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Dieses ist das 2. Kapitel von

"Kann man Glauben messen?"

von Frank L. Preuss

 

2. Glaubensprinzipien in der Schöpfung

2.1 Das geistige Reich
2.2 Glauben und Sprechen
2.3 Aus dem Unsichtbaren entstanden

 

Hat Glaube etwas mit der Schöpfung der Welt zu tun? Gibt es Prinzipien auf denen Glauben beruht? Welche solcher Prinzipien hat Gott genutzt als er die Welt schuf?

Wir wollen uns solche Prinzipien ansehen, was sie mit der Schöpfung zu tun haben und wie wir sie in unserem Leben als Christen anwenden können.

 

2.1 Das geistige Reich

Um das geistige Reich zu verstehen, ist es hilfreich, zuerst die natürliche Welt zu definieren. Die natürliche Welt ist die Welt, die Gott am Anfang schuf; es ist die Welt mit der sich die Naturwissenschaften beschäftigen, die wir mit unseren fünf Sinnen wahrnehmen.

Wir Menschen sind Geist, wir haben aber eine Seele und wir wohnen in unserem Leib, unserem Körper. Der Geist ist unser eigentliches Ich; er verläßt unseren Körper wenn wir sterben und besteht ewiglich; er kehrt zu Gott zurück. Mit dem Geist glauben wir und haben Kontakt mit dem Heiligen Geist, dem Geist Gottes. Die Bibel bezeichnet unseren Geist meistens als Herz. Unsere Seele ist unser Verstand, unser Wille, unsere Denkkapazität, unsere Gemütsbewegung, der Sitz unserer Leidenschaft. Und unser Körper ist das Haus in dem wir leben. Mit unsere Seele und mit unserem Körper pflegen wir Kontakt mit der natürlichen Welt. Es ist diese natürliche Welt die Gott am Anfang schuf.

Die Bibel spricht vom Anfang dieser Welt, aber auch von ihrem Ende. Die Zeit des Bestehens dieser Welt ist also begrenzt.

In 1. Mose 1,1 wird der Anfang beschrieben: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde." Das Wort Anfang bezieht sich hier auf Zeit. Manchmal sprechen wir vom Anfang einer Straße und haben dann einen geometrischen Anfang. Dieser Anfang im ersten Vers der Bibel ist aber ein zeitlicher Anfang und das Medium Zeit ist damit beschrieben. Der Anfang war, als Zeit begann. Das Wort Himmel ist eine gute Beschreibung für den astronomischen Begriff Raum wie wir ihn in Raumfahrt oder Raumschiff benutzen und das Wort Erde eine Beschreibung für Masse.

Als die Zeit anfing, fing auch der Raum an zu bestehen und die Masse fing an zu existieren. Oder mit anderen Worten, bevor dem Anfang gab es keine Zeit und keinen Raum und keine Masse.

Die Lehre vom Anfang der Welt ist nicht nur am Anfang der Bibel zu finden; immer wieder wird davon gesprochen. Oft ist der Name Gottes oder die Beschreibung Gottes mit diesem Anfang verbunden und Gott wird der Gott genannt, der den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen hat und alles, was dazugehört. Im Neuen Testament erwähnt zum Beispiel Jesus den Anfang manchmal, ein Beispiel ist Markus 10,6: "Aber von Anfang der Kreatur hat sie Gott geschaffen...."

Die Bibel beschreibt aber nicht nur den Anfang, sie spricht auch vom Ende. In Matthäus 24,35 sagt Jesus: "Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Wort werden nicht vergehen." Dieses ist ein klarer Hinweis auf das Ende der natürlichen Welt, schließt aber auch die geistige Welt ein, denn die Worte, die nicht vergehen werden, sind Geist (Johannes 6,63). Jesus sagt hier also aus, daß das geistige Reich nach dem Ende der natürlichen Welt weiterbestehen wird, daß seine Worte weiterleben werden. In 1. Korinther 7,31 finden wir diese Feststellung: "Denn das Wesen dieser Welt vergeht." In 1. Petrus 4,7 heißt es: "Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge." Und in der Offenbarung 10,6 lesen wir: "daß hinfort keine Zeit mehr sein soll."

