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Dieses ist das 8. Kapitel von

"Kann man Glauben messen?"

von Frank L. Preuss

 

8. Die Sprache der Könige

8.1 Abigail
8.2 Zu Dingen sprechen
8.3 Jesus spricht
8.4 Mein persönliches Bekenntnis
8.5 Glaube und Liebe

Liebe - 1. Korinther 13,4-8

Jesus ist der König der Könige und wir sind die Könige. In der Offenbarung heißt es: "Und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater, dem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen" (Offenbarung 1,6). "Und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden" (Offenbarung 5,10).

Wir sind also Könige und haben zu lernen, wie Könige zu leben. Die Bibel ist voll von Beispielen. Im Neuen Testament ist König Jesus unser Beispiel. Aber auch andere Personen können unsere Beispiele sein. Viele Gläubige, die uns im Neuen Testament beschrieben sind, verhielten sich wie Könige. Im Alten Testament sind unzählige Geschichten über Könige, besonders die Könige von Juda und Israel; und von vielen Beispielen können wir lernen, was gut ist und was schlecht ist, was Könige machen sollten und was sie nicht machen sollten.

Wenn immer wir im Alten Testament Berichte über Könige lesen, sollten wir nicht denken: Warum wird dort so viel Monarchistisches geschrieben, da sollte mehr über die einfachen Leute berichtet werden. Diese "aristokratischen" Berichte haben einen tiefen Grund, sie deuten auf die "aristokratische" Generation hin, die Gemeinde Jesu. Wir sind die Gemeinde und wir sind Könige und Priester.

In 5. Mose 17,14-20 finden wir Gottes grundlegende Richtlinien für Könige. Gott sagt, der König muß von ihm auserwählt sein und er muß einer aus der Mitte deiner Brüder sein. Könige sind Leute, die von Gott auserwählt sind und unsere Brüder sind; es sind Gläubige. Es darf kein Ausländer sein, weil er nicht dein Bruder ist. Ein Ungläubiger kann also kein König sein. Ein Ungläubiger kann im Leben nicht erfolgreich sein; am Ende seines Lebens, wenn er seinen Körper verläßt, geht er in die falsche Richtung. Dann kommt eine Beschreibung, die praktisch darauf hinausläuft, daß ein König alles vermeiden muß, was ihn in die Welt zurückziehen könnte und die Welt wird hier mit Ägypten umschrieben. Dieses sind also die Voraussetzungen, König zu werden.

Die letzten drei Verse, 5. Mose 17,18-20, beschreiben, was der König tun muß - was er tun muß, nachdem er den Thron bestiegen hat. Wir könnten nun an eine Vielzahl von Dingen denken, die von höchster Priorität für einen König, für einen Regierungschef, für ein Staatsoberhaupt, sind. Doch hier ist, was Gott als wichtigstes Tun eines Königs bestimmt: Er soll eine Abschrift der Bibel machen, oder er soll sich eine Bibel besorgen. Er soll die Bibel immer bei sich haben. Er soll alle Tage seines Lebens darin lesen.

Und dann wird der Grund für dieses Tun angegeben: Damit er Gott fürchten lernt. Damit er auf Gottes Wort achtet und es hält. Damit er nicht hochmütig wird. Damit er von Gottes Wort nicht abweicht. Damit er lange lebt und erfolgreich ist - viele "Nachkommen" hat - durch ihn viele zu Gläubigen werden.

Hier im letzten Buch der Bibel, wo wir als Könige und Priester bezeichnet werden, befinden wir uns also wieder in der selben Position, in der wir Menschen waren, als wir von Gott geschaffen wurden. Gott schuf uns, so daß wir herrschen sollten. Im ersten wie im letzten Buch der Bibel wird uns gezeigt, weshalb wir hier auf dieser Erde sind: zu herrschen als Könige und Priester. Und dieses Herrschen wird nur dann erfolgreich sein, wenn wir es unter der Autorität des Königs der Könige tun, wenn wir uns strikt an das Wort unseres Königs halten.

Das Erfolgsrezept für einen erfolgreichen Gläubigen läuft also auf eine Sache hinaus: Alle Tage seines Lebens die Bibel zu lesen und dabei die richtige Motivation zu haben.

Und wir sollten nicht vergessen, daß die Bibel - das Wort Gottes das an uns gerichtet ist - eine Sache ist, die endlos ist. Gott starb nicht vor 2000 Jahren und Gott hat nicht vor 2000 Jahren aufgehört, zu uns zu sprechen. Es gibt reichlich Bücher die später geschrieben wurden. Es gibt reichlich Bücher, die in unserer Zeit geschrieben wurden. Wir sollten uns nicht von den Religionisten abhalten lassen von dem, was Gott uns heute zu sagen hat.

 

8.1 Abigail

Wir wollen uns hier eine Frau ansehen, die sich wie eine Königin verhält und später auch Königin wird: David heiratet sie. Die Geschichte ist aufgezeichnet im 25. Kapitel im 1. Buch Samuel.

Abigail war die Frau des Nabal. Der Nabal war ein reicher Gutsbesitzer. Er war roh und bösartig. Mit ihm konnte man nicht reden. Es war die Zeit des Schafscherens und so etwas wurde wie ein Schlachtefest gefeiert und die Nachbarn erhielten was ab. David, der vor König Saul auf der Flucht war, hielt sich mit seinen Leuten in der Gegend auf. Davids Leute hatten den Hirten des Nabal geholfen und ihnen auch Schutz gewährt. David brauchte immer Proviant und so schickte er 10 Männer und erbat von Nabel was immer er zur Hand hatte. Nabal reagierte negative: Wer ist David, wohl auch einer der Arbeitsscheuen. Er gab nichts. Er wies sie schroff ab. Als David davon erfuhr, zog er mit 400 Mann los, um beim Nabal aufzuräumen.

Nun Nabals Frau, Abigail, war klug und von schöner Gestalt. Sie hörte von der Sache und setzte sich zum Ziel, diese Katastrophe für ihre Familie und Angestellten zu verhindern. Sie bereitete eine Eselkarawane mit Proviant vor und zog dem David entgegen. Als sie plötzlich auf David stieß, stieg sie schnell von ihrem Esel, warf sich vor David nieder und verneigte sich bis zur Erde. Sie fiel ihm zu Füßen und sprach.

Sie sprach wie eine Königin und David hörte ihr zu. Sie hielt eine Rede, die es wert ist, gelesen zu werden. Ihre menschliche und politische Klugheit war ausgeprägt, es war wahrscheinlich der beste Rat, den David je von einem Menschen erhalten hatte.

Er hätte die ganze Sache ignorieren sollen; er handelte wohl im Zorn. Er wußte, daß er König von Israel werden würde; ein solcher Angriff auf seine späteren Untertanen hätte seiner politischen Zukunft nur geschadet. Aber was wichtiger war, sein Verhältnis mit Gott hätte gelitten.

Aber ein Satz der Abigail sticht besonders hervor (1. Samuel 25,26): "Nun aber, mein Herr, so wahr der Herr lebt und so wahr deine Seele lebt, der Herr hat dich verhindert, daß du nicht kämst in Blutschuld und dir mit eigener Hand hilfst. So müssen nun werden wie Nabal deine Feinde und die meinem Herrn übelwollen." Dieser Satz war der Höhepunkt ihrer Rede. Hier sprach sie von ihrem eigentlichen Ziel, der Verhinderung des Unheils.

Das erstaunliche ist, daß sie es nicht in der Form einer Bitte tat. Sie erbat nicht etwas von David. Sie betete nicht. Sie sprach, als ob das Unheil schon abgewehrt war. Sie kniete vor diesem Mann, dessen ganze Energie und kriegerische Macht nur darauf wartete, beim Nabal anzukommen und ein Blutbad anzurichten. Im vollen Angesicht des militärischen Angriffs sprach Abigail das genaue Gegenteil der Kriegszielsetzung aus. Sie sprach von der Bewahrung vor der Blutschuld, als ob schon alles Unheil abgewehrt war. Ihr Vertrauen war in den Herrn. Sie sagte, der Herr hat David vor der Blutschuld bewahrt und davor, daß er sich selbst hilft.

Diese Frau benannte das noch nicht Vorhandene, als wäre es schon vorhanden; sie rief das, was nicht ist, ins Dasein (Römer 4,17). Sie sprach wie eine Königen. Sie sprach Worte des Glaubens. Und David verstand diese Sprache. Mit dieser Sprache hatte er zu Goliath gesprochen.

Abigail hatte vollen Erfolg. David fing an Gott zu preisen und die Klugheit dieser Frau. Er segnete diese Frau. Er nahm ihre Geschenke an.

Nabal feierte inzwischen sein Schlachtefest und betrank sich. Danach hörte er, was passiert war. Furcht ließ ihn erstarren und sein Herz versagte. Nach etwa zehn Tagen schlug der Herr den Nabal, so daß er starb.

