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Dieses ist das 7. Kapitel von

"Kann man Glauben messen?"

von Frank L. Preuss

 

7. Die Macht der Zunge

7.1 Wir bekennen Gottes Wort
7.2 Wir enthalten uns falscher Worte
7.3 Die Kunst des Schweigens
7.4 Geleitet vom Heiligen Geist
7.5 Das eigentliche Schlachtfeld ist unser Verstand
7.6 Unzuverlässigkeit, Klatschen, Lügen

Von Jesus haben wir gelernt, daß es bei Glaubensfragen nicht so sehr auf den großen Glauben ankommt. In Matthäus 17,20 sagt Jesus: "So euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn." Und in Lukas 17,6 wiederholt er dieses mit fast genau den selben Worten. Wenn Jesus von einem Senfkorn spricht, dann meint er etwas kleines; er vergleicht Glaubensgröße mit etwas aus unserer natürlichen Welt und als Beispiel nimmt er nicht einen großen Felsen oder ein Gebäude, sondern ein kleines Samenkorn, das man kaum sieht, würde es auf dem Boden liegen.

Unser Glaube muß gar nicht groß sein. Worum es ankommt, läßt er diesem Ausspruch gleich folgen: "So mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein." In Lukas 17,6 drückt er es so aus: "Und sagt zu diesem Maulbeerbaum: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer! so wird er euch gehorsam sein."

Jesus sagt: Dann werdet ihr sagen. Wenn wir glauben, auch wenn unser Glaube klein ist, dann werden wir sagen und dann wird es geschehen was wir sagen. Jesus läßt sogar den Satz folgen: "Und euch wird nichts unmöglich sein" (Matthäus 17,20).

Dies bedeutet, daß auch bei kleinem Glauben uns nichts unmöglich ist. Das einzige, was wir wirklich zu tun haben, ist das Sagen. Dies hört sich einfach an, doch wenn wir anfangen unseren eigenen Glauben zu messen und hören, was manchmal aus unserem Munde kommt, mögen wir vielleicht unsere Zweifel haben.

Von verschiedenen Beispielen und Schriftstellen haben wir gelernt, daß das Glauben und das Sagen eng miteinander verbunden sind und daß unsere Worte das Barometer unseres Glaubens sind. Weil das Sprechen eine so enorme Rolle in unserem Glaubensleben spielt, wollen wir es an Hand der Bibel genau untersuchen.

 

7.1 Wir bekennen Gottes Wort

Wenn wir sagen, wir bekennen Gottes Wort, meinen wir damit, daß wir positiv sprechen. Wenn wir Gottes Diener sind, ist alles, was das Reich Gottes der Welt näher bringt, für uns positiv. In Epheser 6,17 heißt es: "Nehmet das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes." Die Methode unseres geistigen Kampfes ist die Benutzung des Wortes Gottes. Jesus greift in seinen Argumenten mit seinen Nachfolgern und Gegnern immer auf Schriftstellen aus dem Alten Testament zurück. Immer wieder zitiert er Bibelstellen und wenn er zum Teufel spricht, macht er es ganz formal, er sagt: "Es steht geschrieben." In Matthäus 4 und in Lukas 4, jedesmal am Anfang dieser Kapitel, widerspricht Jesus dem Teufel dreimal und jedesmal zitiert Jesus aus der Bibel und bevor er den Bibelvers ausspricht, sagt er dem Teufel, daß es die Schrift sagt oder daß in der Schrift steht oder daß es in der Schrift heißt. Hier demonstriert Jesus, wie wir unsere Waffen im Kampf anwenden. Und wir tun das Gleiche. Wenn der Teufel zu uns kommt und uns angreift, das heißt uns Gedanken der Versuchung eingibt, begegnen wir diesen Gedanken genau wie Jesus es tat.

Unsere Siege in unserem Kampf beruhen auf unserem Wort und auf der Tatsache, daß wir Christen sind. In der Offenbarung 12,11 wird das so ausgedrückt: "Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses."

Wir müssen also das Wort Gottes in uns hinein tun; es kann erst aus uns, aus unserem Munde, herauskommen, wenn wir es vorher hinein getan haben, wenn wir es gelesen und gehört, verstanden und akzeptiert haben und es Teil unseres Herzens geworden ist. Je öfter wir es dann aussprechen, je sicherer werden wir in der Anwendung dieses Wortes werden. Je mehr vom Wort wir in uns haben, je besser werden wir kämpfen können. Deshalb sagt Paulus in Kolosser 3,16: "Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit."

Johannes drückt es in 1. Johannes 2,14 so aus: "Ich habe euch Jünglingen geschrieben; denn ihr seid stark, und das Wort Gottes bleibt bei euch, und ihr habt den Bösewicht überwunden." Petrus faßt es in 1. Petrus 4,11 in die folgenden Worte: "So jemand redet, daß er's rede als Gottes Wort." Und er sagt uns auch, daß wir die Worte des Alten sowie die des Neuen Testament bedenken müssen: "Daß ihr gedenket an die Worte, die euch zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an unser Gebot, die wir sind Apostel des Herrn und Heilandes" (2 Petrus 3,2).

Der Schreiber des Hebräerbriefes sagt in Hebräer 3,1: "Darum, heilige Brüder, die ihr an der himmlischen Berufung teilhabt, schaut auf den Apostel und Hohenpriester, dem unser Bekenntnis gilt: auf Jesus." Und unser Bekenntnis ist das was wir bekennen, was wir sagen. Wenn wir Gottes Wort bekennen, ist immer Jesus unser Vorbild, sein Wort ist unsere Waffe: "Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens." (Hebräer 4,12).

Das Wort Gottes richtet über die Gedanken. Jeden Gedanken, der vom Teufel kommt, richten wir mit dem Wort. Wir halten an unserem Bekenntnis fest: "So lasset uns festhalten an dem Bekenntnis" (Hebräer 4,14).

Paulus sagt zu diesem Thema: "Lasset kein faul Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern was nützlich zur Besserung ist, wo es not tut, daß es holdselig sei zu hören" (Epheser 4,29).

Kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, dazu du auch berufen bist und bekannt hast ein gutes Bekenntnis vor vielen Zeugen (1 Timotheus 6,12).

Die Bibel spricht also davon, daß wir Gottes Wort bekennen müssen und wir wollen im Folgenden Schriftstellen aus dem Alten Testament aufführen, die in ihrer Aussage keinen Kommentar benötigen:

Darum soll dir's sein ein Zeichen in deiner Hand und ein Denkmal vor deinen Augen, auf daß des Herrn Gesetz sei in deinem Munde 2 Mose 13,9).

Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzest oder auf dem Wege gehst, wenn du dich niederlegst oder aufstehst (5 Mose 6,6-7).

Micha aber sprach: So wahr der Herr lebt, was mein Gott sagen wird, das will ich reden (2 Chronik 18,13).

Laß dir wohl gefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Hort und mein Erlöser (Psalm 19,15).

Höret, denn ich will reden, was fürstlich ist, und ehren, was recht ist. Denn mein Mund soll die Wahrheit reden, und meine Lippen sollen hassen, was gottlos ist. Alle Reden meines Mundes sind gerecht; es ist nichts Verkehrtes noch falsches darin. Sie sind alle gerade denen, die sie verstehen, und richtig denen, die es annehmen wollen(Sprüche 8,6-9).

Viel Gutes kommt dem Mann durch die Frucht des Mundes; und dem Menschen wird vergolten, nach dem seine Hände verdient haben (Sprüche 12,14).

Sorge im Herzen kränkt, aber ein freundliches Wort erfreut (Sprüche 12,25). Die Frucht des Mundes genießt man; aber die Verächter denken nur zu freveln (Sprüche 13,2). Ein heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens; aber eine lügenhafte macht Herzeleid (Sprüche 15,4). Die Anschläge des Argen sind dem Herrn ein Greuel; aber freundlich reden die Reinen (Sprüche 15,26).

Einem Mann wird vergolten, darnach sein Mund geredet hat, und er wird gesättigt von der Frucht seiner Lippen. Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, der wird von ihrer Frucht essen (Sprüche 18,20-21).

Neige deine Ohren und höre die Worte der Weisen und nimm zu Herzen meine Lehre. Denn es wird dir sanft tun, wo du sie wirst im Sinne behalten und sie werden miteinander durch deinen Mund wohl geraten (Sprüche 22,17-18).

Der Herr bestätigt aber das Wort seines Knechtes und vollführt den Rat seiner Boten (Jesaja 44,26). Ich lege mein Wort in deinen Mund und bedecke dich unter dem Schatten meiner Hände (Jes 51,16). Also soll das Wort, so aus meinem Munde geht, auch sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich's sende (Jesaja 55,11).

Und der Herr reckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund (Jeremia 1,9). Und der Herr sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen über mein Wort, daß ich's tue (Jeremia 1,12).

Gott legt uns seine Worte in unseren Mund und wenn wir sie aussprechen, dann wacht er über diese Worte und führt sie aus. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Glaubensleben ist die Fähigkeit, richtig zu sprechen - Gottes Worte zu sprechen. Wenn wir eine Person hören, die in Übereinstimmung mit Gottes Wort spricht, dann können wir ihren Glauben messen und wissen, daß sie Glauben hat.

Und solch eine Person hat nicht nur Glauben, sie hat auch Gottes Geist in unbegrenztem Maß, denn in Johannes 3,34 sagt Johannes der Täufer: "Denn welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist nicht nach dem Maß."

Je mehr wir Gottes Wort sprechen, je mehr wird Gott uns seinen Geist geben. Sprechen wir nur Gottes Wort, haben wir den Geist unbegrenzt.

 

7.2 Wir enthalten uns falscher Worte

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Glaubensleben ist die Fähigkeit, richtig zu sprechen und der Schlüssel zum richtigen Sprechen ist die Fähigkeit, falsche Worte zu vermeiden.

Auch wenn wir oft richtig sprechen, so nützt es uns doch wenig, wenn wir zwischendurch falsche Bekenntnisse machen. Mit falschen Worten, mit Worten des Unglaubens, können wir unser Glaubensziel verlieren. Wenn wir zwischendurch das Gegenteil von dem bekennen, was wir uns als Glaubensziel gesetzt haben, schwanken wir hin und her, wir zweifeln.

Wir wollen uns die folgenden Schriftstellen anschauen und sie für sich selbst sprechen lassen.

Bewahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen vor falscher Rede! (Psalm 34,14). Hast du dich durch deine Worte gebunden, bist du gefangen durch deine Worte (Sprüche 6,2). Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der Gerechte entgeht der Angst (Sprüche 12,13). Mancher Leute Gerede verletzt wie Schwertstiche, die Zunge der Weisen bringt Heilung (Sprüche 12,18). Wer seinen Mund bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul herausfährt, der kommt in Schrecken (Sprüche 13,3). Der Weisen Zunge macht die Lehre lieblich; der Narren Mund speit eitel Narrheit (Sprüche 15,2).

Der Mund des Narren schadet ihm selbst, und seine Lippen fangen seine eigene Seele (Sprüche 18,7). Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, der bewahrt seine Seele vor Angst (Sprüche 21,23). Siehst du einen, der schnell ist zu reden, da ist am Narren mehr Hoffnung denn an ihm (Sprüche 29,20).

Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komme, daß du hörst. Das ist besser als der Narren Opfer; denn sie wissen nicht, was sie Böses tun. Sei nicht schnell mit deinem Munde und laß dein Herz nicht eilen, was zu reden vor Gott; denn Gott ist im Himmel, und du auf Erden; darum laß deiner Worte wenig sein. Denn wo viel Sorgen ist, da kommen Träume; und wo viel Worte sind, da hört man den Narren. Wenn du Gott ein Gelübde tust, so verzieh nicht, es zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Narren. Was du gelobst, das halte. Es ist besser, du gelobst nichts, denn daß du nicht hältst, was du gelobst. Laß deinem Mund nicht zu, daß er dein Fleisch verführe; und sprich vor dem Engel nicht: Es ist ein Versehen. Gott möchte erzürnen über deine Stimme und verderben alle Werke deiner Hände. Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Worte; aber fürchte du Gott (Prediger 5,1-6).

