis dieser Veränderung in eine geistliche Person. Er wurde ein viel mutigerer Botschafter für Christus. Er stand und bestand vor der höchsten weltlichem Autorität, dem Kaiser, und trotz großen Druckes hielt er stand. Die bedeutendste Handlung war aber seine Übersetzung des Neuen Testaments in die deutsche Sprache, womit er das Wort Gottes den deutsch sprechenden Menschen verfügbar machte. Und diese Übersetzung ist eine der wenigen, die von einem geistlichen Christen vorgenommen wurde. Wir dürfen nicht vergessen, daß die meisten der uns heute zur Verfügung stehenden Übersetzungen von Leuten gemacht wurden, die zu Konfessionen gehört haben und von ihnen bezahlt wurden: von fleischlichen Menschen.
Die Jahre nach der Transformation Luthers von einem fleischlichen in einen geistlichen Christen waren Jahre in denen er schriftstellerisch sehr fruchtbar war. Er übersetzte nicht nur die Bibel, sondern auch die meisten seiner bedeutende Werke stammen aus dieser Periode in seinem Leben, in der er an keine Konfession oder Bewegung gebunden oder angegliedert war.
Wir werden nur dann die geistliche Entwicklung eines Mannes wie Luther verstehen, wenn wir die biblischen Gründe hierfür kennen. Nur deshalb hatte er den Geist Christi, weil er erstens seinen Verstand mit dem Worte Gottes erneuerte und zweitens weil er aufhörte, Mitglied einer Konfession zu sein. Er erfüllte die beiden Kriterien der Frage des Jesajas: Denn wer begreift den Geist des Herrn?
Und diese Zeit im Leben Luthers, nachdem er mit der Hure Religion gebrochen hatte, war die Zeit in der er ein recht umfassendes Verständnis für das Leben der Versammlung der Gläubigen hatte. In diesen frühen Jahren der Reformation sah er die echte Gemeinde als von Menschen verachtet und abgelehnt und mitten in der Welt im Verborgenen existierend, ein Rest von wenigen Auserwählten. Dies muß so sein, sagte er, da das Wort Gottes allem Verlangen des natürlichen Menschen zuwiderläuft, Stolz demütigt, Arroganz verdrängt, und alle menschliche Anmaßung in Staub und Asche läßt. Solche Aufgabe ist unangenehm, und wenige wollen sich ihr annehmen. Und die sich ihrer annehmen, werden Steine sein, die die Bauleute verworfen haben. Hohn, Spott und Verfolgung wird ihr Los sein.
Luther hatte bereits ein klares Verständnis wie wichtig der Begriff Örtlichkeit im Verstehen der wirklichen Gemeinde ist. Die Tatsache, daß die einzig erlaubte Gruppierung von Gläubigen deshalb bestehen kann, weil Gläubige in verschiedenen Örtlichkeiten leben, war besonders von Watchman Nee hervorgehoben worden. Genauso wie Watchman Nee so sah auch Luther, daß es nur eine Gemeinde in einer gegebenen Örtlichkeit geben kann. Es gibt keinen anderen Grund als nur Örtlichkeit, um Gläubige einzuteilen. Der einzige Grund einer Gliederung im Neuen Testament ist geographisch.
Luthers persönliche Reformation, die Tatsache, daß er seinen Sinn erneuerte und daß er ein geistlicher Christ wurde, hatte eine Auswirkung auf die Welt seiner Zeit wie kaum irgend ein anderes Geschehen.
Watchman Nee war ein Mann, der sehr viel Zeit mit dem Herrn verbracht haben muß. Wenn wir seine Bücher lesen und die Bücher, die von seiner Lehrtätigkeit publiziert wurden, dann gelangt man zur Überzeugung, daß er ein Mann war, der nahe beim Herrn war und der große Einsicht in den Sinn des Herrn hatte. Er muß ein Mensch gewesen sein, der eine beträchtliche Zeit damit verbrachte, das Wort Gottes zu studieren und darüber nachzudenken. Sein Denken zu erneuern war ein bedeutender Teil seines Lebens. Es scheint, daß er in einer außerordentlichen Weise sich selbst als lebendiges und heiliges Opfer darbrachte.