Das Ende von Raum (Wesen), von Materie (Dinge) und von Zeit ist also von Gott festgesetzt. Mit Raum, Materie und Zeit können wir unsere ganze natürliche Welt beschreiben und die Bibel zeigt uns deutlich, daß diese unsere Welt einen Anfang hat und daß es ein Ende geben wird. Unsere Welt ist also zeitlich begrenzt, sie ist endlich.

Hierzu im Gegensatz steht die geistige Sphäre. Sie ist nicht endlich - sie ist ewig. Wie Gottes Wort, es wird nicht vergehen. Vor dem Anfang hat Gott schon existiert, denn er schuf die natürliche Welt. Gott war schon vor dem Anfang und wird auch nach dem Ende sein, er ist ewig.

Und Gott schuf die natürliche Welt aus dem geistigen Reich heraus; das geistige Reich ist also das wichtigere, ohne es würde die natürliche Welt nicht existieren. Das geistige Reich hat eine höhere Dimension als die natürliche Welt. Gott ist Geist (Johannes 4,24) und er schuf die Welt. Er schuf die sichtbare Welt aus der unsichtbaren.

Aber nicht nur hat Gott die Welt erschaffen, er unterhält sie auch. Aus der geistigen Sphäre heraus unterhält Gott die natürliche Welt. In Kolosser 1,17 heißt es, daß der Sohn vor allem ist und daß in ihm alles besteht oder in ihm alle Dinge zusammengestellt sind oder zusammengehalten werden. Die Beschreibung, daß in Jesus Christus alle Dinge zusammengestellt sind und alle Dinge zusammengehalten werden, läßt uns unwillkürlich an Gravitation, Magnetismus und Kernkraft denken und wir erhalten einen Einblick wie diese physikalischen Kräfte vielleicht wirklich funktionieren. Wir sehen, daß die Kräfte, die den Mikrokosmos und den Makrokosmos zusammenhalten, etwas mit dem Sohn Gottes zu tun haben, daß das Wort Gottes hier ein Rolle spielt, denn das erste Kapitel des Johannesevangeliums setzt den Sohn Gottes mit dem Worte Gottes gleich. Das Wort ist Geist, das Unsichtbare hält das Sichtbare zusammen. Eine gute Beschreibung dieses Zustandes finden wir in Hebräer 1,2-3: "hat er am letzten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er gesetzt hat zum Erben über Alles, und durch welchen er auch die Welt gemacht hat; welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort."

Jesus hält durch sein starkes Wort das Weltall zusammen oder er trägt alle Dinge durch das Wort seiner Macht. Der Sohn ist vor allen Dingen (Kolosser 1,17), Jesus existierte vor dem Anfang, die geistige Welt bestand bevor die natürliche geschaffen wurde und wird bestehen nachdem die natürliche vergangen ist. Und die geistige Welt hält die natürliche zusammen.

Dieses ist somit unser erstes Glaubensprinzip, daß die geistige Welt wichtiger als die natürliche ist, daß das Unsichtbare das Sichtbare schuf und trägt. Die geistige Welt ist der natürlichen überlegen; ein Prinzip das wichtig ist, wenn wir uns die Schöpfung ansehen und wenn wir als Christen ein Leben des Glaubens leben wollen. Wenn wir glauben und beten und sprechen sind wir in der geistigen Welt tätig, um Dinge in dieser natürlichen Welt zu verändern.

Für uns muß also die geistige Welt wichtiger werden als die natürliche, denn wir werden die natürliche beeinflussen, regieren und kontrollieren. Mit unseren Worten, die Geist sind, operieren wir in der geistigen Welt und haben dadurch Autorität in der physikalischen Welt.

 

2.2 Glauben und Sprechen

Unser zweites Glaubensprinzip ist, daß glauben und sprechen in einem Zusammenhang stehen. In Hebräer 11,3 finden wir, daß Gottes Glaube und Gottes Wort bei der Schöpfung eine Rolle spielten: "Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort erschaffen worden ist, daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist."