Ich sage euch aber, daß die Menschen müssen Rechenschaft geben am Jüngsten Gericht von einem jeglichen unnützen Wort, das sie geredet haben. Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden (Matthäus 12,36-37).

Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht; sondern was zum Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen (Matthäus 15,11).

Merket ihr noch nicht, daß alles, was zum Munde eingeht, das geht in den Bauch und wird durch den natürlichen Gang ausgeworfen? Was aber zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung. Das sind Stücke, die den Menschen verunreinigen. Aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht (Matthäus 15,17-20).

O Timotheus! bewahre, was dir vertraut ist, und meide die ungeistlichen, losen Geschwätze und das Gezänke der falsch berühmten Kunst, welche etliche vorgeben und gehen vom Glauben irre (1 Timotheus 6,20-21).

So sich jemand unter euch läßt dünken, er diene Gott, und hält seine Zunge nicht im Zaum, sondern täuscht sein Herz, des Gottesdienst ist eitel (Jakobus 1,26). Denn wir fehlen alle mannigfaltig. Wer aber auch in keinem Wort fehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten (Jakobus 3,2).

Und die Zunge ist auch ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. Also ist die Zunge unter unsern Gliedern und befleckt den ganzen Leib und zündet an allen unsern Wandel, wenn sie von der Hölle entzündet ist (Jakobus 3,6).

Aus einem Munde geht Loben und Fluchen. Es soll nicht, liebe Brüder, also sein (Jakobus 3,10).

Denn wer leben will und gute Tage sehen, der schweige seine Zunge, daß sie nichts Böses rede, und seine Lippen, daß sie nicht trügen (1 Petrus 3,10).

Wir wollen auf eine Schriftstelle näher eingehen, 1. Timotheus 6,20-21. Diese zwei Verse passen nicht nur zu unserem Thema, sie formulieren auch ein Glaubensprinzip. Hier wird davon gesprochen, daß man vom Glauben dadurch abkommen kann, daß man gottlos schwatzt und sich mit den falschen Lehren der sogenannten "Erkenntnis" beschäftigt. Dieses ist eine klare Aussage, daß falsches Reden vom Glauben abbringt. Aber es wird auch von den falschen Lehren der sogenannten "Erkenntnis" gesprochen. Dieses kann einmal als ein Hinweis auf all die Lehren dieser Welt gesehen werden, die im Gegensatz zum Worte Gottes stehen, weil sie auf dem Verstand und den "Erkenntnissen" unserer fünf Sinne - unseres Körpers - basieren und nichts mit dem Geist zu tun haben, es kann aber auch eine Warnung an den Timotheus sein, nicht als Schauender seinen Weg zu gehen, sondern als Glaubender (2 Korinther 5,7).

Wenn er schaut, dann erkennt er, dann hat er Erkenntnis, dann läßt er sich von Erkenntnissen leiten, von dem, was er sieht, von den momentanen Lebensumständen. Er geht dann seinen Weg als Schauender, er fängt an, das auszusprechen, was er erkennt. Die Bibel nennt es "gottloses Geschwätz". Und wenn wir uns auf dieses gottlose Geschwätz einlassen, können wir vom Weg des Glaubens abkommen. Dauernd von den momentanen Umständen die um uns herum sind, zu sprechen, ist "gottloses Geschwätz", ist über unsere "Erkenntnis" sprechen. Es sind falsche Worte.

Der Schlüssel zum richtigen Sprechen ist also die Fähigkeit, falsche Worte zu vermeiden.

 

7.3 Die Kunst des Schweigens

Der Schlüssel zum Vermeiden falscher Worte ist die Kunst des Schweigens.

Die folgenden Schriftstellen werden uns überzeugen, daß die Fähigkeit des Schweigens eine große Tugend ist:

Und Aaron schwieg still (3 Mose 10,3).

Josua aber gebot dem Volk und sprach: Ihr sollt kein Feldgeschrei machen noch eure Stimme hören lassen, noch soll ein Wort aus eurem Munde gehen bis auf den Tag, da ich zu euch sagen werde: Macht ein Feldgeschrei! so macht dann ein Feldgeschrei (Josua 6,10).

Sie schwiegen aber still und antworteten ihm nichts; denn der König hatte geboten und gesagt: Antwortet ihm nichts (2 Könige 18,36; Jesaja 36,21).

Und saßen mit ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und redeten nichts mit ihm; denn sie sahen, daß der Schmerz sehr groß war (Hiob 2,13).

Wollte Gott, ihr schwieget, so wäret ihr weise (Hiob 13,5).

Ich sagte: Ich will auf meine Wege achten, damit ich nicht sündige mit meiner Zunge. Ich lege meinen Mund einen Zaum an, solange der Frevler vor mir steht (Psalm 39,2-3).

Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, eine Wehr vor das Tor meiner Lippen! Gib, daß mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, daß ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit Menschen, die Unrecht tun (Psalm 141,3-4).

Wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen hält, ist klug (Sprüche 10,19).

Wer seinen Nächsten schändet, ist ein Narr; aber ein verständiger Mann schweigt still. Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiß; aber wer eines getreuen Herzens ist, verbirgt es (Sprüche 11,12-13).

Das Herz des Gerechten ersinnt, was zu antworten ist; aber der Mund der Gottlosen schäumt Böses (Sprüche 15,28).

Ein Vernünftiger mäßigt seine Rede; und ein verständiger Mann ist kaltes Muts. Ein Narr, wenn er schwiege, wurde auch für weise gerechnet, und für verständig, wenn er das Maul hielte (Sprüche 17,27-28).

Eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden (Prediger 3,7).

Da er gestraft und gemartert ward, tat er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut (Jesaja 53,7).

Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des Herrn hoffen. Es ist ein köstlich Ding einem Mann, daß er das Joch in seiner Jugend trage; daß ein Verlassener geduldig sei, wenn ihn etwas überfällt (Klagelieder 3,26-28).

Darum muß der Kluge zur selben Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit (Amos 5,13).

Bewahre die Tür deines Mundes vor der, die in deinen Armen schläft (Micha 7,5).

Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel (Matthäus 5,37).

Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts zu dem, was diese wider dich zeugen? Aber Jesus schwieg still (Matthäus 26,62-63).

Und da er verklagt ward von den Hohenpriestern und Ältesten, antwortete er nicht. Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, wie hart sie dich verklagen? Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also daß der Landpfleger sich verwunderte (Matthäus 27,12-14).

Und siehe, du wirst verstummen und nicht reden können bis auf den Tag, da dies geschehen wird, darum daß du meinen Worten nicht geglaubt hast, welche sollen erfüllt werden zu ihrer Zeit (Lukas 1,20).

Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: "Er ist wie ein Schaf zur Schlachtung geführt; und still wie ein Lamm vor seinem Scherer, also hat er nicht aufgetan seinen Mund (Apostelgeschichte 8,32).

Wenn wir die Kunst des Schweigens lernen wollen, dann gibt es nur einen guten Lehrer - und das ist Jesus. Jesus hatte seine Zunge immer unter Kontrolle. Er sprach was er wollte, was sein Geist und sein Wille entschieden; er sprach, wenn er wollte und wenn Sprechen unangebracht war, dann schwieg Jesus. Schweigen war für ihn kein Problem.

Aber wir wollen hier einen anderen Gesichtspunkt untersuchen, den Grund, weil Jesus schwieg, als er zum Kreuz ging. Jesus schwieg, weil sein Glaubensziel es war, zum Kreuz zu gehen, aufzuerstehen und zur Rechten Gottes zu sitzen. Er wollte für uns die Erlösung bringen; seine Tat ist das, worum sich alles in der Bibel dreht. Jesus war bereit zu leiden und zu sterben, etwas was völlig im Gegensatz zu ihm stand; denn er war das Leben, er brachte Gesundheit, Wohlergehen, Freude und Friede. Es war Menschen nur möglich, Jesus zu verletzen, zu peinigen und zu töten, weil Jesus schwieg. Hätte Jesus in dieser Zeit seinen Mund aufgetan und Leben gesprochen, wäre Leben um ihn gewesen, und Engel hätten seine Worte Wirklichkeit werden lassen (Matthäus 26,53). Tot und Krankheit wären nicht möglich gewesen.

Nehmen wir ein Beispiel aus Matthäus 26,63-64: "Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du seist Christus, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst es." Jesus sagt hier nicht mit seinen eigenen Worten, wer er ist. Hätte er es getan, wäre Leben und Freiheit um ihn gewesen. Er hat seine Antwort in indirekter Form gegeben: Du sagst es. Einen Eindruck was passierte, als Jesus seinen Namen sagte, erfahren wir in Johannes 18,6: "Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin's! wichen sie zurück und fielen zu Boden." Jesus benutzte hier einen der größten Namen für Gott: Ich bin. In 2. Mose 3,13 identifiziert sich Gott mit diesem Namen:

Gott erwiderte Mose: "Ich bin, der ich bin." Dann fuhr er fort: "So sollst du den Kindern Israel sagen: Der 'Ich bin' hat mich zu euch gesandt."

Als Jesus festgenommen wurde und seinen Namen nannte, war die Anwesenheit des Heiligen Geistes so stark, daß die Soldaten nicht mehr auf ihren Füßen stehen konnten, sie stürzten zu Boden. Jesus hätte einfach weggehen können, aber das war nicht sein Ziel. Er hatte diese Verhaftung und alles was folgte sogar dadurch Wirklichkeit werden lassen, daß er oft zu seinen Jüngern davon sprach. Durch sein Sprechen, durch seine Worte, wurde es Wirklichkeit. Wie sehr Gottes Worte in unserem Munde Leben bringen, ersehen wir aus Jesu Leidenszeit; Jesus hatte zu schweigen; hätte er Leben gesprochen, wäre sein Tod nicht möglich gewesen.

Der Vorläufer von Jesus war Johannes der Täufer. Er bereitete den Weg vor für Jesus. Die Geburt des Johannes war durch falsche und ungläubige Bekenntnisse seines Vaters gefährdet und Gott mußte ihn gewaltsam zum Schweigen bringen. Erst als er ein richtiges Bekenntnis machte - als er aufschrieb: "Er heißt Johannes", kann er wieder seinen Mund und seine Zunge gebrauchen (Lukas 1,63-64). Diesem Vater des Johannes des Täufers, Zacharias, passiert etwas außergewöhnliches. Ein Engel erscheint ihm mit der Botschaft, daß er einen Sohn haben wird. Zacharias und seine Frau waren schon im vorgerückten Alter und seine Frau war unfruchtbar. So sagte Zacharias zu dem Engel (Lukas 1,18): "Wobei soll ich das erkennen? Denn ich bin alt und mein Weib ist betagt." Dieses ist eine Aussage des Unglaubens, Zacharias bezweifelte die Wahrheit des Wortes das von Gott kam. Der Engel hört die Aussage, mißt den Glauben des Zacharias und teilt ihm auch das Meßergebnis mit (Lukas 1,20): "Darum daß du meinen Worten nicht geglaubt hast."

Um diesen Plan Gottes, die Erlösung der Welt, nicht schon im Anfang zu behindern, um den Zacharias davor zu bewahren, daß er mit seinen ungläubigen Worten die Geburt des Johannes des Täufers verhindert, macht ihn der Engel stumm. Und zwar macht er den Zacharias stumm "bis auf den Tag, da dies geschehen wird" (Lukas 1,20). Der Engel hat Zacharias Glauben gemessen, er hat ihn auf Glaubensstufe "Kleiner Glauben" eingestuft, er weiß, daß Zacharias erst glauben wird, wenn er das Wunder sehen und anfassen kann. An dem Tag, an dem alles eintrifft, wird Zacharias glauben.

Wie oft haben wir etwas nicht erhalten, weil wir nicht stumm blieben. Es sind Ausnahmefälle, daß Gott Menschen stumm macht, so daß sie das Glaubensziel nicht zerstören können; im Normalfall ist es unsere Aufgabe, nicht gegen Gottes Wort zu reden. Unser Erfolg wird oft davon abhängen, ob wir die Kunst des Schweigens beherrschen.

