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Dieses ist das 5. Kapitel von

"Kann man Glauben messen?"

von Frank L. Preuss

 

5. Glaubensstufen

5.1 Unglaube
5.2 Kleiner Glaube
5.3 Zweifel
5.4 Glaube
5.5 Großer Glaube
5.6 Siegreicher Glaube

Graphische Darstellung

Tafel 2: Glaubensstufen

 

Wenn wir anfangen, den Glauben von Menschen, und unseren eigenen Glauben, zu messen und wenn wir unsere Tafel 1 "Jesus mißt Glauben" ansehen, kommen wir zu dem Ergebnis, daß der Glaube in verschiedenen Menschen verschieden ist und daß er sich in einzelnen Menschen verändert. Im Allgemeinen werden Gläubige im Glauben wachsen, besonders dann, wenn sie dieses Fach studieren und wenn es sie gelehrt wird. Es mag aber auch Fälle geben, wo Christen stark im Glauben sind, wenn sie gerade wiedergeboren sind und dann durch falsche Lehre in ihrem Glauben nachlassen. Ein ständiges Ablehnen des Übernatürlichen von Seiten der Lehrer kann zum Beispiel zu Unglauben im Schüler führen.

Wenn wir den Glauben von uns selbst oder einer anderen Person gemessen haben, sollten wir gegebenenfalls etwas tun, um dieser Person zu einem höheren Niveau im Glauben zu helfen. Dabei sollten wir auch beachten, daß ein und dieselbe Person auf verschiedenen Gebieten auf verschiedenen Glaubensebenen sein kann. Sie kann zum Beispiel kein Problem haben, für ihre finanzielle Versorgung zu glauben und ist deshalb finanziell gesegnet, aber sie mag vielleicht Schwierigkeiten haben, für ihre Gesundheit zu glauben und leidet deshalb oft an Erkrankungen.

 

5.1 Unglaube

Unglaube ist vielleicht die wichtigste Glaubensstufe. Menschen auf dieser Ebene glauben nicht was sie mit ihren eigenen Sinnesorganen wahrnehmen. Im ersten Augenblick scheint es schwierig zu sein, zu verstehen, daß es Leute gibt, die nicht ihren eigenen Augen glauben. Aber aus der Bibel wissen wir, daß es sie gibt. In Markus 6,1-6 sind sie beschrieben. Es sind Leute aus Jesu Heimatstadt. Sie sprechen sogar über die Wunder die durch Jesus geschehen, aber da sie Jesu Hintergrund kennen, nehmen sie Anstoß und lehnen Jesus ab. Jesus wundert sich über ihren Unglauben. Oft geht es uns Gläubigen genau so. Leute die uns nahe stehen, aus unserer Familie, Freunde, Arbeitskollegen, lehnen Jesus ab, wenn wir Jesus zu ihnen bringen. Wenn ein Evangelist vom anderen Ende der Erde käme, wären sie vielleicht offener, Jesus zu empfangen; aber die Worte von der Person, die sie so gut kennen, lehnen sie ab. Sie vermuten Besserwisserei, den Wunsch zu Belehren, dahinter. Die Vermutung, daß wir zeigen wollen, daß wir besser sind, läßt sie mit Ablehnung reagieren.

In Markus Kapitel 6 und Verse 2 und 3 werden die Leute aus Jesu Heimatstadt zitiert: "Woher kommt dem solches? Und was für Weisheit ist's, die ihm gegeben ist, und solche Taten, die durch seine Hände geschehen? Ist er nicht der Zimmermann, Marias Sohn, und der Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern allhier bei uns?"

Alles was wir von Jesus empfangen, auch wenn es sogar Zeichen und Wunder sind, wenn eine übernatürliche Heilung stattfindet, dann sprechen sie vielleicht sogar darüber, aber sie lehnen es ab; sie glauben nicht. Wir können es einfach nicht verstehen. Für uns ist es so klar und wir neigen dazu, ungeduldig zu werden und verschlimmern dadurch vielleicht nur die Situation. Eine weitere Beschreibung von diesen Leuten finden wir in Johannes 12,37: "Und ob er wohl solche Zeichen vor ihnen getan hatte, glaubten sie doch nicht an ihn."

Diese Glaubensstufe ist deshalb so wichtig, weil sich auf ihr meistens die Ungläubigen befinden. Ihre Bestimmung für die Ewigkeit gilt es zu beeinflussen. Als allgemeine Regel kann in diesen Fällen, in denen es um Leute aus unserer unmittelbaren Umgebung geht, gesagt werden, daß es besser für uns ist, nicht zu versuchen, mit ihnen zu sprechen. Wir sollten ein Leben das Christus zeigt vor ihnen leben, aber über Jesus zu ihnen zu sprechen sollte die Ausnahme sein. Manchmal sind unsere Familienmitglieder die schwierigsten Personen, mit denen wir es zu tun haben können.

Wir müssen hier den geistigen Kampf aufnehmen und für drei Dinge beten. Da ist jemand, der zu unseren Verwandten oder Freunden sprechen kann, wenn wir es nicht können. Als erstes beten wir daher gemäß Matthäus 9,38, daß der Herr der Ernte, Arbeiter für die Ernte aussendet. Der Herr hat viele Möglichkeiten; er kann jemand senden der zu ihnen spricht, er kann ein Buch benutzen oder ein Traktat, es kann eine Rundfunksendung sein. In Lukas 10,2 finden wir auch dieses Gebot Jesu für Arbeiter für die Ernte zu beten. Wenn wir dieses Gebet beten, schließen wir uns selbst natürlich nicht aus, gegebenenfalls selbst dieser Arbeiter zu sein.

Der Grund, daß solche Menschen nicht glauben was sie mit ihren eigenen Augen sehen, ist, daß der Teufel ihren Verstand verblendet. Als zweites beten wir deshalb nach 2. Korinther 4,4 und binden den Gott dieser Weltzeit, daß er das Denken des Ungläubigen nicht mehr verblendet und daß ihm der Glanz der Heilsbotschaft aufstrahlt, der Botschaft von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Ebenbild ist.

Als drittes bereiten wir das Herz des Ungläubigen vor. Nach Apostelgeschichte 16,14 beten wir, daß sie dem von Gott ausgesendeten Arbeiter zuhören werden und daß der Herr ihr Herz öffnet, so daß sie den Worten Gottes aufmerksam zuhören, sie das Wort aufnehmen und sie das Begehren haben, Gott besser kennenzulernen.

Dieses dreiteilige Gebet beten wir nur einmal. Würden wir es zweimal beten, würde es nur anzeigen, daß wir beim erstenmal nicht geglaubt haben. Wenn immer wir danach wieder an diese Person denken, bitten wir nicht für sie, sondern bekennen Gottes Wort über diese Person und bestätigen so unseren Glauben, daß diese Person ihren Frieden mit Gott gemacht hat.

In dieser ersten Glaubenskategorie können wir auch Leute finden, die zwar Christen sind, die aber nicht an Zeichen und Wunder glauben, die glauben, daß Gott heute nicht mehr heilt, von denen alles Übernatürliche abgelehnt wird. Solche Leute glauben sicherlich auch nicht ans Beten, denn Beten ist zu Gott zu sprechen, zu Gott, der ein Geist ist, der ein übernatürliches Wesen ist. An Gott zu glauben, aber nicht an übernatürliche Wesen zu glauben, ist deshalb ein Widerspruch in sich. Zu Gott zu beten, aber nicht an übernatürliche Dinge zu glauben ist unlogisch. Beten ist ausstrecken ins Übernatürliche, ins Geistliche. Falls solche Leute beten, ist es für sie sicherlich nur eine Zeremonie oder eine Tradition.

Auch für diese Christen in der untersten Glaubensstufe müssen wir beten und den Einfluß, den der Teufel auf ihren Verstand hat, brechen. Wir müssen Autorität über den Gott dieser Welt ausüben und seinen Einfluß binden. In Römer 10,9 heißt es, daß derjenige gerettet wird, der in seinem Herzen glaubt, daß Gott Jesus von den Toten auferweckt hat. Ein Christ sollte also an die Auferstehung von Jesus glauben und somit ans Übernatürliche glauben und deshalb gar nicht in dieser untersten Glaubensstufe aufzufinden sein. Da es aber recht schwierig ist, zu wissen, ob jemand wirklich Christ ist, ist es immer empfehlenswert seine Errettung zu bekennen und Gottes Wort über ihn auszusprechen und des Teufels Einfluß zu binden.

 

5.2 Kleiner Glaube

Gerade in unserem technischen, wissenschaftlichen Zeitalter scheinen viele Menschen Schwierigkeiten zu haben, ans Übernatürliche zu glauben. Thomas war schon vor 2000 Jahren ungläubig, er wollte sehen und anfassen; wir finden dieses beschrieben in Johannes 20,24-29. Sein größtes Hindernis war wahrscheinlich Thomas Mund, denn er sagte: "Ich glaube nicht." Der Schlüssel zum Glauben ist immer die Kontrolle der Zunge. Wie half ihm Jesus zum Glauben zu kommen? Er ließ Thomas seinen auferweckten Körper sehen und anfassen. Und dieses ist auch die einfache Lösung für Menschen auf dieser Glaubensstufe. Sie zu Zusammenkünften von Gläubigen mitzunehmen ist die ideale Lösung, zu Zusammenkünften, wo Gottes Wort verkündigt wird und wo Gott diese Verkündigung mit Zeichen und Wundern bestätigt.