Abigail wurde dann Davids Frau und war später somit die Frau des Königs. Einen besseren Berater in seiner Umgebung konnte David wohl kaum haben. Abigail war eine Frau des Glaubens - sie sprach die Sprache der Könige.

 

8.2 Zu Dingen sprechen

Jesus sagt, wir können zu dem Berge sprechen: Heb dich von hier weg dorthin (Matthäus 17,20) und zu dem Maulbeerbaum sagen: Hebe dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden, und verpflanz dich ins Meer (Lukas 17,6). Und von Jesus wissen wir, daß er zum Feigenbaum sprach, zu den Wellen und zum Fieber.

Im 10. Kapitel des Buches Josua finden wir den Bericht, wie Josua zur Sonne und zum Mond spricht (Josua 10,12-14): "Da redete Josua mit dem Herrn des Tages, da der Herr die Amoriter dahingab vor den Kindern Israel, und sprach vor dem gegenwärtigen Israel: Sonne, stehe still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon! da stand die Sonne und der Mond still, bis daß sich das Volk an ihren Feinden rächte. Ist dies nicht geschrieben im Buch des Frommen? Also stand die Sonne mitten am Himmel und verzog unterzugehen beinahe einen ganzen Tag. Und war kein Tag diesem gleich, weder zuvor noch darnach, da der Herr der Stimme eines Mannes gehorchte; denn der Herr stritt für Israel."

Josua sprach und die Erde hörte auf, zu rotieren. Daß Gott die Erde am Rotieren hindern kann, sollte uns nicht verwundern. Er schuf ja auch die Sonne, einen Himmelskörper, dessen Durchmesser über 100 mal größer ist als der der Erde. Die Sonne hat damit einen Rauminhalt der über eine Millionen mal so groß ist wie der der Erde. Und das Sonnenssystem, und unsere Milchstraße, und das Universum sind noch viel größer. Die Erde ist im Vergleich zu all diesem wie ein Körnchen. Warum sollte Gott nicht fähig sein, ein so kleines Körnchen wie diese Erde am drehen zu hindern. Wenn wir verstehen, daß das natürliche Universum aus der geistlichen Welt heraus geschaffen wurde, werden wir auch kein Problem haben, zu glauben, daß Gott einen Lichtstrahl, der viele Millionen Lichtjahre lang ist, in einem Augenblick schaffen kann. Er kontrolliert Raum, Zeit und Masse.

Wir müssen uns freimachen, die Schöpfung immer mit unserem Wissen über das Natürliche erklären zu wollen. Gott sagt selbst in 2. Mose 20,11 und in 2. Mose 31,17, daß er den Himmel, die Erde und das Meer und alles, was dazugehört, in sechs Tagen gemacht hat. Und er spricht hier über den Sabbat, also über unsere Wochentage. Jedesmal, wenn wir Montag, Dienstag usw. sagen und schreiben, ist es für uns eine Erinnerung, daß Gott die Welt in sechs Tagen schuf. Es ist der Grund, daß wir noch heute eine 7 Tage Woche haben; es kommt direkt von der Schöpfungswoche. Und das interessante an dieser Schriftstelle ist, daß sie eine von den ganz wenigen ist, die wir von Gott direkt schriftlich erhalten haben. Gott schrieb diese Worte mit seinen eigenen Fingern auf steinerne Tafeln und gab sie Mose (2 Mose 31,18).

Man kann das Natürliche nicht mit dem Natürlichen erklären. Gott ist Geist und schuf das Natürliche aus dem Geistigen. Er kann das Natürliche auch aus dem Geistigen heraus ändern, die Gleichförmigkeit abbrechen. Die Schöpfung und die Erhaltung der Schöpfung kann nur aus dem Geistigen erklärt werden. Jesus sprach diese Welt ins Sein und er erhält sie auch mit seinem kraftvollen Wort.

Wir als Gläubige können mit unserem Wort diese Welt beeinflussen, in einer übernatürlichen Weise, denn wir operieren im Geistigen. Wir können eine Unterbrechung der Gleichförmigkeit herbeiführen. Gott hörte auf Josua und unterbrach die Gleichförmigkeit des Planetensystems. Josua war in Harmonie mit Gott. Der Herr hörte auf die Stimme eines Menschen, er kämpfte. Die Erde hörte auf zu rotieren.

Denken wir an die Meere, wie das Abbremsen der Erde zu Flutwellen führte, an die Erdkruste, wie sie verformt wurde und sich ganz neue Oberflächenverhältnisse ergaben, an die Atmosphäre, wie sie gestört wurde und es zu gewaltigen, ungewöhnlichen Stürmen kam. Ein Mann sprach, aber dieser Mann hatte von sich aus keine Macht, es war die Vollmacht Gottes. Dieser Gottesmann arbeitete im Auftrage des Schöpfers und dieser allmächtige Gott ließ das geschehen, was sein Diener sagte. Wenn wir im Willen Gottes handeln, sprechen auch wir zu Dingen und was wir sagen geschieht.

Im Neuen Testament, in der Apostelgeschichte, finden wir wie Petrus zu einem Gelähmten im Tempel spricht (Apostelgeschichte 3,6) und zu einem anderen in Lydda (Apostelgeschichte 9,34). Beide wurden geheilt. Und er spricht zu einer toten Frau (Apostelgeschichte 9,40) und sie kam zum Leben zurück.

Paulus spricht zu einem Gelähmten in Lystra (Apostelgeschichte 14,10) und er stand auf und ging umher. Paulus sprach zu einem üblen Geist in einer Frau (Apostelgeschichte 16,18) und er verließ sie. Paulus sprach zu einem jungen Mann, der aus dem Fenster fiel (Apostelgeschichte 20,10) und er lebte.

In allen diesen Fällen sprachen Petrus und Paulus zu Dingen, sie beteten nicht zu Gott, sondern sie sprachen zu Personen, Toten und Geistern. Gebetet wurde trotzdem, aber die eigentliche Lösung wurde dadurch erzielt, daß zu Dingen gesprochen wurde.

Diese Personen aus der Bibel sind unsere Vorbilder. Zum Beispiel hat Gott etliche Möglichkeiten geschaffen, wie wir Kranken Heilung bringen können: das Auflegen von Händen, das Gebet der Ältesten der Gemeinde, die Salbung mit Öl, die geistige Gabe Krankheiten zu heilen, die Fähigkeit Geister zu unterscheiden und so weiter. Doch eine Methode ist möglich in allen Situationen - ein Wort zu sprechen. Dieser Methode können wir auch andere Namen geben:

Das Gebet der Fürsprache.
Gottes Wort über etwas bekennen.
Unsere Autorität über etwas ausüben.
Mit Vollmacht sprechen.
Einem üblen Geist befehlen, zu gehen.
Das gläubige Gebet.
Gottes Wort in unserem Munde wirken lassen.
Zu Dingen sprechen.

Diese Methode ist nicht von Zeit, Ort und Umständen abhängig. Wir können sie benutzen, wo immer wir sind. Wenn ich in meinem Auto fahre und ich sehe einen Krankenwagen im Einsatz, dann kann ich Gottes Wort über diese Situation sprechen, sogar ohne zu wissen, was die näheren Umstände sind und ohne je zu erfahren, zumindest nicht in dieser Welt, was der Ausgang des Falles ist. Wenn ich einen Brief vom anderen Ende der Welt erhalte und darin etwas über eine kranke Person lese, kann ich Segen und Heilung und Rettung über diese Person sprechen.

Und diese Methode streckt sich aus über alle Dinge des Lebens. Wenn ich auf der Straße gehe und eine Person sehe, die Hilfe bedarf, kann ich Frieden, Wohlstand und Erfolg in sie hinein sprechen. Wenn ich das Feld und Vieh eines Bauern sehe, kann ich Erfolg, Wohlergehen und Segen auf die Frucht seines Viehes und seines Ackers aussprechen. Wenn ich an meinem Bekannten denke, der ein Geschäft hat, kann ich Wohlstand, Gedeihen und Wachstum hinein Sprechen. Wenn ich in der Wüste bin und will nach Hause fahren und der Wagen springt nicht an, kann ich zu diesem Ding, diesem Mechanismus, sprechen und ihm befehlen, zu funktionieren.

Wir beten das gläubige Bekenntnis, wir tun es in unserer Vollmacht, die uns Gott gegeben hat und wir tun es im Namen Jesu und es wird geschehen.

 

8.3 Jesus spricht

Was immer wir tun, wenn immer wir sprechen, wir tun es im Namen Jesu. Damit bezeugen wir, daß wir Teil seines Körpers, seines Organismusses, sind. Diese Zugehörigkeit wird voll in der geistigen Welt anerkannt, von Gott und seinen Engeln und auch vom Teufel und seinen Helfern.

Was immer wir tun, wir tun es im Glauben. Wir sprechen zum Teufel im Glauben (1 Petrus 5,9): "Dem (dem Teufel) widerstehet, fest im Glauben."

Unser ganzes Lebensgebäude ist gegründet auf Glauben (Jude 20): "Ihr aber, meine Lieben, erbauet euch auf euren allerheiligsten Glauben durch den heiligen Geist und betet."