Unser erstes Glaubensprinzip wird hier bestätigt: Das Sichtbare entstand aus dem Unsichtbaren - das was man sieht wurde aus nichts. Und wir erfahren hier, daß dieses aufgrund des Glaubens und des Wortes geschah. Und dieses ist unser zweites Glaubensprinzip: Glaube und Wort gehören zusammen. Glauben und Sprechen können nicht von einander getrennt werden, sie gehören zusammen. Dieses ist ein grundlegendes Prinzip in unserem christlichen Leben und wir wollen es uns an einer Schriftstelle ansehen - Römer 10,8-10 - die unsere Errettung zum ewigen Leben durch Christus beschreibt:

Aber was sagt sie (die Glaubensgerechtigkeit)? "Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen." Dies ist das Wort vom Glauben, das wir predigen. Denn so du mit deinem Mund bekennst Jesum, daß er der Herr sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig. Denn so man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und so man mit dem Mund bekennt, so wird man selig.

Hier erfahren wir, daß das Glauben mit dem Herzen - unserem Geist - geschieht und das Sprechen tun wir mit unserem Munde. Auf diese Weise werden wir gerecht und es ist auch die Weise mit der wir unsere Gebete beantwortet bekommen. Und diese drei Verse bringen alle drei heraus, daß Glauben und Sprechen zusammengehören.

Diese Regel ist wichtig im christlichen Leben, sie ist aber allgemein und gilt für alle Menschen. Sie funktioniert nicht nur bei Dingen die wir erlangen, sondern sie funktioniert auch bei Dingen die wir nicht wollen. Menschen erhalten immer was sie glauben und was sie sagen, dieses gilt im Guten wie im Schlechten. Viele Menschen leben in der Dunkelheit, weil sie immer negative Worte aus ihrem Munde herauslassen. Und dieses wirkt sich besonders dann aus, wenn sie auch glauben was sie sagen. Sie haben was sie bekennen. Dieses gilt für Christen und für Nichtchristen.

Es ist ein allgemeines Prinzip. Da es so wichtig im Leben eines Christen ist und auch bei der Schöpfung eine wichtige Rolle spielte, wollen wir noch einige weitere Schriftstellen betrachten. Wenn wir jetzt diese vier Schriftstellen durchgehen, wollen wir auf die Häufigkeit der Worte "Glaube" (nicht zweifeln, glaubt) und "sagen" achten und auf den Zusammenhang in dem sie stehen:

So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein. Matthäus 17,20.

So ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein solches mit dem Feigenbaum tun, sondern, so ihr werdet sagen zu diesem Berge: Hebe dich auf und wirf dich ins Meer! so wird's geschehen. Matthäus 21,21.

Wer zu diesem Berg spräche: Hebe dich und wirf dich ins Meer! und zweifelte nicht in seinem Herzen, sondern glaubte, daß es geschehen würde, was er sagt, so wird's ihm geschehen, was er sagt. Markus 11,23.

Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn und sagt zu diesem Maulbeerbaum: Reiß dich aus und versetze dich ins Meer! so wird er euch gehorsam sein. Lukas 17,6.

Immer wieder in diesen vier Schriftstellen - alle vier sind Aussagen die Jesus macht - sehen wir wie Jesus "glauben" und "sagen" zusammenbringt. Wiederholt sagt Jesus: "Wenn ihr glaubt, dann werdet ihr sagen."

In Römer 10,17 weist Paulus auf den Zusammenhang zwischen dem Glauben und der Botschaft, dem Sprechen, hin: "So kommt der Glaube aus der Botschaft, die Botschaft aber aus dem Worte Gottes." Und in 2. Korinther 4,13 (aus dem Psalm 116,10) wird es alles zusammengefaßt: "Dieweil wir aber denselbigen Geist des Glaubens haben, nach dem, das geschrieben steht: "Ich glaube, darum rede ich", so glauben wir auch, darum so reden wir auch.

Wir wollen nun sehen wie Gott dieses Prinzip in der Schöpfung anwandte. Daß er die Welt durch Glauben schuf, haben wir schon gesehen; wie er sie ins Existieren sprach sehen wir in 1. Mose 1,3: "Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht."