Wenn zum Beispiel ein Christ oder Nichtchrist, der nicht ans Übernatürliche glaubt oder Schwierigkeiten hierin hat, in einer Zusammenkunft von Gläubigen hört, wie über Jesus als Heiler gelehrt wird und danach sieht, wie Kranke durch Auflegen von Händen geheilt werden, wird er im Glauben wachsen. Bücher die über Wunder, außergewöhnliche Heilungen, Zeichen und anderes Wirken des Heiligen Geistes berichten, sind deshalb so sehr zu empfehlen für alle Christen und Nichtchristen. Und über Wunder zu berichten, darüber zu Sprechen und sie selbst zu sehen ist immer wieder aufbauend. Es ist einfach ein Erfahren, daß Gottes Wort funktioniert, daß es das erreicht, was es aussagt.

Der Glaube kommt dann, wenn in einer bestimmten Situation das dazu passende Wort Gottes ausgesprochen und gehört wird und wenn danach das Ergebnis erfahren wird. Wenn ein Ungläubiger zum Beispiel in einer Zusammenkunft von Gläubigen einen Krüppel sieht, der ihm von Ansehen her bekannt ist und dann sieht wie dieser Krüppel geheilt wird und ihn auch später wieder sieht und sieht, daß er immer noch geheilt ist, dann wird dieser Ungläubige sicherlich in seinem Unglauben schwacher werden und sein Glauben wird wachsen.

Wenn das Übernatürliche natürlich geworden ist, wenn sich das Wort Gottes manifestiert hat, wenn es gesehen und angefaßt werden kann, dann wächst der Glaube dieser Menschen auf dieser zweiten Stufe.

Wenn wir zurückblicken ins Geschehen des Alten Testament, können wir sehen, wie Gott das Volk Israel aus Unglauben dadurch aufweckt, daß er Wunder vollbringt. Die lange Knechtschaft in Ägypten wurde beendet durch eine Serie von geradezu überwältigenden Wundern. Der Höhepunkt war die Teilung des Roten Meeres; und dieses führte nicht nur Israel zurück zum Glauben an den Allmächtigen, sondern ist heute noch für Juden und Christen das Wahrzeichen der Macht Gottes und seiner Stärke aus allen Situationen heraus Menschen zu erretten und zu erlösen.

Ein zweites Beispiel sind die Wunder die durch die Propheten Elia und Elisa vollbracht wurden. Gott sandte diese Männer, um ein abtrünniges, ungläubiges Volk zurückzugewinnen und Gott erreichte sein Ziel, viele kehrten um und dienten Gott. Heute sind so viele Ungläubige auf der Suche nach etwas, was sie eigentlich nicht kennen - was sie nicht beschreiben können. In Wirklichkeit sucht der Geist des Menschen die Wiedervereinigung mit dem Gott, von dem der Mensch erschaffen wurde.

Es ist deshalb so wichtig, das Übernatürliche in unseren Zusammenkünften zu haben, denn es ist es, daß den Ungläubigen gläubig macht und ihn zurück zu Gott bringt. Israel brauchte Jesus, sie waren unfrei, hatten eine Besatzungsmacht, und für viele war ihr Glauben eine Religion mit Traditionen geworden. Jesus vollbrachte eine große Zahl von Wundern und erreichte dadurch eine große Erweckung in Israel und er hat sich nicht geändert, wo immer er heute verkündigt wird, bestätigt Jesus sein Wort mit mitfolgenden Zeichen.

Wunder zu sehen und sich an Wunder zu erinnern, ist sehr wichtig. In Psalm 105,5 werden wir aufgefordert: "Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat, seiner Wunder und der Gerichte seines Mundes." Deshalb ist es so wichtig die Bibel zu lesen, an die Wunder Gottes zu denken, wie er die Welt geschaffen hat, wie seine Propheten außergewöhnliche Wunder vollbrachten und wie Jesus in fast ununterbrochener Reihenfolge Wunder vollbrachte und wie dieses von seinen Nachfolgern, den Aposteln und Christen in der Apostelgeschichte, weitergeführt wurde.

Ein Wunder, das in der Bibel vorhergesagt wird und das in unserer modernen Zeit Wirklichkeit geworden ist, ist die Rückführung der Juden in ihr ursprüngliches Heimatland Israel. Im Jahre 70 nach Christi wurde Jerusalem zerstört und die Juden aus Israel vertrieben und im vorigen Jahrhundert, mehr als 1800 Jahre danach, macht Gott wahr, was er im Alten Testament prophezeit hat. In Jesaja 11,12, heißt es: "Und wird ein Panier unter die Heiden aufwerfen und zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten aus Juda zuhauf führen von den vier Enden des Erdreichs." Hier wird gesagt, daß die Wiederherstellung des Landes Israels ein Panier, ein Zeichen oder Wunder, des Herrn ist, ein Zeichen für die Völker, für uns. Wenn immer wir Nachrichten über Israel und den Nahen Osten hören, sollten wir an die Allmacht Gottes erinnert werden, daß dieses wiedergeborene Israel ein Zeichen für die Völker ist, daß Gott auf dem Thron ist. Im Jahre 1948 wurde Israel wieder eine souveräne Nation und 1967 brachte Jerusalem zurück in den Besitz der Juden. In vielen Stellen der Bibel wurde dieses angekündigt und wir können es nachlesen in den Büchern der Propheten wie Jesaja (Kapitel 11 und 43), Jeremia (Kapitel 16, 30, 31 und 33), Hesekiel (Kapitel 36) und Amos (Kapitel 9). Die Wirkung dieser wiederholten Aussagen ist gewaltig; sie sind die Zeugen des wunderwirksamen Gottes. Auf dieses Wunder, daß die Wiederherstellung Israels von Gott vor so langer Zeit vorhergesagt wurde, sollte heute von uns Gläubigen mehr hingewiesen werden - die Prophezeiungen die Wirklichkeit wurden in unserer Zeit - ein Wunder, das ohne Problem nachzuprüfen ist.

In Johannes 2,23 heißt es: "Als er aber zu Jerusalem war am Osterfest, glaubten viele an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat." Dieser Satz beschreibt, das Zeichen und Wunder da sind, um Leute zum Glauben zu bringen.

Das größte Wunder, das je geschah, hat Gott vollbracht, als er Jesus von den Toten auferweckt hat. Der Glaube an dieses Ereignis wird deshalb in Römer 10,9-10 als eine von zwei Bedingungen genannt, um gerettet zu werden. Die zweite Bedingung ist das Bekennen, daß Jesus Herr ist. Das Bekenntnis aus unserem Munde: "Jesus ist der Herr" und der Glaube in unserem Herzen: "Gott hat ihn von den Toten auferweckt" ist deshalb das Wichtigste im Leben eines Gläubigen, denn es bringt das ewige Leben und es macht aus uns eigentlich erst Gläubige; denn erst wenn wir mit unserem Munde Jesus als unseren Herrn bekennen und an die Auferstehung glauben, werden wir wiedergeboren. Es ist der Augenblick, wenn wir eine neue Kreatur werden, wenn wir Gerechtigkeit erlangen, aus dem Dunkeln heraus ins Licht treten, wenn wir Kinder Gottes werden, Brüder von Jesus, wenn wir den Teufel als Herrn ablehnen und unser altes Leben verlassen.

"Viele glaubten an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat" (Johannes 2,23).

Wir wollen noch drei andere Beispiele hierzu erwähnen: "Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, daß ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum" (Johannes 1,50). "Da er nun auferstanden war von den Toten, gedachten seine Jünger daran, daß er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und der Rede, die Jesus gesagt hatte" (Johannes 2,22). "Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubet ihr nicht" (Johannes 4,48).

Alle drei Beispiele zeigen, daß Wunder zu Glauben führen. Menschen die nur einen einfachen, natürlichen, menschlichen Glauben haben, glauben an die irdischen Dinge, nicht an die himmlischen, die geistigen. Sie glauben nicht was das Wort Gottes sagt, sondern das, was ihnen ihre Sinne beschreiben. Was sie anfassen und sehen können, was sie nachkontrollieren können, das können sie glauben. Der wohl wichtigste Grund, weil Gott Wunder bewirkt, ist Menschen auf diesem Glaubensniveau zum Glauben zu verhelfen.

 

5.3 Zweifel

Dieses ist die Glaubensstufe auf der sich wohl die meisten Christen befinden. Die Schwierigkeit liegt einfach daran, daß sie nicht gelehrt wurden, wie zu glauben oder daß sie nicht gelernt haben, zu glauben. Sie schwanken zwischen Glauben und Unglauben, und wissen nicht, wie dieses Problem zu überkommen ist. Leute auf diesem Niveau glauben was das Wort Gottes aussagt, aber sie fallen immer zurück und lassen sich von dem beeinflussen, was ihre Sinne wahrnehmen. Eigentlich glauben sie nicht richtig dem Wort, denn würden sie glauben, dann würden sie anders reagieren. Sie versuchen eher das Wort, sie versuchen es als eine von mehreren möglichen Lösungen für ihr Problem.

Leute die sich Sorgen machen und damit Gottes Wort nicht richtig trauen, kann man auch hierunter aufführen; auch Leute die Furcht haben und auch Leute die Wunder erlebt haben, aber sie vergessen haben oder vergessen, daß Gott in einer neuen Situation wieder eingreifen kann.

Im Folgenden wollen wir einen Fall - ein Problem - herausnehmen und es von verschiedenen Seiten betrachten. Dieser Fall soll zur Erläuterung dienen, wie Zweifel im täglichen Leben auftreten.

Rückenschmerzen soll das Problem sein. Die Lösung zu dem Problem ist die Heilung von den Rückenschmerzen. Wir haben also eine Person die unter Rückenschmerzen leidet und diese Person möchte davon befreit sein. Bevor diese Person Gott bittet, sie von diesem Leiden zu erlösen, hat sie möglicherweise das Wort Gottes studiert und weiß, daß Gott die Fähigkeit besitzt, sie zu heilen und sie weiß auch, daß Gott den Willen hat sie zu heilen. Ein Studium dieser Eigenschaften Gottes ist äußerst hilfreich, aber andererseits nicht unbedingt erforderlich; ein einfaches Vertrauen in den allmächtigen Gott ist ausreichend.