Beim Lesen der letzten Kapitel werden wir uns gewundert haben, warum so viele Schriftstellen angeführt werden, warum sie einfach nacheinander, ohne Erklärung, aufgereiht werden. Hätten nicht einige typische Beispiele genügt? Ein Grund für alle diese Verse ist, daß das Wort Gottes immer viel mehr Kraft in sich hat, als das Wort, das von uns selbst kommt. Doch da ist auch ein anderer Grund. Wenn wir uns Glauben in der praktischen Anwendung ansehen, kommen wir zu der unbefriedigenden Feststellung, daß eigentlich sehr wenig darüber in der Bibel ausgesagt wird. Wir finden Glaubensprinzipien, aber nicht sehr viel darüber, wie wir diese Prinzipien anwenden sollen. Es ist schwierig, die praktische Seite zu sehen. Die Bibel spricht so oft über die Bedeutung des Glaubens und daß wir ohne Glauben nicht Gott gefallen und daß alles, was wir nicht aus Glauben tun, Sünde ist. Aber wie tun wir dieses Glauben eigentlich?

Erst wenn wir den Zusammenhang zwischen Glauben und Sprechen erkennen, wird uns die Tür geöffnet. Dann wird uns allmählich gezeigt, daß es sehr viele Schriftstellen gibt, die etwas über unser Sprechen aussagen, die sich mit der Macht der Zunge beschäftigen, die immer wieder die Bedeutung des Wortes in unserem Munde hervorheben: daß wir immer das Richtige sprechen, daß wir das Sprechen von negativen Worten vermeiden, daß wir die Kunst des Schweigens lernen.

Unzählige Beispiele in der Bibel befassen sich mit Gesprächen zwischen Personen, oder zwischen Personen und Gott. Viele von ihnen sind Beispiele, von denen wir etwas über Glauben lernen können. Wenn unser geistiges Auge hierfür geöffnet ist, wird in uns das Verständnis für diese Berichte klarer und wir verstehen, warum sie überhaupt in der Bibel sind. Die praktische Anwendung der Glaubensprinzipien, das "Wie wird es gemacht?", hat also sehr viel damit zu tun, wie wir sprechen - und auch wie wir schweigen können.

Wir wollen ein solches dramatisches Beispiel ansehen und lernen, wie die Kunst des Schweigens angewendet werden kann. Es ist die Geschichte von der Sunamiterin, aufgezeichnet in 2. Könige 4,8-37 und 2. Könige 8,1-6. Der Prophet Elisa wird von der Sunamiterin zum Essen eingeladen. Er ißt dort, sooft er in Sunem vorbei kommt. Sie und ihr Mann bauen sogar eine Wohnung für Elisa und richten sie ein. Elisa wohnt dort, wenn er in Sunem ist. Er will dieser vornehmen Frau seinen Dank dadurch ausdrücken, daß er als einflußreicher Mann Gottes sich für die Frau verwenden will. Doch die Frau hat keine Wünsche. Als Elisa erfährt, daß sie keinen Sohn hat, prophezeit er ihr einen Sohn. Sie sagt daraufhin, daß er sie ja nicht täuschen soll. Sie wird schwanger und hat einen Sohn. Jahre später kommt der Sohn vom Feld, ist krank und stirbt in ihren Armen.

Dieses ist wohl die größte Krisensituation, die man sich im Leben einer Mutter vorstellen kann. Ein Sohn, der einzige, noch nicht einmal erwachsen, stirbt. Die Gedanken, die auf diese Frau einstürzen, sind enorm. Der Zweck ihres ganzen Lebens, das Wichtigste, was ihr Gott je gegeben hat, was sie selbst in ihrem Leib getragen hat, ihr einziger Sohn, alles scheint plötzlich vorbei zu sein. Die Zukunft scheint leer zu sein. Gott scheint so weit weg zu sein. Panik, Zorn, Verzweiflung, Anklage, Ratlosigkeit, Trauer, Schuld, alles überschlägt sich in ihrem Denken. Was soll sie tun, was wird ihr Mann sagen, was hat sie selbst verkehrt gemacht? Der Teufel kommt von allen Seiten, dieses ist die Gelegenheit, diese gläubige Frau aus der Bahn zu werfen.

Doch hier erfahren wir etwas von dem Charakter dieser Frau. Wir wissen bereits, daß sie vornehm ist. Sie ist gottesfürchtig und an Gottes Arbeit interessiert. Sie hat kein geistliches Amt nach außen hin, doch sie ist eine zielstrebige Arbeiterin für Gott. Sie ist vom Heiligen Geist geleitet. Sie erkennt einen Mann Gottes wenn sie einen sieht. Ihre Augen sind offen; sie sieht Möglichkeiten, wo sie helfen kann, wo sie die Gaben, die ihr Gott gegeben hat, einsetzen kann. Sie ist praktisch. Sie ist bereit, zu geben. Sie ist bereit, größere Summen Geldes auszugeben, um das Leben eines anderen Kindes Gottes zu verschönern, um ihm einen Platz zum Ruhen und Meditieren zu erschaffen. Sie führt eine gute Ehe, sie bespricht ihre Pläne mit ihrem Mann und holt sein Einverständnis ein.

Eine solche Person ist beständig in ihrer Arbeit für das Reich Gottes und in dieser Krisenlage zeigt sie sich auch standhaft. Trotz dem Tumult in ihren Gedanken weiß sie eins: Das Wort Gottes ist unfehlbar. All ihre Gedanken nimmt sie gefangen, so daß sie Gott gehorchen (2 Korinther 10,5). Sie geht zum Worte Gottes, zu dem Wort, daß der Mann Gottes zu ihr sprach: "Du wirst einen Sohn haben." Sie verläßt das Problem und geht zur Lösung. Sie hat das Problem vor Augen, aber sie hat die Stärke von diesem Problem wegzusehen und auf eine Lösung zu sehen. Die Lösung ist ein von den Toten auferweckter Sohn. Sie steckt sich ein Glaubensziel. Es ist in ihrem Herzen. Sie spricht es nicht einmal aus. Aber von diesem Augenblick an sprechen alle ihre Handlungen und Worte ihren Glauben aus.

Ihr Aktionsplan steht fest. Sie weiß, daß es bis zum Karmel mehr als 20 Kilometer sind und daß der Berg selbst 20 km lang ist. Ihre Reise wird Stunden dauern. Ihr Glaube wird durch einen großen körperlichen Aufwand bewiesen werden müssen. Im Augenblick, als sie ihr Glaubensziel festgesetzt hat, ist auch ihr Aktionsplan fertig und wird ausgeführt. Sie bringt ihren toten Sohn in die Wohnung des Propheten und bittet ihren Mann um ein Reittier. Sie sagt: "Sende mir der Knechte einen und eine Eselin; ich will zu dem Mann Gottes, und wiederkommen" (2 Könige 4,22).

Nun das Interessante an ihren Worten ist das, was sie nicht sagt. Im folgenden Geschehen werden wir sehen, daß diese Frau die Kunst des Schweigens beherrscht. Welche Mutter würde nicht als erstes zum Telephon greifen und ihrem Mann dieses Ereignis mitteilen und seine Unterstützung erwarten. Wir würden es geradezu als ihre Pflicht ansehen, ihren Mann, den Vater des Sohnes, zu informieren. Stellen wir uns vor, unser einziger Sohn stirbt zu Hause und unsere Frau ruft uns an der Arbeitsstelle an und anstatt uns diese Nachricht mitzuteilen, sagt sie: "Schick mal schnell den Wagen, ich will zu Elisa, bin aber gleich zurück," und wir erfahren, danach, daß der Sohn starb. Wir würden an dem gesunden Menschenverstand unserer Frau zweifeln, an ihrem Vertrauen zu uns. Doch diese Sunamiterin wußte, daß sie in ihrem Glaubensweg allein gehen mußte, sie konnte sich nur auf einen verlassen und das war Gott und auf seinen Propheten (2 Chronik 20,20): "Glaubet an den Herrn, euren Gott, so werdet ihr sicher sein; und glaubt an seine Propheten, so werdet ihr Erfolg haben." Sie wußte, daß Elisa nicht irgendein Prophet war, sie wußte, daß er "sein" Prophet war. Ihm konnte sie vertrauen.

Ihr Mann antwortete ihr und fragt, ob diese plötzliche Reise wirklich notwendig ist, es ist doch gar kein Feiertag. Sie jedoch sagt nur: "Friede mit dir!", sattelt den Esel und befiehlt den Abmarsch. Sie läßt sich nicht auf ein Gespräch ein, sie hat es eilig, sie weiß, daß ihr Mann sie kennt, er kann sich auf sie verlassen. Doch in dieser Eile bleibt sie besonnen, sie bleibt höflich zu ihrem Mann, sie spricht sogar einen Segenswunsch über ihn aus, sie nutzt die Gelegenheit zu einem Gebet, einem guten Bekenntnis, einem Segen.

Sie ist besonnen, sie verliert keine Zeit, jedoch überhastet sie sich nicht. Dem Knecht sagt sie, tüchtig anzutreiben, sich nicht beim Reiten aufzuhalten, es sei denn, daß sie es ihm sagt. Sie hat Kontrolle über die Situation.

Elisa sieht sie kommen und schickt ihr seinen Diener Gehasi entgegen und der fragt sie, wie es ihm aufgetragen wurde: "Geht es dir gut? Geht es auch deinem Mann und dem Kind gut?"

Und nun kommen wir zu dieser fast unmöglichen Antwort. Diese Frau antwortet: "Es geht gut."

Sie antwortet dem Gehasi, es geht gut. Der Prophet hat auch nach dem Kind gefragt und die Mutter sagt, daß es ihm gut geht. Diese Mutter hat vor wenigen Stunden diese grausame Erfahrung gemacht und weiß, daß ihr Sohn tot ist, doch sie sagt, es geht ihm gut. Eine Person, die kein Gläubiger ist und nicht gläubiges Bekennen versteht, würde diese Frau als eine Lügnerin bezeichnen oder zumindest, daß sie nicht die Wahrheit gesagt hat.

Die Sunamiterin, sei es, daß sie zu ihrem Mann, zu ihrem Diener oder zu Gehasi spricht, erwähnt niemals ihre tragische Erfahrung. Sie spricht nicht von den momentanen Umständen, von dem was sie gerade erfahren hat, von ihren Erkenntnissen. Sie geht nicht als Schauende, sondern als Glaubende. Und wie gut würde es ihr tun, dieses Geschehnis mit jemanden teilen zu können. Alle drei Gesprächspartner kennen ihren Sohn, sie würde auf Verständnis, Sympathie, Mitleid, Trauer, tröstende Worte, Respekt, Anteilnahme, Hilfsbereitschaft stoßen. Doch diese Frau kennt ihr Glaubensziel und läßt keine dieser drei Personen an ihrem Problem teilhaben. Sie schweigt. Sie spricht nur das Notwendige oder Positives, segnet andere. Erst als sie zum Propheten Gottes kommt, deutet sie ihr Problem an.

Sie weiß, jetzt hat sie es mit einer Person zu tun, die im ganzen Land für ihren Glauben bekannt ist und deren Glauben sie selbst erfahren hat. Aber sie spricht nicht von ihrem Problem, auch hier kommen keine Worte des Unglaubens aus ihrem Munde. Sie umfaßt Elisa Füße und hieraus schließt Elisa, daß ihre Seele betrübt ist. Die Frau ist in einer extremen seelischen Notlage, doch ihre Worte verraten es nicht, und Elisa weiß nicht den Grund. Gott hat ihm in diesem Fall keine Information zukommen lassen. Darauf sagte sie (2 Könige 4,28): "Wann habe ich einen Sohn gebeten von meinem Herrn? sagte ich nicht du solltest mich nicht täuschen?"