Aber das Besondere in seinem Leben war die Tatsache, daß er sah, wie die echte Gemeinde der Gläubigen durch die Beschreibungen der frühen Gemeinde im Neuen Testament offenbart wird und daß er die ihn umgebenden Gläubigen so führte, daß solche echten Gemeinden Wirklichkeit für sie wurden. Die Imitationskirchen in China wurden beseitigt von den weltlichen Mächten und von dem Klerus, der mit ihnen kollaborierte. All die Imitationskirchen wurden eigentlich gezwungen, eine einzige große Kirche unter der Kontrolle der Regierung zu bilden. Aber viele Jahre bevor diesen Ereignissen hatten Gläubige in China die neutestamentliche Art und Weise des Zusammenkommens praktiziert. Sie hatten es auch gelernt, sich von den zerstörerischen Methoden der Konfessionen und von dem Klerus-Laien-Prinzip zu distanzieren.
Bereits im Jahre 1938 wurde das wichtigste Buch von den Lehren Watchman Nees veröffentlicht. Der entsprechende englische Titel dieser ursprünglich chinesischen Arbeit war "Rethinking the Work". 1939 wurde diese Arbeit in Englisch unter dem Titel "Concerning Our Mission" herausgegeben. Später wurde es unter dem bekannteren Titel "The Normal Christian Church Life" publiziert.
Das Verstehen dieses Buches wird es Beobachtern auch erlauben, die Dinge die sich in China abspielen, zu verstehen. Die große Erweckung die in China stattgefunden hat, ergab sich deshalb, weil Menschen wieder die Methoden des Geistes anwandten genau so wie sie in der Apostelgeschichte von Lukas beschrieben sind. Ein Leib von Gläubigen, völlig frei von all den Dekorationen der Konfessionen, war imstande ein Werk zu vollbringen, das die Konfessionen, in der ganzen Zeit die sie hatten und unter Umständen die viel günstiger waren als die Zeiten der Diktaturen und der Kulturrevolution, nicht tun konnten.
Diese schrecklichen Zeiten für die Menschen in China, Zeiten großer Verfolgung und des Leidens, waren auch Zeiten großer Siege für das Reich Gottes. Eine der Gründe für diese Siege war, daß alle fleischlichen Methoden abgeschafft und die Methoden des heiligen Geistes übernommen werden mußten. Und ein weiterer Grund warum diese Erweckung so mächtig war, war die Tatsache, daß es da eine große Anzahl Gläubiger gab, die ein Gemeindeleben praktiziert hatten, das mit der Schrift übereinstimmte.
Und es begann alles mit einem Mann wie Watchman Nee, der sich auf einen neuen Weg des Denkens begab und der sein Leben von allen Verbindungen mit Konfessionen freihielt. Nur wenn wir die geistliche Situation Watchman Nees verstehen und begreifen, werden wir die geistliche Situation Chinas verstehen und begreifen. Ein Mann wurde geistlich und viele andere hörten auf fleischlich zu sein und wurden auch geisterfüllt und dies wiederum beeinflußte die ganze Nation und viele Millionen wurden lebendige Steine in einem geistlichen Haus.
Um einen Eindruck von Watchman Nees Buch "The Normal Christian Church Life" zu bekommen, wollen wir aus seinem Buch zitieren:
"Konfessionen sind nicht biblisch und wir sollten daran nicht teilhaben."
"Ihr Prinzip der konfessionellen Kirchen oder ihr Sektierertum bedeutet, daß dem Herrn schwerwiegende Beschränkungen auferlegt sind, bezüglich seines Ziels und Geistes für sie, und dies wiederum bedeutet, daß sie niemals über ein bestimmtes Maß des geistlichen Wachstums und der geistlichen Fülle hinauswachsen werden. Segnungen mögen da sein, aber niemals die Fülle des göttlichen Plans."