Aus welchem Grunde auch immer, diese Person entscheidet, Gott zu bitten, ihr Heilung zu verschaffen. Wir wollen dieser Person einen Namen geben. Es ist ein Mann und er heißt Dieter. Dieter hat das Problem, er ist krank. Gleich hier wollen wir ganz klar den Unterschied zwischen dem Problem und der Lösung unterscheiden. Das Problem ist die Krankheit, es sind Schmerzen, in unserem Fall sind es Dieters Rückenschmerzen. Die Lösung ist das Gegenteil. Die Lösung ist Gesundheit, es ist die Heilung, ein Zustand ohne Schmerzen, ohne Rückenschmerzen. Die Lösung ist etwas Positives, es ist der Zustand den wir anstreben, der gut für uns ist.

Nun Dieter hat das Problem, er will davon wegkommen. In einer Zusammenkunft von Gläubigen an der Dieter teilnimmt und in der der Bruder Martin anbietet, für Kranke zu beten, entscheidet sich Dieter dieses Angebot zu nutzen und er läßt Martin für sich beten. Dieter sieht es als einen Versuch an, von seinen Schmerzen befreit zu werden. Sein Glaube ist also gering und es wird in diesem Fall auf den Glauben Martins ankommen. Vierzehn Tage später trifft der Martin Dieter auf der Straße und Martin fragt nach dem Ergehen Dieters. Und Dieter erwidert: "Na ja, du weißt ja, ich habe diese Rückenschmerzen, und die machen mir zu schaffen." Martin geht nachdenklich seines Weges und läßt sich von dem beeindrucken, was er gerade gehört hat: er hat einen schlechten Bericht gehört. Er vergißt, was das Wort Gottes sagt. Gott sagt im ersten Brief des Petrus Kapitel 2 Vers 24: "Durch Jesu Wunden ist Dieter geheilt" und dieses ist ein guter Bericht, aber leider wird dieser gute Bericht aus irgendwelchen Gründen nicht angenommen und der schlechte Bericht gewinnt die Oberhand. Das Denken Martins verläuft in einer negativen Richtung. Er sinnt über diesen anscheinenden Mißerfolg nach und sein Unglauben wird ausgedrückt durch Worte. In seinem Bemühen diese Sache aufzuklären bittet er Gott: "Warum konnte denn ich nicht den Dieter heilen?"

Er tut dasselbe was die Jünger Jesu fragten in Matthäus 17,19: "Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?" Und Jesus antwortet: "Um eures Unglaubens willen."

Martin hatte den Gedanken des Zweifels, den ihm der Teufel eingab, aufgenommen. Er machte ihn sich zu eigen und sprach ihn schließlich aus und drückte damit seinen Unglauben aus. Mit dieser Frage an Gott: "Warum konnte ich nicht?" entschied Martin, daß Dieter krank blieb. Hätte er mehr Erfahrung mit den Täuschungen des Teufels gehabt, hätte er anders reagiert. Er hätte sich von Dieter verabschiedet und auf seinem Spaziergang sich entschieden, dem Teufel Widerstand entgegenzubringen, den schlechten Bericht zu verwerfen und den guten Bericht zu glauben und damit Gottes Wort zu glauben. Seine Worte wären etwa die folgenden: "Ich ordne mich Gott unter, ich leiste dir Widerstand, Teufel; geh weg (Jakobus 4,7). Ich lasse mich von dem, was meine Ohren von Dieter gehört haben, nicht beeinflussen; ich glaube Gott, denn Gottes Wort sagt, daß Dieter bei Jesu Wunden geheilt ist. Himmlischer Vater, im Namen von Jesus Christus danke ich dir, daß Dieter geheilt ist." Mit diesem Gebet hätte er den Versuch des Teufels, ihm diesen Erfolg aus der Hand zu nehmen, zum Scheitern gebracht und die Heilung Dieters bewirkt.

Nehmen wir diese Geschichte noch einmal vom Anfang an auf und lassen sie aber jetzt etwas anders verlaufen. Nehmen wir an, daß Dieter von der Fähigkeit Gottes überzeugt ist, Kranke zu heilen und er wartet schon auf die Aufforderung des Martins für Kranke zu beten. Dieter läßt Martin für sich beten und er selbst stimmt diesem Gebet zu. Dieter hat also Teil am Gebet und sein eigener Glaube ist beteiligt. Als Dieter 14 Tage später Martin trifft, hat er immer noch Schmerzen. Die Schmerzen, die er fühlt, gewinnen die Oberhand über das Wort Gottes, das er kennt. Auf die Frage des Martin nach seinem Ergehen erwidert er, daß er leider noch immer diese Rückenschmerzen habe. Der Teufel war erfolgreich, er hat Dieter dazu gebracht, seine Gedanken auf das auszurichten, was seine Sinne wahrnehmen, die Schmerzen. Und sein Bekenntnis war dementsprechend, er bekannte das Problem, nicht die Lösung. Und das war, was er bekam: das Problem; die Rückenschmerzen blieben.

Hätte er die Lösung bekannt und gesagt: "Gott sei Dank, bei Jesu Wunden bin ich geheilt," hätte er dem Teufel widerstanden, hätte er das Wort Gottes über die augenblicklichen Tatsachen gesetzt, hätte die Lösung ausgesprochen und die Symptome wären verschwunden.

Verfolgen wir diese Geschichte einmal etwas weiter, nehmen wir an Dieter hätte erfolgreich das Wort bekannt, wäre geheilt worden und erfreute sich guter Gesundheit.

Ein paar Jahre später veranlaßt Dieters Arbeitgeber, daß er sich einer ärztlichen Untersuchung unterzieht. Auf die Frage des Arztes, ob er irgendwelche Leiden hat, antwortet Dieter: "Ja, manchmal habe ich Rückenschmerzen." Mit dieser Aussage hat Dieter gegen das gesprochen, was das Wort über ihn aussagt: "Bei Jesu Wunden bin ich geheilt." Mit diesem kurzen Satz, mit diesem Bekenntnis, daß er manchmal Schmerzen hat, hat Dieter dem Teufel das Tor geöffnet und es ist sehr wahrscheinlich, daß er bald darauf wieder Rückenschmerzen haben wird.

Eigentlich hatte Dieter gar keine Schmerzen, er hatte von dem Wort Gottes gelernt, in göttlicher Gesundheit zu leben und war schon seit Jahren ohne jegliche Krankheit. Die Frage des Arztes beantwortete er nur mit: "Ja, manchmal habe ich Rückenschmerzen" um den Fragebogen des Arztes nicht völlig leer zu lassen, jeder hat schließlich mal etwas, es sieht ja auch komisch aus, wenn man gar nichts hat, vielleicht glaubt der Arzt es auch nicht, daß man völlig gesund sein kann oder vielleicht glaubt der Arzt, daß man lügt oder gar, daß man arrogant ist und behauptet, ohne jede Krankheit zu sein. Solche Aussagen macht man auch oft, um einfach normal zu erscheinen. Hier gilt es also, seine Gedanken zu erneuern und völlig dem Worte Gottes anzupassen; das Wort des Teufels kann nicht mehr bekannt und ausgesprochen werden.

Jesus ist hier ein gutes Beispiel. Trotzdem der Hauptteil seiner Arbeit es war, Kranke zu heilen, sprach Jesus nie über Krankheit. Wir müssen es uns einfach abgewöhnen, über Krankheit zu sprechen. Wenn andere über Krankheit sprechen, sollten wir schweigen und uns nicht hineinziehen lassen. Falls wir zuhören und von Fällen hören, für die wir nachher beten können, sollten wir es tun.

Das gleiche Prinzip gilt für Gespräche über finanziellen Mangel. Aussagen über finanziellen Mangel jeder Art sollten nicht über unsere Lippen kommen. Wenn wir glauben, daß Gott alle unsere Bedürfnisse deckt und uns alles, was wir nötig haben, schenkt (Philipper 4,19), dann können wir nicht Mangel bekennen.

Und dieses Prinzip gilt natürlich nicht nur für Gesundheit und Geld; es gilt auch für Weisheit, Führung, Sieg, Frieden und ewiges Leben. Wir bekennen einfach nicht, daß wir dumm sind, daß wir nicht wissen was Gott von uns will, daß der Teufel uns dauernd besiegt, daß wir nervös und ängstlich sind oder gar, daß wir in der Hölle enden werden.

Wir wollen den Fall Dieter noch einmal aufnehmen. Nehmen wir an, Dieter hat für seine Genesung gebetet, er wurde geheilt und ist nun schon seit Jahren ohne Rückenschmerzen. Doch plötzlich hat er wieder Rückenschmerzen. Dieters Glaube und seine Reaktion auf ein Gesundheitsproblem werden getestet. Würde Dieter nun anfangen zu zweifeln und denken: "Daß ich keine Rückenschmerzen all die Jahre hatte, hat sicherlich einen natürlichen Grund. Mein Problem im Körper war sicher all diese Jahre da, es ist nicht richtig weggegangen, nur die Schmerzen sind weggegangen und jetzt kommen sie ganz einfach wieder." Wenn Dieter dieses Denken aufrechterhält und nicht zurückweist, wird es zu einer Festung in seinem Denken, es wird zu einem Gedankengebäude. Dem Denken wird das Sprechen und Glauben folgen, und das Ergebnis wird sein, daß Dieter die Rückenschmerzen behält.