Jeder Sieg, den wir erringen, kommt von unserem Glauben (1 Johannes 5,4-5): "Denn alles, was von Gott geboren ist, überwindet die Welt; und unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. Wer ist aber, der die Welt überwindet, wenn nicht, der da glaubt, daß Jesus Gottes Sohn ist?"

Und wir wissen, daß unser Sieg nicht zeitabhängig ist, wir können warten (Jakobus 1,3-4): "Und wisset, daß euer Glaube, wenn er rechtschaffen ist, Geduld wirkt. Die Geduld aber soll festbleiben bis ans Ende, auf daß ihr seid vollkommen und ganz und keinen Mangel habet."

Dieses ist wieder so eine Aussage, die nichts ausschließt: "Es wird uns nichts fehlen - ihr werdet keinen Mangel haben." Sie ist allumfassend, mit Glauben und Ausdauer - Geduld - wird uns nichts fehlen. Wir werden alles haben, was wir brauchen.

Es wird uns nicht an Frieden und nicht an Ruhe fehlen (Hebräer 4,2-3): "Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, so es hörten. Denn wir, die wir glauben, gehen in die Ruhe."

Wir wissen, daß sich das Wort, das wir hören, mit Glauben verbinden muß. Weil wir glauben, haben wir Ruhe. Unruhe und Angst sind Zeichen der Ungläubigen. Angst ist der Gegensatz zu Glaube, es ist Glaube an den Teufel und an das, was er in unserem Leben erzielen will.

Und als Wichtigstes, wir sind Erben der Verheißung (Hebräer 6,12): "Daß ihr nicht träge werdet, sondern Nachfolger derer, die durch Glauben und Geduld ererben die Verheißungen."

Alle Verheißungen und Versprechungen, die wir in der Bibel finden können, gehören uns. Sie gehörten Jesus und den ersten Christen; wir ahmen sie nach. Mit unserem Glauben und mit unserer Ausdauer werden wir uns alle diese Verheißungen zu eigen machen. Wir ahmen einfach unsere Vorbilder nach. Und unser erstes Vorbild ist immer Jesus. Er ist der Urheber und Vollender unseres Glaubens, auf ihn blicken wir (Hebräer 12,2), ihn imitieren wir.

Wir studieren Jesus: wie er lebte, wie er handelte, wie er sprach, wie er fragte. Jesus fragte immer in einer Weise, auf die die Leute einfach positiv antworteten mußten. Auf eine Frage (Matthäus 9,28) "Glaubt ihr, daß ich euch solches tun kann?" kann man fast nur positiv antworten. Jesus leitet einen dazu, zuerst eine positive Aussage zu machen: "Ja, Herr" und dann wird der Glaube einfach folgen, auch wenn er vorher noch nicht da zu sein schien. Viele Leute sagen zuerst "Jesus ist mein Herr. Gott hat ihn von den Toten auferweckt" und erst durch dieses Bekenntnis kommt der Glaube. Wenn sie diese Worte, aus ihrem eigenen Mund kommend, mit ihren eigenen Ohren hören, dann kommt der Glaube, auch wenn sie einen Moment zuvor noch ihre Zweifel hatten.

Jesus provoziert mit seinen Fragen gläubige Antworten. Er will nicht unser Problem hören; er will, daß wir mit der Lösung antworten, daß wir die Lösung bekennen.

"Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? (Matthäus 20,32) und "Was wollt ihr, daß ich euch tue?" (Mark 10,36) und "Was willst du, daß ich dir tun soll?" (Mark 10,51) und "Was willst du, daß ich dir tun soll?" (Lukas 18,41). Diese Frage ist viermal in der Bibel aufgezeichnet. Es scheint die übliche und gebräuchliste Weise zu sein, in der Jesus Fragen stellt. So laßt uns davon lernen. Laßt uns niemals fragen: "Was fehlt ihnen?" oder "Was für ein Problem haben sie?"

Unser Frage sollte lauten: "Was wollen sie von Gott?" oder "Was möchten sie, daß Gott heute für sie tun soll?" oder "Was soll Gott für sie tun?" oder "Was möchten sie von Gott?"

Oder wir fragen noch einfacher: "Was willst du?" (Matthäus 20,21) oder "Was wollt ihr?" (Johannes 1,38). Denn Leute, die zu uns kommen, wissen, daß wir im Namen von Jesus Christus von Nazareth handeln und sie somit zu einem Mann Gottes kommen. Aber daß Leute zu uns kommen, ist nicht eine Notwendigkeit. Wir können zu ihnen gehen, und das sogar ohne daß sie oder jemand anderes darum gebeten haben. Jesus tat es. In Johannes 5,1-18 ist ein solcher Bericht. Jesus geht zum Teich Bethesda. Dort heilt er einen Mann, der schon 38 Jahre krank war. Jesus stellt ihm eine Frage, die geradezu typisch für Jesus ist (Johannes 5,6): "Willst du gesund werden?"

Dieses ist wieder eine Frage, auf die man fast nur positiv antworten kann. Doch die Antwort hört sich ganz anders an (Johannes 5,7): "Herr, ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mich in den Teich lasse; und wenn ich komme, so steigt ein anderer vor mir hinein."

Dieser Mann bekennt sein Problem und auch zählt er seine Mißerfolge auf. Er spricht nicht die Lösung aus. Doch Jesu Vollmacht hängt nicht vom Glauben dieser Person ab. Hätte dieser Mann Glauben, hätte er bei der Heilung genutzt werden können und dieser Mann hätte in seinem Glauben schneller wachsen können. Glauben zu haben, und im Glauben zu wachsen, ist wichtig, denn Paulus trägt Timotheus auf (1 Timotheus 6,11): "Strebe unermüdlich nach Glauben." Und Jesus sagt (Johannes 11,15): "Ich will, daß ihr glaubt."

Doch Gottes Gnade, Liebe und Fähigkeit geht über unseren mangelnden Glauben hinaus. Gott kann uns seine Liebe offenbaren, wenn in uns kein Glaube ist. Dieser Mann wurde geheilt, nicht weil er glaubte, sondern weil Jesus Heilung in ihn hineinsprach. Jesus sagte (Johannes 5,8-9): "Stehe auf, nimm dein Bett und gehe hin!" Und alsbald war der Mensch gesund, nahm sein Bett und ging hin."

Diese Heilung am Teich Bethesda zeigt uns, daß auch wir Heilung in Menschen hineinsprechen können, die selbst keinen oder wenig Glauben haben. Sie sollte uns ermutigen, immer wieder Worte des Lebens in andere Menschen hineinzusprechen.

Die Reihenfolge der Geschehnisse am Teich Bethesda ist interessant. Zuerst wird der Mann gesund, und danach fing er an zu handeln. Er glaubte an seine Heilung, als er geheilt war. Erst dann nimmt er seine Bahre und geht. Wäre Glaube auf der Seite dieses Mannes gewesen, hätte der Johannes sicherlich zuerst die Reaktion des Mannes gesehen und das in seinem Evangelium aufgeschrieben. Und nach dieser Reaktion hätte Johannes die Heilung des Mannes aufgezeichnet.

Doch die Beschreibung die Johannes hier benutzt, läßt darauf schließen, daß der Mann nicht an Jesu Wort glaubte, nicht glaubte, daß er geheilt war, als Jesus das Wort sprach. Erst als er merkte, daß er geheilt war, erst als er die natürliche Manifestation in seinem Körper spürte, glaubte er. Und dann reagierte er, indem er seine Bahre nahm und ging. Er wurde erst gesund und dann nahm er seine Bahre und ging. Diese Reihenfolge ist anders als die bei den 10 Aussätzigen, die zuerst zu den Priestern losgingen und danach, nach dem sie losgegangen waren, geheilt wurden. Ihr eigener Glaube hatte ihnen geholfen (Lukas 17,19). Aber dieser Mann am Teich Bethesda wurde durch den Glauben Jesu geheilt, nicht durch seinen eigenen.

Er war auf dem Glaubensniveau "Kleiner Glaube." Doch läßt die Information in Johannes 5,3-4, daß ein Engel des Herrn die Heilungen im Wasser bewirkte, darauf schließen, daß dieser Mann eins tat, was vielleicht seinen Glauben Ausdruck gab und genügte: Er rief den Namen des Herrn an. Seine Anwesenheit an diesem Teich und sein Warten auf Gottes Engel zeugten einfach davon, daß er sich an den Herrn wandte. Eine Sache kann Gott nicht widerstehen: wenn jemand in seiner Not zu ihm schreit, dann streckt er seinen mächtigen Arm aus und errettet.

Die Formulierung unserer Fragen ist relevant. Wir und andere können aus ihnen unseren Glaubensstand messen. Wenn wir jemanden begegnen und es ist offensichtlich, daß diese Person ein körperliches Problem hat, zum Beispiel einen Gipsverband oder eine Wunde im Gesicht, so sollten wir aufpassen, wie wir unsere Frage formulieren oder ob wir überhaupt fragen und somit reagieren - reagieren auf Krankheit - auf die Werke der Dunkelheit und somit akzeptieren und bekennen. Dieses ist wieder ein gutes Übungsbeispiel für unsere Zunge: Können wir schweigen?