Wir sehen, daß Gott zuerst sprach. Von Johannes 6,63 wissen wir, daß Worte, die gesprochen werden, Geist sind. Wenn Gott sprach, schuf er etwas in der geistigen Welt, denn Worte sind der Ausdruck der geistigen Welt. Mit seinen Worten - die Geist sind - schuf er aus dem Geistigen natürlichen Dinge: "Daß die Welt durch Gottes Wort erschaffen ist, daß so aus Unsichtbarem das Sichtbare geworden ist" (Hebräer 11,3). Und da Gott Autorität besitzt und er befahl, hat sich das, was in der geistigen Welt gesprochen wurde, in der natürlichen Welt manifestiert; es wurde Wirklichkeit in unserer sichtbaren Welt.

Diese Formel von 1. Moses 1,3 ist für Gott so wichtig, daß er sie aufschreibt, nicht nur einmal sonder gleich zehn mal. Diese wiederholte Beschreibung kann in ihre Wuchtigkeit wohl kaum übertroffen werden. Zwischen 1. Mose 1,3 und 1. Mose 1,30 finden wir diese Formal immer wieder wiederholt: "Dann sprach Gott: Es entstehe ... So geschah es."

Gott hätte ohne weiteres diese Schöpfungstaten anders beschreiben können, aber er wählte eine zehnfache Wiederholung, um in dieser fast stumpfsinnigen Wiederholung das Prinzip seiner physikalischen Welt darzustellen und sicher zu machen, daß es nicht anders ausgelegt werden kann. Gott will uns, den Lesern, klar machen: Aus der geistlichen, unsichtbaren Welt der Worte heraus werden natürliche, sichtbare Dinge geschaffen. Durch im Glauben gesprochene Worte - gesprochen mit dem Munde und geglaubt im Herzen - werden aus dem geistlichen Reich heraus natürliche Gegenstände gemacht.

Lesen wir ein weiteres Beispiel in 1. Mose 1,26-27: "Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über ... Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn."

Dieses ist das achte mal, daß die Bibel diese Formel benutzt; aber dieses mal finden wir auch die Feststellung, daß wir als Gottes Abbild geschaffen wurden und also genau so wie Gott handeln müssen, und genauso wie er müssen wir diese Formel benutzen. Wie Gott haben wir Autorität zu benutzen, wir haben über die Dinge auf dieser Erde zu herrschen und wir tun es, indem wir diese Formel anwenden.

Eine gute Beschreibung wie Gott mit Vollmacht sprach finden wir in Psalm 33,6 und 9:

Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht

und all sein Heer durch den Geist seines Mundes.

Denn so er spricht, so geschieht's;

so er gebot, so stehet's da.

Vier mal, in jeder Zeile, ist Gottes Formel hier ausgedrückt. Die letzte Zeile benutzt das Wort "gebot" und gebieten bedeutet Anweisungen geben - mit Autorität sprechen.

Ein Polier auf einer gut organisierten Baustelle hat Autorität über seine Leute und weiß, daß wenn er Anweisungen gibt, diese ausgeführt werden. Wenn der Polier sagt: "Gießt Beton in das Fundament," so geschieht es. Hinter dieser Anweisung des Poliers ist aber eine Situation des Vorbereitens und des Planens. Er ist ausgebildet worden, er hat Erfahrung, er weiß wie das Bauwerk aussehen soll, er kennt die Zeichnungen, er kennt seine Leute, die Maschinen und das Material. Er kennt die ganze Situation auf der Baustelle. Seine Autorität hat mit all diesem etwas zu tun. Würde er Anweisungen geben, ohne zu wissen was auf der Baustelle los ist, nur um allen zu zeigen, daß er das Sagen hat, würde die Baustelle bald in einem traurigen Zustand sein.

Wir wollen Jesaja 40,12 lesen: "Wer mißt die Wasser mit der hohlen Hand und faßt den Himmel mit der Spanne und begreift den Staub der Erde mit einem Dreiling und wägt die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage?"