Wir wollen uns eine Schriftstelle ansehen, die wieder einmal ausdrückt, daß wir in der geistigen Welt operieren, aber uns auch erzählt, wie wir in dieser geistigen Welt kämpfen (2 Korinther 10,3-5): "Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen; wir zerstören damit die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi."

Dieter muß also seine Waffen einsetzen, er muß diese Festung in seinem Denken schleifen, er muß dieses Gedankengebäude niederreißen, diese Befestigung zerstören. Dieter denkt in Übereinstimmung mit den Gedankenvorschlägen des Teufels und diese Gedanken türmen sich gegen, erheben sich wider, die Erkenntnis Gottes auf. Dieter läßt sich aber vom Heiligen Geist leiten und er wird Dieter auf sein falsches Denken aufmerksam machen und somit kommt Dieter zur Erkenntnis, daß er ja schon seit einer ganzen Weile die Gedanken des Teufels denkt. Dieter weiß, wie er hierauf zu reagieren hat. Er nimmt dieses Denken gefangen, er setzt ihm ein Ende und er fängt an in Übereinstimmung mit dem Worte Gottes zu denken; er macht sicher, daß seine Gedanken Christus gehorchen. Und seine Waffe ist das Wort Gottes, es ist das Schwert des Geistes; Dieter betet und spricht das Wort Gottes wie es in Epheser 6,17-18 beschrieben ist. Er bekennt zum Beispiel: "Er hat meine Leiden auf sich genommen und meine Krankheit getragen (Matthäus 8,17). Ich bin gesund." Dieter hat es gelernt, solche Angriffe abzuwehren und Zweifel zu überkommen.

Jakobus 1,6 sagt: "Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird." Das vom Winde getrieben sein, das hin und her Schwanken, vermeidet man dadurch, daß man das Denken des Teufels nicht akzeptiert, sondern es ablehnt, wenn immer es in den Sinn kommt und es mit dem Denken an Gottes Wort ersetzt. Daß diese negativen Gedanken kommen, können wir nicht vermeiden, wir können es aber vermeiden, daß wir sie akzeptieren, sie uns zu eigen machen, darüber meditieren und uns von ihnen gefangen nehmen lassen. Wir hören also auf, mal des Teufels Gedanken zu denken und zu akzeptieren und danach dann mal wieder Gottes Gedanken zu denken und zu akzeptieren. Diesem hin und her Schwanken setzen wir ein Ende.

Wir schwanken hin und her, wenn wir uns Sorgen machen, wenn wir fürchten und wenn wir Wunder aus der Vergangenheit vergessen. In allen drei Fällen ist es immer ein Schwanken zwischen dem was uns die Welt erzählt und dem, was das Wort sagt. Es ist ein Zweifeln an der Fähigkeit Gottes uns mit allem zu versorgen, uns zu beschützen und Wunder in unserem Leben zu vollbringen. Sich Sorgen machen ist ein Meditieren über die Ideen des Teufels, sich fürchten ist ein Glaube an den Teufel und nicht an Wunder zu glauben, ist die Existenz Gottes zu vergessen.

Nun dieses Schwanken wird gefährlich in Fällen, wo wir direkt zu Gott beten und keine dritte Person einbezogen ist. Wir werden nichts vom Herrn erhalten, denn die nächsten beiden Verse, Verse 7 und 8 im 1. Kapitel des Jakobusbriefes, sagen dies aus: "Solcher Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde. Ein Zweifler ist unbeständig in allen seinen Wegen." Diese Verse sagen uns, daß Glauben unser ganzes Leben umfassen muß. Wenn wir nicht glauben, sind wir unbeständig auf allen unseren Wegen.

Wir kommen hier in ein Gebiet, das durch die folgende Worte beschrieben ist: treu, ehrlich, gewissenhaft, glaubwürdig, wahr, zuverlässig, gläubig. Diese Worte beziehen sich auf Personen, die nicht hin und her schwanken, sondern die im Glauben handeln.

In unserer Tafel 1 "Jesus mißt Glauben" haben wir etliche Beispiele von Leuten, die auf diesem Glaubensniveau anzufinden sind. Sie kommen zu Jesus, weil sie glauben. Dann lassen sie sich aber von dem Weltlichen beeindrucken, sie glauben nicht. Sie schwanken von Glauben zu Unglauben, sie schwanken hin und her, sie zweifeln.

 

5.4 Glaube

In Jesaja 28,16 finden wir einen Ausspruch Gottes: "Wer glaubt, der flieht nicht." Für jemanden der glaubt, ist Gottes Errettung immer da. Ein Gläubiger wird in einer Notlage den Namen des Herrn anrufen und seine Antwort erfahren. In unserer Tafel 1 "Jesus mißt Glauben" haben wir etliche Beispiele: Die blutflüßige Frau, sie erhielt, was sie bekannte; Jairus, er hatte ein klares Glaubensziel, verfolgte es und erreichte es, und Bartimäus, sein Vertrauen war in Jesus, von nichts ließ er sich abbringen.

Wenn wir in einer plötzlichen Notlage sind, kann ein Wort wie "Herr, rette mich," wie es der Petrus in Matthäus 14,30 ausruft, völlig ausreichen. Sogar ein Gebet, daß nur aus dem Wort "Gott" oder "Jesus" besteht, kann seinen Zweck erfüllen. Es kommt auf das Herz an, nicht auf die Fähigkeit, schön zu formulieren.

Jesus hat uns jedoch Regeln fürs Beten gegeben. Über die Wichtigkeit des Glaubens beim Beten haben wir ausführlich gesprochen und wollen uns nun kurz mit ein paar anderen Regeln befassen. Eine Grundvoraussetzung ist, daß wir das richtige Verhältnis zu Gott haben und Gemeinschaft mit Gott haben. In Johannes 15,7 drückt Jesus das so aus: "So ihr in mir bleibet und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren."

Die nächste Regel ist, daß wir nicht zu Jesus beten, sondern zu Gott dem Vater. Jesus erwähnt dieses in Johannes 16,23-24: "Und an dem Tage werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er's euch geben. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei." Hier sehen wir auch eine weitere Regel: wir beten im Namen Jesu. Jesus wiederholt es in Vers 26: "An dem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen."

Ein gutes Beispiel eines Gebetes finden wir in der Apostelgeschichte 4,24-30: "Da sie das hörten, hoben sie ihre Stimme auf einmütig zu Gott und sprachen: Herr, der du bist der Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hat; der du . . . durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus." Am Anfang wird das Gebet an Gott den Herrn gerichtet und am Ende wird es mit dem Namen Jesu abgeschlossen.

Paulus richtete seine Gebete an Gott, wir sehen es in Epheser 1,17 und 3,14. Wir beten also zu Gott unserem Vater im Namen von Jesu Christi.

In 1. Johannes 5,14 weist Johannes auf etwas Wichtiges hin: "Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns." Das Ziel unseres Gebetes muß also mit Gottes Willen übereinstimmen. Auf lange Sicht hinaus gesehen, werden wir in unserem Gebetsleben also nicht darum herum kommen, den Willen Gottes kennenzulernen. Und Gott hat, alles was er will, was er für uns und von uns will, in seinem Wort ausgedrückt. In der Bibel finden wir den Willen Gottes niedergeschrieben. Für alle Gebiete des Lebens hat Gott seinen Willen für uns Menschen aufgeschrieben.

Etwas von Gott zu erbitten und am Ende des Gebetes zu sagen: "Bitte Gott, gib es mir, wenn es dein Wille ist," ist eine schlechte Ausrede. Es zeigt erstens, daß wir nicht glauben, weil wir mit solch einer Formulierung alles in Zweifel stellen und zweitens, daß wir Gott und seinen Willen nicht kennen. Und drittens ist es für uns eine Ausrede nicht seinen Willen zu tun. Sich einzureden, seinen Willen nicht zu kennen, ist eine Ausrede, um das zu tun, was gegen seinen Willen ist, zu sündigen. Wenn immer wir uns bei solch einer Ansicht ertappen, Gottes Willen nicht zu kennen, dann sollten wir wissen, das da etwas Grundsätzliches nicht in Ordnung ist. Wenn wir Gottes Wort haben und der Heilige Geist in uns wohnt, dann ist eine Feststellung wie: "Ich kenne den Willen Gottes aber nicht," widersprüchlich.

Das Studium der Bibel sollte eine der Grundtätigkeiten eines Christen sein. Ein Christ sollte die Bibel anfangen zu lesen von der ersten Seite und mit der letzten Seite aufhören. Und wenn er die Bibel durchgelesen hat, sollte er wieder am Anfang anfangen. Das Bibellesen hört im Leben eines Christen nie auf. Es ist ein wichtiger Teil unseres Gebetslebens, unserer Gebetszeit. Es ist der Teil, wo wir Gott zuhören, wo wir Gott sprechen lassen. Während wir lesen, lassen wir uns vom Heiligen Geist das Wort erläutern; wir danken einfach dem Heiligen Geist, im Namen Jesu, daß er uns die Schrift erklärt.

Und wir bekennen niemals, daß wir keine Zeit zum Bibel lesen haben, daß wir sie nicht verstehen oder daß wir immer müde werden, wenn wir in der Bibel lesen. Das sind schlechte Bekenntnisse und sie, diese Bekenntnisse, sind der Grund warum wir keine Zeit haben, warum wir sie nicht verstehen und warum wir müde werden. Wenn jemand sagt, daß er keine Zeit zum Bibel lesen hat, weil die Arbeit und das Geschäft und die Familie keine Zeit übriglassen, dann ist so etwas ein Verdrehen der Dinge. Denn wenn er arbeitet ohne das Wort zu kennen, wird er kaum erfolgreich sein. Erst wenn er das Reich Gottes sucht, wird ihm alles andere dazugegeben (Matthäus 6,33 und Lukas 12,31). Unsere finanzielle, materielle und familiäre Situation wird erst dann positiv werden, wenn wir Gott suchen.