Fragen müssen also "glaubwürdig" formuliert werden und wir müssen entscheiden, ob eine Frage wirklich gefragt werden sollte oder ob wir sie mit der Kunst des Schweigens ersetzen sollten.

Das Gleiche gilt für Antworten. In beiden Fällen müssen wir auf unser inneres Ich hören. Paulus sagt (1 Timotheus 1,19): "und habest den Glauben und gutes Gewissen, welches etliche von sich gestoßen und am Glauben Schiffbruch erlitten haben."

Wir sollten uns jede Frage und jede Antwort überlegen. In Sprüche 15,28 heißt es: "Das Herz des Gerechten ersinnt, was zu antworten ist; aber der Mund der Gottlosen schäumt Böses."

Jesus antwortete mit Überlegung oder er antwortete überhaupt nicht. Jesus verhielt sich immer souverän; er war immer König. Manchmal antworten wir sofort, weil wir nett sein wollen, wir wollen zeigen, daß wir am Fluß des Gesprächs interessiert sind, weil wir die Zeit des Fragenden für wertvoll erachten und wir ihn nicht auf eine Antwort warten lassen wollen. Wir lassen uns von dem Tempo, der Hetze dieser Welt, gefangen nehmen und unbewußt passen wir uns an.

Wir antworten manchmal auch sofort, weil wir nicht den Eindruck entstehen lassen wollen, daß wir die Antwort vielleicht nicht wissen oder sie erst nach langem Überlegen und Nachdenken bekommen oder daß wir gar nach einer Ausrede suchen. Manchmal wollen wir den Fragenden beeindrucken oder ihn von weiteren Fragen abhalten in dem wir ihm sofort eine präzise Antwort geben, die eigentlich etwas Nachdenken erfordert und somit gar nicht so präzise ist.

Jesus zitierte sehr oft Stellen aus dem Alten Testament. Wenn er dem Teufel antwortete, benutzte er nur Schriftstellen. Diese unterstrich er dadurch, daß er vorweg sagte: "Es heißt in der Schrift." Er sagte somit dem Teufel, daß es ein Vers aus der Bibel ist. Wenn wir also ein scharfes, effektives Schwert benutzen wollen, können wir nur das echte nehmen, das Wort Gottes. Und deshalb sollten wir für die wichtigsten Fälle in unserem Leben immer ein Wort zur Verfügung haben. Das heißt, wir müssen solche Worte heraussuchen, auswendig lernen und aussprechen. Wir müssen die richtige Antwort für den Teufel parat haben.

Manchmal benutzt Jesus eine interessante Art der Antwort, er antwortet mit einer Frage. Er nimmt sich die Freiheit heraus, daß wenn jemand ihm eine Frage stellt, er wohl zumindest das gleiche Recht hat, auch eine Frage zu stellen. In Markus 11,27-33 finden wir dieses Beispiel, interessanter weise in unmittelbarer Folge auf unser wichtigstes Glaubensprinzip, Markus 11,23. Die Fragenden sind die Führer der Juden, die höchsten Amtsträger: die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten. Sie fragen nach der Herkunft seiner Vollmacht und Jesus weiß, daß eine erklärende Antwort zwecklos ist, da sie nicht glauben. Sie kamen zu Jesus in einer feindlichen Absicht und Jesus beweist es ihnen, indem er sie nach der Herkunft der Vollmacht des Johannes des Täufers fragt. Ihre Antwort war: "Wir wissen es nicht." Damit bewiesen sie, daß sie Gott und einen seiner Propheten nicht kannten und erkannten - und ihnen nicht glaubten. Und der beste Beweis war natürlich, daß Gott direkt - in menschlicher Form - vor ihnen stand und mit ihnen redete, und sie es nicht merkten. Sie kannten Gott nicht. Jesus sagte zu ihnen: "Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue."

Jesus weiß, als er die Frage der jüdischen Führer hört, daß sie sich eigentlich schon ihre Meinung gebildet haben und der Grund der Frage wohl ist, aus ihm eine Äußerung herauszubekommen, mit der sie ihm Gotteslästerung vorwerfen können. Trotzdem macht Jesus den Versuch, sie in die richtige Richtung zu weisen. Er spricht von der Vollmacht des Johannes des Täufers.

Er weicht nicht vom Prinzip ihrer Frage ab, aber er lenkt ihre Aufmerksamkeit zu einer Person, die nicht umstritten ist. In Vers 32 lesen wir: "Denn sie hielten alle, daß Johannes ein rechter Prophet war." Mit ihrer Antwort "Wir wissen es nicht" bezeugten die Fragesteller, daß sie bei "alle" nicht eingeschlossen waren; sie glaubten nicht, was ganz Israel glaubte. Es bewies Jesus, daß sie an seine eigene Vollmacht erst recht nicht glauben würden.

Jesus benutzt also die Methode, von einem umstrittenen Fall abzulassen und zu einem unumstrittenen Fall zu gehen, der im Prinzip aber der gleiche ist. Diese Methode wird heute von unzähligen Gläubigen benutzt, wenn sie ein Problem der Gegenwart an Hand eines Berichtes der Bibel erklären.

Jesus zwingt Leute zu denken; er steuert auf das Prinzip zu. Und Jesus zeigt Menschen was und wie sie wirklich sind. Jesus hat eine Art, Leute erkennen zu lassen, wie er sie sieht. Den Gottesfürchtigen spricht er Mut zu, lobt ihren Glauben oder spornt sie an, im Glauben zu wachsen. Immer wieder sagt er ihnen: "Fürchte dich nicht! Sei ohne Furcht, glaube nur." Höre auf zu fürchten, fange an zu glauben. Solange du Angst hast, kannst du nicht glauben. Angst ist der Gegensatz zum Glauben. Jesus lehrt sie, heilt sie, macht sie frei. Er ermutigt sie.

Den Gottlosen hält Jesus einen Spiegel vor Augen. Im Fall der jüdischen Führer, Markus 12,1-12, erzählt er ihnen das Gleichnis von den bösen Winzern. In Markus 12,12 erfahren wir die Reaktion: "Und sie trachteten darnach, wie sie ihn griffen, und fürchteten sich doch vor dem Volk; denn sie verstanden, daß er auf sie dies Gleichnis geredet hatte. Und sie ließen ihn und gingen davon."

In jeder Begegnung mit Jesus scheint er in Menschen zu bewirken, daß sie sich selbst erkennen. Nachdem er dies erreicht hat, scheint er ihnen den richtigen Weg zu zeigen. Die Entscheidung aber, dem Rat zu folgen, muß er dem Menschen überlassen. Wir sind immer frei zu entscheiden, ob wir und unser Haus dem Herrn dienen wollen oder nicht.

Unser Leben als Gläubige sollte diesem Beispiel folgen: In unseren Begegnungen mit Menschen sollte unser Verhalten und unser Sprechen andere Menschen dazu bringen, sich selbst zu erkennen und wir sollten ein Licht, ein Richtungsweiser, für sie sein.

In seinem Reden scheint Jesus das Sprechen über augenblickliche Verhältnisse zu vermeiden; er bekennt nicht momentane Umstände. Trotzdem er ständig Krankheiten begegnet, spricht er nie über die Probleme seiner Arbeit. Er spricht nicht über Krankheiten. Er spricht nie über das Problem, im Gegenteil, er spricht die Lösung zu dem Problem ins Existieren.

Ausnahmen macht Jesus, wenn es um etwas Wichtiges geht - um das dahinterstehende Prinzip. Wir wollen zurückgehen zu der Auferweckung seines Freundes Lazarus. In Johannes 11,14 heißt es: "Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben; und ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dagewesen bin, auf daß ihr glaubt."

Die Jünger hatten Jesu Glaubensbekenntnis, daß Lazarus nur schläft, nicht verstanden; so Jesus erklärt ihnen den Sachverhalt. Er sagt ihnen unverhüllt, was das Problem ist; aber nur, um sogleich auf die Lösung einzugehen, auf die Freude, die sie erwartet und auf den Glauben, der dieser Auferweckung folgen wird.

Wie oft sprechen wir momentane Umstände aus, bekennen Situationen, in denen wir uns befinden. Wenn wir darüber nachdenken, können wir eigentlich keine Zweck für solches Sprechen finden. Vielleicht finden wir Ursachen: Die Angewohnheit gesellig zu wirken, leicht Kontakt zu machen, eine entspannte Atmosphäre zu gestalten. Nicht nur zwecklos, sondern gefährlich werden solche Aussagen, wenn sie negativ sind. Dann verfestigen sie eine Gegebenheit; bringen aber nicht die benötigte Lösung.