Sie hatte den Wunsch nach einem Sohn nicht geäußert. wir können aber annehmen, daß er in ihrem Herzen war. Die Verantwortung für die Geburt des Sohnes lag beim Propheten. Des Propheten Wort wurde Wirklichkeit und sie hat diese Gabe von Gott voll akzeptiert. Als ihr der Sohn aber genommen wurde, erinnert sie den Propheten an seinen Anteil und an ihre Worte: "Lüge deiner Magd nicht!" Sie wußte, daß dieser Mann ein Prophet Gottes ist, daß er der Nachfolger Elijas ist und daß Elija Tote auferweckt hat. Sie wußte, daß Elisa das auch tun konnte und sie berief sich auf sein Wort, auf die Prophezeiung aus seinem Munde.

Elisa aber wußte eigentlich nicht was los war. Gott hatte ihn nicht informiert und die Sunamiterin hatte ihm nicht gesagt, daß ihr Sohn tot war. Es kann also sein, daß Elisa annahm, daß das Kind krank war oder im Sterben lag.

Elisa dachte über seine Situation nach, er dachte wohl auch, wie seine Arbeit gefährdet war, wenn dieser Junge starb. Sein Wort stand auf dem Spiel. Er war verantwortlich für diesen Jungen. Sein Glaube stand auf dem Spiel - und das Ansehen Gottes, den er vertrat. Elisa hat im Glauben prophezeit, er konnte jetzt nicht einfach seinen Glauben aufhören lassen. Er wußte, daß er diesen Glauben aufrechterhalten mußte. Seine "Glaubwürdigkeit", und die Gottes, stand auf dem Spiel. Ganz Israel würde vom Ausgang sehr schnell hören.

Elisa beauftragte Gehasi, seinen Stab zu nehmen und ihn auf das Gesicht des Kindes zu legen. Die Sunamiterin scheint von diesem Plan des Propheten nicht viel zu halten. Vielleicht hat sie auch ein besseres Gespür für Gehasi als Elisa, sein Herr. Vielleicht vertraut sie Gehasi nicht. Von Elisa wußte sie, bevor sie ihn richtig kannte, daß er ein heiliger Gottesmann ist. Gehasi verhielt sich später, nach der Heilung des am Aussatz erkrankten Naeman, unglaubwürdig und log seinen Herrn an. Es mag sein, daß die Sunamiterin von diesem Charakterzug des Gehasi etwas spürte. Auch daß Gehasi sie wegdrängen wollte. als sie Elisas Füße umfaßte, erzählte ihr etwas über Gehasis Herzenseinstellung. Sie sagt zu Elisa (2 Könige 4,30): "Ich lasse nicht von dir."

Da stand Elisa auf und folgte ihr. Elisa merkte wohl, daß die Sache ernster war, als er annahm. Viele Stunden müssen vergangen sein, als Elisa in Sunem ankommt. Gehasi war erfolglos gewesen, doch Elisa ist erfolgreich, er gibt ihr ihren Sohn lebendig zurück. Die Sunamiterin fällt Elisa zu Füßen und verneigt sich bis zur Erde. Sie Zeigt Dankbarkeit. Diese Frau wandelte in Liebe und hatte starken Glauben. Wenn immer wir in eine Krisensituation kommen, sollten unsere Gedanken nach Sunem gehen.

Diese Frau wird später von Gott - durch Elisa - vor einer Hungersnot gewarnt und wandert mit ihrer Familie aus. Nach sieben Jahren kehrt sie zurück und Gott hilft dieser weisen Frau, allen ihren Besitz, und sogar mehr, wieder zurückzuerhalten. Sie beherrschte die Kunst des Schweigens und dieses machte sie glaubensstark und erfolgreich.

Eine viel längere Geschichte in der Bibel ist der Bericht über Hiob und all seine Leiden. Aber der Kern dieser Geschichte des Hiob ist ein einfaches Problem: er übte sich nicht in der Kunst des Schweigens. Aber schließlich merkte er, daß dies sein Problem war und er sagte Gott, daß er mit dem Sprechen aufhören würde: "Ich will meine Hand auf meinen Mund legen. Ich habe einmal geredet, und will nicht antworten," erklärt er (Hiob 40,4-5). Wenn Sie also des Leidens müde sind, dann tun Sie, was Hiob tat, hören Sie mit dem Reden auf. Und das Schöne an der ganzen Sache ist, daß Sie vielleicht mehr gesegnet sein werden als Sie es zuvor waren. Und bevor sein Leiden anfing war Hiob der größte all der Männer im Osten und danach war er sogar noch mehr gesegnet. Und so wird es mit Ihnen sein - Sie werden reich gesegnet sein und selbst ein reicher Segen für andere sein.

 

7.4 Geleitet vom Heiligen Geist

Wir sprechen von der Macht der Zunge. Wenn jemand die Kunst des Schweigens beherrscht, hat er sicherlich eine Kontrolle über seine Zunge. In Jakobus 1,26 erfahren wir, daß wir unsere Zunge im Zaum halten müssen, wenn wir Gott dienen wollen. Tun wir es nicht, so betrügen wir uns selbst und unser Gottesdienst ist wertlos.

Die Kontrolle der Zunge ist also ein Muß für uns. Wir müssen Vollkommenheit anstreben und wir sind vollkommen, wenn wir uns in unseren Worten nicht verfehlen. Wir können dann auch unseren ganzen Körper im Zaum halten (Jakobus 3,2). Wenn wir unseren ganzen Körper im Zaum halten können, heißt das, daß wir gesund sein können - unser Körper ist im Zaum gehalten - gesund. Unsere Gesundheit hängt also auch von unseren Worten ab.

Die Bibel sagt etwas Überraschendes in Jakobus 3,7-8: "Denn alle Natur der Tiere und der Vögel und der Schlangen und der Meerwunder wird gezähmt und ist gezähmt von der menschlichen Natur; aber die Zunge kann kein Mensch zähmen, das unruhige Übel, voll tödlichen Giftes."

Wir Menschen können alle Tiere zähmen, sagt Jakobus, aber wir können unsere Zunge nicht zähmen: "Doch die Zunge kann kein Mensch zähmen." Jakobus sagt nicht, daß die Zunge nicht gezähmt werden kann. Was er sagt, ist, daß kein "Mensch" sie zähmen kann.

Gott kann alles. Er kann auch die Zungen von Menschen zähmen. Doch er kann es nicht gegen den Willen des Menschen. Der Wille des Menschen muß es wollen, daß Gott die Zunge zähmt. Gott kann alles, aber er ist durch sein Wort gebunden. Er kann nicht gegen sein eigenes Wort handeln. Wenn Gott sich nicht auf sein eigenes Wort verlassen könnte, wäre er unglaubwürdig, er wäre nicht mehr ein Gott des Glaubens. Und Gott gab Menschen Vollmacht. Er gab ihnen einen eigenen Willen. Wie Gott hat der Mensch einen Willen, denn er ist Gottes Abbild. Und Gott kann den Willen eines Menschen nicht ändern - er kann ihn beeinflussen. Gott hat Kontrolle über das physikalische Universum und kann von daher Einfluß ausüben, aber er braucht es nicht zu tun.

Wenn der Mensch - bewußt oder unbewußt - gegen seine eigenen Interessen handelt, kann Gott das verhindern. Er kann - aber er muß es nicht. Und in den meisten Fällen tut er es auch nicht.

Wenn ich ganz auf Gottes Seite bin und unbewußt dabei bin, mir meinen Fuß an einem Stein zu stoßen, werden seine Engel mich davor bewahren (Psalm 91,12). Wenn ich aber meinen Fuß gegen das Schienbein meines Nachbarn stoße, und dieses bewußt und im Zorn tue, wird Gott mich vielleicht nicht vor einer Tracht Prügel bewahren. Ich bin dann nicht mehr an Gottes Seite, ich habe gegen sein Wort gehandelt. Ich muß also eine Willensentscheidung treffen, wenn ich Gott für mich handeln lassen will.

Wenn ich seinen Schutz und seine Errettung will, muß ich mich dazu entscheiden. Wenn ich Gottes Schutz haben will, damit ich nicht in die Hölle gehe, muß ich mich dazu entscheiden. Ich mache Jesus zu meinem Herrn, und dieser Schutz ist da.

Will ich schon ein siegreiches Leben hier auf Erden leben, werde ich mich dazu entscheiden. Der Schlüssel dazu ist die Kontrolle der Zunge und wenn ich weiß, daß ich sie nur mit der Hilfe Gottes kontrollieren kann, dann entscheide ich mich, Gottes Hilfe zu nutzen.

Der Psalm 141 wird als "Bitte um Bewahrung" bezeichnet und im 3. und 4. Vers erfahren wir, daß wir für die Bewahrung unserer Zunge bitten müssen. Wir wollen hier deshalb dieses Gebet vorschlagen (Psalm 141,1-4):

Gebet

Herr, ich rufe zu dir. Eile zu mir; vernimm auf meine Stimme, wenn ich dich an rufe. Mein Gebet steige vor dir auf wie ein Rauchopfer; mein Händeaufheben wie ein Abendopfer. Herr, stell eine Wache vor meinen Mund, eine Wehr vor das Tor meiner Lippen! Gib, daß mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, daß ich nichts tue, was schändlich ist, zusammen mit den Übeltätern. Von ihren Leckerbissen will ich nicht essen.

Dieses Gebet sollten wir nur einmal beten und glauben, daß Gott diese Wache vor unseren Mund stellt. Wenn immer wir in dieser Richtung wieder beten wollen, sollten wir dieses in Form eines Bekenntnisses tun. Damit bestätigen wir unser Gebet, wir bekennen, daß wir das Gewünschte erhalten haben.

Das folgende Bekenntnis ist ein Vorschlag; es kann so oft wie gewünscht gesprochen werden; es werden nur Schriftstellen verwendet:

Mein persönliches Bekenntnis:

Gott beherrscht mein Zunge

Mit meinen Gedanken und mit meinem Munde vergehe ich mich nicht (Psalm 17,3).
Laß die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens wohlgefällig vor dir sein, Herr, mein Fels und mein Erlöser! (Psalm 19,15).
Herr, ich danke dir für die Wache vor meinem Mund, das Wehr vor dem Tor meiner Lippen! Gib, daß mein Herz sich bösen Worten nicht zuneigt, daß ich nichts tue, was schändlich ist (Psalm 141,3-4).
Ich enthalte mich falscher Worte, und verdrehte Reden sind fern von mir (Sprüche 4,24).
Ich mache mir keine Sorgen und frage nicht: Was soll ich essen? Was soll ich trinken? Was soll ich anziehen? (Matthäus 6,31).
Wie mich mein Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir (Johannes 8,28-29).
Ich rufe das, was nicht ist, ins Dasein (Römer 4,17).
Über meine Lippen kommt kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, stärkt, und dem, der es hört, Nutzen bringt. Ich beleidige nicht den Heiligen Geist Gottes, dessen Siegel ich trage für den Tag der Erlösung. Jede Art von Bitterkeit, Wut, Zorn, Geschrei und Lästerung und alles Böse verbanne ich aus meiner Mitte! (Epheser 4,29-31).
Auch schandbare Worte und albernes oder zweideutiges Geschwätz schickt sich nicht für mich, sondern Dankbarkeit (Epheser 5,4).
Was immer wahrhaft ist, was edel, was gerecht, was lauter, was liebenswert, was ansprechend ist, was etwa eine Tugend heißt und lobenswert ist, darüber denke ich nach! (Philipper 4,8).
Dem ungeistlichen, losen Geschwätz gehe ich aus dem Weg (2 Timotheus 2,16).

Je öfter ich dieses Bekenntnis durchlese und ausspreche, je mehr werde ich den Sinn der Worte verstehen und ich werde sie akzeptieren und ich werde ihren positiven Zweck für mein Leben erkennen und werde wollen, daß sie Wirklichkeit in meinem Leben werden.

In Epheser 4,30 heißt es: "Ich betrübe nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ich versiegelt bin auf den Tag der Erlösung." Und die beiden Verse davor und danach sprechen von Sünden, Worten, Zorn, Geschrei usw; Paulus setzt also dieses sündige Verhalten, besonders mit Worten, einer Betrübung des Heiligen Geistes gleich und deutet an, daß wir dann jedesmal dessen Siegel beeinträchtigen. Der Heilige Geist wird betrübt, wenn wir Worte sprechen, die nicht mit Gottes Wort übereinstimmen.