Zum Bibel lesen sollten noch ein paar Hinweise gemacht werden. Je mehr man das Wort kennt, je weniger werden einen die weltlichen Dinge interessieren und je weniger wird man Zeit für sie aufwenden und je weniger Zeit wird man benötigen, um Geld zu verdienen und um die täglichen Dinge zu erledigen, denn Gott wird materiellen Segen ausschütten.

Die Bibel liegt in der deutschen Sprache in verschiedenen Übersetzungen vor. Es ist empfehlenswert, verschiedene Übersetzungen zu lesen; das heißt, wenn man die Bibel einmal durchgelesen hat, zu einer anderen Übersetzung zu greifen und sie zu lesen. Beim Lesen und nach den Lesen sollte man sich immer Zeit nehmen, über das Gelesene nachzudenken, zu meditieren. Wie kann ich es in meinem Leben anwenden? Was für ein Prinzip gehört zu dieser Geschichte? Was für ein Beispiel gehört zu diesem Prinzip? Was haben hier die behandelten Personen richtig gemacht, wo haben sie Fehler gemacht?

Eine sehr gute Studiermethode ist es, Schriftstellen zu bestimmten Themen zu sammeln. Wenn wir zum Beispiel für finanzielle Segnungen beten, ist es hilfreich, zu wissen, was die Bibel dazu sagt, was Gottes Wille in meinen Finanzen ist. Je mehr wir darüber wissen, je erfolgreicher können wir in dieser Richtung beten.

Christliche Bücher, Zeittafeln, Atlanten und Lexika zur Bibel, sowie Bibelhandbücher und Konkordanzen, sind wertvolle Hilfen. Und das Zusammensein mit Gläubigen, Lehre und Unterweisung zu hören, sind Notwendigkeiten. Eine gute Methode das Wort Gottes zu lernen, ist durch Diskussion. In Lukas 2,46-47 lesen wir: "Und es begab sich, nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel sitzen mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhörte und sie fragte. Und alle, die ihm zuhörten, verwunderten sich seines Verstandes und seiner Antworten."

Was tat Jesus als Zwölfjähriger? Er saß mitten unter den Lehrern. Er hörte den Lehrern zu. Er stellte Fragen. Er hatte Verständnis, so viel, daß die Hörer erstaunt waren. Er gab Antworten.

Dieses ist eine hervorragende Methode, um zu lernen: eine Gruppe von Gläubigen, die Fragen stellen und Antworten erteilen, eine Gruppe in der Leben ist und jeder sich beteiligt, wo aber auch jeder Wissen mitbringt und hat, wo jeder von seinen Erfahrungen mit Gott berichtet, wo das Hauptziel im Leben es ist, Gott besser kennenzulernen. Dadurch, daß Jesus Antworten gab, wissen wir, daß er als Zwölfjähriger seine Bibel, das Alte Testament, kannte; sein Hauptinteresse war das Wort Gottes.

Wenn wir etwas lesen oder hören und wir meinen, es sei nicht in Übereinstimmung mit der Bibel, so reagieren wir oft negativ. Wenn wir einem Lehrer zuhören und der Lehrer sagt etwas, von dem wir überzeugt sind, daß es unrichtig ist, eine falsche Lehre beinhaltet, eine falsche Auslegung ist, oder was es auch sein mag, und unsere Reaktion ist Ärger, dann sollten wir dieses unser Engagement ausnutzen. Aus der Konfrontation sollten wir eine Situation der Lernens machen. Wir sollten dieses Thema studieren oder tiefer studieren, vielleicht die relevanten Bibelstellen heraus schreiben und auch die neu gehörte Ansicht für ihre positiven Seiten überprüfen. Auch sollten wir selbst immer andere aufmuntern, unsere Ansichten kritisch zu beurteilen. Wenn wir eine Ansicht vertreten und wir werden kritisiert, sollten wir diese Kritik zur Selbstüberprüfung oder zur Festigung ausnutzen. Wenn wir verärgert reagieren, kann es sein, daß wir verärgert sind, weil unsere Auslegung kritisiert wurde; wenn wir sicher wären, daß es Gottes Auslegung ist, hatten wir ja keinen Grund ärgerlich zu sein, denn es ist ja Gottes Wort, nicht unseres.

In 1. Korinther 11,17-19 sagt die Bibel, daß wir zu unserem Nutzen und nicht zu unserem Schaden zusammenkommen sollen. Es sollte nicht zu Spaltungen, zu Streit kommen. Man sollte jedoch nicht soweit gehen, jede Diskussion über Auslegungsfragen zu vermeiden. Wenn man verschiedene Ansichten hört, kann man besser lernen und die Wahrheit tritt auch klarer hervor. Vers 19 lautet: "Denn es müssen Parteien unter euch sein, auf daß die, so rechtschaffen sind, offenbar unter euch werden."

Beten ist ein Unterhalten mit Gott und je jünger wir im Glauben sind, je mehr sollten wir das Zuhören tun und Gott das Sprechen überlassen. Einen großen Teil unserer Gebetszeit sollten wir als Hörer des Wortes verbringen und das tun wir, indem wir die Bibel lesen und so Gott zu uns sprechen lassen. In Prediger 4,17 heißt es: "Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komme, daß du hörst."

Auch sollten wir nicht vergessen, daß Gotte niemals aufhört uns sein Wort mitzuteilen. Gott ist lebendig und bringt uns sein Wort durch Menschen die heute leben. Wir dürfen es also nicht erlauben, daß Religionisten uns da einschränken und wir müssen forschen, was Gott in diesen Tagen zu uns zu sagen hat. Der große Vorteil von aktuellen geistigen Schriften und Büchern ist, daß die dort verwendete Sprache leichter zu verstehen ist und auch oft nicht aus einer anderen Sprache übersetzt zu werden braucht, da es eine Sprache ist, zu der wir direkten Zugang haben.

Wir wollen zurückkommen auf das Glaubensniveau "Glauben." Hier finden wir Christen, die glauben, wenn sie etwas über Gott hören. Wenn sie von einem Manne Gottes hören, glauben sie, daß sie über ihn Kontakt mit Gott machen können. Wenn ein solcher Lehrer oder Evangelist für sie persönlich betet, dann glauben sie, daß sie das Erbetene erhalten. Wird für ihre Gesundheit gebetet, dann glauben sie, daß sie gesund werden. Ihr eigener Glaube ist die Hauptursache für den Erfolg. Sie kommen in der Gewißheit, daß das Gebet eines Christen ihr Problem lösen wird. Sie betrachten dieses Gebet nicht als einen Versuch von vielen; sie zweifeln nicht. Sie sind von der Fähigkeit Gottes überzeugt. Wenn eine Person auf diesem Glaubensniveau die Ältesten der Gemeinde zu sich ruft, dann glaubt sie, daß deren Gebet sie aufrichten wird. Der Glaube dieser Person wird allein schon ausreichen, daß das Gebet erfolgreich sein wird. Es ist eine Freude, den Wunsch einer solchen Person zu erfüllen und für sie zu beten, denn man weiß, daß man im Glauben nicht allein steht, daß es ein Gebet der Übereinkunft ist, ein Gebet wo zwei etwas gemeinsam erbitten.

Diese Menschen sind davon überzeugt, daß Gott die Macht hat zu tun, was er verheißen hat. Das beste Beispiel ist wohl die Frau, die schon 12 Jahre an Blutungen litt. Sie sagte: "Möchte ich nur sein Kleid anrühren, so würde ich gesund" (Matthäus 9,21). Ihr Kontaktpunkt war Jesu Kleidung, es war ihr Berührungspunkt. Sie glaubte, daß wenn sie mit ihrer Hand Jesu Gewand berühren würde, würde sie geheilt. Ihr Glaube wurde nicht enttäuscht, von der Stunde an war die Frau geheilt.

Ein anderes Beispiel ist Jairus, er bat Jesus: "Du wollest kommen und deine Hand auf sie legen, daß sie gesund werde und lebe." (Markus 5,23). Jairus glaubte, daß wenn Jesus persönlich zu seiner Tochter kommt und ihr die Hände auflegt, wird sie gesund. Jesus Hände waren für ihn der Berührungspunkt.

Für Leute auf dieser Glaubensstufe ist es hilfreich, wenn sie etwas aus unserer natürlichen Welt als Berührungspunkt benutzen können. Der Kontakt mit einer Person oder mit einem Gegenstand macht es ihnen leichter, von Gott etwas zu erhalten und Gott zu verstehen. Jakobus schreibt in Jakobus 5,14-15: "ist jemand krank, der rufe zu sich die Ältesten von der Gemeinde, daß sie über ihm beten und salben ihn mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten." Daß die Ältesten der Gemeinde kommen, daß sie Gebete sprechen und besonders, daß sie ihn mit Öl salben, sind Berührungspunkte. Der Glaube wird dadurch zuerst in Gang gesetzt, daß der Kranke die Ältesten rufen muß. Wenn der Kranke die Ältesten ruft, ist es ein Ausdruck seines Glaubens. Wenn jemand aus seiner Familie die Ältesten ruft, könnte man daraus schließen, daß der Glaube des Kranken eventuell nicht vorhanden ist.

Wenn eine Person daran glaubt, daß ihre Lösung dann kommen wird, wenn ein in christlichen Kreisen wohlbekannter Evangelist Hände auf sie legen wird oder wenn sie den Fernsehapparat berührt und damit ihre Teilnahme am Gebet des Fernsehpredigers ausdrückt oder wenn sie an einem bestimmten Ort - vielleicht nach Israel - reist und dort betet oder wenn sie eine Person, die ihr Vertrauen hat, bittet, für sie zu beten, dann sollten wir so etwas unterstützen und uns freuen, daß diese Person Glauben hat und im Glauben handelt.