Dieser Vers gibt uns den Eindruck, daß Gott ähnlich wie ein Baumensch gearbeitet hat: Zuerst kam die Planung und dann das Bauen und beide basieren auf Sachkenntnis und Erfahrung. Wir müssen vorbereitet sein, wenn wir erfolgreich sein wollen.

Dasselbe gilt für Gott und auch für uns. Wenn wir Dinge in unserem Leben und im Leben Anderer durch Gebete - durch Bekenntnisse, durch sprechen - ändern wollen, müssen wir uns vorbereiten und Autorität gewinnen. Wir müssen Gott kennen, uns selbst, den Teufel, wir müssen die Bibel kennen - Gottes Wort und Wille.

Dieses Wort muß Teil unseres Lebens werden, wir müssen darüber meditieren, es verstehen und anwenden lernen, es erfahren. Nur mit diesem Hintergrund werden wir in eine Position der Autorität gelangen. Die folgenden sind einige Stellen in der Bibel die von unserer Autorität sprechen: 1. Moses 1,26; Psalm 8,6; Markus 16,17-18 und Lukas 10,19.

Wenn wir diese Autorität erlangt haben und wenn wir ein Problem beobachten und wir haben eine Lösung für unser Problem im Worte Gottes gefunden, dann werden wir diese Lösung glauben und sie mit unserem Munde aussprechen. Die Situation wird dadurch geändert werden und sie wird mit dem Worte Gottes übereinstimmen. Wir haben dieselbe Vollmacht erhalten die Jesus hatte und deshalb haben wir uns wie Christus zu verhalten. Deshalb werden wir auch Christen genannt, die Nachfolger und Nachahmer des Christus; wir folgen ihm nach und tun, was er tat, ja sogar größere Dinge werden wir tun (Johannes 14,12).

Unser zweites Glaubensprinzip ist also, daß Glauben und Sprechen zusammenhängen; wenn wir glauben und wenn wir sprechen ändern wir Dinge.

 

2.3 Aus dem Unsichtbaren entstanden

Unser drittes Glaubensprinzip ist, daß die natürlichen Dinge aus dem geistigen Reich heraus gemacht werden. Wir gehen zurück zu Hebräer 11,3 und sehen uns die letzte Zeile an: "Und daß so aus Unsichtbarem das Sichtbare geworden ist." Dieses ist schwierig zu verstehen. Mit unserem natürlichen Verstand haben wir da Probleme; unser Vorstellungsvermögen reicht hier nicht aus. Aber den Kontakt mit der geistigen Welt knüpfen wir mit dem Glauben; es ist der Grund, daß uns Gott Glauben gegeben hat (Römer 12,3).

Hier sind wir an einem Punkt angelangt, wo wir erkennen müssen, worum es beim Glauben eigentlich geht. Beim Glauben geht es um die Welt des Übernatürlichen. Glauben ist glauben an Gott und deshalb Glauben ans Übernatürliche, denn Gott ist übernatürlich - er ist Geist. Gottes Existenz kann man nicht mit natürlichen Mitteln beweisen. In Hebräer 11,6 erfahren wir, wie wir zu Gott kommen müssen: "Aber ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird." Wir müssen glauben, daß Gott ist. Gott und das Übernatürliche kann nicht voneinander getrennt werden. Unser drittes Glaubensprinzip ist also unser Glaube ans Übernatürliche, unser Glaube und die Existenz der geistigen Welt - an das Unsichtbare. In Hebräer 11,1 finden wir eine Beschreibung, die uns von der Existenz der unsichtbaren Welt überzeugen wird: "Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht."

Es soll hier jedoch auf etwas hingewiesen werden, was es vielleicht dem Betrachter leichter macht, den Zusammenhang zwischen dem Übernatürlichen und dem Natürlichen zu sehen. In Hebräer 1,10-12 finden wir eine weitere Beschreibung des Anfangs und des Endes: "Du, Herr, hast von Anfang die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. Sie werden vergehen, du aber wirst bleiben. Und sie werden alle veralten wie ein Kleid; und wie einen Mantel rollst du sie zusammen, und wie ein Gewand werden sie gewechselt. Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre enden nie."