Oder, wenn unsere Worte eigentlich gar nicht wahr sind, können sie aber zu dieser Unwahrheit führen. Wir wollen die folgenden Sätze ansehen: Ich habe mich fast totgelacht. Dieser Lärm stört ganz schön. Mein Sohn lügt immer. Mein Mann ist nicht Christ. Die Hitze macht mir zu schaffen. Das Geld haben sie mir immer noch nicht geschickt.

Oft werden Dinge erst dann zu einem Problem, wenn wir sie aussprechen. Zum Beispiel unterhält sich eine Gruppe von Leuten und plötzlich macht jemand von ihnen eine Bemerkung über den hohen Geräuschspiegel um sie herum, und erst dann wird es zu einem Problem, obwohl es vorher nicht bemerkt wurde.

Wir müssen nie vergessen, daß unser normales, tägliche Sprechen nicht von unserem Gebetsleben zu trennen ist. Jesus sprach korrekt. Seine Worte waren niemals in Widerspruch zum Wort Gottes. Er sprach das gewünschte Ergebnis, nicht die augenblicklichen Umstände. Er sagte was Gott sagt.

 

8.4 Mein persönliches Bekenntnis

Jesus sagte was Gott sagt. Wir folgen ihm nach und sagen, was die Bibel sagt. Wir benutzen das gleiche, scharfe, effektive Schwert - das Wort Gottes.

Für einige Schlüsselsituationen im Leben sollten wir uns deshalb diese Waffe zugänglich machen. Wir sollten uns Verse der Bibel heraussuchen, sie aufschreiben und auswendig lernen und sie in unserem Waffenarsenal aufspeichern. Im richtigen Augenblick wird eine solche Waffe dann bereit stehen und je öfters wir mit ihr fechten, je sicherer werden wir werden.

Wenn wir beten - diese Verse aussprechen - benutzen wir ein Wort, das ursprünglich von Gott kommt. Wir zeigen damit an, daß wir auf seiner Seite sind, daß wir das gleiche Ziel haben, daß wir wie eine Person sprechen, daß wir einig sind. Wir sind dann mächtig, denn mit Gott sind wir stark, ohne ihn können wir nichts.

Wir wollen uns für ein paar Hauptthemen eines christlichen Lebens solche Schriftstellen ansehen. Es ist immer gut, unsere Errettung zu bekennen, dieses Bekenntnis wollen wir deshalb voranstellen.

Jesus ist Herr

Ich bin gerettet, denn ich bekenne mit meinem Munde: "Jesus ist der Herr" und ich glaube in meinem Herzen: "Gott hat ihn von den Toten auferweckt." (Römer 10,9).

Ganz allgemein gesehen ist es immer gut, dieses Bekenntnis zu machen, aber es hilft auch, wenn uns der Teufel an unserer Errettung zweifeln läßt. Diesen Vers auswendig zu können, ist besonders dann unentbehrlich, wenn wir jemanden zu Jesus führen und ihn einladen, Christ zu werden - seinen Frieden mit Gott zu machen.

Jesus wird uns retten, wenn unser Geist unseren Körper verläßt, so daß wir in den Himmel gehen. Aber diese Errettung ist allumfassend. Sie gilt für alle Situation im täglichen Leben. Jesus kann und will uns aus all diesen Situationen heraus erretten. So ist es gut, in den kleinsten Schwierigkeiten zu sagen: "Jesus rettet" oder "Jesus ist Herr," denn Jesus ist Herr über alle Situationen. Er wir uns aus allem erretten.

Auch wenn wir jemanden Rat geben, der zweifelt, ob er wirklich Christ ist, ist es gut, ihn darauf hinzuweisen, daß Christ werden eine Entscheidung ist und nichts mit Gefühlen zu tun haben muß. Man erinnert sich eben nur an die Entscheidung, die man einmal getroffen hat und wiederholt das Wort, daß man damals sich selbst und Gott gab.

Jesus bewirkte unsere Errettung als er ans Kreuz ging, aber er erlangte auch unsere Gesundheit. Seine Errettung war komplett. Sie schloß das ewige Leben ein und ein siegreiches Leben hier auf Erden. Gesundheit und finanzielles Wohlergehen sind ausdrücklich mit eingeschlossen. Unser zweites Bekenntnis ist deshalb Gesundheit.

Gesundheit

Durch Jesu Wunden bin ich geheilt. (1 Petrus 2,24).

Dieses ist ein direkter Bezug auf was Jesus am Kreuz für mich tat. Er bewirkte meine Gesundheit. Und er bewirkte mein finanzielles Wohlergehen. Im 8. Kapitel des 2. Korintherbriefes schreibt Paulus über finanzielle Angelegenheiten und im 9. Vers heißt es: "Denn ihr wisset die Gnade unsers Herrn Jesu Christi, daß, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf daß ihr durch seine Armut reich würdet."

Als Jesus ans Kreuz ging, war er arm, er hatte kein Geld und alle persönlichen Sachen wurden ihm weggenommen. Bevor er festgenommen wurde, war er finanziell reich, denn Viele gaben Geld und anderes für seine Arbeit und Jesus hatte sogar einen Finanzverwalter, der oft beauftragt wurde, Armen Geld zu geben. Jesus war also bestimmt nicht selbst arm, wenn er Anderen half und ihnen Geld gab.

Geld zu haben ist etwas Gutes. Geld zu lieben ist jedoch schlecht. Die Bibel sagt, daß die Wurzel aller Übel die Habsucht ist (1 Timotheus 6,10). Reich werden und Glauben haben stehen auch in einem Zusammenhang, wir sehen dies in Jakobus 2,5: "Hat Gott nicht die Armen in der Welt auserwählt, um sie durch den Glauben reich zu machen?" In diesem ersten Teil des 2. Kapitels des Jakobusbriefes ist das Thema "Reiche und Arme," es geht also auch hier ums Finanzielle.

Nur wenn wir selbst Geld haben, können wir anderen etwas geben. Unser drittes Bekenntnis ist also Wohlergehen.

Mit geht es gut

Mein Gott aber wird mir durch Christus Jesus alles, was ich nötig habe, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken. (Philipper 4,19).

Gott wird also alles, was ich nötig habe, nicht nur Geld, mir geben. Ich werde also mit allem, mit Materiellem, mit Seelischem und mit Geistigem, gesegnet sein.

Als Christen müssen wir immer Sieger sein. In jeder Auseinandersetzung gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder bin ich Sieger: ich siege, weil ich Gott auf meiner Seite habe und mit ihm zusammenarbeite, oder der Teufel siegt, da ich ihn nicht überwinde, sondern mit ihm übereinstimme.

Wir kämpfen nicht in der natürlichen Welt, sondern in der geistigen. Unser Schlachtfeld ist unser Verstand und unsere Gegner sind die Begehren unseres eigenen Körpers - die Begehren, die sich oft gegen unsere geistigen Zielsetzungen auflehnen - und die Mächte der Finsternis, der Teufel, der uns negatives Denken eingibt. Unser Ziel ist also das siegreiche Leben.

Sieg

In allem bin ich mehr als ein Überwinder durch den, der mich liebt (Römer 8,37). Er, der in mir ist, ist größer als jener, der in der Welt ist (1 Johannes 5,5).

Meine Kraft zum Sieg kommt durch Jesus. Jesus besiegte den Teufel und ich muß mich an diesen Sieg nur erinnern und ihn mir zu eigen machen, dann bin ich mehr als ein Überwinder. Der Überwinder war Jesus und ich bin mehr, dann ich brauche die eigentliche Arbeit nicht zu machen - die tat Jesus am Kreuz - ich brauche diese Arbeit nur akzeptieren und sie mir zu Nutze machen. Ich habe also am Sieg teil ohne selbst mit Fleisch und Blut zu kämpfen. Ich habe also den leichteren Anteil am Sieg und deshalb nennen wir diesen leichten Anteil auch die Frohe Botschaft.

Und dieser Überwinder ist in mir, Jesus ist in meinem Herzen und er ist größer als der Teufel, der in der Welt ist. Ich und Gott sind immer die Mehrheit, niemand kann uns schlagen; wir siegen immer.

Ein Thema, das vielen Christen zu schaffen macht, ist die Führung durch den Heiligen Geist. Wie lasse ich mich führen? Wie weiß ich, daß mich der heilige Geist führt? Wie kommen Entscheidungen im Leben eines Christen zustande? Wir haben uns schon mit der Führung und Leitung des Heiligen Geistes beschäftigt. Zu diesem Thema gibt es gute Bücher. Hier wollen wir nur einen Aspekt anschauen und es ist wohl der wichtigste. Führung ist eine Sache des Glaubens und alles was im Voraus in unseren Betrachtungen behandelt wurde, ist relevant zum Thema Führung. Eine einfache Regel: Wir hören auf, für Gottes Führung zu beten, und wir fangen an zu glauben, daß er uns führt. Wir glauben, daß unser Gebet beantwortet wurde und wir bekennen, daß Gott uns führt. Und wenn immer es zu einem Punkt auf unserem Lebensweg kommt, wo wir zwei oder mehr Möglichkeiten haben und wir können beim besten Willen keinen Unterschied feststellen und unser Herz hat keine Vorliebe für eine Möglichkeit, dann fällen wir eine Entscheidung. Handeln ist oft wichtiger als ungläubig herumzuwarten und wenn eine Sache reif zur Entscheidung ist, dann entscheiden wir. Und gesunder Menschenverstand kommt auch von Gott. Wir wissen einfach, daß unser Verstand von Christus geleitet ist, deshalb ist dieses unser Bekenntnis.