Wir wollen auf einen Unterschied hinweisen. Wenn eine Person einen Gegenstand, eine andere Person oder eine Handlung als Berührungspunkt benutzt, ist dieses nicht mit Götzenanbetung gleichzusetzen. Unser Beispiel ist die Kupferschlange. Von ihr wird in 4. Mose 21,4-9 berichtet. Gott befahl Mose diese Kupferschlange zu machen und aufzurichten, jeder der tödliche Schlangenbisse erhielt, sollte diese Kupferschlange ansehen und wurde geheilt. Das Ansehen der Kupferschlange war der Berührungspunkt. Nun gefährlich wird es, wenn man diese Kupferschlange zum Götzen macht und sie anbetet und ihr Opfer bringt. Und genau das passierte später. In 2. Könige 18,4 erfahren wir es: "Er (Hiskia, König von Juda) tat ab die Höhen und zerbrach die Säulen und rottete das Ascherabild aus und zerstieß die eherne Schlange, die Mose gemacht hatte; denn bis zu der Zeit hatten ihr die Kinder Israel geräuchert, und man hieß sie Nehusthan (Kupferbild)." Die Kinder Israels hatten einen Götzen daraus gemacht. Unser Berührungspunkt darf also nicht mehr werden als ein Hilfsmittel für unseren Glauben.

Andere Beispiele sind der Bartimäus und die 10 Aussätzigen, sie wollten, das sich Jesus ihrer annahm. Die Sünderin benutzte ihre Handlung des Füßetrocknens, Küssens und Einölens als Berührungspunkt. Gute Werke können also Ausdruck unseres Glaubens sein. Sie können unser Berührungspunkt sein. Gute Werke ohne Glauben bringen uns später im Himmel keine Belohnung, sie können eher zu unserer Täuschung führen, nämlich dann, wenn wir sie zu unserer Rechtfertigung vor Gott anführen wollen.

Wir haben sogar in unserem Zeitalter davon gehört, daß Jesus kranken Personen persönlich erschienen ist und sie geheilt hat. Jesus ist souverän, er kann jedem auf dessen Glaubensniveau begegnen und er hat für jeden, auf welcher Glaubensstufe er auch stehen mag, einen Weg der Errettung gebaut.

 

5.5 Großer Glaube

Wir haben großen Glauben, wenn wir uns in einer negativen Situation an den Herrn wenden und dieses in der Gewißheit tun, daß Gottes Wort uns aus dieser Situation erretten wird. Die kanaanäische Frau war in solch einer Situation; ihre Tochter wurde von einem Dämon gequält. Als diese Frau hörte, daß Jesus in ihrer Gegend war, ging sie zu ihm und sprach zu ihm und ließ nicht nach, bis sie das erlösende Wort von Jesus erhalten hatte und ihr Ziel erreicht war und ihre Tochter geheilt war. Sie ließ sich nicht von ihrem anfänglichen Mißerfolg in der Verständigung mit Jesus abhalten; abweisende Worte von Jesus ließ sie nicht zurückschrecken, im Gegenteil, sie wurde mutiger und kühner; sie wußte, daß ihr Heil nur von Jesus kommen konnte. Sie wollte von Jesus das erlösende Wort hören.

Dem Hauptmann von Kapernaum bescheinigte Jesus einen Glauben, wie er ihn noch bei niemand in Israel gefunden hat. Dieser Hauptmann verstand Autorität; er wußte, was ein Befehl war. Für ihn war es klar, daß Jesus Gott war, und daß er diese Welt kontrollierte und daß Jesus, genauso wie er selber, es tat, indem er Befehle gab. Für ihn war eine Sache wichtig; er wollte, daß Jesus einen Befehl gab, ein Wort sprach. Mehr wollte er nicht, denn er wußte, daß das Wort aus Jesu Mund genug war; die Heilung seines Dieners mußte ganz einfach folgen.

Ein großer Glaube beruht auf Glauben in die Worte Gottes. Alle Verheißungen in der Bibel sind für uns, und wir erhalten sie dadurch, daß wir Gott um sie bitten. Und wir wissen, daß wir sie erhalten. Dies ist unser großer Glaube.

Für Leute mit großem Glauben ist es nicht notwendig, daß Jesus in Person zu ihnen kommt, daß er ins Haus kommt und die Hände auf den Diener legt. Sie wissen, daß auf eine total glaubwürdige Person - wie Gott es ist - Verlaß ist, wenn sie ihr Wort gibt. Wenn eine solche Person, absolut glaubwürdig, ihr Wort gibt, dann ist es so gut wie schon geschehen. Deshalb ist es so wichtig, daß wir uns auf Gottes Wort stützen.

Für uns ist es nicht notwendig, das Jesus plötzlich vor uns in Erscheinung tritt und wir dann erhalten, was wir erbeten hatten. Sein Wort ist für uns genug. Wir glauben Gottes Wort, es ist gut genug für uns; hierdurch bezeugen wir unseren Glauben an Gott. Wenn wir Zweifel an den Worten eines Menschen äußern, fühlt sich dieser Mensch angegriffen, denn für ihn ist es ein Zweifel an ihm selbst.

Leute mit starkem Glauben glauben an Gottes Wort. In Markus 16,20 finden wir diesen abschließenden Bericht: "Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen." Wir können hier nicht ausschließen, daß Gottes souveräner Wille diese Zeichen bewirkte, das heißt, daß Personen geheilt wurden, ohne daß sie glaubten. Es ist aber wahrscheinlicher, daß Zuhörer, die das Predigen und das Verkündigen hörten, dieses Gehörte glaubten. Sie glaubten, daß der Gott, der den Himmel, die Erde und alles was dazugehört geschaffen hat, auch sie heilen kann. Sie glaubten es und Gott bestätigte und belohnte diesen Glauben dadurch, daß er ein Zeichen in ihrem Leben geschehen ließ. Ihr Glaube war groß. Ihr eigener Glaube ließ sie ein Wunder erleben.

Für Leute mit großem Glauben ist also das Wort Gottes der Berührungspunkt. Ihr Berührungspunkt liegt auf der geistigen Ebene, denn Gottes Wort ist Geist. Sie verstehen Vollmacht. Vollmacht drückt sich aus in Befehlen und Anordnungen. Wenn sie einen Befehl, ausgedrückt im Namen Jesu hören, glauben sie an dessen Ausführung. Sie haben großen Glauben.

 

5.6 Siegreicher Glaube

Auf diesem Glaubensniveau - siegreicher Glaube - finden wir Christen, die wie Jesus Christus selbst wirken und sein Werk weiterführen. Ein Christ sein bedeutet wie Christus zu leben. Es geht sogar weiter: Als Christen sind wir Christus, denn wir sind Teile seines Körpers, seines Leibes. Die Autorität, die Jesus hatte, hat er uns gegeben und wir haben sie zu nutzen, wie er es tat.

Jesu folgten viele Menschen, als er auf Erden wandelte. Sein vertrautester Jünger war Johannes, er hatte an Jesu Brust gelegen. Die engsten Mitarbeiter waren Petrus, Jakobus und Johannes. Bei besonderen Gelegenheiten hatte er diese drei glaubensstarken Jünger um sich. Der nächste Kreis der Mitarbeiter waren die 12 Jünger. Von einem weiteren Kreis von Mitarbeitern hören wir im 10. Kapitel des Lukas Evangeliums, im ersten Vers heißt es: "Darnach sonderte der Herr andere siebzig aus und sandte sie je zwei und zwei vor ihm her in alle Städte und Orte, da er wollte hinkommen." Diese Auswahl der siebzig Jünger erfolgte im dritten Jahr und wir können daraus schließen, daß diese siebzig eine gute Ausbildung von Jesus erhalten hatten. Im zweiten Vers hören wir etwas über ihren Auftrag: "und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter aussende in seine Ernte."

Ihr erster Auftrag ist also, für mehr Mitarbeiter zu beten, wir würden heute sagen, zu beten, daß jemand Christ wird und ein aktiver Christ wird. Und im neunten Vers erfahren wir etwas über zwei weitere Aufträge: "Und heilet die Kranken, die daselbst sind, und saget ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen." Die nächsten beiden Aufgaben sind die Heilung der Kranken und die Verkündigung des Reiches Gottes. Im 17. Vers finden wir den Erfolgsbericht: "Die Siebzig aber kamen wieder mit Freuden und sprachen: Herr, es sind uns auch die Teufel untertan in deinem Namen." Die Siebzig hatten die Herrlichkeit Gottes erfahren und diese Erfahrung machte sie freudig, denn sie sahen dieselben Wunder, die Jesus tat. Der Erfolg lag darin, daß sie einfach in seinem Namen handelten. Dieses nächste Werk war also die Autorität über Dämonen. Und Jesus antwortete auf diesen Erfolgsbericht: "Er sprach aber zu ihnen: Ich sah wohl den Satanas vom Himmel fallen als einen Blitz. Sehet, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen. Doch darin freuet euch nicht, daß euch die Geister untertan sind. Freuet euch aber, daß eure Namen im Himmel geschrieben sind."

In diesen Worten spricht Jesus von dem Schutz, den wir genießen und schließt damit die Liste ab. Aber das Wichtige hier ist, daß er uns Vollmacht gegeben hat, Vollmacht über alle Kraft des Feindes. Wir haben also von Jesus eine Ausrüstung erhalten, die seiner eigenen gleichkommt. Die Wunder die er tat, sollen nun von seinen Nachfolgern in aller Welt auch getan werden.

In Markus 16,17-18 finden wir, wie Jesus wieder von dieser Vollmacht spricht: "Die Zeichen aber, die da folgen werden denen, die da glauben, sind die: in meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden. Schlangen vertreiben; und so sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden."