"Wenn Gläubige dazu gebracht werden können, daß sie sehen was eine örtliche Gemeinde ist - der Ausdruck des Leibes Christi in einer Örtlichkeit - dann werden sie sicherlich nicht in einer Sekte verbleiben. Andererseits ist es für sie möglich, all die Übel des Sektierertums zu sehen, und es zu verlassen, ohne zu wissen, was eine örtliche Gemeinde ist."
"Gott will nicht, daß die Autorität der Organisation die Stellung einnimmt, die der Autorität des heiligen Geistes zusteht. Eine gute Organisation dient oft als armer Ersatz für die Kraft des heiligen Geistes, indem sie ein Werk zusammenhält, selbst nachdem all ihre Vitalität entschwunden ist. Wenn kein Leben mehr in diesem Werk ist und das Gerüst der Organisation es noch aufrechterhält, ist der Zusammenbruch verhindert; es ist aber ein zweifelhafter Erfolg, denn eine blendende äußerliche Organisation macht vielleicht Gottes Diener blind für einen tiefen, inneren Mangel. Gott wäre es lieber, sein Werk käme zu einem Ende, als daß es durch solch eine Fälschung der geistlichen Kraft fortbesteht. Als die Herrlichkeit Gottes den Tempel verlassen hatte, überließ er selbst ihn der völligen Zerstörung."
"Zentrale Kontrolle hat viele Übel. Sie macht es den Dienern Gottes leicht, die Führung des heiligen Geistes außer acht zu lassen, und entwickelt sich ohne weiteres in ein Papsttum - wird eine große weltliche Macht."
"Die in keiner Beziehung zueinander stehenden, zerstreuten, gespaltenen und sich widersprechenden Organisationen des Christentums, die das Prinzip des Leibes nicht erkennen und die nicht unter die Souveränität und leitende Stellung Christi kommen, sind niemals im Sinne des Herrn."
"Wenn wir an einem Ort sind wo es Missionsstationen und Kirchen gibt, die auf einer sektiererischen oder konfessionellen Grundlage stehen, aber wo es keine Kirche gibt, die auf der Grundlage des Leibes und der Örtlichkeit steht, dann ist unsere Pflicht die gleiche, die örtliche Kirche zu gründen und zu bauen."
"Wir können nur mit denen zusammenarbeiten, die den Leib Christi aufbauen der in örtlichen Kirchen ausgedrückt ist, und nicht mit solchen, die etwas anderes aufbauen."
Was müssen wir also tun?
Zwei Dinge. Das erste ist, daß wir uns auf einen neuen Weg des Denkens begeben. Ich will einen praktischen Weg vorschlagen. Fangen Sie an ein Tagebuch zu führen. Fangen Sie an ein Tagebuch der Dinge zu führen, die ihnen der Herr sagt. Nehmen Sie eine Bibel und fangen sie an, sie zu lesen und bevor Sie zu lesen anfangen, schreiben Sie das heutige Datum neben die Stelle, wo Sie zu lesen anfangen. Und diese Bibel mit all den Daten ist nun Ihr Tagebuch. Und dann markieren Sie rot all die Stellen die Ihnen herausstehen, die Stellen, wo der Herr wirklich zu Ihnen spricht und wo er Ihnen etwas sagt. Und dies werden die Stellen sein, wo eine Veränderung in Ihrem Leben nötig ist und wo Sie mehr Verständnis für Gottes Denken haben wollen. Markieren Sie sie rot und fahren Sie fort zu lesen. Und wenn sie wieder zu einer Stelle kommen, wo Sie persönlich angesprochen werden, dann unterstreichen sie das wieder in rot. Und dann lesen Sie weiter. Und dann gehen Sie immer wieder zurück zu diesem Stellen, wo Gott zu Ihnen sprach, und denken Sie über diese Stellen nach und treffen Sie die Entscheidung, all dies in die Praxis umzusetzen: sie im Leben anzuwenden und anzufangen, praktische Beispiele zu beobachten. Eignen Sie sich einen neuen Weg des Denkens an.