Führung

Ich habe den Verstand Christi (1 Korinther 2,16).

Als letztes wollen wir uns mit Lob und Preis beschäftigen. Wenn wir Gott loben und ihn preisen, sind wir stark, wir sind in der richtigen Verfassung und der Teufel kann kaum an uns herankommen. Die Freude am Herrn macht uns stark. Wenn immer uns etwas niederdrücken will, kann der Teufel nie die Oberhand gewinnen. Solange wir eine positive, freudige Haltung einnehmen, kann er von uns nichts stehlen. Er weiß dann, daß wir in einer Situation nicht aufgegeben haben.

Wir dürfen niemals eine Niederlage zugeben. Der Grund weil viele Menschen besiegt werden ist, daß sie es akzeptieren. Sie geben eigentlich ihren Glauben auf. Sie glauben nicht mehr, daß sie ihr Glaubensziel erreichen werden. Und oft waren sie schon ganz dicht am Ziel und dann sind sie vom Teufel getäuscht worden.

Die Bibel sagt in 2. Korinther 2,14, daß Gott uns immer den Sieg gibt in Christus. Wir sollten also niemals verlieren. Und Lob und Preis ist das Zeichen, daß wir nicht aufgegeben haben. Unsere letzte Form des Bekenntnisses ist, daß wir Gott loben und preisen.

Lob und Preis

Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen und Unsichtbaren und allein Weisen, sei Ehre und Herrlichkeit in alle Ewigkeit. (1 Timotheus 1,17).

In unserem Glaubensleben ist das Loben und Preisen deshalb so wichtig, weil es uns stark in unserem Glauben macht - unser Glaube wird stärker und wächst. Paulus sagt in Römer 4,20: "Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern ward stark im Glauben und gab Gott die Ehre." Wenn wir Gott die Ehre geben, ihn loben und ihn preisen, benutzen wir unseren Mund - wir bekennen und wir sprechen. Und da sind wir wieder beim Zusammenhang von glauben und sprechen. Das richtige Sprechen fördert unseren Glauben, denn dem Sprechen folgt die Manifestation des Gesprochenen. Und das Prinzip, daß das Wachstum unseres Glaubens beschreibt, Römer 10,17, sagt: "Also ist der Glaube aus der Rede, die Rede aber durch das Wort Gottes."

Und dieses Prinzip ist in Römer 4,20 auch erfüllt, denn wenn wir lobpreisen und Gott die Ehre geben, reden wir. Aber Gott die Ehre geben ist nicht nur Lobpreis, es schließt alles ein, was wir zur Ehre Gottes tun. Besonders geben wir Gott die Ehre, wenn wir sein Wort sprechen. Alles in unserem Leben, was Gott die Ehre gibt, verschafft uns Wachstum im Glauben.

Es ist empfehlenswert für jedes dieser sechs Themen ein Bekenntnisblatt anzulegen und es "Mein persönliches Bekenntnis" zu nennen. Für alle sechs Bereiche sollten wir dann anfangen, Schriftstellen zu sammeln. Wir sollten diese Bibelverse dann in die persönliche Form umschreiben und statt "ich" könnten wir sogar unseren Namen einsetzen. Auch können wir den Namen einer anderen Person einsetzen und damit ein Gebet der Fürbitte sprechen.

Die Bekenntnisblätter sollten dann laut gelesen werden, es ist eine sehr kraftvolle Art des Betens. Je öfter wir es tun, je besser werden wir die Worte und ihren Sinn verstehen und akzeptieren, sie werden dann in unser Herz sinken. Erst dann, wenn wir diese Worte glauben, werden sie uns richtig nützen, denn in Hebräer 4,2, heißt es: "Doch hat ihnen das Wort, das sie hörten, nichts genützt, weil es sich nicht durch den Glauben mit den Hörern verband." Wenn wir selber uns selber sprechen hören, aber wir glauben den Worten nicht die wir hören, bringen sie uns wenig Nutzen.

Haben wir ein Problem in unseren sechs Bereichen, sagen wir, wir scheinen krank zu werden oder sind krank, dann sollten wir uns auf die Schriftstellen konzentrieren, die wir "Gesundheit" genannt haben, und sie vielleicht täglich lesen und nach mehr Bibelversen forschen. Oft graben wir einen Vers aus, der genau auf unsere Situation paßt. Die Bibel hat viele Stellen, wo uns Gesundheit und Heilung verheißen sind und man kann durchaus ein paar Seiten mit ihnen füllen.

Zum Thema Wohlstand kann man sehr viele Seiten füllen, der Grund ist wohl, daß es sich hier nicht nur um finanzielle Dinge dreht, sondern alles eingeschlossen ist, einschließlich Gesundheit. Es ist das Hauptziel Gottes, daß es uns gut geht. Die Bibel scheint sich fast völlig um dieses Thema zu drehen, Gott sagt uns immer wieder was wir tun und was wir nicht tun sollen. Die Folgen der Rebellion gegen Gottes Wort sind auch klar, die Bibel zählt viele auf. Und alle diese Segnungen, auch die des Alten Testaments, sind unsere, denn die Bibel sagt in Galater 3,9: "Also gehören alle, die glauben, zu dem glaubenden Abraham, und werden wie er gesegnet."

Wir hatten schon davon gesprochen, daß unsere Bekenntnisse wenig nützen, wenn wir zwischendurch das Gegenteil sagen. Es ist zweifeln und wird gut in Hebräer 10,38-39 beschreiben: "Der Gerechte aber wird durch den Glaubens leben. Wer aber weichen wird, an dem wird meine Seele keinen Gefallen haben. Wir aber sind nicht von denen, die da weichen und verdammt werden, sondern von denen, die da glauben und das Leben gewinnen." Es geht darum, das Leben zu gewinnen. Richtiges Bekennen ist eine Sache auf Leben und Tod. Nehmen wir ein Beispiel. Frau A sagt zu Frau B: "Ich kann nicht so oft von zu Hause weg sein und zu Zusammenkünften gehen; sie wissen ja, mein Mann ist kein Christ." Darauf antwortet Frau B: "Sie haben doch schon für ihren Mann gebetet, sie sollten immer bekennen, daß er Christ ist." Die Antwort von Frau A kommt sofort: "Oh ja, das tue ich jeden Tag und ich danke Gott, daß mein Mann gerettet ist." Frau A hat für ihren Mann gebetet und danach bekennt sie, daß ihr Mann seinen Frieden mit Gott gemacht hat. Dieses alles jedoch hilft der Situation nicht, wenn Frau A zwischendurch das Gegenteil sagt; wenn sie sagt: "Sie wissen ja, mein Mann ist nicht Christ." In einem vertraulichen Gespräch unter Christen ist es am einfachsten, Unglauben zu reden.

Eine Angewohnheit, dauern von den momentanen Umständen zu sprechen, verschlechtert die Situation. Frau A schwankt hin und her, sie zweifelt. Sie weicht zurück.

Die Kunst des Schweigens ist also wichtiger als das Bekennen. Die Hauptsache bleibt natürlich der Glaube, den wir im Herzen haben; haben wir ihn nicht, nützt all unser Bekennen nichts.

Manche Leute bekennen eine Bibelstelle und sehen dann die Person, zu der sie gesprochen haben, erwartungsvoll an. Sie warten auf eine Reaktion. Oft kann man auch aus der Weise, wie sie sprechen, ein gewisses Fragen erkennen. Wenn sie merken, daß die andere Person eine zustimmende Reaktion zeigt, sind sie erfreut. Sie versuchen dieses Bekennen und sie versuchen diese bestimmte Bibelstelle und freuen sich, daß sie Zustimmung finden. Doch Glauben haben sie eigentlich nicht. Würden sie glauben, würden sie nicht von anderen Personen Unterstützung erheischen wollen. Würden sie glauben, hätten sie ihr Bekenntnis gesprochen, um der anderen Person zu helfen oder um ein Wort Gottes zu sprechen.

Würden sie glauben, wüßten sie, daß ihr Glaube nicht von einem weiteren Bekenntnis abhängt. Die Häufigkeit, mit der eine Person ein Bibelwort bekennt, ist durchaus nicht ein Zeichen von starkem Glauben, es kann eher ein Zeichen von Ungläubigkeit sein. Unser Glaube hängt nicht davon ab, wie oft wir etwas bekennen. Wenn wir noch einmal das Verhalten der Sunamiterin betrachten, stellen wir fest, daß nichts davon berichtet wird, daß sie bekennt, daß ihr toter Sohn auferweckt werden wird. Ihre Stärke war ihr Glaube und die Beherrschung der Kunst des Schweigens. Sie berief sich wahrscheinlich auf das Wort des Elisa von 2. Könige 4,16: "Darauf versicherte ihr Elisa: Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn haben." Sie hatte das Wort des Gottesmannes und das genügte ihr. Sie hatte einen Sohn und den wollte sie auch behalten; der Tot konnte rückgängig gemacht werden. Sie macht eigentlich nur einmal eine positive Aussage und das ist, als sie dem Gehasi antwortet, daß es gut geht. Ihr Glaube war das Wichtige, nicht ihr Bekenntnis.