Hier liegt also eine sehr ähnliche Liste vor, aber etwas wird hier noch vorweg gesagt: Die, welche glauben, werden diese Zeichen begleiten. Diese Vollmacht haben also die Christen, die glauben, daß sie diese Vollmacht haben. Wenn wir einem Dämon befehlen, aus einem Menschen herauszukommen, dann müssen wir nicht nur sagen: "In Jesu Namen, komm heraus!", wir müssen auch in unserem Herzen glauben, daß es geschehen wird.

Graphische Darstellung

Wenn wir Gott bitten, uns mit dem Heiligen Geist zu taufen und wir wollen mit neuen Zungen reden, dann müssen wir beten und glauben, während wir beten; und danach müssen wir weiter glauben, daß wir es erhalten haben. Zeichen, daß wir nicht glauben, sind die folgenden: Nachdem wir gebetet haben, haben wir den Anschein, daß nichts geschieht, wir reden nicht mit neuen Zungen. Nun oft lassen wir uns davon beeinflussen und sagen, daß wir nicht, oder noch nicht, im Heiligen Geist getauft sind und daß wir noch nicht in neuen Zungen reden. Und wir beten wieder oder wir lassen andere für uns beten oder bitten jemand, Hände auf uns zu legen. Oder wir sagen, daß wir gebetet haben und glauben, daß wir im Heiligen Geist getauft sind und in Zungen reden werden. Oder wir hoffen, daß eine bestimmte Person, wenn sie Hände auf uns legen wird, dann wird es geschehen. Oder wir hören auf gut gemeinte Ratschläge von Freunden, was wir tun sollen oder was wir nicht tun sollen. Alles dies ist im Grunde nur ein Ausdruck des Unglaubens, denn wenn wir genau hinsehen, oder genauer gesagt, hinhören, stellen wir fest und wissen, daß kein Glaube dahinter steht. Schon für eine Sache noch einmal zu beten, bezeugt, daß wir beim ersten mal nicht geglaubt haben. Auch zu sagen, daß wir glauben, daß wir erhalten haben oder daß wir auf die Manifestation des Erbetenen warten, sind Aussagen des Unglaubens. Wir blicken auf das Unsichtbare wenn wir glauben. Wenn wir zum Sichtbaren zurückkehren, kehren wir zum Unglauben zurück.

Wir beten also nur einmal. Danach bekennen wir das Ergebnis. Deshalb ist die Erkenntnis wichtig, daß Beten mehr ein Bekennen ist. Wenn man einmal gebetet hat, betet man nicht noch einmal für die Sache, man bekennt danach, daß man das Erbetene erhalten hat.

Aus dieser Erfahrung, daß wir für die Taufe des Heiligen Geistes gebetet haben und wir haben sie nicht erhalten und haben vielleicht für Monate und Jahre danach gestrebt, können wir jedoch lernen. Eigentlich sollten wir Gott für so eine Situation loben und danken, sie in einen Sieg umwandeln und in Zukunft erfolgreich in unserem Beten sein.

Einer solchen Person, die seit langem anstrebt in neuen Zungen zu beten, ist folgender Rat zu geben. Sie sollte ihre Situation gründlich überdenken und ihren eigenen Glauben an dem messen, was sie alles in der Vergangenheit unternommen hat, daß all diese Versuche eigentlich der Ausdruck ihres Unglaubens waren. Sie sollte sich ein klares Glaubensziel setzen: die Taufe im Heiligen Geist. Und sie sollte sich vornehmen, auf dem Weg dorthin, folgendes zu tun: Nach dem sie noch einmal, das letzte mal, dieses mal aber im vollen Verständnis was Glauben eigentlich bedeutet, betet, und ihren Glauben im richtigen Verhalten - in der Kontrolle ihrer Zunge - beweist.

Nach dem Beten muß sie einfach bekennen, daß sie im Heiligen Geist getauft ist, daß sie mit neuen Zungen spricht. Sie muß Gott dafür danken und sich freuen, daß sie es erhalten hat. Sie muß mit dem Munde bekennen, aber auch im Herzen glauben.

Unsern Glauben bekennen wir Gott gegenüber oder vielleicht Personen gegenüber, die die Sprache des Glaubens verstehen. Manchmal ist es sehr gut, sogar in diesem Fall, Glauben Personen gegenüber zu bekennen, die alles andere als Glaubende sind. Aber unser Glaube hängt nicht davon ab, wie oft wir ihn bekennen. Unser Glaube wächst kaum dadurch, daß wir öfter und öfter unser Bekenntnis aussprechen.

Das Entscheidende ist, daß wir in unserem Herzen glauben und daß wir mit dem Munde nicht das Gegenteil bekennen. Die kritische Situation taucht dann auf, wenn nach dem entscheidenden Gebet unser guter, christlicher Bekannter uns fragt: "Wie ist es denn, bist du nun schon im Heiligen Geist getauft?" Auf solche Frage sollten wir uns vorbereitet haben und uns vorgenommen haben, sie bestimmt nicht mit "Nein" zu beantworten. Auch Antworten wie "Ich habe gebetet und ich glaube, daß ich mit neuen Zungen rede" oder "Ich habe gebetet und ich warte auf die Manifestation des Gebetes" sind in Wirklichkeit nur Ausdrücke unseres Unglaubens. Eine mögliche Antwort wäre "Ja, und wie geht es dir?" Damit deuten wir an, daß das Thema für uns abgeschlossen ist, auch wenn dieser Fragesteller Glauben nicht versteht, wird er als höflicher Mensch akzeptieren, daß wir unsere Stellungnahme gemacht haben. Es ist eine falsche Einstellung, zu meinen, daß wir Christen immer bestrebt sein müssen, auf alle Fragen einzugehen und uns jedes Gesprächsthema diktieren zu lassen. Jesus war in seinem Sprechen immer sehr bestimmt und sagte immer das, was er für richtig hielt und nicht was andere gern hören wollten oder meinten, als Antwort erhalten zu müssen. In Matthäus 24,1-2 wollten die Jünger ein Gespräch über die Schönheit und die Größe des Tempels führen, doch Jesus ließ sich auf diese Thema nicht ein, im Gegenteil, er sprach von der Zerstörung des Tempels.

Bei uns kommt es also darauf an, wie stark wir unseren Glauben ausrücken können. Wir können auch sagen: "Ja, am 24. Mai bin ich im Heiligen Geist getauft worden," und verweisen damit auf den Tag unseres Gebets.

Es ist aber auch nicht verkehrt, nachdem wir schon das Thema gewechselt haben und der Fragesteller es aber wieder aufnimmt, zu sagen: "Was halten sie eigentlich von 1. Thessalonicher 4,11?" Der Frager wird diese Schriftstelle kaum kennen und somit ist das Thema vielleicht gewechselt. Oder er geht nach Hause und sieht sie nach oder er fragt uns, was dort steht. Und dann sagen wir: "Der Paulus spricht dort davon, daß Christen sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollen."

Eine solche Antwort ist manchmal auch passend, wenn wir mit einem Bein herumhumpeln und ein Christ uns fragt: "Ach, was haben sie denn?" und wir haben gerade bekannt, daß wir gesund sind. Es ist wichtig, daß wir als Christen höflich sind und alles in Liebe tun. Doch darf es nicht dazu führen, daß wir uns in Unglaube begeben und unser Glaubensziel verraten.

Wir müssen höflich sein, doch wir müssen auch darauf achten, daß uns andere Menschen respektieren. Wenn uns jemand fragt: "Schlagen sie eigentlich ihre Frau jede Woche einmal?" wäre es verkehrt, diese Person nicht auf ihren Platz zu verweisen. Auch wir müssen Menschen respektieren. Wenn wir jemand sagen, daß wir ihn lieben, verhalten uns aber nicht respektvoll, werden wir diese Person kaum überzeugen.

Doch kommen wir zurück zu der Frage: "Wie ist es denn, bist du nun schon im Heiligen Geist getauft?" Solch eine Frage kann ja auch in einer mehr formellen Form in einem Fragebogen auftauchen. Von der Antwort, die wir da hineinschreiben, können wir dann genau ablesen, wie es mit unserem Glauben steht. Ein Christ sollte sich immer einen Freiraum bewahren, zu dem er nur Gott und sich selbst zuläßt. Wenn es uns nicht richtig erscheint, auf diese Frage so zu antworten, wie wir glauben, können wir ja auch diesen Fragebogen gar nicht ausfüllen. Wir müssen entscheiden, was für uns wichtiger ist. Es ist unsere Sache, gemäß unserem Glauben zu sprechen und es ist die Sache der Anderen, mit unserer Antwort fertig zu werden. Vielleicht ist eine solche Situation der Anstoß, unser Gebet beantwortet zu bekommen. Vielleicht mußten wir geradezu in diese Situation hineinkommen, um endlich klar das auszusprechen, was wir glauben und was unser Glaubensziel ist, um zu erhalten, was wir mit unserem Glauben erkämpft haben.

Sollten wir jedoch noch nicht so stark im Glauben sein, dann ist es besser, eine Frage nicht zu beantworten, als unseren Glauben aufzugeben. Die Kunst des Schweigens ist ein Schlüssel zum erfolgreichen Leben. Jemand freundlich anzulächeln kann eine ausgezeichnete Antwort sein und kann über viele unangenehme Situationen hinweg führen. Eine Person, die sich in solchen Situationen richtig verhält und an ihrem Glauben festhält, wird sehr schnell von Gott die Antwort zu ihrem Gebet erhalten. Und wenn sie es erhalten hat, dann wird sie dann, wenn sie wieder in eine solche Situation kommt, ihr nächstes Glaubensziel viel besser verfolgen können und Fragen aus einem stärkeren Glauben, und auch aus Erfahrung, heraus beantworten können.