Der Heilige Geist wohnt in unserem Geist, er kommt in unseren Geist, wenn wir Jesus zu unserem Herrn machen; wir erhalten dann das ewige Leben und haben Gemeinschaft mit Gott. Unser Geist wird wiedergeboren. Und wir fangen dann an, uns von unserem Geist leiten zu lassen. Je mehr wir unseren Geist mit dem Worte Gottes erneuern, je mehr kann der Geist uns leiten. Und wir lernen es mehr und mehr auf den Geist in uns zu hören und uns von ihm leiten zu lassen.

Es gibt einen einfachen Weg sich an die Leitung des Geistes zu gewöhnen. Wenn immer wir dabei sind, etwas falsches zu sagen, hören wir diese Stimme des Herzens, diese Eingebung. Wie oft haben wir nicht gesagt oder gedacht: Ich wußte, daß ich es nicht hätte sagen sollen, aber dann kam es doch heraus. Bevor wir diese negativen Worte aus unserem Munde ließen, wußte unser Geist das schon. Er wollte uns warnen. Die Stimme unseres Herzens rief: "Jetzt kommt was Unschönes" oder "Was du jetzt sagen willst, ist unangebracht" oder "Mit diesen Worten wirst du eine Vertraulichkeit offenlegen oder Nahrung zu einem Gerücht geben" und fast nie haben wir auf diese Eingebung gehört. Wir wußten gar nicht, was es ist. Wir wußten nicht, daß wir außer unserem Körper und unserer Seele - unserem Verstand, Wille, unserem Denken - auch einen Geist hatten, unser eigentliches Ich. Wir waren uns nicht bewußt, daß wir immer alles sprechen, was uns in den Sinn kommt. Aber der Teufel hat auch Zugang zu unserem Sinn, zu unserer Seele, zu unserem Denken und er versucht unseren Willen zu beeinflussen. Die Stärke einer Person liegt darin, nicht das zu sagen was sie denkt, sondern das Denken erst zu prüfen und dann nur das zu sagen, was richtiges Denken ist. Der Grund dafür ist, daß ja der Teufel auch unser Denken beeinflußt. Das ist es gerade, was der Teufel will, er gibt uns einen Gedanken und will, daß wir ihn sofort aussprechen. Wir aber müssen einen Gedanken prüfen; wir prüfen ihn an der Wahrheit, an dem Worte Gottes, ob er damit übereinstimmt. Die Bibel nennt es in 2. Korinther 10,5: "Wir nehmen alles Denken gefangen, so daß es Christus gehorcht."

Nun manche Leute sagen: "Der sagt nie, was er denkt" und wollen damit einen negativen Charakterzug andeuten. Was sie wirklich meinen, ist, daß das Herz dieses Menschen nicht mit dem übereinstimmt, was er sagt. Sie fühlen, daß er nicht im Herzen Liebe, Höflichkeit usw. hat, aber versucht, dieses mit Worten zu verdecken. Wenn sie damit aber sagen wollen, daß jemand nicht das ausdrücken will, was um ihn herum vorgeht, besonders nicht das Negative, wenn sie damit jemanden kritisieren, der nicht bereit ist, schlechte Geschehnisse um ihn herum mit Worten zu stabilisieren, dann fühlen sie sich wahrscheinlich bloßgestellt durch das Schweigen dieser Person, denn sie selber sündigen immer dadurch, daß sie den Wünschen ihres Leibes nachgehen und immer alles das bekennen, was ihre Augen sehen, sie immer das aussprechen müssen und beschreiben müssen was alles an Schlechtem um sie herum vor sich geht und sie sich nun von diesem Menschen, der das nicht tut, angegriffen fühlen und sich dadurch wehren, daß sie ihm nachsagen, daß er nie sagt, was er denkt.

Wenn wir uns an weltlichem Geschwätz, an negativen Gesprächen, nicht beteiligen, dann werden wir eine Reaktion bei denjenigen hervorrufen, die das tun. Diese Nichtbeteiligung bewirkt, daß sie sich ihres sündigen Verhaltens bewußt werden und ist deshalb ein wirkungsvoller Weg des Zeugnisablegens. Die Kunst des Schweigens läßt sie ihren falschen Weg sehen und ruft sie zu Umkehr auf. Ihr sündiges Verhalten wird ihnen zum Bewußtsein gebracht und sie werden es bereuen, wenn ihr Herz gerecht eingestellt ist. Wir werden somit zu Zeugen Christi, wenn wir uns selbst in unserem Herzen von seinem Geist leiten lassen.

Unser erster Schritt muß sein, die Stimme des Herzens, diese Eingebung, als solche zu erkennen. Wenn immer es wieder passiert, daß diese Eingebung uns warnt, nicht das Negative auszusprechen, was auf unserer Zunge liegt, und wir dann doch genau dieses aus unserem Munde herauslassen, dann sollten wir darüber nachdenken und meditieren. Wenn wir diesem Warnlicht nicht gefolgt sind und doch das Negative ausgesprochen haben, sollten wir daraufhin nicht aufgeben. Wir sollten einfach Gott um Verzeihung bitten und uns im Herzen vornehmen, auf dieses Warnlicht mehr zu achten, es zu respektieren und zu versuchen, sofort darauf zu reagieren und Gott für das Warnlicht danken.

Und dieses ist nur der Anfang. Am Anfang lassen wir uns von unserem Geist leiten, unsere Zunge zu beherrschen. Doch dann gehen wir weiter und lassen uns von unserem Geist in allen Dingen des Lebens leiten. Wir erlauben nicht mehr unserer Zunge uns zu beherrschen, sondern wir beherrschen unsere Zunge. Wir erlauben nicht mehr unserem Körper uns zu beherrschen, sondern wir beherrschen unseren Körper. Wir erlauben nicht mehr unserm Geld uns zu beherrschen, sondern wir beherrschen unser Geld; unkontrolliertes Geldausgeben hat ein Ende und wir bestimmen, wann Geld ausgeben wird, wir entscheiden das und wir widersetzen uns dem Teufel, wenn er uns drängt wieder etwas zu kaufen, was wir gar nicht brauchen; aber wir widerstehen ihm auch wenn wir das umgekehrte Problem haben und alles Geld horten wollen, dann fangen wir an, Geld an Arme zu geben und lösen uns von der Gier nach mehr Geld. Wir lösen uns von der Beherrschung durch den Teufel und wir tun es mit der Hilfe und Leitung des Heiligen Geistes.

Paulus befiehlt uns in Galater 5,16: "Laßt euch vom Geist leiten, so werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht vollbringen." Wir werden dann ein erfolgreiches Leben führen und Sünde wird wegfallen. Erst wenn wir uns von unserem Geist leiten lassen, werden wir Söhne Gottes - Römer 8,14: "Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, die sind Gottes Kinder."

Und Gott wird uns führen (Sprüche 3,5-6): "Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlaß dich nicht auf deinen Verstand; sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen."

Wir lernen dieser inneren Stimme, der Stimme des Herzens, der Eingebung, der Stimme unseres Geistes, dem Unterbewußtsein, der inneren führenden Stimme, der Intuition, dem Gewissen, diesem unseren Geist der zu uns spricht, zu gehorchen. Mit dieser Fähigkeit werden wir in jeder Situation in unserem Leben wissen, was wir tun müssen.

Wir sind hiermit zum Kern eines erfolgreichen, christlichen Lebens vorgestoßen. Der erfolgreiche, siegreiche Christ ist mit dem Heiligen Geist erfüllt, sein Geist ist bewohnt vom Heiligen Geist. Er läßt sich von seinem Geist führen, von seinem eigenen Geist der von Geist Jesu beseelt ist. Diese Führung läßt ihn seine Zunge beherrschen, er beherrscht seine Zunge und somit seinen ganzen Körper und alle Umstände seines Lebens. Da seine Zunge von Gott kontrolliert ist, beherrscht er die Kunst des Schweigens, er kann jederzeit aufhören zu reden. Er hat die Fähigkeit, sich falscher Worte zu enthalten. Da er jederzeit aufhören kann, zu reden, kann er falsche Worte vermeiden. Durch das Studium des Wortes spricht er Gottes Wort und seine Sprache stimmt mit Gottes Geboten überein. Er bekennt das Wort Gottes. Er spricht die Sprache die auch Gott spricht. Das Wort Gottes ist letzte Instanz in seinem Leben. Er hat die Fähigkeit, richtig zu sprechen. Und damit hat der den Schlüssel zum erfolgreichen Glauben. Glauben und sprechen gehören zusammen; da er richtig spricht, kann er richtig glauben und ihm ist alles möglich.

 

7.5 Das eigentliche Schlachtfeld ist unser Verstand

Wir wollen uns hier Gedanken über unseren Verstand machen. Unser Verstand ist ein Teil unserer Seele; mit ihm denken wir. Unser Verstand ist unser eigentliches Schlachtfeld; wenn wir es lernen, unseren Verstand zu beherrschen, könne wir immer siegreich sein. Mit unserem Willen können wir bestimmen, was unser Verstand denkt. Dieses ist eine außerordentlich wichtige Erkenntnis. Viele Menschen haben einfach nie darüber nachgedacht, daß sie es völlig in der Hand haben, über was sie nachdenken wollen. Oft denken wir einfach, was uns in den Sinn kommt. Wir lassen unseren Gedanken freies Spiel; wir lassen sie wandern; wir hängen unseren Gedanken nach. Aber wir haben auch einen Willen; mit ihm können wir entscheiden, mit unserem Nachdenken über eine bestimmte Sache einfach aufzuhören. Mit unserem Willen haben wir die Fähigkeit zu entscheiden, jetzt über eine andere Sache nachzudenken. Wir können Kontrolle über unsere Gedanken ausüben; wir können mit unseren Gedanken machen, was wir wollen; was unser Wille will.

Wenn wir über des Teufels Gedankenvorschläge nachdenken, können wir damit weitermachen; wir brauchen es aber nicht, wir können damit aufhören und unser Wille kann entscheiden, jetzt über Gott und sein Wort nachzudenken. Wenn wir Gedanken der Furcht denken, kann unser Wille dieses unterbrechen und entscheiden, daß wir jetzt über unseren Gott nachdenken, der uns beschützt, der seine Engel um uns herum eingesetzt hat und der keine Waffe, die man gegen uns schmiedet, erfolgreich sein lassen wird.

Wenn der Teufel uns negative Gedanken über eine Person eingibt, der wir am Dienstag vergeben haben, können wir diese Gedanken freudig aufnehmen. Wir erinnern uns wieder an Montag, als diese Person uns einfach überfuhr und uns behandelte, als ob wir noch zum Kindergarten gingen.

Der Teufel kam einfach in unser Denken, legte diesen Gedankenbaustein bei uns ab und verschwand schnell wieder. Wir haben natürlich keine Ahnung, daß es der Teufel war. Mit diesem Baustein fangen wir an zu spielen, wir schmeißen ihn nicht raus, nein, im Gegenteil, wir gucken ihn uns gut ans. Wir können uns ja so gut an die Situation erinnern. Der Teufel ist natürlich ermutigt über diesen Erfolg und kommt schnell noch einmal. Diesmal hat er einen Arm voll von Steinen. Ja, jetzt können wir richtig anfangen, zu bauen. Diese Person hat ja nicht nur uns am Montag wie nichts behandelt, diese Person hat ja auch diese andere unangenehme Eigenschaft und eigentlich hat sie ja eine ganze Menge Charakterschwächen. Diesen Erfolg muß der Teufel natürlich ausbauen und so kommt er mit einer ganzen Schubkarre von Bausteinen. Jetzt fangen wir erst richtig an. Diese Person ist ja so unmöglich, da müßte man ja einfach was dagegen tun und die verschiedensten Möglichkeiten werden durchgespielt. Der Teufel merkt schon, daß für ihn die Arbeit jetzt richtig los geht und so kommt er mit einem ganzen Lastwagen voll mit Backsteinen und nicht nur das, es hängt auch noch ein Anhänger dran, voll geladen mit Sand, Zement und einer Mischmaschine und fünf Maurer sitzen oben drauf. Und kurz darauf fangen die Mauern an zu wachsen und bald wird ein richtiges Bollwerk sichtbar, eine starke Festung. Mit diesem Material können wir natürlich richtig weitermachen; ein richtiger Plan wird durchdacht, wie wir dieser Person mal richtig unsere Meinung sagen werden, ihr entgegentreten werden. Wenn wir sie das nächste mal sehen, werden wir ihr Bescheid sagen; so etwas kann man mit uns doch nicht machen.