Diese drei Verse befassen sich mit vielem was wir bereits betrachtet haben, aber wir wollen hier die Beschreibung des Endes ansehen: Gott wird alles wie einen Mantel zusammenrollen.

Wenn wir die großen Entfernungen, die es zwischen Himmelskörpern wie Planeten und Sternen gibt, mit den Durchmessern dieser Himmelskörper vergleichen, dann sehen wir wie klein das Verhältnis von Durchmesser zu Entfernung ist. Dasselbe haben wir im Mikrokosmos. Der eigentliche Rauminhalt der Himmelskörper verglichen zum Raum in dem sie existieren ist sehr klein. Wenn wir uns vorstellen, daß die Kräfte die diese Himmelskörper in ihrer Position halten und daß die Kräfte die die Elementarteilchen, wie Protonen und Neutronen - Kernkraft genannt - und Atomkern und Elektronen, ihre Position diktieren, aufgehoben werden und alle Materie zusammenkommt, so würde dieses Paket bestehend aus Masse nicht sehr groß sein. Dieses Gedankenmodel aus der klassischen Mechanik und der Quantenmechanik soll nicht zur Erklärung der Schöpfung dienen, aber es verdeutlicht uns die Wichtigkeit dieser Kräfte der Erdanziehung, des Magnetismus, der Kernkraft usw.

Wie wir gesehen haben sagt die Bibel, daß in Jesus Christus alle Dinge zusammengehalten werden. Die Erschaffung und die Erhaltung des Universums hat also hiermit etwas zu tun und wir erhalten einen Einblick in die dahinterstehende Methode. Jesus hat sich vielleicht diese Methode zu eigen gemacht, wenn er die Heilung kranker Körper bewirkte oder wenn er auf dem Wasser ging. Jesus sprach nicht nur zu Personen, er sprach auch zu Dingen, er sprach zu den Wellen (Markus 4,39) und er sprach zu dem Feigenbaum (Markus 11,14) und er sprach sogar zu dem Fieber (Lukas 4,39). Er kontrollierte diese Anziehungskräfte; er hatte alle diese Dinge erschaffen, für ihn war es kein Problem, Änderungen in diesen Dingen zu veranlassen. Jesus kann die Dinge umändern; er kann heilen, in dem er sein kraftvolles Wort spricht.

Und wir als seine Nachfolger haben die gleiche Autorität, denn wir können den Namen Jesu benutzen und in seinem Namen handeln und in dieser Welt herrschen. Petrus sagte (Apostelgeschichte 3,6): "Im Namen Jesu Christi von Nazareth stehe auf und wandle!" und sah den Erfolg seiner Worte. Petrus war nach dem Abbild Gottes gemacht, er sprach und so war es. Der Glaube ans Übernatürliche ist die Grundlage.

Gottes Werk der Schöpfung kann in einem Prinzip zusammengefaßt werden; wir finden es am Ende von Vers 17 im vierten Kapitel des Briefes und die Römer: "Der Gott, der das, was nicht ist, ins Dasein ruft." Gott rief das, was nicht war, ins Dasein als er das Universum erschuf und wir sind in seinem Abbild geschaffen und tun das Gleiche: Wir rufen das, was nicht ist, ins Dasein. Wenn wir dieses tun, und rufen das, was nicht ist, ins Dasein, dann haben wir unsere Augen auf das Unsichtbare gerichtet, auf das Geistige, auf das Wort Gottes, auf den Willen Gottes. Wir erfüllen unseren Auftrag als Christen und bringen das Reich Gottes zu den Menschen und schaffen wie Gott schuf, als er am Anfang Himmel und Erde machte. Diesen Ausdruck, "ich rufe das, was nicht ist, ins Dasein," sollten wir auswendig wissen und aussprechen, wenn immer wir uns an unsere geistige Position erinnern müssen.

 

Dieses ist das Ende des 2. Kapitels von "Kann man Glauben messen?"

Nächstes Kapitel: 3. Glaubensprinzipien aus dem Munde Jesu

Inhaltsverzeichnis siehe: "Kann man Glauben messen?"

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