Dies war also der erste Schritt. Und jetzt kommen wir zum zweiten Schritt. Werden Sie geistlich, in dem Sie alle Verbindungen zu ihrer Konfession, zu Sekten und religiösen Organisationen abbrechen. Haben Sie nichts mit ihnen zu tun. Werden Sie ein freier Mensch mit nur einem Herrn, dem Herrn. Nun müssen Sie jedoch auf den Teufel aufpassen. Der Teufel wird mit allen möglichen Gründen kommen, diesen Schritt nicht zu tun. Wir wollen Ihnen hier einige Beispiele geben: "Wenn du Arbeit suchst und man verlangt von dir ein Zeugnis von dem Priester deiner Kirche, was wirst du dann tun?" Sagen Sie dem Teufel, daß Sie einen solchen Arbeitsplatz nicht brauchen, daß Gott Ihnen einen viel besseren geben wird.
Vielleicht kommt der Teufel mit dieser Idee; "Wenn deine Tochter heiratet, dann ist keine kirchliche Trauung". Sagen Sie dem Täuscher, daß sie keine kirchliche Trauung für Ihre Tochter benötigen und daß kein Christ in der Bibel in einer "Kirche" heiratete und daß Sie nicht davon abhängig sind, was andere Menschen von Ihnen denken und von Ihrer Tochter und von deren Hochzeit und von deren Trauung und unter welchen Umständen sie heirateten. Sie sind frei von der Furcht vor Menschen, sie fürchten nur Gott.
Dann kommt der Teufel vielleicht hiermit: "Du wirst keine christliche Gemeinschaft mehr haben". Vielleicht ist dies, was Sie dringend nötig haben. Sie müssen sich völlig loslösen von all den religiösen Leuten mit denen sie bis jetzt zusammen waren. Sie müssen sich völlig lösen von all der Knechtschaft an die sie so lange gefesselt waren: der Zahlung des Zehnten, der Fleischlichkeit, den Basaren, den Frauenversammlungen, und einer langen Liste von "Dingen" die Sie tun.
Und warum tun Sie all diese "Dinge"? Sie tun sie, weil Sie das eine, das Sie wirklich tun sollten, vermeiden wollen: Zeit mit dem Herrn und seinem Wort zu verbringen.
Vielleicht ist dies der einzige Weg, um Sie in eine wirkliche Beziehung zum Herrn wachsen zu lassen: Daß für eine bestimmte Zeit, vielleicht sogar für eine recht lange Zeit, Sie völlig jede Gemeinschaft mit anderen Christen aufgeben und Sie nur noch Gemeinschaft mit dem Herrn haben. Vielleicht ist es der einzige Weg für Sie, wirklich diese Beziehung mit dem Herrn aufzubauen.
Und erst dann, wenn dies wirklich aufgebaut worden ist und funktioniert, dann wird Sie der Herr mit anderen Christen in Berührung bringen, mit denen Sie dann das Leben des Leibes praktizieren.
Tun Sie den wahrscheinlich wichtigsten Schritt in Ihrem Leben: verlassen Sie Religion und beginnen sie ein Leben der Fülle. Werden sie frei.
Treffen Sie eine Entscheidung völlig allen religiösen Versammlungen und Kirchen fernzubleiben und bleiben sie bei dieser Entscheidung. Wenn eine formale Bindung oder Mitgliedschaft besteht, dann setzen Sie sich hin und schreiben Sie denen einen Brief und treten Sie aus. Handeln Sie wie Luther: er war über diese seine Tat mehr erfreut, als er über alles andere war was er tat.
Vertreiben Sie Religion völlig aus Ihrem Leben und werden Sie ein Glaubender, der sagen kann: Ich aber habe den Geist Christi.
Dieses ist das Ende von "Jesajas Frage."
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