Diese Geschichte kann durchaus weitergeführt werden und die Ergebnisse sind die folgenden: Zorn, Haß, Beleidigung, Streit, Schlägerei, Körperverletzung, Totschlag, Mord. Mord fängt mit einem Gedanken an, mit dem ersten Gedankenbaustein.

Hören wir uns noch einmal an was Jesus hierzu zu sagen hatte: "Was zum Munde eingeht, das verunreinigt den Menschen nicht; sondern was vom Munde ausgeht, das verunreinigt den Menschen." (Matthäus 15,11). "Merket ihr noch nicht, daß alles, was zum Munde eingeht, das geht in den Bauch und wird durch den natürlichen Gang ausgeworfen? Was aber vom Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das verunreinigt den Menschen. Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung. Das sind Stücke, die den Menschen verunreinigen. Aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht" (Mt 15,17-20). In unserem Herzen, in unserem Denken fängt die Unreinheit hat, hat der Mord seinen Ausgangspunkt.

Zu einer richtigen Festung gehören ja auch Verteidigungs- und Angriffswaffen; der modernen Aufrüstung sind keine Grenzen gesetzt. Der Teufel wird uns schon für alle seine Pläne richtig vorbereiten, so daß wir seine Werke wie Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugenausagen und Verleumdungen auch richtig ausführen können.

Der Teufel nimmt die ganze Gedankenmalerei auf einen Videofilm auf. Und wenn er uns in der richtigen Laune antrifft, dann drückt er nur auf den Knopf und alles läuft von alleine ab. Und am Ende wird noch ein neuer Akt hinzugewoben. Er hat uns. Wir reagieren auf Knopfdruck.

Und so hat der Teufel eine ganze Videobibliothek zur Hand. Filme für Unversöhnlichkeit, für Furcht, für Krankheit, für Armut, für Unwissenheit, für Niedergeschlagenheit, für Mißerfolg, für Niederlagen, für die Idee, daß wir unbeliebt sind. Für jede Situation hat er seinen Vorschlag - Finsternis. Er drückt nur den richtigen Knopf und wir lehnen uns in den Sessel zurück und genießen die Vorführung. Wir reagieren auf den Fingerdruck des Teufels.

Wir wollen die Geschichte von der Unversöhnlichkeit noch einmal von vorne aufnehmen. Wir denken über diese Person nach, die uns am Montag "beleidigt" hat und der wir am Dienstag vergeben haben. Als wir so richtig dabei sind uns in diese Geschichte hineinzusteigern und der Film des Teufels vor unseren geistigen Augen abläuft, werden wir unterbrochen. Unser Geist hat uns unterbrochen. Wir haben es gelernt, auf unsere innere Stimme zu hören. Unser Wille entscheidet, diese Gedankengänge abzubrechen und uns auf Dienstag zu konzentrieren. Am Dienstag hatten wir dieser Person vergeben. Wir hatten eine Entscheidung gefällt, dieser Person zu vergeben. Diese Entscheidung war in vollem Bewußtsein gemacht worden; wir wußten, daß es eine Glaubenssache ist. Wir wissen, daß wir zu dieser Entscheidung stehen, daß sich seit Dienstag nichts geändert hat, daß wir dieser Person vergeben haben. So, was passierte denn eigentlich? Der Teufel gab uns diesen ersten Gedanken, um uns von unserer Dienstagsentscheidung abzubringen. Er wollte uns dazu bringen, daß wir etwas Negatives über diese Person sagen und damit unser Wort brechen, unser Dienstagsentscheidung zerstören. Er wollte für sich eine Festung in unserem Denken erbauen, ein Bollwerk, das so leicht nicht zu erobern ist. Je länger wir darüber nachdenken, über des Teufels Gedankenvorschläge meditieren, je stärker wird diese Verteidigungsanlage werden, je schwerer wird es für uns, den Teufel rauszuschmeißen. In unseren Gedanken ist es also, wo wir zu kämpfen haben, wo uns der Teufel angreift.

Wir wollen hier noch einmal 2. Korinther 10,4-5 durchlesen: "Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen; wir zerstören damit die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken unter den Gehorsam Christi."

Wenn uns unser Geist in unserem negativen Denken unterbricht, dann müssen wir diese Gedankengebäude, diese Befestigung, niederreißen. Es spielt keine Rolle, ob es erst ein Gedankenbaustein ist oder schon ein paar Millionen. Wir reißen es nieder. Wir tun es dadurch, daß wir dieses negative Denken gefangen nehmen und unser Denken so ausrichten, daß es Christus gehorsam ist. Wir erinnern uns an unsere Dienstagsentscheidung und bleiben bei ihr. Gut ist es auch, dem Teufel mit Worten zu begegnen. Wir könnten zum Beispiel sagen: "Teufel, am Dienstag habe ich dieser Person vergeben und dabei bleibt es."

Der Teufel ist ungläubig, er glaubt nicht. Nach ein paar Tagen glaubt er die richtige Gelegenheit sei gekommen. Er drückt den Knopf und der Film fängt an abzulaufen. Wir aber reagieren sofort und sagen: "Teufel, ich habe dir schon einmal gesagt, daß ich dieser Person vergeben habe. Wenn du mit dieser Sache noch einmal kommst, werde ich anfangen, für diese Person zu beten."

Nach ein paar Tagen ist er wieder da und wir fangen an, einen Segen für diese Person zu erbitten. Jetzt wird der Teufel es sich schon recht überlegen, ob er noch einmal kommen wird.

Wenn wir diesen Prozeß verstehen, werden wir auch sehen, daß diese Prinzipien auch für große Probleme gelten, für Probleme die vielleicht seit unserer Kindheit in uns arbeiten und ihre Zerstörungskraft einsetzen. Wenn wir von solch einer Sache vom Teufel seit vielen Jahren zerfleischt werden, dann tun wir auch hier das Gleiche, um davon innerlich geheilt zu werden: wir vergeben. Es ist eine Entscheidung die wir treffen. Und vielleicht ist es eine gute Idee den Tag, das Datum, und die Stunde aufzuschreiben und danach den Teufel einfach darauf zurückzuverweisen und jede weitere Diskussion darüber abzulehnen. Wir werfen den Teufel einfach aus unserem Denken heraus, jedesmal wenn er wieder davon anfängt. Wir reißen dieses hohe Gedankengebäude nieder, denn es will sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen, wir aber lassen das nicht zu, sonder nehmen alles Denken gefangen, so daß es Christus gehorcht.

Der Mann der am Dienstag Vergebung übte, war unser erstes Beispiel. Das Problem aus der Kindheit war unser zweites. Wir wollen jetzt noch ein drittes Beispiel nehmen, ein weiteres Gebiet wo Zerstörung stattfinden kann, Zerstörung durch Fehlen von Vergebung. Eine Person hat eine Abneigung gegen die politischen Ansichten von jemand. Es könnte auch gegen eine ganze Gruppe von Leuten sein. Es könnte gegen eine politische Partei sein. Es könnte gegen eine Ideologie sein, gegen ein politisches Denksystem das weltweit besteht. Er mag vielleicht diese ganze Art des Denkens nicht. Es geht bei ihm vielleicht noch weiter. Er haßt vielleicht nicht nur was diese Leute denken und tun, er haßt vielleicht diese Leute selbst. Und der Teufel nutzt dies eine ganze Serie von Videos bei vielen passenden Gelegenheiten ablaufen zu lassen. Und dies zerstört diese Person. Und diese Zerstörung ist nicht nur eine geistige Sache, sondern erfaßt seinen Körper. Solche Menschen können ernsthaft krank werden, sterben zu früh, und sterben einen furchtbaren Tod, sterben an einer unheilbaren Krankheit. So etwas zu sehen ist recht tragisch. Hüten Sie sich vor solchen Einstellungen. Fallen Sie nicht in solch eine Falle des Teufels.

Vergessen Sie diese drei Beispiele nicht: Der Mann der am Dienstag vergab, ein alltägliches Vorkommen; das Kindheitsproblem, ein Problem das so manchen Psychiater beschäftigt; und die Person die von ihrem politischen Haß zerfressen wird.

Wir wollen aber zurück zu unserem ersten Beispiel kommen. Wir wollen die Geschichte noch einmal am Anfang aufnehmen. Der Teufel kommt mit seinem ersten Gedankenbaustein. Diesmal ist er etwas raffinierter. Er sagt: "Du hast dieser Person ja am Dienstag vergeben, aber das war ja gar nicht echt, du bist ja eigentlich ein Heuchler, das waren nur Worte, in deinem Herzen ist ja doch Haß und Mord, du kannst Leuten gar nicht vergeben, du bist im Grunde genommen ein schlechter Mensch." Dieses ist ein ganz gewöhnlicher Angriff des Teufels. Er benutzt genau die gleiche Methode, wenn er jemanden einreden will, daß er viel zu schlecht ist, daß Gott ihn gar nicht will. Diese Methode benutzt der Teufel auch, wenn es um Heilung geht, wenn es um finanzielle Mittel geht, um Einsamkeit usw.

Unsere Antwort muß hier klipp und klar sein: Wir berufen uns auf das Wort Gottes. Genau wie Jesus sagen wir: "Es steht geschrieben: Wenn ich Jesus als Herrn bekenne und an seine Auferstehung glaube (Römer 10,9-10), bin ich gerettet. Ich lasse mir vom Teufel nichts einreden und meine Gefühle haben damit nichts zu tun. Ich bin gerettet. Ich bin Christ. Ich weiß, daß ich aus meiner eigenen Kraft nichts kann, aber ich vermag alles durch Jesus Christus, der mir Kraft gibt (Philipper 4,13)."

Oder wir sagen: "Teufel, in 1. Johannes 1,9 steht geschrieben: Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht. Ich habe zwar gestern gesündigt, aber ich habe danach Gott diese Sünde bekannt und ich weiß, daß er mir vergeben hat, denn sein Wort sagt es. Gott hat mir vergeben und ich lasse mir von dir keine Sünde einreden."

Es ist also eine Glaubenssache. Hier zeigt es sich, ob wir Gottes Wort glauben. Hier haben wir einen Fall, wo wir unseren eigenen Glauben messen können.

Wenn wir Christ werden, treffen wir eine Entscheidung. Und bei dieser Entscheidung bleiben wir. Wir lassen uns nicht von Gefühlen beeinflussen und nicht von Zweifeln beeindrucken.

Genau so ist es, wenn wir uns entschieden haben, dieser Person zu vergeben. Wir haben eine Entscheidung getroffen, wir bleiben bei dem, was wir gesagt haben. Wir sind glaubwürdig. Es ist für uns eine Sache des Glaubens. Unser Wort steht auf dem Spiel. Wir haben dieser Person vergeben und wenn negative Gedanken über diese Person zu uns kommen, dann nehmen wir dieses Denken gefangen, so daß es Christus gehorcht (2 Korinther 10,5).

Wir müssen also unseren Verstand unter Kontrolle halten. Unser Denken darf uns nicht kontrollieren. Wir kontrollieren unser Denken.

Weltliche Gedanken, Gedanken die vom Teufel kommen, werfen wir raus und wir denken über Gedanken nach, die von unserem Geist kommen. Der Geist kann uns um so mehr göttliche Gedanken geben, je mehr er davon hat. Unser Geist muß also mit Gottes Wort gefüttert werden. Je mehr vom Wort in uns ist, je mehr wird unser Geist unseren Verstand vorschlagen, über das Wort nachzudenken. Wenn dann der Teufel mit seinen Vorschlägen kommt, scheuchen wir ihn weg. Wir können den Teufel nicht daran hindern, uns Gedanken einzugeben, wir brauche jedoch diese Gedanken nicht auszuspinnen. Wir können es nicht verhindern, daß ein Vogel über unseren Kopf fliegt, wir brauchen es jedoch diesem Vogel nicht erlauben, daß er ein Nest auf unserem Kopf baut. Wenn immer der Teufel in unseren Verstand hinein sendet, schalten wir einfach auf eine andere Wellenlänge um, wir wechseln den Kanal.