Diese Sunamiterin haben wir bewundert für ihre Beherrschung der Kunst des Schweigens, doch hat sie noch eine weitere heraustehende Tugend: Sie weiß, zu wem zu bekennen und was zu bekennen. Manchmal ist es gut, an eine Person ein starkes Bekenntnis zu richten, um deren Glauben zu stärken, um sie teilhaben zu lassen, an was Gott am tun ist, oder einfach um das Wort Gottes in das Herz einer Person zu pflanzen.

Doch die Sunamiterin war in einer Krisensituation; für sie war es wichtig, sich auf eine Sache zu konzentrieren und strikt ihr Glaubensziel im Auge zu behalten und zu verfolgen. Sie sprach von diesem Ziel zu Elisa. Zu den anderen drei Personen mit denen sie zusammen kam, ihrem Mann, ihrem Diener und Gehasi, sprach sie mit keinem Wort von ihrem Glaubensziel - und selbstverständlich erst recht nicht von ihrem Problem.

Und zu Elisa sagte sie auch nur das Allernotwendigste. In ihrer Situation war es richtig, ihr Glaubensziel nur mit einer gläubigen Person zu teilen. Die Gefahr bestand, hätte sie ihr Glaubensziel mit den anderen drei geteilt, daß Worte des Unglaubens, des Zweifels, gefallen wären. Erstaunen über so eine Kühnheit, Tote auferwecken zu wollen, wäre geäußert worden. Solche Reaktionen hätten ihrem Glauben nicht geholfen und wären hinderlich gewesen. Sie sprach Glauben zu dem Vertreter Gottes.

Und so ist es oft in unserem Leben, Glauben sollten wir manchmal nur zu Leuten aussprechen, die wirklich gläubig sind, die wirklich starken Glauben bewiesen haben. Und wenn wir im aller engsten Kreis bleiben wollen, dann bleiben nur drei Personen übrig und das sind Gott, der Teufel und wir selber.

Gott freut sich, wenn wir im Glauben sprechen, es gefällt ihm, heißt es in Hebräer 11,6: "Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen." Er ist es, der die Manifestation unseres Glaubens bewirkt. Sprechen wir im Glauben, werden Gottes Engel aktiv und schaffen unseren Wunsch herbei.

Der Teufel reagiert nur, wenn wir ihm im Glauben entgegentreten. In 1. Petrus 5,9 lesen wir: "Leistet ihm Widerstand in der Kraft des Glaubens!" Und in Jakobus 4,7 steht beschrieben, was dann passiert: "So seid nun Gott untertänig. Widerstehet dem Teufel, so flieht er von euch."

Sprechen wir also unser Glaubensbekenntnis, geschieht folgendes: Gott und die Engel hören es und die Engel kommen und dienen uns - tun das, was wir sagen - bekennen. Der Teufel und seine Geister fliehen; sie hören unsere Worte und ergreifen die Flucht. Wir selbst hören unsere eigenen Worte, sehen dann das Resultat, von den Engeln geschaffen, und unser Glaube ist gewachsen.

Wir haben gekämpft und gewonnen. Am Ende des Kampfes zwischen Jesus und dem Teufel heißt es in Matthäus 4,11: "Da verließ ihn der Teufel; und siehe, da traten die Engel zu ihm und dienten ihm." Dieses war die Folge der Bekenntnisse, die Jesus machte; die Engel kamen und die üblen Geister flohen.

Die wichtigsten Personen, zu denen wir unser Glaubensziel bekennen, sind also Gott, der Teufel und wir selbst.

Manchmal ist es unangebracht, überhaupt ein Bekenntnis zu machen oder, mit anderen Worten, zu beten. Eine Situation kann sich ergeben, wo es erforderlich ist, erst herauszufinden, was eigentlich los ist. Dann sollten wir Gott bitten, uns zu zeigen, was wir tun sollen und was für eine Situation vorliegt.

In Josua im 7. Kapitel finden wir, wie Josua seine Kleider zerreißt und sich zusammen mit den Ältesten Israels vor den Herrn mit dem Gesicht zu Boden wirft und betet. Und das Gebet besteht aus Anklagen und Beschwerden an Gott und aus Ratlosigkeit. Und Gott sagt, er soll aufstehen. Dann erklärt Gott ihm, warum das Problem zustande kam und was er tun muß. In 1. Johannes 5,14 heißt es: "Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns."

Wenn wir also nicht sicher sind, daß unser Gebet, unser Bekenntnis, dem Willen Gottes entspricht, dann müssen wir es überprüfen. Wir müssen es an Hand der Bibel nachprüfen oder Gott bitten, uns Weisheit zu geben, uns zu führen und uns seinen Willen wissen zu lassen.

Unser Kontakt mit Gott muß immer aufrecht erhalten werden, wir müssen sein Wort kennen und wir müssen seinen Willen manchmal direkt von ihm erfragen.

Unser persönliches Bekenntnis muß mit Gottes Willen übereinstimmen.

 

8.5 Glaube und Liebe

In 2. Thessalonicher 1,3 lesen wir: "Wir sollen Gott danken allezeit um euch, liebe Brüder, wie es billig ist; denn euer Glauben wächst sehr, und die Liebe eines jeglichen unter euch allen nimmt zu gegeneinander." Paulus spricht hier vom Wachstum des Glaubens und vom Zunehmen der Liebe in einem Atemzug. Es hat den Anschein, als ob diese beiden Aktivitäten - glauben und lieben - zusammengehören, als ob eine ohne die andere nicht zunehmen kann. Von 1. Korinther 13,2 wissen wir bereits, daß wir nichts sind, wenn wir alle Glaubenskraft besäßen, hätten aber die Liebe nicht. Und vom folgenden Beispiel wollen wir erkennen, daß wir eigentlich eine Person nicht lieben können, wenn wir nicht glauben.

Wenn ich einen Feind habe, hat mir Jesus geboten, daß ich ihn lieben soll. Zunächst müssen wir sagen, daß lieben und vertrauen zwei verschiedene Tätigkeiten sind. Ich muß jeden Menschen lieben aber ich muß Menschen nicht vertrauen. Gott macht hier einen klaren Unterschied. Wir sollen Gott lieben und wir sollen Menschen - unseren Nächsten - lieben. Dann aber sagt Gott, daß wir ihm vertrauen sollen, daß wir aber nicht Menschen vertrauen sollen. Gott geht sogar so weit, daß er uns verflucht, wenn wir Menschen vertrauen. In Jeremia 17,5-8 spricht Gott über dieses Thema und im 5. Vers heißt es: "So spricht der Herr: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und auf schwaches Fleisch sich stützt, und dessen Herz sich abwendet vom Herrn." Gott gibt auch gleich einen Grund dafür; Vertrauen auf Menschen ist gleichzusetzen mit abwenden von Gott und in Psalm 146,3-6 erfahren wir einen anderen Grund: Wir können nicht in Menschen vertrauen, weil sie plötzlich sterben können und dann ist nichts da von ihnen und es ist aus mit allen ihren Plänen.

Aber ich muß alle Menschen lieben, auch meine Feinde. Wie liebe ich einen Feind? Ich entscheide mich, Gottes Gebot zu befolgen und alle meine Feinde zu lieben. Wenn ich mit einem Feind zu tun habe und alles in mir will hassen und kämpfen, dann erinnere ich mich einfach an meine Entscheidung, ihn zu lieben. Ich erinnere mich an meine Entscheidung, an mein Wort Gott gegenüber, ihm zu gehorchen, meine Feinde zu lieben und ich stehe zu dieser Entscheidung, zu meinem Wort, zu meinem Glauben. Zu lieben ist eine Entscheidung und die Aufrechterhaltung dieser Entscheidung ist eine Sache des Glaubens. Ich kann also nur richtig lieben, wenn ich weiß, wie Glauben funktioniert und anzuwenden ist.

Und wenn ich Schwierigkeiten habe mit dieser Aufrechterhaltung, dann kämpfe ich in meinem Verstand. Ich weise Gedanken des Hasses zurück, ich nehme alles Denken gefangen, so daß es Christus gehorcht. Ein guter Weg, das zu tun, ist für den Feind zu beten. Ich habe dann nicht irgendwelche Gefühle für meinen Feind, sondern tue etwas, was ihm hilft: ich liebe in.

Um richtig zu lieben, muß ich meinen Glauben gebrauchen und um richtig zu glauben, muß ich es in Liebe tun. In Galater 5,6 heißt es: "Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist." Mein Glaube muß also immer in Liebe wirken, auch wenn ich mit meinem Feind zu tun habe.