Wir haben uns mit diesem zweiten Punkt vom Markus 16,17-18, dem Reden in neuen Sprachen, so ausführlich beschäftigt, weil er ein gutes Beispiel ist und viele Christen Probleme haben und keine zufriedenstellende Beratung bekommen. Doch die Prinzipien, die hier besprochen wurden, gelten genau so für die anderen Punkte: All die Zeichen aber werden die begleiten, welche glauben.

Wenn ein Christ von einer afrikanischen Zauberin einen vergifteten Tee angeboten bekam und ihn getrunken hat, muß er sich auf diese Schriftstelle berufen und glauben, daß Gott ihn beschützt und ihm kein Schaden zugefügt wird. Und wenn wir uns auf diese Schriftstelle berufen, wenn wir Kranke gesund machen wollen, müssen wir nicht nur ihnen die Hände auflegen, sondern wir müssen auch glauben, daß sie dadurch gesund werden.

Unsere Autorität, unsere Vollmacht, ist ohne unseren Glauben nicht vorhanden. Wenn wir etwas im Namen Jesu tun, ist es ähnlich, als wenn wir in einer Firma angestellt sind und im Namen dieser Firma arbeiten, handeln, Geschäfte abwickeln, Bestellungen aufgeben und mit Personen außerhalb der Firma zu tun haben. Diese Personen akzeptieren und wissen einfach, daß sie mit der Firma zu tun haben, wenn sie mit uns sprechen, daß die Firma fähig ist, eine Bestellung auch mit der Bezahlung der Güter zu honorieren. Wir mögen kein Geld haben, die Firma aber hat es. So ist es mit uns Christen, wenn wir im Namen Jesu jemanden gesund machen, heißt das nicht, daß wir ein Organ, das vom Krebs zerstört ist, heilen können, aber Gott kann. Das eigentliche Heilen macht Gott, wir legen nur die Hände auf und glauben an die Fähigkeit Gottes, zu heilen, und daran, daß er es tut.

Auf diesem Glaubensniveau befinden sich Personen, für die die folgenden Punkte zutreffen:

Wiedergeboren
Gemeinschaft mit dem Vater
Kenntnis ihres Vertrages: Altes und Neues Testament
Kenntnis ihrer Position in Christus
Wandeln in Vergebung und in Liebe
Geleitet vom Heiligen Geist
Loben, preisen und danken Gott
Nennen Dinge, die nicht sind, als ob sie sind
Binden den Teufel und lösen das Gute
Gehen nicht bei was sie sehen
Gottes Wort ist immer die letzte Instanz
Niederlagen werden niemals akzeptiert

Es sind Leute die siegen, wie Jesus immer gesiegt hat. Siegen bedeutet, nicht vom Teufel besiegt zu werden, sondern ihn zu besiegen. Siegen bedeutet, nicht vom eigenen Ich geführt zu werden, sondern immer von Jesus geführt zu werden. Das Wort "siegen" hat genau den Sinn, den Jesus ihm gibt, wenn er es siebenmal benutzt in seinen Verheißungen an die sieben Gemeinden in der Offenbarung.

Unser Beispiel ist immer Jesus. Aber wir haben auch andere Beispiele. Wir finden siegreiche Gläubige in unserer Gemeinschaft, sowie im Neuen und im Alten Testament. Der König David ist ein gutes Beispiel. Wir sollten uns genau ansehen, was er zu Goliat sagte, bevor er ihn besiegte (1. Samuel 17,45-47). David sprach zuerst davon, daß er im Namen des Herrn der Heere kommt, dann sprach er die Lösung, daß der Herr ihm Goliat ausliefern wird, und David ihn erschlagen wird und ihm den Kopf abhauen wird. Dann spricht er sogar von der Zerstörung des ganzen Heeres der Philister und danach bezieht er Gott wieder in sein Tun ein. Dann gibt er allen, einschließlich seinen eigenen Leuten, eine Belehrung, daß es eigentlich ein Krieg des Herrn ist, daß der Herr es tut.

David war in einer sehr ungünstigen Situation, aber glaubte und bekannte das, was erst Wirklichkeit werden sollte. Auch in seinen Äußerungen zu seinen Brüdern und zum König, bevor er zum Kampffeld ging, war er sich seiner Vollmacht bewußt. Er spricht sogar dem König Mut zu: "Niemand soll wegen des Philisters den Mut sinken lassen."

David kannte seinen Vertrag mit Gott, er kannte das Testament, es war der alte Bund. Er hatte Erfahrung mit diesem Bund Gottes gesammelt. Gott war ihm schon beigestanden, als er den Löwen und den Bären besiegte.

Jesus siegte auch immer und er lehrte seine Jünger, zu siegen. In der Apostelgeschichte sehen wir wie Petrus, im Namen seines Herrn Jesus Christus von Nazareth zu einem Lahmen mit Vollmacht spricht (Apostelgeschichte 3,6), denn er kennt seinen Bund, sein Testament, das Neue Testament. Auch Paulus wandelte im Bewußtsein seiner Vollmacht, er sagte: "Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, daß du von ihr ausfahrest" und im gleichen Augenblick verließ der Geist sie (Apostelgeschichte 16,18).

David, Jesus, Petrus und Paulus sprachen das Gebet der Fürbitte und sie sprachen es mit Autorität und Vollmacht.

Zum Schluß wollen wir noch ein Glaubensniveau erwähnen, daß existiert, aber nicht richtig in unser Schema eingeordnet werden kann. Wir sprechen von Christen, die der heilige Geist in bestimmten Situationen mit übernatürlicher Glaubenskraft ausrüstet. Es ist eine besondere Gabe für einen besonderen Zweck und nicht von der Person beeinflußbar, nur vom Heiligen Geist. Jedoch sollte diese Gabe des Glaubens, die in 1. Korinther 12,9 von Paulus erwähnt wird, angestrebt werden; sie ist zum Nutzen anderer da. Es ist eine der 9 Gaben des Geistes. Die Erreichung dieser Glaubensstufe ist nicht abhängig von den vorigen Glaubensstufen, Gott kann jemand durch die Gabe des Glaubens benutzen, ohne daß diese Person ansonsten stark im Glauben ist.

Eine Person, die in übernatürlicher Glaubenskraft handelt, erlebt in ihrem Herzen eine bestimmte, deutliche, starke geistige Gewißheit - Überzeugung - und handelt dementsprechend. Diese Geistesgaben sind wichtig, denn ihnen folgen übernatürliche Geschehnisse, die den Beobachter im Glauben stärken.

Die Tafel 2 "Glaubensstufen" stellt eine Zusammenfassung unseres Themas dar. Auf ihr lassen sich die Unterschiede der einzelnen Glaubensstufen gut erkennen und sie ist auch für Wiederholungszwecke geeignet.

 

Tafel 2

Glaubensstufen

 

Glaubensstufen

Beispiele

Gabe des Geistes

Übernatürliche Gabe des Geistes

Gläubige

1Ko 12,9

Siegreicher Glaube

Glaube an die Macht des Wortes Gottes, wenn es mit dem eigenen Mund bekannt wird: Das, was nicht ist, ins Dasein rufen.

David

1Sam 17,46

Abigail

1Sam 25,26

Jesus

Mt Mk Lk Jn

70 Jünger

Lk 10,1-20

Gläubige

Mk 16,17-18

Petrus

Apg 3,1-10

Paulus

Apg 16,18

Die zwei Propheten

Ofb 11,3-14

Die Sieger

Ofb 12,11

Großer Glaube

Glaube an Gottes Wort

Kanaanäische Frau

Mt 15,21-28
Mk 7,25-30

Hauptmann von Kapernaum

Mt 8, 5-13
Lk 7, 1-10

Glaube

Glaube an Gott und an das Übernatürliche ist vorhanden und wird durch einen Berührungspunkt unterstützt.

Frau mit Blutungen

Mt 9,20-22
Mk 5,24-34
Lk 8,42-48

Jairus

Mt 9,18-26
Mk 5,21-43
Lk 8,40-56

Bartimäus

Mt 20,29-34
Mk 10,46-52
Lk 18,35-43

Sünderin

Lk 7,36-50

10 Aussätzige

Lk 17,11-19

Kranke im Schatten

Apg 5,15

Zweifel

Es ist ein hin und her Schwanken zwischen dem Glauben an das Übernatürliche und dem Beeindrucktsein von dem was die Sinnesorgane aufzeichnen und tendiert zu dem, was die Sinne wahrnehmen - zum Unglauben.

Leute mit Sorgen

Mt 6,24-34

Jünger im Sturm

Mt 8,23-27
Mk 4,35-41
Lk 8,22-25

Petrus auf dem Wasser

Mt 14,22-23

Jünger vergessen Brot

Mt 16, 5-12

Jünger treiben aus

Mt 17,14-21

Vater des stummen Knaben

Mt 17,14-18
Mk 9,14-27
Lk 9,37-43

Kleiner Glaube

Glauben ans Übernatürliche tritt erst dann ein, wenn es mit den Sinnen nachgeprüft werden kann.

Nathanael

Jn 1,50

Jünger

Jn 2,22

Viele

Jn 2,23

Nikodemus

Jn 3,12

Thomas

Jn 20,24-29

Unglaube

Wunder, die mit den eigenen Sinnesorganen wahrgenommen werden, werden abgelehnt.

Leute in Jesu Heimatstadt

Mt 13,54-58
Mk 6, 1- 6

Ungläubige in Jerusalem

Jn 12,37-50

 

 

Dieses ist das Ende des 5. Kapitels von "Kann man Glauben messen?"

Nächstes Kapitel: 6. Fragen

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