Unser Sprechen und unser Handeln wird sehr davon abhängen, was wir denken. Je mehr wir über das weltliche System nachdenken, je mehr werden wir darüber sprechen und unser Handeln wird auch dementsprechend sein. Unser Denken muß also davon wegkommen.

Wir müssen unser Denken erneuern: über das Wort nachzudenken. Und um dieses zu erreichen, schlagen wir folgendes Bekenntnis vor:

Mein persönliches Bekenntnis:

Gott beherrscht mein Denken

Das Wort ist ganz nah bei mir, es ist in meinem Mund und in meinem Herzen, ich kann es halten (5 Mose 30,14).
Ich bringe mich selbst als lebendiges und heiliges Opfer dar, das Gott gefällt; das ist für mich der wahre und angemessene Gottesdienst. Ich gleiche mich nicht dieser Welt an, sondern wandelte mich und erneuere mein Denken, damit ich prüfen und erkennen kann, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist (Römer 12,1-2).
Ich nehme alles Denken gefangen, so daß es Christus gehorcht (2 Korinther 10,5).
In meinen Gedanken komme ich nicht von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus ab (2 Korinther 11,3).
Ich erneuere meinen Geist und Sinn (Epheser 4,23).
Ich richte meinen Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische (Kolosser 3,2).
Ich denke an die Worte, die von den heiligen Propheten im voraus verkündigt worden sind, und an das Gebot des Herrn und Retters, das unsere Apostel uns überliefert haben (2 Petrus 3,2).

Wir denken an Gottes Worte, über sie denken wir nach. Wir denken nicht über das nach, was uns der Teufel vorschlägt. Wir erlauben dem Teufel nicht, daß er das Denken für uns tut. Wir übernehmen also die Verwaltung und Aufsicht über unsere Gedanken. Wir bestimmen, was wir mit unseren Gedanken mache.

Und was ich denke, das sage ich und das werde ich. Je mehr ich wie Gott denke, je mehr spreche ich sein Wort und je mehr werde ich wie er.

Wenn immer schlechtes Denken mich gefangen nehmen will, zitiere ich Gottes Wort und denke über das Wort nach. Jedem schlechten Gedanken setze ich einen göttlichen Gedanken entgegen. Jedem schlechten Gedanken mache ich ein Ende, er kann deshalb nicht zur Tat werden. Wenn ich sündige Gedanken besiegen kann, werde ich keine Probleme mit Sünde haben. Unser eigentliches Schlachtfeld ist unser Denken.

Nun diese Probleme, mit unseren Gedanken fertig zu werden, betreffen nicht nur unerfahrene Christen. Sogar Jesus hatte, als er in der Wüste fastete, damit zu kämpfen und erfolgreiche, weltweit bekannte Christen haben denselben Kampf zu führen.

Wir wollen uns ein weiteres Beispiel ansehen. Ein erfolgreicher Evangelist denkt über seine Arbeit nach und der Teufel zeigt ihm, daß in all seinen Zusammenkünften und bei all seinen Begegnungen mit Menschen sehr viel Kranke mit den verschiedensten Krankheiten geheilt wurden, daß aber niemals ein Blinder geheilt wurde. Das Ziel des Teufels ist es natürlich, diesen Mann soweit zu bringen, daß er diesen Mangel bekennt: daß er ihn in seinem Denken nicht zurückweist, sondern ihn aufnimmt und schließlich ausspricht und dann wirklich hat, was er denkt und was er sagt.

Dieser Evangelist nimmt diesen Gedanken aber auf und denkt viel darüber nach. Er versucht herauszufinden, warum dieser Mangel besteht. Er kann keine richtige Antwort finden und akzeptiert diesen Mangel und hofft, daß irgendwann auch einmal ein Blinder geheilt werden wird, wenn er betet. Er hat die Gelegenheit mit einer Gruppe richtiger bibelhungriger Menschen zu sprechen und er spricht über seine Erfahrungen mit den Gaben des Geistes und erwähnt auch, daß in seiner Arbeit niemals eine blinde Person geheilt wurde. Der Teufel hat gesiegt. Der Evangelist wollte einfach ehrlich sein, und er wollte Leute, die die gleichen Interessen wie er hat, an seiner Erfahrung teilnehmen lassen. Er wollte sagen, daß er so erfolgreich auch nicht ist, daß Gott ihn in manchen Gebieten nicht benutzt. Vielleicht hoffte er auch, eine Erklärung von den Zuhörern zu bekommen. Der Teufel hatte gesiegt, er hatte eine Festung gebaut, der Evangelist hatte sie nicht geschliffen.

Die Folge davon ist, daß der Evangelist sein zukünftige Arbeit eingeschränkt hat und daß er in Zukunft keinen Erfolg haben wird, wenn er für Blinde beten wird, denn er glaubt ja nun, daß sein Beten für Blinde erfolglos ist.

Was aber noch wichtiger ist, ist daß dieser Evangelist alle seine Gebete, die er in der Vergangenheit für Blinde Menschen ausgesprochen hat, aufgehoben hat. Mit seinen Worten: "In meiner Arbeit ist noch niemals ein Blinder geheilt worden" hat er bekannt, daß er diesen Gebeten nicht mehr glaubt oder vielleicht sogar, daß er diese Gebete von Anfang an nie geglaubt hat. Er hat all seine Gebete für Blinde null und nichtig gemacht. Er hat nicht erkannt, daß der Teufel ihn getäuscht hat und sicherlich sogar zu ihm gelogen hat. Denn der Evangelist weiß ja gar nicht, was nach dem Gebet passiert. Eine blinde Person kann ja zu ihm kommen und er betet für diese Person das Gebet des Glaubens und die blinde Person glaubt selbst nicht, der Glaube kommt allein von dem Evangelist. Nach dem der Evangelist gebetet hat, geht die Person weg und es hat den Anschein, daß nichts passierte. Am nächsten Morgen ist jedoch die ehemalig blinde Person sehend, sie ist geheilt. Der Evangelist ist weitergereist und hat niemals von dieser Heilung gehört. Und andere Blinde haben vielleicht langsam ihr Sehvermögen erhalten, vielleicht wurden sogar viele Blinde, für die dieser Evangelist gebetet hatte, sehend.

Und alle diese Personen behielten ihre Heilung. Doch nun plötzlich gewinnt der Teufel diese Schlacht im Verstande des Evangelisten. Er hat den Evangelisten besiegt und es kann sein, daß einige dieser Geheilten ihre Heilung verlieren, da sie vom Glauben dieses Mannes abhingen.

Wenn wir also das Gebet des Glaubens beten und es sieht so aus, als ob nichts geschieht, dürfen wir nicht viele Jahre später sagen oder schreiben, daß jemand nicht geheilt wurde. Erstens könnte dieses falsche Bekenntnis dazu führen, daß Personen ihre Heilung verlieren und zweitens zeigt es dem der es hört oder liest, daß wir nicht glaubten oder zumindest, daß wir nicht mehr glauben.

Die Schlacht in unserem Verstand ist also niemals zu Ende. Wenn wir einmal angefangen haben zu glauben, können wir später nicht damit aufhören. Eine Schlacht kann auch noch nach vielen Jahren verloren gehen.

 

7.6 Unzuverlässigkeit, Klatschen, Lügen

Wenn immer wir etwas sagen, was nicht richtig ist, untergraben wir unseren Glauben. Wir werden uns selbst gegenüber unglaubwürdig. Wir wissen ganz einfach, daß wir unseren eigenen Worten nicht trauen können, ganz abgesehen davon, daß andere das auch feststellen. Wenn unsere Worte nicht richtig sind, ist auch unser Glaube nicht in Ordnung.

Wenn wir Versprechungen nicht halten, stehen wir nicht zu unserem Wort. Leute halten uns nicht für zuverlässig, wir werden unglaubwürdig. Sie glauben uns nicht mehr, wenn wir das nächste mal etwas versprechen. Unser Wort hat für sie einen niedrigen Wert. Sie messen unseren Glauben an unseren Worten. Wenn wir etwas versprechen und es dann nicht halten, ist unser Glaube klein und wenn wir etwas bekennen, sagen wir, wir bekennen, daß wir gesund sind, werden wir auch diesen unseren Worten nicht glauben und es werden einfach Worte sein; aber in unserem Herzen werden wir nicht glauben, denn in unserem Herzen wissen wir, daß auf unsere Worte kein Verlaß ist.

In Psalm 15 Vers 1 fragt David: "Herr, wer wird wohnen in deiner Hütte? Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge?" Und David zählt dann Qualifikationen dafür auf. Im vierten Vers finden wir eine dieser Qualifikationen, eine die etwas mit unserer Zuverlässigkeit im Sprechen zu tun hat: "Wer sein Versprechen nicht ändert, auch wenn es ihm Schaden einbringt."

Es geht hier darum, daß wenn wir jemanden unser Wort gegeben haben, wir es nicht verändern, auch wenn es uns schadet. Wir wollen ein Beispiel betrachten. Bevor eine Fahrt beginnt, unterhalten wir uns mit anderen und jemand lädt uns zu einer Tasse Kaffee nach der Fahrt zu deren Heim ein. Wir sagen zu und bedanken uns für die Einladung. Die Fahrt beginnt und nach einiger Zeit ändern wir unsere Meinung, uns fällt ein, was wir nach der Fahrt lieber tun würden. Vielleicht sind wir auch müde geworden und wollen uns lieber ausruhen. So nach der Fahrt sprechen wir mit dieser Person, entschuldigen uns und erzählen ihr, daß wir doch nicht zur Tasse Kaffee mitkommen wollen, weil wir müde sind.

Wüßten wir, wie wichtig es ist, zu unseren Worten zu stehen, hätten wir unsere Müdigkeit beiseite geschoben und wären mitgegangen. Die andere Person fühlt sich enttäuscht und wenn sie sich des dahinterstehenden Prinzips bewußt ist, weiß sie eine Menge über unser Glaubensniveau. Das Gesetz Mose spricht ausführlich über solche Eide und Selbstverpflichtungen; es wird zu einer wichtigen Sache, wenn wir wissen, welchen Einfluß unsere Worte haben. In 4. Mose 30,3 finden wir zum Beispiel: "Wenn jemand dem Herrn ein Gelübde tut oder einen Eid schwört, daß er seine Seele verbindet, der soll sein Wort nicht aufheben, sondern alles tun, wie es zu seinem Munde ist ausgegangen."

Und in den danach folgenden Versen und auch in Sprüche 6,1-5 erfahren wir etwas darüber, was wir tun müssen, wenn wir ein unbedachtes Versprechen rückgängig machen wollen.

Es ist vielleicht ein überlegenswertes Ziel, es sich abzugewöhnen, Versprechungen zu machen und nur dann anderen etwas zu versprechen, wenn wir es uns gut überlegt haben. Zu oft machen wir eine Versprechung ohne richtig geplant und vorbereitet zu haben. Es wird zu einer schlechten Angewohnheit. Wir geben unser Wort zu leichtfertig. Oft tun wir es auch, um nett zu erscheinen oder um aus einer Situation schnell und leicht herauszukommen. Wir unterhalten uns mit jemanden, haben es aber eilig und beim Verabschieden sagen wir: Ich komme sie in den nächsten Tagen mal besuchen. Aber eigentlich ist es für uns nur eine Formel, um einen reibungslosen Abschied zu erreichen. Und in den nächsten Tagen wird aus dem Besuch nichts, wir vergessen es oder haben es nie richtig vorgehabt. Unser Wort ist wertlos geworden. Die andere Person mag diese Versprechung vielleicht auch nicht all zu ernst genommen haben, aber es kann auch sein, daß sie sie sehr ernst nahm. Denken wir an eine einsame Person, sie mag vielleicht auf diesen Besuch warten, vielleicht hat sie sich sogar darauf vorbereitet und wenn wir dann nicht kommen, ist es eine richtige Enttäuschung.