Ich muß meinen Feind lieben und ich muß meinen Bruder lieben. In Römer 14,1 lesen wir: "Den Schwachen im Glauben nehmet auf, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen zu streiten." Dieses ist eine klare Regel für Menschen auf den unteren Glaubensstufen. Wir müssen uns ihrer annehmen und nicht mit ihnen über Dinge streiten, die wir kennen, sie aber erst versuchen, zu lernen. Wenn wir mit einer Person zu tun haben, die im Glauben schwach ist, dann können wir zwar ihren Glauben messen, aber dann, nach dem Messen, müssen wir vorsichtig sein. Wir wissen, daß Jesus jedesmal sein Meßergebnis mitteilte. Aber Jesus wandelte in perfekter Liebe; er tat dieses in der richtigen Einstellung; ob wir das Gleiche tun können, ist eine Sache, für die wir selbst die Verantwortung übernehmen müssen. In allen Glaubensdingen müssen wir selbst die Verantwortung tragen und wenn wir andere beraten, muß es diesen Menschen klar sein, daß es im Glauben im Grunde nur auf die Person selbst ankommt, wie weit sie im Glauben gehen will.

Wir müssen zwar einer Person raten, in ihrer Krankheit den Herrn zu suchen (2. Chronik 16,12), wir können aber niemals einer Person sagen: "Wenn du krank bist, dann gehe nicht zum Doktor, gehe zu Gott, er wird dich heilen." Das wäre falsch. Nur die Person selbst kann solch eine Entscheidung treffen und muß sich dann auch selbst dafür verantwortlich halten. In Römer 12,3 heißt es: "Denn ich sage euch durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedermann unter euch, daß niemand weiter von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern daß er von sich mäßig halte, ein jeglicher, nach dem Gott ausgeteilt hat das Maß des Glaubens."

Wenn wir mit Glaubensschwachen zu tun haben, können wir das nur in Liebe tun. Den Grad unserer Liebe können wir am Wort Gottes messen. Die Tafel "Liebe" kommt von 1. Korinther 13,4-8 und mag hilfreich sein, unsere Liebe zu messen. Diese Tafel kann als "Mein persönliches Bekenntnis" gebraucht werden; wir können sie zum Überprüfen benutzen, wenn wir unseren Grad von Liebe wissen wollen und wir können sie über andere bekennen.

 

Liebe

Liebe erduldet, erträgt, hält aus,
und ist geduldig, nachsichtig, beharrlich,
und gütig, freundlich, liebenswürdig, gut;
Liebe ist niemals neidisch, mißgünstig,
Liebe schäumt nicht über vor Eifersucht, Argwohn, Neid, Mißgunst,
ist nicht prahlerisch, überheblich
oder großsprecherisch, großspurig,
zeigt sich nicht hochmütig, hochnäsig, überheblich, stolz.

Sie ist nicht eingebildet, dünkelhaft, eitel,
arrogant, anmaßend, überheblich
und aufgeblasen vor Stolz, Standesdünkel, Hochmut,
sie ist nicht grob, unverschämt, rüde, ungehobelt,
ungezogen, unmanierlich,
benimmt sich nicht unpassend, unschicklich, ungeziemend.

Liebe (Gottes Liebe in uns) besteht nicht auf ihren eigenen Rechten
oder geht ihren eigenen Weg,
denn sie ist nicht selbstsüchtig, egoistisch;
sie ist nicht empfindlich, reizbar
oder ärgerlich, mürrisch
oder aufgebracht, voller Groll, übelnehmerisch;
sie rechnet ihr angetanes Übel nicht an,
beachtet nicht erlittenes Unrecht, Irrtum, Kränkung, Beleidigung.

Sie freut sich nicht über Unrecht und Ungerechtigkeit,
freut sich aber wenn Recht und Wahrheit die Oberhand haben.

Liebe hält stand unter allen Umständen
und was immer kommt,
sie ist immer bereit von allen Personen das Beste zu glauben,
ihre Hoffnung ist unvergänglich unter allen Umständen
und sie erduldet alles ohne schwach zu werden.

Liebe versagt nie,
vergeht niemals
oder veraltet, wird überholt, altmodisch, abgenutzt
oder wird verbraucht.

Vom ersten Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 13, Verse 4 bis 8.

 

Um es uns leichter zu machen, ständig in Liebe zu wandeln, sollten wir die Anwesenheit Gottes praktizieren. Gott ist Liebe und wenn wir an ihn denken, denken wir an Liebe. Wenn wir die Anwesenheit Gottes praktizieren, denken wir an Gott und an sein Wort.

Am Anfang erwähnten wir die Wichtigkeit des Themas Glauben. Wir führten an, daß wir ohne zu glauben nicht richtig beten können, wir nicht wissen, wie wir eine Person zu lieben haben, wie wir vergeben, wie wir uns von Gott leiten lassen, wie wir gesund bleiben, wie wir es uns gut gehen lassen und wie wir richtig zu sprechen haben. Besonders beim Beten spielt der Glaube eine große Rolle. Dann haben wir auch gesehen, wie der Glaube und das Sprechen zusammenhängen und daß man die Worte, die beim Beten gesprochen werden, nicht von den Worten des täglichen Lebens trennen kann.

In allen Dingen die wir tun, haben wir Glauben anzuwenden. Und in unserem Sprechen, wie in unserem Denken, haben wir uns immer an die Richtlinien Gottes zu halten. Unser ganzes Leben lang müssen wir uns vom Heiligen Geist leiten lassen. Unsere Verbindung mit Gott ist ein anhaltender Vorgang.

Wenn wir dieses anhaltende Gespräch mit Gott als Beten bezeichnen, dann kommen wir zu dem Schluß, daß Beten etwas ist, das wir dauernd tun. Wir praktizieren diesen Informationsaustausch mit Gott in jeder Phase unseres Lebens. Wir bringen alles vor Gott und wir sind dauernd auf Empfang eingestellt.

Auf allen unseren Wegen suchen wir ihn zu erkennen. Wir glauben einfach, daß wir ständig Kontakt mit dem Heiligen Geist haben. Wir bringen unsere Gedanken immer auf ein Thema zurück: Gott. Wir praktizieren die Anwesenheit Gottes.

Gott wohnt in uns; sein Heiliger Geist ist in unserem Geist. Im Alten Testament war die Bundeslade das Symbol der Anwesenheit Gottes; sie führte die Gläubigen und sie brachte Segen. In 2. Samuel 6,11 finden wir diesen Bericht: "Und da die Lade des Herrn drei Monate blieb im Hause Obed-Edoms, des Gathiters, segnete ihn der Herr und sein ganzes Haus."

Die Anwesenheit Gottes bringt Segen und Führung. In 3. Mose 26,11-12 lesen wir: "Ich will meine Wohnung unter euch haben, und meine Seele soll euch nicht verwerfen. Und will unter euch wandeln und will euer Gott sein; so sollt ihr mein Volk sein."

Das Neue Testament spricht oft davon, daß wir die Wohnung Gottes sind, daß unser Leib der Tempel des Heiligen Geistes ist, daß wir Gottes Tempel sind. In der Offenbarung 21,3 finden wir eine ähnliche Beschreibung, wie die in dem Alten Testament: "Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein."

Doch die beste Beschreibung finden wir in dem Gebet, das Paulus für die Epheser betet (Epheser 3,16-19): "Und bitte, daß er euch Kraft gebe nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, stark zu werden durch seinen Geist an dem inwendigen Menschen, daß Christus wohne durch den Glauben in euren Herzen und ihr durch die Liebe eingewurzelt und gegründet werdet, auf daß ihr begreifen möget mit allen Heiligen, welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe; auch erkennen die Liebe Christi, die doch alle Erkenntnis übertrifft, auf daß ihr erfüllt werdet mit allerlei Gottesfülle."

Wenn wir die Anwesenheit Gottes praktizieren, dann gilt: Durch den Glauben wohnt Jesus Christus in meinem Herzen.

Unser Ziel ist es also, mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt zu sein. Je mehr wir diese Anwesenheit Gottes praktizieren, je mehr wird Gott uns erfüllen. Immer, jeden Augenblick - von Augenblick zu Augenblick - sind wir uns der Anwesenheit Gottes bewußt - blicken wir auf Jesus.

 

 

Hinweis: Eine Sammlung von Glaubensprinzipien kann folgendermaßen gefunden werden:
Home > Verschiedenes > Studierhilfen > Glaubensprinzipien
(2.1 Glaubensprinzipien).
Diese Liste von Glaubensprinzipien ist hilfreich zur Wiederholung dessen was in den vorangegangenen Kapiteln diskutiert wurde.

 

 

Dieses ist das Ende des 8. Kapitels von "Kann man Glauben messen?" und das Ende des Buches.

 

Das Ende

 

Sehen Sie sich mal meine Bekenntnisse an:
Verschiedenes

Nächstes Buch: Die Imitationskirche

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