Wollen wir stark im Glauben werden, müssen wir aufhören, unser eigenes Wort zu brechen. Wenn wir unser Wort brechen, zerstören wir unseren Glauben. Unser Wort sollten wir nicht brechen, unser Versprechen sollten wir nicht ändern, wir sollten eher einen Schaden in Kauf nehmen.

Schlimmer ist es mit Klatschen, Verleumdungen, übler Nachrede. Der dritte Vers in Psalm 15 lautet: "Wer mit seiner Zunge nicht verleumdet und seinen Nächstem kein Arges tut und seinen Nächsten nicht schmäht."

Daß wir nicht klatschen sollen, nicht etwas Schlechtes über unsere Mitmenschen erzählen sollen, wissen wir. Es ist eine schlechte Eigenschaft und eine Sünde, aber es hat auch etwas mit unserem Glauben zu tun.

Wenn ich einem Bekannten ein Gerücht über eine dritte Person erzähle, kann mein Bekannter folgen Schlüsse ziehen: Ich habe etwas Negatives gehört und habe es so interessant gefunden, daß ich es weiter erzähle. Hätte ich mich vom Heiligen Geist leiten lassen, hätte ich erkannt, daß sich hinter dem Negativen ein menschliches Bedürfnis oder Mangel verbirgt. Ich hätte etwas dagegen unternommen, ich hätte die Lösung zu diesem Problem gebetet oder direkt etwas unternommen. Hätte ich gebetet und geglaubt, daß es geschieht, hätte ich nachher nicht mehr das Problem bekannt und ausgesprochen - geklatscht. Mein Bekannter kann also sehen, daß ich entweder nicht gebetet habe oder wenn ich gebetet habe, daß ich es ohne Glauben getan habe.

Wenn wir klatschen und schlecht über andere reden, zeigen wir damit einem glaubensmessenden Beobachter, daß unser Glaubensniveau recht niedrig ist. Und wenn solch ein Beobachter nicht zugegen ist, wird zumindest Gott es merken und unbewußt wir selbst auch. Klatschen ist auch ein Zeichen von mangelnder Liebe und von mangelnder Vergebung. Hätten wir einer Person vergeben, würden wir nicht mehr über das Geschehene reden.

Auch können wir nicht für eine Person beten und dann am nächsten Tag schlecht über diese Person reden. Damit beweisen wir nur, daß unser Gebet ohne Glaube gesprochen wurde.

Wenn wir klatschen, können wir keinen Glauben haben: "Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist." (Galater 5,6).

Wenn in unserer Anwesenheit geklatscht wird, dann sollten wir dieses Klatschen als solches erkennen und identifizieren. Falls wir beim Zuhören nicht erkennen, daß es Klatsch ist, laufen wir Gefahr, daß wir es nur als interessante Information betrachten und es als solche weitergeben.

Der Schaden, der durch üble Nachrede angerichtet werden kann, wird in Sprüche 11,11-13 ausgedrückt: "Durch den Segen der Frommen wird eine Stadt erhoben; aber durch den Mund der Gottlosen wird sie zerbrochen. Wer seinen Nächsten schändet, ist ein Narr; aber ein verständiger Mann schweigt still. Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiß; aber wer eines getreuen Herzens ist, verbirgt es."

Viele Dinge sagt man einfach nicht, wenn sie auch die "Wahrheit" sind. Wenn etwas wahr ist, bedeutet es noch lange nicht, daß wir darüber sprechen müssen.

Wenn uns jemand etwas anvertraut, ein Geheimnis preis gibt, sollten wir dies bewahren. Es kann zu einer schlechten Angewohnheit werden, wenn uns jemand um Rat fragt, diesen Fall später anderen mitzuteilen. Auch kann ein solches Diskutieren unseren Glauben unwirksam machen, ganz einfach dadurch, daß wir wieder das Problem aussprechen.

In Epheser 4,25 sagt Paulus: "Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir untereinander Glieder sind." Ein Mensch der lügt, kann einfach nicht stark im Glauben sein. Einem Lügner glaubt man nicht. Lügen und Glauben widersprechen sich. Ein Lügner kann seinen eigenen Worten nicht glauben und wird deshalb immer glaubensschwach sein.

Aber die Wahrheit zu sagen, hat auch noch eine tiefere Bedeutung. Wenn wir richtig glauben, können wir nicht mehr das Problem bekennen, es wird für uns eine Lüge, wenn wir wissen, daß die Lösung die Wahrheit ist. Wenn wir wirklich Christen geworden sind, wissen wir, was wir in Christus sind und was wir in Christus haben und alles Negative wird zu einer Lüge und wir können es nicht mehr aussprechen.

Im Nachfolgenden wollen wir einige solcher Lügen aufführen: Unsere Kinder werden immer krank, wenn wir auf Urlaub gehen. Krebs liegt bei uns in der Familie. Das scheint sich in eine richtige Grippe zu entwickeln. Unsere Tochter ist allergisch. Ich habe eine Menge Probleme mit den Zähnen. Der wird den Unfall wohl kaum überleben. Die holt sich das immer im Kindergarten. Ich kriege immer Halsschmerzen, wenn ich viel rede. Mit unserer Oma geht es jetzt auch zu Ende. Ich habe schon seit Jahren Rheuma.

Wenn ich Gott und sein Wort akzeptiert habe, dann habe ich auch Verse wie diese akzeptiert: "Durch seine Wunden seid ihr geheilt" (1 Petrus 2,24) und "Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten" (Jakobus 5,15) und dann sind all die im vorigen Paragraph aufgeführten Aussprüche Lügen und die Schrift ist die Wahrheit und sie ist es die ich aussprechen sollte und glauben sollte. Wir haben hier mal Aussprüchen von dem Gebiet der Gesundheit herausgenommen, aber es ist nur eins von vielen. Ein anderes Gebiet ist materielles Wohlergehen und da sind Aussprüche wie die folgenden Lügen:

Das kann ich mir nicht leisten. Mitten im Monat ist mein Geld immer alle. Mit meinem Betrieb geht es bergab. Ich habe kein Geld. Aus unseren Schulden werden wir wohl nie raus kommen. Unsere Angestellten stehlen immer. Das ist zu teuer.

Auch dieses sind alles Lügen, denn es steht geschrieben: "Mein Gott aber wird euch durch Christus Jesus alles, was ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit schenken" (Philipper 4,19).

Ein weiteres Gebiet ist Furcht: Ich befürchte das Schlimmste. Was wird bloß aus unserem Sohn? Ich habe Angst, zu fliegen. Haben sie nicht Angst, wenn ihre Tochter so weit weg fährt? Wenn ich nur das Wort Spinne höre, bin ich schon am laufen. Ich habe Angst, allein nachts rauszugehen. Wenn ich nur daran denke, wird mir schon ganz übel. Vor dem Tag fürchte ich mich schon.

All dies sind Lügen, denn "Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit" (2 Timotheus 1,7). Dieser Vers ist die Wahrheit und wenn er die Wahrheit ist, dann können all unsere ängstlichen Bekenntnisse nur Lügen sein, Aussagen sein, die den Teufel verherrlichen.

Und was mich selbst betrifft, sind all diese Aussagen eine Verherrlichung des Schlechten in meinem Leben. Ich schaffe mit diesen meinen Worten immer wieder dieses Bestehen der Frucht. Solange ich mit solchen Aussagen fortfahre, stabilisiere ich diese negative Situation. Und je länger ich es tue, je größer wird diese Festung, dieses Bollwerk, in meinem Leben. All dies was ich sage und was ich glaube wird Wirklichkeit und bestimmt mein Leben. Ich kreiere immer wieder neue Ängste und mein Gedankengebäude Angst wird immer größer und beeinflußt immer mehr mein Leben negativ.

Wir wollen uns nun noch schlechte Bekenntnisse - Lügen - ansehen, die von vielen anderen Gebieten kommen: Ich habe keine Zeit zum Bibellesen. Mein Chef mag mich nicht. Ich weiß nicht, ob das Gottes Wille ist. Ich kann mir so schlecht Namen merken. Zum studieren reicht's bei mir oben nicht. Vor vielen Leuten kann ich nicht sprechen. Morgens finde ich nie aus dem Bett. Unser Junge kommt nicht richtig mit in der Schule. Ich werde immer gestört und werde müde, wenn ich die Bibel lese.

Über die Jahre unseres Lebens haben wir uns so viele falsche Redewendungen angewöhnt, daß wir unser ganzes Leben und das der Menschen um uns herum, besonders das der Menschen in unserer Familie, in eine total negative Richtung geleitet haben. Wir haben uns vom Teufel verführen lassen. Tod und Leben stehen in der Macht der Zunge; und wir haben die Zunge so gebraucht, daß wir all die schlechten Früchte genossen haben (Sprüche 18,21).

All unsere falschen Redewendungen müssen wir ablegen. Wir müssen unseren Verstand erneuern. Wir müssen alles ablegen, was nicht mit dem übereinstimmt, was das Wort Gottes über uns aussagt und was deshalb Lügen sind. Wir müssen das bekennen, was wir in Jesus Christus sind, was uns Jesus gegeben hat.

Es ist eine zwingende Sache, es uns anzugewöhnen, Gottes Wort zu bekennen, aber diese Tugend darf nicht ständig durch falsche Bekenntnisse entwertet werden. Wir müssen es uns angewöhnen, uns selbst zuzuhören, wir müssen unsere Worte messen, unseren Glauben messen. Und wenn wir unseren Glauben gemessen haben, müssen wir mit uns selbst ins Gericht gehen. Ungläubiges Gerede muß durch den Wortschatz des Schweigens ausgetrieben und ersetzt werden.

Ein wirkungsvolles Mittel, aus der Angewohnheit des negativen Redens herauszukommen, ist es, die Zusammenarbeit der Menschen um uns herum zu gewinnen. Wenn wir nur eine Person haben zu Hause und eine Person am Arbeitsplatz, die uns jedesmal, wenn wir wieder etwas negatives herauslassen, uns sofort korrigiert. Es ist die schnellste Methode, dieses Übel zu beseitigen. Benutzen Sie alle Ideen, die Ihnen dazu einfallen. Man kann zum Beispiel sagen: "Du hast jetzt aber wieder etwas negatives gesagt." Oder: "Du redest ja wieder so negativ." Oder man stimmt der anderen Person in übertriebenem Maß zu, und hebt so sein falsche Verhalten heraus: "Ja, da stimme ich dir völlig zu, dein Chef mag dich überhaupt nicht, das wird wohl morgen am Anschlagbrett bekannt gegeben." Oder: "Ja, du kriegst bestimmt die Grippe, ich werde mir mal schon den schwarzen Anzug zurecht legen." Diese Methode, die Person durch humorvoll übertriebene Redewendungen auf ihre Sprechen aufmerksam zu machen, ist recht effektiv. Man kann es auch so machen: "Ich habe gehört, daß du Christ bist, aber wenn ich dir so zuhören, dann kriege ich den Eindruck, daß du völlig auf der Seite Satans stehst." Oder: "Du gibst aber heute wieder dem Teufel alle Ehre in deinem Leben." Oder: "Du und der Teufel stimmen aber mal wieder herrlich überein." Versuchen Sie eine Person dazu zu gewinnen, sich an diesem Aufzeigen und Bloßstellen von falschen Bekenntnissen zu beteiligen und da mitzumachen. Es wird für Sie beide eine dramatische Wende in Ihrem Leben bewirken. Wenn wir wieder mal in die alte Gewohnheit zurückfallen und wir hören dann gleich so etwas: "Aha, du betest ja schon wieder zum Teufel," dann werden wir uns es recht schnell abgewöhnen. Unsere Bekenntnisse werden mehr und mehr Übereinstimmungen mit Gott werden und wir werden mehr und mehr wie Gott reden.

 

 

Dieses ist das Ende des 7. Kapitels von "Kann man Glauben messen?"

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